Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Januar 2020

Neue Anzeigen gegen den ex-Bürgermeister von Asunción Mario Ferreiro. Wie ABC Color berichtet, hat die Vorsitzende der Transparenz- und Antikorruptions-Abteilung der Munizipalität, Carina Benítez, ihre Anzeige gestern vor die ermittelnde Staatsanwältin gebracht. Benítez´ Angaben zufolge liefen während der Amtszeit Ferreiros noch mehr illegale parallele Kassen. Sie habe diese beim Bürgermeister angezeigt und er habe nichts unternommen, so Benítez. Ihren Ermittlungen zufolge haben Ordnungsmänner und Beamte des Absatzmarktes Millionen eingenommen ohne das Geld in die Stadtverwaltung einzuzahlen.
Gestern hat außerdem der ex-Kabinettschef von Ferreiro, Carlos Marcelo Mancuello, vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Er ist wegen mutmaßlichen Vertrauensbruchs und Einflussnahme angeklagt. Für heute um 10 Uhr war die Anhörung von Mario Ferreiro selbst geplant. Danach könnte offiziell gegen ihn Anklage erhoben werden. Bis zu Redaktionsschluss gab es darüber keine Neuigkeiten. Am 19. Dezember war die Asuncioner Munizipalität von Staatsanwälten durchsucht worden, nachdem die Anzeige wegen parallelen Einnahmen eingegangen war. Am Tag danach kündigte Bürgermeister Ferreiro sein Amt. An seine Stelle trat der Stadtratsvorsitzende, Óscar „Nenecho“ González. (ABC Color)

 

In diesem Jahr wird eine Sesam-Ernte von mehr als 25.000 Tonnen erwartet. So heißt es in ABC Color. Demnach wurde auf rund 50.000 Hektar Land Sesam angepflanzt. An einigen Orten hat die Ernte bereits begonnen. Bislang konnten mehr als 600 Kilogramm Sesam pro Hektar geerntet werden. Darüber hat gestern der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Rodolfo Friedmann, informiert. In dieser Saison wird 6.000 Guaraníes pro Kilogramm für Sesam gezahlt werden, heißt es in dem Zeitungsartikel. Demnach werden Einnahmen von insgesamt rund 150 Milliarden Guaraníes für die Bauern erwartet. (ABC Color)

Paraguay hat gestern seine erste Staatsanleihe im Jahr 2020 herausgegeben. Sie erzielte eine fast 8-mal höhere Nachfrage und hat mit einem effektiven Zinssatz von 4,45 Prozent den besten Zinssatz von 30-jährigen Schuldverschreibungen. Das Finanzministerium gab bekannt, dass dieser Zinssatz fast 1% unter dem des Jahres 2019 lag, was das Vertrauen der internationalen Investoren in das Land belegt. Die Anleihe im Wert von 450 Millionen US Dollar wurde im Rahmen der Wiedereröffnung der bereits 2019 gegebenen Anleihe bekannt. Begleitende Banken waren Morgan Stanley, Goldman Sachs und Itaú. Die Mittel, die die Anleihe einbringen wird, sollen in den Bau von 5.800 Wohnungen in ländlichen Gebieten, die Sanierung von Straßennetzen investiert werden. Darüber hinaus wird ein Teil des gewonnenen Geldes zur Zahlung der Kapitaleinlagen an internationale Organisationen verwendet.
Eine Staatsanleihe ist ein Versprechen auf eine zukünftige Zahlung, die auf einem Papier dokumentiert ist und den Betrag, die Laufzeit, die Währung und die Reihenfolge bestimmter Zahlungen festlegt. Staatsanleihen sind Wertpapiere, die speziell von der Regierung ausgegeben werden. Sein Zinssatz spiegelt das Risiko des Landes wider, und sein Preis auf dem internationalen Markt schwankt aufgrund von Schwankungen der Zahlungsfähigkeit des Landes, die dem Inhaber des Wertpapiers Gewinne oder auch Verluste bringen können. (IP Paraguay, Wikipedia)

Munizipalitäten und Gobernaciones haben noch heute Zeit Rechenschaft abzulegen. Wie ABC Color informiert, können die Stadt- und Departamentsverwaltungen noch bis um 15 Uhr beim staatlichen Rechnungshof Rechenschaft für Ausgaben von Fonacide-, Royaltie- und Ausgleichszahlungen vom dritten Trimester 2019 ablegen. Die Verwaltungen, die ihre Ausgaben nicht zeitig belegen, bekommen in diesem Jahr keine Fonacide- und Royaltiegelder. Bis gestern war Boquerón das einzige Departament, das noch keine Rechenschaft abgelegt hatte. Die 3 Munizipien aus Boquerón haben ihre Pflichten jedoch erfüllt. Landesweit hatten bis gestern 46 Munizipien ihre Ausgaben noch nicht beim Rechnungshof belegt. Caazapá ist das einzige Departament, von dem sowohl die Gobernación als auch alle Munizipalitäten entsprechend Rechenschaft abgelegt haben. (ABC Color)

10 Personen sind vermutlich bereits an Dengue gestorben. Das sagte laut La Nación der Direktor für Überwachung von ansteckenden Krankheiten, Hernán Rodríguez. Alle 10 Fälle seien jedoch noch nicht bestätigt, sondern würden noch vom Gesundheitsministerium geprüft, hieß es. Die meisten der Todesfälle haben sich im Departament Central und der Landeshauptstadt ergeben. Insgesamt gibt es demnach bereits mehr als 1.700 bestätigte Krankheitsfälle. (La Nación)

3 Personen werden wegen Vierfachmord in Presidente Franco angeklagt. Wie ermittelnde Staatsanwältin fordert laut ABC Color Untersuchungshaft. Ein Gericht müsste dazu einen Haftbefehl erlassen. Es wird angenommen, dass sich der Mordfall im Rahmen eines Streits zwischen konkurrierenden Drogenschmugglern zugetragen hat. Am 12. Januar hatten Bewohner von Presidente Franco im Departament auf einem bewaldeten Grundstück 4 Leichen entdeckt. Es handelte sich Polizeiangaben zufolge um 3 Erwachsene und eine 16-jährige. Die Opfer sind offenbar etwa 50 Meter entfernt mit einer Schusswaffe ermordet worden und dann zum Fundort transportiert worden. Zum Zeitpunkt des Fundes waren die 4 wahrscheinlich schon 3 Stunden lang tot. (ABC Color)

Inselbewohner sollen sich ein Departament aussuchen dürfen. Wie ABC Color informiert, ist das eine Idee von Präsident Mario Abdo Benítez. Hintergrund ist ein Gesetzprojekt des Senators Pedro Santacruz, nach dem die Insel Yacyretá im Paranáfluss wieder zum Departament Misiones gehören soll. Momentan gehört die Insel zum Departament Itapúa. Abdo Benítez hat vorgeschlagen, eine Art Referendum unter den Inselbewohnern durchzuführen, damit sie auswählen, zu welchem Departament sie gehören möchten. Das Resultat sollte dann von beiden Gouverneuren respektiert werden. Sollte der Vorschlag nicht angenommen werden, müsste das Gesetzprojekt vor den Kongress gebracht werden.
Auf der Insel wohnen etwa 150 Familien. Im Jahr 1973 hatte Alfredo Stroessner per Dekret angeordnet, dass die Insel zum Departament Itapúa gehöre. ABC Color zufolge wollte Stroessner damit wirtschaftliche Vorteile für Itapúa durch den Bau des doppelstaatlichen Wasserkraftwerks Yacyretá bewirken. Auf der Insel Yacyretá steht ein großer Teil des Wasserkraftwerks. (ABC Color)

Erster Rinder-Embryonen-Export nach Ecuador. Gestern wurden 1.650 Exemplare per Flugzeug nach Ecuador geschickt, wie IP Paraguay schreibt. Zu dem Zweck hatte der nationale Tiergesundheitsdienst Senacsa mit der paragauyischen Botschaft in Ecuador zusammengearbeitet. Dadurch ergab sich eine Marktöffnung vonseiten des ecuadorianischen Landwirtschaftsministeriums für den Import von Embryonen. Dies geschah im Rahmen eines Programms zur Verbesserung von Rinder-Genetik. Von dem Genetikzentrum „El Álamo“ wurden gestern Embryonen der Rassen Senepol, Brahman, Braford, Nelore, roter Brangus und schwarzer Brangus nach Ecuador geschickt. (IP Paraguay)

Gestern ist ein Brennstoffkunde weggefahren ohne zu bezahlen. Wie Paraguay.com berichtet, hatte ein Angestellter bei einer Petropar-Tankstelle in Asunción Brennstoff in ein Fahrzeug getankt. Als er den Tankdeckel geschlossen hatte, fuhr der Kunde sofort davon, ohne zu bezahlen. Ob es sich um Diebstahl oder um einen ungewollten Irrtum des Kunden handelt, ist unklar. Das Bild des Fahrzeugs und seines Kennzeichens wurden von Überwachungskameras festgehalten. (Paraguay.com)