Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Juli 2019

Cruce de los Pioneros: Weitere Festnahmen wegen Vierfachmord auf der Estancia Taguató. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind gestern Nachmittag bei Teniente Irala Fernández zwei Brüder verhaftet worden, die vermutlich in den Mord verwickelt gewesen sind. Die beiden Männer und der Vorarbeiter der Estanzia beschuldigen sich gegenseitig, das Besitzerehepaar und seine Enkel getötet zu haben.
Dem Zeitungsbericht zufolge hat der Vorarbeiter es geschafft, die Transportdokumente für die gestohlenen Rinder bei der Tiergesundheitsbehörde Senacsa zu bekommen. Insgesamt waren von dem Betrieb drei LKW-Ladungen Rinder gestohlen worden. Zwei davon waren bei einem Schlachthof in Belén sichergestellt worden, ein weiterer soll in Richtung bolivianischer Grenze gefahren sein. Dieser Lastwagen ist bisher nicht gefunden worden. Von Seiten der Tiergesundheitsbehörde hieß es, die Transportdokumente für die Rinder seien legal gewesen. Im Schlachthof sei beim Waschen der Tiere aufgefallen, dass die Rinder doppelte Brennmarken hatten. Offenbar hatten die Täter die Tiere mit einem neuen Brandzeichen versehen, das über das alte Zeichen gestempelt worden war. Verantwortliche des Schlachthofes hatten daraufhin die Senacsa verständigt. (ABC Color, Cinco Días)

 

Mariano Roque Alonso: Trauer an Schule der ermordeten Kinder. An der Institution Escuela Parroquial San Agustín, wo die 7 und 10 Jahre alten Kinder zur Schule gingen, findet heute kein Unterricht statt, wie Paraguay.com berichtet. Die Lehrer veröffentlichten ein Schreiben, in dem sie den Mord auf der Estanzia Taguató im nördlichen Chaco verurteilen und den Unterricht für diesen Dienstag absagen. Die Vereinigung der pensionierten Dozenten von Mariano Roque Alonso, wo die ermordete Großmutter Nidia Mitglied war, bat in einer Stellungnahme um eine schnellstmögliche Aufklärung des Verbrechens an der Familie. (Paraguay.com)

Asunción: Durch den gesunkenen Dollarkurs erhoffen sich Wirtschaftsexperten eine Steigerung des Konsums. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist der Kurs des US-Dollar gegenüber dem Guaraní seit Mai um 20 Prozent gesunken und erreicht mit 5 tausend 900 Guaraníes je Dollar das Niveau vom letzten Oktober. Das Sinken des Kurses sei vor allem auf die Aktionen der US-Notenbank Fed zurückzuführen, heißt es in dem Bericht. Dadurch war der Dollar weltweit gesunken. Gleichzeitig sei durch die Wirtschaftsabkühlung in Paraguay die Nachfrage nach der US-Währung zurückgegangen. Die Wirtschaftsexperten erklärten, durch einen sinkenden Dollarkurs könne in Paraguay die Inlands-Nachfrage gestärkt werden, weil importierte Produkte billiger würden. Da mit dem Dollar die Brennstoffe und Busfahrpreise angehoben worden waren, sei jetzt wiederum eine Senkung der Preise dran, so ein Berater. (ABC Color)

Asunción: Der Finanzminister will ein Treffen der drei Staatsgewalten organisieren, um über Kostenreduzierungen im Haushaltsplan zu sprechen. Darüber berichtet ABC Color. Mit dem Vorschlag nahm Benigno López die Forderungen von Unternehmerzusammenschlüssen auf. Diese hatten in Reden auf der Expo in Mariano Roque Alonso von der Regierung Einsparungen in Höhe von einer Milliarde Dollar im Haushaltsplan 2020 gefordert. Benigno López erklärte, so hohe Einsparungen seien nicht möglich. Laut Angaben der Interamerikanischen Entwicklungsbank Bid werden jährlich in Paraguay Regierungsgelder in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar verschleudert. (ABC Color)

Asunción: Taxifahrer protestieren gegen Uber und Muv. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Seit sechs Uhr früh versuchen Taxifahrer, in einer großangelegten Demonstration den Verkehr in der Landeshauptstadt lahmzulegen. Sie verlangen von dem Bürgermeisteramt die Regulierung der Fahrdienstleister Uber und Muv und drohen damit, ihren Streik erst abzubrechen, wenn ihre Forderungen erfüllt werden. Aus dem Stadtrat der Hauptstadt verlautete, man sei sich darüber einig, dass die Fahrdienste reguliert werden müssten. Es sei aber unumgänglich, sich an den technischen Fortschritt anzupassen. (ABC Color)

Asunción: Die Fleischexporte nach Fernost könnten um das Dreifache steigen. Das kündigte die Industrieministerin Liz Cramer gestern an, nachdem sich Staatspräsident Abdo Benítez mit dem Wirtschaftsminister der Republik China auf Taiwan Shen Jong-chin getroffen hatte. Die Aussichten seien gut, dass Taiwan zunächst die Hälfte seiner Fleischeinfuhren aus Paraguay bezieht, und danach die Quote noch weiter steigern werde, sagte die Ministerin Reportern von Última Hora. Derzeit verkauft Paraguay auf die vor China liegende Insel 7 tausend Tonnen Fleisch. Eine Gruppe taiwanesischer Unternehmer besucht in diesen Tagen Paraguay, um die Möglichkeiten für den Kauf von Fleisch, Sesam und anderen Agrarprodukten zu erkunden. Gestern gab es ein Treffen mit Vertretern von 40 paraguayischen Unternehmen, an dem auch das Industrieministerium beteiligt war. (Última Hora)

Asunción: Untersuchungshaft für ehemaligen Detave-Chef bestätigt. Das Gericht lehnte gestern die Berufung der Anwälte von Ramón Benítez ab, wie Última Hora berichtet. Der ehemalige Vorsitzende der Sonder-Zoll-Abteilung bleibt demnach in Haft bis die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen beendet und dem Gericht vorlegt. Benítez war im April im Rahmen einer großangelegten Operation gegen ein korruptes Netzwerk innerhalb der Zolldirektion festgenommen worden. Er gilt als Hauptdrahtzieher der Machenschaften, bei denen es um regelmäßige Bestechung von Zollbeamten geht, um die Genehmigung von Warenschmuggel zu erlangen. (Última Hora, Archiv ZP-30)

Pilar: Grenzübergänge nach Hochwasser wieder geöffnet. Heute früh wurden im Süden des Landes die Wasserwege geöffnet, die die Hafenstadt am Paraguayfluss Pilar mit Puerto Bermejo und Puerto Cano in Argentinien verbinden. Sie waren 2 Monate lang wegen des Hochwassers am Paraguayfluss unterbrochen, wie Última Hora schreibt. Nach einem Höchststand von 8 Meter 92 fiel der Wasserpegel in Pilar fiel der Wasserpegel demnach in den letzten Tagen um 2,5 Meter. Die vom Hochwasser betroffenen Bewohner der Gegend begannen mit der Neubestellung ihrer Ackerfelder und säten mit Unterstützung von Stadt-, Regional- und Landesregierung wieder aus. Die Anlegestellten wurden für die Boote zugelassen, die Passagiere zwischen Pilar und Cano transportieren. Fähren, die Fahrzeuge über den Fluss bringen, dürfen noch nicht übersetzen. (Última Hora)

Mariano Roque Alonso: Friedenssoldat auf der Expo. Er steht da, wie eine eiserne Skulptur. Unbeweglich, stumm, als Soldat verkleidet, und eine Attraktion auf der größten Ausstellung des Landes. – Auf der Expo Mariano Roque Alonso will Luis Fernando Villalba eine Friedensbotschaft weitergeben, wie er Reportern von Última Hora im Interview sagt. Er sei gegen Gewalt und Krieg. Deshalb solle seine Figur einen freundlichen Soldaten zeigen, so der Künstler. Als lebende Skulptur steht er aufwändig in Metallkleidung und Make-Up gehüllt und reglos inmitten der Menschenmenge, während der Betrachter rätselt, ob diese Figur lebendig oder aus Eisen ist. Für Villalba hat der Arbeitstag 10 bis 12 Stunden. Pro Stunde macht er einmal Pause, so der 38-Jährige, der versucht, von seiner Kunst zu leben und deshalb auch eine Spendenbox hinstellt, wo die, denen es gefällt, was hineinlegen können. (Última Hora)