Asunción: Nicht nur Petropar, sondern alle staatlichen Unternehmen sollen einer Rechnungsprüfung unterzogen werden. Das kündigte Elvio Brizuela aus dem Finanzministerium gestern an. Brizuela ist in dem Ministerium zuständig für alle staatlichen Betriebe. Das sind derzeit der Stromverwalter Ande, die Kommunikationsgesellschaft Copaco, der Verwalter für Sanitäranlagen und Wasserversorgung Essap, die Zementfabrik INC, die Ölgesellschaft Petropar, der Hafen- und Schifffahrtsverwalter ANNP und die Direktion für zivile Luftfahrt, Dinac, sowie die Schnapsbrennerei, Capasa und die Eisenbahngesellschaft Fepasa. Die Prüfung der Bücher würden private Buchprüfer und –Gesellschaften vornehmen, hieß es. Unter die Lupe genommen werden die Unterlagen der vergangenen 12 Monate. Die Resultate sollen im Juli 2019 vorliegen. Brizuela rechtfertigte die Maßnahme damit, dass man durch die Prüfung ein besseres Bild über die Situation in den staatlichen Unternehmen bekommen werde, um danach besser über deren Zukunft entscheiden zu können. Erst gestern hatte die Regierung eine Überprüfung der Bücher bei Petropar bekanntgegeben. Dabei soll es insbesondere um die Unterlagen aus der Verwaltung unter Petropar-Chefin Patricia Samudio gehen. (Última Hora, Archiv ZP-30)
Asunción: Die Weltbank hat erstmals einen sogenannten Humankapital-Index veröffentlicht. Dabei wird bewertet, wie gute Entwicklungschancen die Einwohner eines Landes haben. Die Entwicklungschancen werden daran gemessen, wie viel die Regierungen in Bildung und Gesundheit investieren. Dazu werden Werte wie das Bruttoinlandsprodukt, die Kindersterblichkeitsrate, die Anzahl der absolvierten Schuljahre oder das Abschneiden bei Bildungstests herangezogen. Paraguay liegt in der Liste von 157 Ländern auf Platz 90. Für Paraguay berechneten die Statistiker der Weltbank einen Index von 53 Prozent. Das heißt, ein Landesbewohner schöpft im Durchschnitt 53 Prozent der Leistung aus die er bringen könnte, wenn er eine optimale Erziehung und Gesundheitsbetreuung hätte. Spitzenreiter in Südamerika ist Chile, mit Platz 45. Die Liste des Humankapital-Index wird angeführt von den asiatischen Ländern Singapur, Südkorea und Japan. Das Schlusslicht bilden die afrikanischen Ländern Niger, Südsudan und Tschad. (worldbank.org)
Pilcomayo-Zone: Das Umweltministerium untersucht die illegale Wasserentnahme aus dem Pilcomayo-Kanal an paraguayischer Seite. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den Viehzuchtbetrieb „La Madrugada“ eingeleitet. Das Unternehmen hatte Wasser aus dem Kanal entnommen, um Zwiebel- und Kartoffelpflanzungen zu bewässern. Bei einer Untersuchung vor Ort wurden eine Pumpstation und eine Wasserspeicher gefunden. Die Beamten erklärten, im Umweltplan sei nicht vorgesehen, dass Wasser aus dem Pilcomayo-Kanal für Bewässerung entnommen würde. Verantwortliche des Unternehmens sagten, es handele sich lediglich um eine Formsache, und man werde die notwendigen Dokumente nachreichen. Der Betrieb „La Madrugada“ gehört dem Unternehmen „Lineas Panchita G“, das Frachtschiffe auf dem Paraguayfluss betreibt. (ABC Color)
Benjamín Aceval: Auf der Estanzia „Albardón” im südlichen Chaco wird seit einer Woche ein achtjähriger Junge vermisst. Wie die Zeitung La Nación berichtet, hatte der Junge namens Héctor López am 8. Oktober draußen gespielt und war nicht ins Haus gekommen. Nach mehreren Stunden hatte die Familie die Polizei benachrichtigt. Bisher wurde lediglich die Hose des Jungen in einem Sumpfgebiet gefunden. Es wurde sowohl die Polizei, als auch die Feuerwehr mit einer Hundestaffel und das Amt für den Schutz von Minderjährigen Codeni eingeschaltet. Unter anderem werden auch Personen aus dem Umfeld der Familie befragt. (La Nación)
Ciudad del Este: 10 Festnahmen nach Auseinandersetzungen bei Demo von Grenzhändlern. Die Polizei hat gestern bei der Zollstation von Ciudad del Este gegen Personen einschreiten müssen, die gegen die strikten Kontrollen am Grenzübergang zu Brasilien demonstrierten. Laut Angaben von Última Hora hatten sich am späten Abend etwa 100 Händler eingefunden, um den Eingang der Zollstation zu blockieren. Damit verhinderten sie, dass LKWs die Station verlassen und weiterfahren konnten. Laut Polizeiangaben zündeten die Demonstranten Reifen an und warfen mit Steinen nach den Polizisten. 11 Personen wurden daraufhin festgenommen, 10 kamen in U-Haft. Die Händler, um die es geht, handeln mit kleineren Mengen an Ware, die sie zu Fuß über die Freundschaftsbrücke bringen und deshalb bis zu einem gewissen Warenwert keine Zollgebühren zahlen müssen. Sie lehnen sich gegen die Inspektionen der Zollbeamten auf, die auf der Brücke streng kontrollieren. (Última Hora)
Félix Pérez Cardozo: Toter Mann im Tebicuary gefunden. Taucher haben gestern Nachmittag die Leiche des seit Sonntag vermissten 42jährigen geborgen. Laut Angaben der Zeitung Última Hora war der Mann mit vier Freunden auf dem Fluss unterwegs zum Fischen gewesen. Als sie an einem Anwesen vorbeikamen, habe das Boot Schiffstaue gerammt, die im Wasser befestigt waren, und sei umgekippt, sagten die Freunde. Sie konnten sich schwimmend an Land retten, einer der fünf blieb verschwunden. Die Schiffstaue in dem Fluss dienen den Angaben zufolge dem Besitzer zur Ausrichtung und Handhabung von Flössen. Die Tragödie ereignete sich im Distrikt Félix Pérez Cardozo im Departament Guairá. Die Überlebenden hatten auf eigene Faust Taucheranzüge und Boote geliehen, um den vermissten Freund zu suchen und zu bergen. (Última Hora)
Asunción: Das Bauunternehmen Sacyr hat eingeräumt, dass es Finanzschwierigkeiten bei der Verbreiterung der Fernstraßen 2 und 7 gibt. Darüber berichtete Última Hora. Der Chef für Straßenbau der spanischen Firma Sacyr sagte, es gäbe noch zahlreiche Punkte zu klären, bevor die Kreditverträge mit den Banken unterschrieben werden können. Das Bauprojekt sieht vor, 183 Kilometer zwischen den Ortschaften Ypacaraí und Pastoreo von zwei auf vier Fahrspuren zu verbreitern. Damit wäre die gesamte Wegstrecke zwischen Asunción und Ciudad del Este vierspurig. Das Projekt wird in einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der Regierung und drei Baufirmen durchgeführt. Die Baufirmen müssen die Finanzierung des Projektes aufbringen und haben nach Fertigstellung das Recht, eine Zeitlang Mautgebühren zu kassieren. Bei der Unterzeichnung des Bauvertrages musste noch kein unterschriebener Kredit, sondern lediglich eine Absichtserklärung der beteiligten Banken vorliegen. Falls die Verhandlung mit den Banken platzt, muss der Staat die bereits geleisteten Arbeiten bezahlen. Der Bauvertrag würde in dem Fall gekündigt werden. (Última Hora)
Asunción: Die Regierung der Republik China auf Taiwan wird Paraguay in den kommenden fünf Jahren etwa 150 Millionen US-Dollar an Entwicklungshilfe zukommen lassen. Wie Staatspräsident Mario Abdo gegenüber Última Hora sagte, soll in den kommenden Tagen eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet werden. Das Geld soll in Sozialwohnungen, Erziehung, Stärkung der staatlichen Institutionen und Infrastruktur investiert werden. Der Präsident hatte den Inselstaat in der vergangenen Woche besucht. Dabei hatte Marito betont, niemand werde Paraguay vorschreiben, wer seine Freunde seien. Damit reagierte er auf eine Forderung der Volksrepublik China, Paraguay solle die Beziehungen nach Taiwan abbrechen. Die Republik China auf Taiwan bezieht sich auf den als Taiwan bekannten Inselstaat und ist nicht mit der Volksrepublik China auf dem Festland zu verwechseln. (Última Hora)
Asunción: Das nationale Standesamt arbeitet daran, seine Daten zu digitalisieren. Wie der Leiter des Standesamtes gegenüber dem Nachrichtenportal „Economía Virtual“ sagte, würde der Arbeiterstab momentan durch 300 Angestellte des Obersten Gerichtshofes verstärkt. Das Ziel sei, sämtliche Abteilungen im Inland elektronisch zu vernetzen. Das nationale Standesamt hat etwa 100 Niederlassungen im Landesinneren. (Economías Virtual)