Mutmaßlicher Hisbollah-Anführer ist von den USA an die paraguayische Justiz überstellt worden. Wie ABC Color berichtet, traf Ali Issa Chamas gestern Nachmittag beim Flughafen Silvio Pettirossi ein, unter Bewachung von 2 US-Beamten, die den Straftäter an die paraguayischen Behörden übergaben. Er wurde gestern zunächst in die Sonderstrafanstalt der Nationalpolizei gebracht. Heute soll es eine erste Anhörung per Videokonferenz geben. Ali Issa Chamas wird in Paraguay Drogenschmuggel vorgeworfen. Es wird vermutet, dass er einer der Drahtzieher der Drogenszene im Dreiländereck ist.
Ali Issa Chamas war 2016 in Paraguay festgenommen worden, als er versucht hatte, vom Flughafen Guaraní in Minga Guasú 39 Kilogramm Kokain in die Türkei zu schicken. Ein Jahr später wurde er jedoch an die USA ausgeliefert, die den Libanesen ebenfalls im Auge behalten hatten, weil er von den US-Behörden als einer der Hauptgeldgeber der weltweiten terroristischen Aktivitäten der Hisbollah-Gruppe vermutet wurde. Wie ABC Color schreibt, hat der Libanese offenbar mit den US-Behörden zusammengearbeitet und ihnen relevante Information über die Terrororganisation geliefert. Er musste in den USA lediglich 3 Jahre Haft absitzen. Die sind nun vorbei und Ali Issa Chamas wurde sofort an die paraguayische Justiz zurückgegeben. Nun soll der Prozess gegen ihn hierzulande fortgesetzt werden. (ABC Color)
Magistraturgericht setzt Richter von Mariscal Estigarribia ab. Aníbal Ortíz wurden Entscheidungen in zwei Mordfällen zum Verhängnis: Eine, die den 4-fachen Mord auf der Estanzia Tacuató betraf, und eine Fehlentscheidung in dem mutmaßlichen Mordfall eines Kindes vom April 2019. Laut Angaben von Última Hora, entschieden in dem Magistraturgericht JEM 7 Mitglieder für die Absetzung des Richters, ein Mitglied enthielt sich der Stimme.
Ausschlaggebend bei der Urteilsfindung war demnach die Entscheidung, die Richter Ortíz in dem Todesfall des Kindes Itzael, im April 2019 getroffen hatte. Dort hatte er es versäumt, die Eltern des Einjährigen, die wegen Vorsätzlicher Tötung ihres Kindes beschuldigt wurden, an die zuständigen Gefängnisse zu überstellen. Stattdessen hatte er die Beiden wegen vorsätzlicher Tötung Angeklagten in den Hausarrest entlassen. Das genügte dem JEM, um den Richter wegen schlechter Amtsführung abzusetzen. Aníbal Ortíz war bereits suspendiert worden, nachdem er im Zusammenhang mit dem 4 fach-Mord auf der Estanzia Tacuató, zwei der Mitangeklagten nur Hausarrest gewährt hatte. Der Fall des Richters Ortíz wird jetzt an den obersten Gerichtshof weitergeleitet, der ein endgültiges Urteil finden muss. (Última Hora/Paraguay.com)
US-Botschafter Lee McClenny verabschiedet sich. Wie Última Hora berichtet, hat McClenny in einem Video der US-Botschaft in Asunción erklärt, dass er vom Außendienst der USA in Rente geht. Aus dem Grund verlässt er Paraguay als Botschafter für die Vereinigten Staaten. An seine Stelle wird Joseph Salazar treten, der seine Arbeit fortsetzen wird, wie McClenny in dem Video ankündigt. Er bedankte sich zudem für die 3 Jahre und für alles was in dieser Zeit in Sachen Zusammenarbeit erreicht werden konnte. Sich von seinen lieben Paraguayern zu verabschieden sei ein bittersüßer Moment, sagte McClenny. Er betonte außerdem das Engagement der USA für die Zusammenarbeit, die Sicherheit, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie die Erweiterung der Handelsmöglichkeiten für Paraguay. (Última Hora)
Die USA wollen Paraguay mit 44,4 Millionen US-Dollar unter die Arme greifen. Das haben der scheidende Botschafter McClenny und der paraguayische Außenminister Antonio Rivas gestern angekündigt. Es handelt sich dabei um das erste Abkommen für Entwicklungshilfe zwischen den USA und Paraguay, wie ABC Color schreibt. Die 44,4 Millionen Dollar von den USA sollen über die kommenden 5 Jahre an die paraguayische Regierung überwiesen werden, die das Geld zusammen mit der internationalen Entwicklungsagentur der USA, US-Aid, verwalten wird. Damit soll die Rechtsstaatlichkeit gestärkt, die Formalisierung der Wirtschaft unterstützt, die Kontrolle der staatlichen Amtsführung durch die Bevölkerung verbessert und die Entwicklung der lokalen Gesellschaften gefördert werden, hieß es. Von der Regierung hieß es, US-Aid werde nun vom Beratungs- und Hilfeleister zum strategischen Partner der Regierung. (ABC Color)
Unternehmer aus Salto del Guairá ermordet. Der in der Gegend bekannte Geschäftsmann und Besitzer einer Unternehmenskette, Cristóbal Rojas galt seit Dienstagnachmittag als vermisst. Nun herrscht traurige Gewissheit über seinen Verbleib: Heute wurde außerhalb der Stadt der leblose Körper gefunden und von einem Bruder identifiziert, wie Paraguay.com berichtet. Alles deutet daraufhin, dass der 57jährige gewaltsam entführt und getötet wurde. Rojas gehörten in Canindeyú Einkaufszentren, Tankstellen und Viehbetriebe. Nach inoffiziellen Angaben wurde die Familie Rojas seit Jahren von Mafiosi bedroht. Vor seinem Verschwinden hatte der Unternehmer das Grab seines Sohnes besucht, der 2013 getötet worden war. (Paraguay.com/ Última Hora)
3 Mütter wegen Kinderarbeit angeklagt. Wie Última Hora berichtet, hatten ihre Töchter auf den Straßen von Ciudad del Este Autoscheiben geputzt, gebettelt und Süßigkeiten verkauft. Die Frauen wurden wegen Verletzung der Fürsorgepflicht, Quarantänebruchs und Widerstands angeklagt. Für den Prozess ist die Staatsanwältin der Spezialeinheit im Kampf gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen Analía Rodríguez zuständig. Dem Bericht der Anwältin zufolge arbeiteten die Kinder auf den Straßen, während ihre Eltern dabei von Weitem zuschauten, oft saßen sie dabei in ihren Fahrzeugen. Bei fast allen der zwischen 2 und 14 Jahre alten Kindern wurde eine akute Gefahr der Unterernährung festgestellt. Staatsanwältin Rodríguez sagte, sie werde die Eltern das volle Gewicht des Gesetzes spüren lassen, die ihre Kinder dazu zwingen würden, Scheiben zu putzen, zu betteln oder anderen illegalen Tätigkeiten nachzugehen. Es gebe in der Stadt bereits mehr Verdächtige dieser Straftaten, die noch gesucht werden. (Última Hora)
Die Spendensammlung für indigene Siedlungen in Concepción und Amambay wird erweitert. Es handelt sich um die Siedlungen, die die von der EPP beauftragten Lebensmittelpakete abgelehnt hatten. An der Initiative der ehemaligen Schüler der Goethe-Schule in Asunción nehmen nun bereits mindestens 20 weitere Schulen, Verbände von Schulabsolventen und andere Zivilorganisationen teil. Nachdem die Goethe-Absolventen am Sonntag ihre Idee bekanntgegeben hatten, taten sich am Montag bereits die Absolventenverbände von 6 weitere Schulen dazu. Gestern waren es insgesamt schon mehr als 20 Organisationen und Verbände die mitmachen. Bei einer Schule war gestern mittags bereits ein ganzer LKW voller Lebensmittelspenden zusammengekommen. Die Goethe-Absolventen werden sich darum kümmern, diese zu organisieren und zu verteilen. Zuletzt hatten sich unter anderem noch folgende Schulen der Initiative angeschlossen: Dante Alighieri, Faith Christian School, Las Almenas, American School of Asunción Asa, Colegio de la Asunción, Saint Anne´s School, Trinity School und Nihon Gakko. (ABC Color)