Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. September 2021

Heute beginnt die „Expo Mariano Roque Alonso“. Heute um 7 Uhr hat die 75. Nationale Viehausstellung auf dem Messegelände Don Juan Carlos Pereira der ländlichen Vereinigung Paraguays, ARP, in der Stadt Mariano Roque Alonso im Departament Central begonnen. Darüber schreiben die Zeitungen ABC Color und Hoy. Allerdings handelt es sich bei diesem Event in diesem Jahr um eine reine Viehausstellung, also ohne die paraguayische Industrievereinigung, um große Menschenansammlungen zu vermeiden. Bis zum 22. September ist der Eintritt für Besucher kostenlos. Vom 23. bis zum 26. September kosten die Eintrittskarten 10 Tausend Guaraníes.
Etwa 1 Tausend 150 Spitzentiere werden an der Ausstellung teilnehmen. Genau genommen sind 14 Rinder der Rasse Angus, 144 der Rasse Braford, 281 Brahman, 216 Brangus, 9 Tiere der Rasse Hereford, 5 Limousin, 146 Nelore, 20 Rinder der Rasse Polled Hereford, 1 Santa Gertrudis, 55 Senepol, 3 sogenannte Mittelmeer-Büffel, 194 Schafe und 62 Ziegen für die Messe eingeschrieben. Während der 10-tägigen Expo werden neben den Ausstellungen und Wettbewerben unter anderem Viehversteigerungen, eine Jobmesse für den ländlichen Sektor, Kurse und Vorträge sowie eine Ausstellung von Produkten und Kunstwerken von Unternehmern und Kunsthandwerkern stattfinden.  
Die letzte „Expo Mariano Roque Alonso” hatte im Jahr 2019 mit rund 500 Tausend Besuchern stattgefunden. Damals stellten sich auf dieser traditionellen Messe auch Vertreter aus dem Industrie-, Handels-, und Dienstleistungssektor vor. In der Ausgabe 2021 wird dieser Bereich als Folge der durch die Coronapandemie auferlegten Beschränkungen aber wegfallen. Jedoch hat die ARP mit den Kommunikationsunternehmen Grupo Nación und Multimedia eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach diese Medien berechtigt sind, die Messe zu übertragen. Somit können Interessierte auch von zu Hause aus an der Messe teilnehmen. (ABC Color, Hoy)

 

Nicht-Regierungsorganisationen haben Empfehlungen über die Menschenrechtssituation im Norden formuliert. Nach dem Abschluss einer Beobachtermission hat der Verband von Organisationen, die sich für die Rechte verschiedener Menschengruppen einsetzen, in der Abkürzung „Codehupy“, einen Bericht veröffentlicht, dem sich die Zeitung Última Hora widmet. Unter den Beobachtungen, Schlussfolgerungen und Empfehlungen, die der Bericht enthält, hier einige in Kurzform:
Die Mission beobachtete im Nordosten des Landes eine wirtschaftliche Entwicklung, die mit auslaugenden Methoden zusammenhängt. Das wird sich so auswirken, dass Bauern und Nachfahren von Ureinwohnern umgesiedelt werden und das Modell von Bauernhöfen und Landwirtschaft in Familienbetrieben wird sich wandeln. Was die Sicherheit in der Zone betrifft, haben die Beobachter festgestellt, dass sich die Polizei dort vor allem darauf konzentriert, soziale Konflikte einzudämmen. Codehupy empfiehlt, die Sicherheitspolitik im Land zu bewerten. Dabei sollte berücksichtigt werden, ob die Polizei intern, das heißt, innerhalb der Siedlungen, für Frieden und Ordnung zu sorgen imstande ist oder nicht. Um die Menschenrechte zu wahren, sollten die Sicherheitskräfte besser geschult werden, und von einer juristischen Instanz überwacht werden.
Insbesondere bei strafrechtlichen Verfahren und in der Rechtsprechung sei es unbedingt notwendig, die Rechte aller Beteiligten zu respektieren, und das in allen Fällen gleichermaßen, heißt es in dem Bericht. Außerdem empfiehlt die Kommission, ein Landwirtschaftliches Umwelt-Forum zu gründen, und dafür zu sorgen, dass Bauernsiedlungen ausreichend über den Rechtsbeistand informiert sind, der ihnen laut Gesetz zusteht. Wert legt die Kommission in ihrem Bericht auch darauf, dass die Rechte auf Meinungsfreiheit, auf die Bildung von Vereinigungen, die Durchführung von Versammlungen und von Demonstrationen gewahrt werden.
In dem Bericht wird die Regierung ausdrücklich aufgefordert, Aufschluss über die Ermittlungen um den Tod der Mädchen Lilian Mariana Villalba und María Carmen Villalba zu geben, und argentinischen Forensikern zu erlauben, an den Ermittlungen teilzunehmen. Es geht dabei um 2 Mädchen, die bei einem bewaffneten Zusammenstoß zwischen Militär und der EPP ums Leben kamen. Im Bereich Schulbildung empfiehlt die Kommission des Verbandes von Menschenrechtsgruppen in Paraguay, dass in den Schulen die Rechte der Ureinwohner berücksichtigt werden. Schlussendlich widmet sich der Bericht noch dem Thema des sexuellen Missbrauchs. Dort empfiehlt die Kommission, Protokolle anzuwenden, die eine umfassende Betreuung und Begleitung von sexuellen Missbrauchsopfern beinhalten. (Última Hora)

In Caaguazú sollen Opfer von sexuellem Missbrauch nun eine bessere Betreuung bekommen. Das staatliche Gesundheitsregionalbüro Nummer 4 hat ein Expertenteam zusammengestellt, das in den Krankenhäusern und Notaufnahmen dafür sorgen wird, dass das Protokoll für die Begleitung von Missbrauchsopfern korrekt angewendet wird. Das gab die Zeitung Hoy bekannt. Die Idee ist, dass für die optimale Begleitung von Patienten, die nach einem Missbrauch Hilfe suchen, die verschiedenen Stellen koordiniert zusammenarbeiten. In die Betreuung mit einbezogen werden deshalb unter anderem die Bereiche für mentale Gesundheit, Pädiatrie, Krankenpflege, Rechtsberatung und Frauenheilkunde. Das Expertenteam, dass über der Betreuung von sexuellen Missbrauchsopfern wachen soll, setzt sich aus Fachleuten aus den verschiedenen Bereichen zusammen und wird von dem Arzt Doktor Carlos Barreto Cortesi geleitet. (Hoy)

Das Wandgemälde eines paraguayischen Künstlers wird im paraguayischen Stand auf der Weltausstellung in Dubai zu sehen sein. Das Werk mit dem Titel „La recolección de los frutos“ des paraguayischen Künstlers ‘Koki’ Ruiz ist im paraguayischen Stand auf der genannten Ausstellung angebracht worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay berichtet. Das Werk besteht aus einem fast 10 Meter langen und 3 Meter hohen Wandgemälde, das vollständig aus Samen besteht, sagte der Künstler in einem Gespräch mit Radio Nacional. Das Bild zeigt Frauen der Volksgruppe Guaraní beim Sammeln von Nahrung. Neben Samen habe er auch Sand verwendet, um dem Volk der Arabischen Emirate Respekt zu zeigen, dem es gelungen ist, in der Wüste einen Lebensraum zu schaffen. Die Installation des Wandgemäldes dauerte 20 Tage lang. – Die Samen dafür habe er auf lokalen Märkten in der Stadt Dubai gekauft, so Ruiz.
Die Weltausstellung in Dubai beginnt am 1. Oktober und läuft bis zum 31. März 2022. Rund 25 Millionen Besucher werden erwartet. Der paraguayische Stand ist 213 Quadratmeter groß und erzählt die Geschichte Paraguays. Dabei wird das Potenzial des Landes als Wasser- und Nahrungsmittelproduzent hervorgehoben. Die Weltausstellung findet alle fünf Jahre statt, mehr als 190 Länder stellen sich dort vor. Paraguay kann sich dank einer finanziellen Hilfe der Vereinigten Arabischen Emirate in Höhe 3 Millionen US-Dollar und einer ergänzenden Unterstützung von Itaipu Binacional an dem Event beteiligen. (IP Paraguay)

Außenministerium und russisches Unternehmen unterzeichnen Dokumente über die Bedeutung der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Darüber schreibt IP Paraguay. Das paraguayische Außenministerium und die staatliche russische Atomenergiegesellschaft Rosatom haben zwei Absichtserklärungen über die Vorteile der friedlichen Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Eines der Dokumente sieht die Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Fachkräften im Bereich der friedlichen Nutzung der Nuklearwissenschaft und -technologie vor, das andere die Bildung einer positiven öffentlichen Meinung über die friedliche Nutzung der Kernenergie. An der Unterzeichnung, die in der Staatskanzlei stattfand, nahmen der stellvertretende Außenminister Marcelo Scappini und der Vertreter von Rosatom für Lateinamerika, Evgenii Safonov, teil. Wie das Außenministerium mitteilte, wird die Unterzeichnung der beiden auf die Absichtserklärungen folgenden Abkommen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. (IP Paraguay)