Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 17. August 2017

Asuncion: Die Entscheidung über das Cartes Veto steht heute in der Senatorenkammer an. Das Gesetzesprojekt, das einen Schuldenerlass, beziehungsweise Subventionen für Kleinbauern vorsieht ist laut Internetseite des Oberhauses Punkt 3 auf der Tagesordnung der für heute anberaumten ordentlichen Senatorenversammlung. Im Vorfeld zitierte die Zeitung Ultima Hora einen Senator des Colorado-Flügels Frente Guazú, 22 Stimmen für das Projekt und damit gegen das Veto des Staatspräsidenten, seien sicher. Notwendig sind 23 Stimmen. (UH)

 

Filadelfia: Der weltweit bekannte Experte in Sachen Leiterschaft und Management, John Maxwell kommt in den Chaco. Am 13. September wird er in der Mehrzweckhalle von Filadelfia zu Personen sprechen, die sich als Leiter schulen lassen möchten. Laut den Angaben des Organisators Transformación Paraguay können das auch Menschen sein, die Gesprächsrunden leiten oder üblicherweise an runden Tischen teilnehmen. Die Konferenz steht unter dem Motto „Leiterschaft ohne Grenzen“ und ist für Teilnehmer kostenfrei. Transformación Paraguay ist hierzulande die Organisation hinter den Konferenzen mit Maxwell. Die Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, in Paraguay 10 Prozent der Landesbevölkerung, das sind 700 tausend Menschen, zu Leitern auszubilden, die dann als Multiplikatoren agieren und ähnlich wie in Südafrika die Apartheitsbewegung, einen positiven Wandel in Paraguay herbeiführen können. Die John Maxwell Stiftung für Führungskräfte sucht für den Schulungsprozess Länder aus, in denen es einen Mangel an Führungskräften gibt. Nach Guatemala wurde im vorigen Jahr Paraguay ausgesucht. Der Redner John Maxwell gilt weltweit als einer der besten Experten auf dem Gebiet der Leiterschaft. In über 50 Ländern hat er insgesamt mehr als 12 tausend Konferenzen gehalten, auch vor den Vereinten Nationen, in Unternehmen wie Microsoft und vor Staatspräsidenten. Über das Thema Leiterschaft hat er zudem mehr als 100 Bücher geschrieben, die 25 Millionen Mal verkauft wurden. (Einladung von DEC-Fernheim, www.transformacion.org)

Montevideo/Asuncion: Senatur stellt in Montevideo Artigas-Gedächtnis-Route „Auf den Spuren des Karaí Guazú“ vor. Die paraguayische Tourismus-Ministerin Marcela Bacigalupo stellte gestern im uruguayischen Tourismus-Sekretariat die Route vor, auf der Touristen Einblick in das Leben des uruguayischen Nationalhelden Jose Gervacio Artigas bekommen, das er während seines 30 jährigen Exils in Paraguay geführt hat. Die Route solle vor allem das Interesse uruguayischer Touristen in Paraguay wecken, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay Ministerin Bacigalupo. José Gervacio Artigas gilt in Uruguay als Nationalheld, und wird auch als „Vater der Unabhängigkeit Uruguays“ bezeichnet. Von 1820 bis zu seinem Tod 1850 lebte er in Paraguay im Exil. Die Touristenroute konzentriert sich auf die Städte Curuguatý im Departament Canindeyu und Asuncion, – die 2 Städte in denen sich das Exil-Leben des Generals Artigas hauptsächlich abspielte, während Rodríguez de Francia Paraguay regierte. Artigas starb 1850 bei Asunción, ohne das zwischen 1825 und 1828 unabhängig gewordene Uruguay je wieder betreten zu haben. In Paraguay nennt man Artigas auch den „Karaí Guazú“, was in Guaraní soviel wie Großer Herr bedeutet. (IP-Py., Wikipedia)

Asuncion: In Paraguay leben fast 200 tausend Kinder in extremer Armut. Das geht aus einem Bericht der Wirtschaftsexpertin Verónica Serafini hervor, die im Auftrag des Paraguayischen Wirtschaftsintitutes, Cadep, recherchierte. Demnach stagniert die Armutsbekämpfung seit Jahren, -vor allem im Bereich der Kinder. Von den 830 tausend Kindern in Paraguay, die als arm bezeichnet werden, leben 180 tausend in extrem ärmlichen Verhältnissen. Ihre Familien müssen von 7 tausend Guaranies pro Tag leben. Serafini führt in ihrem Bericht mehrere besorgniserregende Tatsachen auf, mit denen Kinder in Paraguay konfrontiert werden, darunter fehlende oder mangelhafte Schulbildung, der Druck arbeiten zu gehen und Missbrauch. Lobend hebt die Wirtschaftsexpertin Initiativen hervor, die arbeitende Kinder unterstützen, wie das Programm „Abrazo“, – aber auch das Programm „Tecoporá“, durch das die Regierung Familien finanziell unterstützt. Positiv erwähnt werden auch die Ernährungsprogramme der Departamente. (UH)

Villarrica: Der Gouverneur von Guairá, Rodolfo Friedmann, hat bei Staatspräsident Horacio Cartes um eine Audienz gebeten. Gegenüber ABC Color sagte Friedmann, als Vertreter der Exekutive in Guairá sei es seine Pflicht, den Staatspräsidenten über die jüngsten Geschehnisse zu informieren. Der Konflikt um die Departamentsregierung Guairá dauert bereits ein halbes Jahr an. Im März war Friedmann mit einer vermutlich gefälschten Rücktrittserklärung aus dem Amt manövriert worden. Im Gespräch mit Radio Cardinal erklärte Friedmann, Hintergrund des Konfliktes sei die Kontrolle über die Goldmine bei Paso Yobái. Personen aus dem Umfeld von Präsident Cartes wollten die Konzession zum Goldschürfen, die bei einer paraguayisch-kanadischen Unternehmergruppe liegt, der Gruppe entziehen und sie einem italienischen Unternehmen geben, so Gouverneur Friedmann. (ABC Color)

Encarnación: Der Gouverneur von Itapúa, Luis Gneiting, ist gestern (Mittwoch) von seinem Amt zurückgetreten. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, folgte Gneiting damit einer Ankündigung, die er in der vorigen Woche mit Blick auf seine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten gemacht hatte. Laut Verfassung darf ein Kandidat auf die Präsidentschaft, Vizepräsidentschaft oder auf das Gouverneursamt in den 6 Monaten vor der Wahl kein öffentliches Amt bekleidet haben. Luis Gneiting stammt aus dem Städtchen Carmen del Paraná am Paranáfluss, in Itapúa. Er begann seine politische Karriere als Bürgermeister seiner Heimatstadt, und war später im Vorstand des Wasserkraftwerkes Yacyretá. Danach wurde er Abgeordneter für Itapúa, bevor er ihn das Volk zum Gouverneur von Itapúa wählte. (Ultima Hora)

Asunción: Staatspräsident Horacio Cartes hat mehrere Posten an der Spitze der Streitkräfte neu besetzt. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Unter anderem wurden der Marinekommandant und der Stabschef des Heeres ausgewechselt, ebenso der Kommandant der Kriegsmarine und der General-Stabs-Chef. Die neu ernannten Personen sollen heute (Donnerstag) Vormittag offiziell in ihre Ämter eingesetzt werden. (Ultima Hora)

Asuncion/Islamabad: Neuer paraguayischer Botschafter in Pakistan. Nelson Alcides Mora Rodas hat sich als neuer Botschafter Paraguays dem pakistanischen Staatspräsident Mamnoon Hussain, vorgestellt. Wie das Außenministerium bekanntgab, trafen sich die Beiden noch zu einem Gespräch über Paraguay und Themen, die in Zukunft von gemeinsamem Interesse sein könnten. Nelson Alcides Mora Rodas war bisher Botschafter in Ägypten. Er ist promovierter Anwalt der nationalen Universität von Asuncion. In Paraguay war er zwischen 2004 und 2008 zuerst Innenminister, danach Verteidigungsminister. (portalguarani.com, ABC-Color, MRE)

Asunción: Das Parlament hat das sogenannte Statut von Rom ratifiziert. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Jetzt muss das Statut von Staatspräsident Cartes in Kraft gesetzt werden. Paraguay hatte das Statut von Rom schon 1998 unterzeichnet. Das Statut von Rom ist die Grundlage für das internationale Strafgericht mit Sitz in Den Haag in den Niederlanden. Es wurde 1998 erstellt, der Strafgerichtshof nahm 2002 seine Arbeit auf. Zu seinen Zuständigkeiten gehören Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. (La Nacion Wikipedia)

Pedro Juan Caballero: An der paraguayisch-brasilianischen Grenze sind zwei junge Männer vermutlich von der Polizei verschleppt worden. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, ist auf den Überwachungskameras einer Tankstelle in Ponta Porá zu sehen, wie die beiden Männer von vier Polizisten durchsucht und in ein Polizeifahrzeug gebracht werden. Das Auto der beiden Männer wurde in Pedro Juan Caballero gefunden. Laut Angaben der brasilianischen Geheimpolizei liegt gegen die Männer nichts vor. (Ultima Hora)