Tag des Schreckens im Tacumbú-Gefängnis. Wie ABC Color berichtet, gab es gestern Morgen einen Aufruhr im Gefängnis Tacumbú, der aber schnell geschlichtet werden konnte. Doch am Nachmittag inszenierten die Häftlinge erneut einen Aufstand. Dabei wurden Matratzen in Brand gesteckt. Die freiwillige Feuerwehr rückte aus mehreren Orten an und hatte das Feuer glücklicherweise bald unter Kontrolle. Den Gefangenen gelang es auch, 18 Gefängniswärter als Geiseln zu nehmen. Zunächst wurde berichtet, dass der Aufstand nur wegen der Verlegung von Orlando Efrén Benítez stattfand, die von der Justizministerin Cecilia Pérez angeordnet worden war. Der Grund war ein angeblicher Fluchtplan von Benítez und seinem Partner Armando Javier Rotela Ayala. Später stellte sich heraus, dass der Aufruhr auch eine Forderung von Seiten der Häftlinge für Gleichbehandlung in den Gefängnissen und für besseres Essen darstellte.
Die Nationalpolizei, Beamten der Sondereinsatztruppe Fope und die Bereitschaftspolizei betraten das Gefängnis, um die Lage zu beruhigen. Arsenio Erico Alvarenga Sosa, alias Pacu´i, der angeblich der Sekretär von Armando Rotela ist, setzte sich als Sprecher der Gefangenen ein und forderte die Anwesenheit von der Justizministerin, Cecilia Pérez. Die Ministerin traf daraufhin ebenfalls beim Gefängnis ein und traf sich mit Alvarenga. Dieser ordnete einige Zeit später, mit Zustimmung von Armando Rotela, die Freilassung der Gefängniswärter an und versprach, dass es keine weiteren Unruhen geben würde.
Wenig später begab sich der Staatsanwalt Giovanni Grisetti ebenfalls zum Tatort und durchsuchte zusammen mit Feuerwehrleuten das Gefängnis. Dabei wurden sechs Tote gefunden. Grisetti schloss aber laut ABC Color nicht aus, dass noch weitere Todesopfer gefunden werden könnten. Der Aufstand ereignete sich im Gefängnisbereich „La Jungla“, wo mehrere als gefährlich geltende Kriminelle inhaftiert sind. Angeblich hatte der Rotela-Clan die Gelegenheit dieses Aufruhrs genutzt, um sich für das Massaker am 16. Juni 2019 zu rächen, bei dem mehrere Rotela-Mitglieder im Gefängnis von San Pedro ermordet wurden. Die Verantwortung für das gestrige Geschehen wird der brasilianischen Organisation PCC zugeschrieben, allerdings mit Unterstützung paraguayischer Verbrecher, heißt es. (ABC Color, Última Hora)
Das Verkehrs-Vizeministerium versucht heute wieder die elektronische Fahrkartenpflicht einzuführen. Das war bisher mehrmals an verschiedenen Faktoren gescheitert. Das Ministerium gab gestern bekannt, dass rund 650 tausend Karten freigeschaltet und einsatzfähig sind. Passagiere im öffentlichen Nahverkehr sind nach mehrmaliger Verschiebung der Frist, nun ab heute aufgerufen, ihre Fahrt mit der Karte zu bezahlen. Sollte das Schwierigkeiten bereiten, sind die Chauffeure verpflichtet, den Fahrgast kostenlos mitzunehmen. Danach muss das entsprechende Transportunternehmen sich des Problems annehmen. Laut Paraguay.com ist das Bezahlen in bar im Bus ab heute auch nicht mehr möglich, weil die Chauffeure weder Geld entgegennehmen, noch Wechselgeld dabeihaben dürfen.
An der Einführung der Bezahlkarte für Fahrten im öffentlichen Verkehr wurde seit 2016 geplant. ZP-30 informierte über die Phasen, die das Vorhaben durchlief. Ursprünglich hieß es, Passagiere würden schon Ende 2016 probeweise bargeldlos in den Bussen zahlen können, dann wurde die Einführung der elektronischen Fahrkarte mehrmals verschoben. – Unter anderem wegen zu wenig Verkaufsstellen, dann wegen zu wenig Karten, die hergestellt worden waren. Zuletzt wurde die obligatorische Nutzung der elektronischen Fahrkarte auf den 17. Februar 2021 festgelegt. (Paraguay.com)
Carmen del Paraná erklärt Gesundheitsnotstand. – Wieder wegen Covid 19, denn die Zahl der Corona-Kranken ist in der Touristenstadt von Itapúa deutlich gestiegen, wie Última Hora unter Berufung auf das Bürgermeisteramt schreibt. Das rief den Notstand für 10 Tage aus. In dieser Zeit ist jegliche Veranstaltung in öffentlichen und privaten Räumen untersagt, sei sie familiärer, sportlicher, politischer oder religiöser Natur. In der entsprechenden Resolution des Bürgermeisteramtes vom 15. Februar heißt es zudem, dass der Zugang zu einem der 3 Strände am Paraná verboten ist, ebenso der Besuch bei öffentlichen Badeeinrichtungen, Sport- oder Freizeitplätzen.
Die Stadt Carmen del Paraná im Süden von Itapúa ist im Sommer ein beliebtes Ziel für Feriengäste. Zuletzt war die Zahl der Corona-Infizierten in dem Distrikt auf 54 gestiegen. Die Stadt befürchtet, dass die Zahl mit den Besuchern weiter drastisch steigen könnte. Die Geschäftsinhaber wurden indes aufgefordert, die Hygiene-Maßnahmen streng einzuhalten. Die Direktorin des hiesigen staatlichen Krankenhauses sagte den Reportern, derzeit wisse man von 14 aktiven Fällen, darunter ein Krankenhausangestellter und 6 Patienten auf der Station, außerdem mehrere Infizierte in häuslicher Quarantäne. Andere mit und ohne Symptome warten noch auf ihr Resultat, drei davon waren aus dem Ausland zurück nach Paraguay gekommen. (Última Hora)
Ermittlungsleiter für Verbrechensbekämpfung nach der Flucht von Roque Pyguasu ausgewechselt. Wie der Innenminister, Arnaldo Giuzzio, bereits angekündigt hatte, erfolgte nach der Flucht des Verbrechers Roque Jacinto González, alias Roque Pyguasu, ein Wechsel des Leiters in der Zentrale der Verbrechensbekämpfung. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. Der Interims-Generaldirektor der Kriminalpolizei, Kommissar Julio Días, ernannte nun den Hauptkommissar, Marcelino Espinoza Medina, als Leiter der Abteilung. Espinoza wird Kommissar Ignacio Ramón Muñoz ersetzen, der erst seit einigen Tagen im Amt war. Muñoz wurde nun stattdessen zum Leiter der Ermittlungsabteilung in Caaguazú ernannt, heißt es. (Última Hora)
Mario Abdo ist gestern nach Uruguay gereist. Darüber schreibt die Zeitung Hoy. Der Staatspräsident Mario Abdo Benítez traf gestern Nachmittag zusammen mit seiner Frau, Silvana López Moireira, in Uruguay in dem Küstenort Punta del Este ein. Heute mittags wird er sich hier mit seinem Amtskollegen, Luis Lacalle Pou, treffen. An dem Treffen wird auch der paraguayische Kanzler, Euclides Acevedo, teilnehmen. Bei dem Treffen sollen hauptsächlich Themen in Bezug auf den Mercosur behandelt werden. Speziell soll es um die Frage gehen, ob es Mercosur-Ländern erlaubt sein soll, individuell auch mit anderen Nationen verhandeln zu dürfen, heißt es. (Hoy)
Anthony Flaming wird staatlich geförderter Leichtathlet. Wie die staatliche Sportbehörde SND bekanntgab, wurde der Sportler in das Programm aufgenommen, wo, gemeinsam mit dem olympischen Komitee, besonders begabte Athleten unterstützt werden. Das bedeutet, dass Flaming das ganze Jahr hindurch monatlich vom Staat einen finanziellen Zuschuss bekommt, – dazu ärztliche Betreuung und Boni, wie Fahrtgeld, wenn er zu Turnieren reist.
Anthony Flaming kommt aus dem Chaco und lebt seit einigen Jahren in Asunción. Er ist jetzt einer von 71 Sportlern, die in diesem Jahr die besondere Förderung vom Staat bekommen. Das Ziel ist, diesen Sportlern bessere Trainingsmöglichkeiten zu bieten, damit sie sich optimal für anstehende Turniere vorbereiten können. Das bedeutet laut Angaben der SND auch, dass sie einen Vertrag eingehen und von der paraguayischen Sportbehörde eingekleidet werden. Anthony Flaming hat in der Vergangenheit Zehnkampf betrieben. Nach eigenen Angaben konzentriert er sich derzeit auf den Speerwurf. Dafür ist im Moment Krafttraining angesagt. (SND)
Jorge Querey steigt aus dem Rennen um das Bürgermeisteramt von Asunción aus. Darüber informiert Última Hora. Der Senator von Frente Guasu, Jorge Querey, gab heute seinen Beschluss bekannt, seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters von Asunción abzulehnen. In einem Interview sagte er, dass er entweder seine Tätigkeit im Kongress oder die Kandidatur hätte ablehnen müssen. Deshalb habe er sich gegen eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt von Asunción entschieden und werde seine Arbeit im Kongress fortführen, so Querey. (Última Hora)
Kind mit schwerer Knochenmarkaplasie erhält Knochenmarktransplantation. Dies ist der dritte Patient, der eine Knochenmarktransplantation im Kinderkrankenhaus „Niños de Acosta Ñu“ erhält, wie das Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite schreibt. Die Diagnose der Knochenmarkaplasie, auch Knochenmarkschwund genannt, erhielt das Kind im Dezember 2020. Die Ärzte empfahlen eine Transplantation, woraufhin ein passender Spender unter den Familienmitgliedern gesucht wurde. Die vierjährige Schwester wies dann eine Übereinstimmung des genetischen Codes auf.
Am 8. Februar begannen die Vorbereitungen für die Operation. Am 15. Februar, am internationalen Kinderkrebstag, erhielt das Kind durch eine erfolgreiche Operation Knochenmark von seiner Schwester. 24 Stunden nach dem Eingriff geht es dem Patienten gut. Nun muss abgewartet werden, bis sich das Knochenmark nach ungefähr 3 Wochen festgesetzt hat, heißt es. (mspbs.gov.py, apotheken.de)
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