Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. Juni 2018

Fortin Nanawa: Reste des bolivianischen Chacokrieg-Flugzeugs sind abtransportiert worden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, sind die Flugzeugreste, die vor einigen Tagen im nördlichen Chaco gefunden wurden, zum Museum des Chacokriegs-Stützpunktes Nanawa gebracht worden. Am Ort des Absturzes erinnert ein Metallkreuz an die beiden bolivianischen Piloten, die bei dem Absturz ums Leben gekommen waren. In der vergangenen Woche waren die Teile des Flugzeuges bei Rodungsarbeiten gefunden worden. Es handelt sich dabei um einen Doppeldecker der bolivianischen Luftwaffe, der 1934 von einem paraguayischen Flugzeug abgeschossen worden war. Der Historiker Antonio Sapienza war bei der Bergung der Flugzeugteile dabei. Er erklärte gegenüber der Presse, er könne sich auch vorstellen, die Flugzeugteile an Bolivien zurückzugeben. Im Austausch könnte Bolivien Paraguay dann Kriegstrophäen oder Reste paraguayischer Flugzeuge zurückgeben. (Última Hora)

 

Asunción/Zentralchaco: Dimabel mahnt zur zeitigen Erneuerung von Waffenscheinen. In diesen Tagen, – noch bis morgen – sind die Beamten vom nationalen Waffenregister im zentralen Chaco unterwegs, um Waffenscheinanträge zu bearbeiten. Im Gespräch mit Radio ZP-30 erläuterte Oberst-Leutnant Hugo Ayala Urbieta, die Bestimmungen für den Besitz und das Tragen einer Waffe bei der Arbeit. Demnach muss jeder, der ein Gewehr besitzt sich im nationalen Register von Waffenbesitzern eintragen lassen. Die Behörde stellt die Waffenscheine aus. Personen, die bei Arbeit eine Waffe bei sich tragen, müssen zusätzlich eine Berechtigung zur Mitführung einer Waffe haben. Jeder, der mit einem Gewehr unterwegs ist, müsse sicherstellen, dass das Gewehr gesichert und ungeladen ist, so der Oberst. Außerdem ist das Mitführen des Waffenscheines immer Pflicht. Die Polizei darf die Waffe überprüfen und auch den Waffenschein verlangen, aber ohne die Anwesenheit eines Staatsanwaltes keine Bußgeld verhängen und auch keine Waffe beschlagnahmen. Wer seinen Waffenschein nicht rechtzeitig erneuert, muss mit einem Bußgeld rechnen. Bußgelder werden nur im Büro der Direktion für Schusswaffen, Dimabel kassiert. In Filadelfia gibt es bislang kein Büro der Dimabel. (Interview von Prensa mit Urbieta)

Asunción: Der Winter hat am Wochenende richtig Einzug gehalten. Der nationale Wetterdienst registrierte am Samstag früh die bisher niedrigsten Temperaturen des Jahres und veröffentlichte Daten darüber, wo es am kältesten war. Demzufolge wurden in Encarnación 2 Grad Celsius gemessen, in Capitán Meza 1,8 Grad. In Caazapá wurde es mit 0,5 Grad am kältesten, in San Juan Bautista, Misiones fiel die Temperatur auf 2 Grad, in Pilar auf 4, Coronel Oviedo 3, Villarrica 3,6, Paraguarí 2, auf dem Flughafen Silvio Pettirossi wurden 4,4 Grad gemessen. In Salto del Guaira war es schon wärmer: Dort betrug die Mindesttemperatur 8,5 Grad Celsius und weiter nördlich in Pedro Juan Caballero 6,6 Grad. In San Pedro 6 Grad und noch weiter nördlich in Concepcion wurden 5,8 Grad Celsius gemessen. In Pozo Colorado dagegen 4 Grad. (Dirección de meteorología)

Asunción: Heute beginnt in Asunción das Mercosur-Gipfeltreffen. Laut ABC Color findet der Gipfel im Hauptsitz der Fußballvereinigung Conmebol statt. Die Präsidenten von Brasilien und Uruguay, Michel Temer und Tabaré Vazquez sind bereits in Asunción eingetroffen, ebenso der Vizepräsident von Bolivien Álvaro García Linera. Der argentinische Präsident nimmt nicht am Mercosur-Gipfel teil. Wegen der schweren Wirtschafts- und Währungskrise in Argentinien lässt er sich von Vizepräsidentin Gabriela Michetti vertreten. Auf dem Treffen sollen die Projekte und Arbeit der letzten 6 Monate ausgewertet werden, die unter dem Vorsitz Paraguays stattgefunden haben. Dazu gehören vor allem die Verhandlungen um ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union, aber auch der Beginn von Verhandlungen mit Südkorea und Kanada. Staatspräsident Cartes übergibt heute den Vorsitz des Mercosur für die nächsten 6 Monate an Uruguays Präsident Tabaré Vázquez. (Última Hora, www.mercosur.int)

Paranhos, Brasilien: Ein paraguayischer Staatsbürger ist in Brasilien getötet worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde der 47jährige Mann in der brasilianischen Ortschaft Paranhos erschossen. Der Mann war am Donnerstag Zeuge eines Mordversuches am Bürgermeister von Paranhos gewesen. Dieser hatte den Anschlag, der von zwei Auftragskillern verübt wurde, allerdings überlebt. Als der Zeuge gestern (Sonntag) aus der Polizeistation gekommen sei, wo er seine Aussage gemacht habe, sei er angegriffen und von 37 Kugeln getroffen worden. Die brasilianische Polizei hat in dem Zusammenhang zwei Personen verhaftet. (ABC Color)

Asunción: Wochenende wieder mit zahlreichen Unfalltoten. Die Zahlen aus dem Polizeibericht vom Wochenende sind eindeutig: Die Mehrheit der Personen, die ums Leben kamen, starben bei Verkehrsunfällen. Von den 16 Todesfällen, die die Polizei registrierte, ereigneten sich 11 auf den Straßen Paraguays. Fünf davon waren Motoradfahrer. Außerdem wurden zwei Personen Opfer von Gewaltverbrechen, zwei Personen nahmen sich selbst das Leben. Eine Frau starb in den Flamen, bei einem Hausbrand in Itauguá. Die Polizei berichtet zudem von 23 Verdächtigen Straftätern, die übers Wochenende festgenommen wurden. 94 Personen, die per Haftbefehl gesucht wurden, konnten verhaftet werden. (Última Hora, ABC-Color)

Itauguá: Der bereits erwähnte Hausbrand in Itauguá wurde vermutlich von einem Unglück mit einem Heizstrahler ausgelöst. Wie die Zeitung ABC-Color unter Berufung auf Polizeidaten berichtet, war gestern in den frühen Morgenstunden in der Wohnung ein unbekannter Gegenstand auf den eingeschalteten Heizstrahler gefallen, woraufhin, dieser Feuer fing. Durch ein Motorrad, das sich im Haus befand, sei das Feuer noch verstärkt worden, heißt es. Vier Personen schliefen dort. Drei konnten sich verletzt aus den Flammen retten, eine Frau kam in den Flamen um. In Asunción konnte heute früh ein Hausbrand gerade noch verhindert werden. Laut Angaben der Feuerwehr erfasste das Feuer mehrere Gegenstände, konnte sich aber Dank des schnellen und richtigen Handelns der Bewohner binnen kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht werden. Die Bewohner hatten Feuerlöscher benutzt, außerdem kam die Feuerwehr schnell zum Einsatz. (ABC-Color, Paraguay.com)

Santa Clara, Amambay: Ein junger Mann ist auf seiner eigenen Totenwache aufgetaucht. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war der Mann vor einigen Tagen als vermisst gemeldet worden. Als auf einem Weg in der Gegend eine verkohlte Leiche gefunden wurde, die einen Ring des vermissten jungen Mannes am Finger trug, habe man geglaubt, dass es sich um den Vermissten handele, und für diesen die Totenwache vorbereitet. Während der Totenwache sei dann plötzlich der totgeglaubte junge Mann im Haus seiner Eltern aufgetaucht, hieß es. Er habe in Brasilien gearbeitet, sei krank geworden und habe seiner Familie nicht Bescheid sagen können, sagte der Mann. Nun müssen die Behörden klären, um wen es sich bei dem toten Mann handelt. (ABC Color)

Encarnación: Am vergangenen Wochenende ist die Anzahl der Einkaufstouristen in Encarnación wieder angestiegen. Wie ABC Color berichtet, habe die Kältewelle die argentinischen Kunden bewogen, nach Encarnación zu fahren um sich mit Winterkleidung einzudecken. Im Laufe der letzten Monate war die Anzahl der argentinischen Einkaufstouristen in Encarnación gesunken, vor allem wegen der Abwertung des argentinischen Pesos. Dadurch waren die Produkte in Paraguay nicht mehr günstiger als in Argentinien. (ABC Color)

Mauricio José Troche: Kurz nach Beginn der Zuckerrohrernte ist die Verarbeitungsanlage in Mauricio José Troche außer Betrieb gegangen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind zwei von drei Druckreduzierern für die Turbinen wegen Überdrucks explodiert. Dadurch kann die Verarbeitung zunächst nicht fortgesetzt werden. Vor der Anlage warteten gestern mehr als 200 LKWs darauf, ihre Zuckerrohrladung loszuwerden. Die Zuckerrohrbauern zeigten sich über die Situation alarmiert. Recherchen der Reporter ergaben, dass die Anlage im vergangenen Oktober in Brasilien hätte überholt werden sollen. Man habe sich aber entschieden, die Reparatur- und Wartungsarbeiten in Paraguay machen zu lassen. Die Anlage war einen Monat später als geplant in Betrieb genommen worden. (ABC Color)