Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. März 2021

Das Amtsenthebungsverfahren gegen den Staatspräsidenten und seinen Vize ist vorerst vom Tisch. Für eine von der Opposition im Unterhaus präsentierte Anklageschrift zur Absetzung von Mario Abdo Benítez und Hugo Velázquez kamen gestern in der Abgeordnetenkammer nicht genügend Stimmen zusammen, wie Paraguay.com und andere Medien bekanntgaben. Wie es hieß, hatte es 36 Stimmen für und 42 gegen das Verfahren gegeben, bei 2 Stimmen, die sich enthalten hatten. Die zu Maritos Partei gehörenden Abgeordneten der ANR hatten sich dabei geschlossen hinter den Präsidenten gestellt. Der Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten und seinen Vize wird damit archiviert und darf ein Jahr lang nicht mehr auf die Tagesordnung kommen, solange nicht neue Anklagepunkte vorgelegt werden.
Das Verfahren war von der Opposition angestrengt worden, als Reaktion auf die Gesundheitskrise im Land. In der Anklageschrift wurde der Regierung Abdo Benítez mangelndes Management in der Pandemie zur Last gelegt. Zu den Anklagepunkten kam auch Vaterlandsverrat hinzu. – Der Punkt, der Abdo Benítez schon vor zwei Jahren in Bezug auf den sogenannten geheimen Itaipú-Vertrag vorgeworfen wurde, und ihm dann schon im Rahmen eines Amtsenthebungsversuches fast das Amt gekostet hätte. Die Opposition legt der Regierung außerdem zur Last, dass versprochene Reformen ausbleiben und Staatsgelder für innerpolitische Zwecke missbraucht wurden.
Nachdem bekannt worden war, dass das Amtsenthebungsverfahren abgelehnt wurde, war es gestern Abend in der Altstadt von Asunción, in der Nähe des Kongresses zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei gab es auf beiden Seiten Verletzte, 20 Personen wurden festgenommen. An manchen Regierungsgebäuden entstand Sachschaden, ein Gebäude der Partei ANR wurde angezündet. Kriminelle nutzten die Gunst der Stunde und plünderten ein Einkaufszentrum. (Paraguay.com, Última Hora)

 

Francisco Resquín verlässt seinen Posten als Kommandant der Nationalpolizei. Kommandant der Nationalpolizei, Francisco Resquín, bot gestern Abend seinen Rücktritt an. An seiner Stelle wird der stellvertretende Kommandant Luis Arias das Amt vorübergehend übernehmen, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Die gestrigen Aufruhre im Zentrum von Asunción, der Brand im Colorado Róga und die Zurückdrängung der Demonstranten waren ausschlaggebend für Resquíns Entscheidung, heißt es. Gestern Abend war es zu Ausschreitungen im Zentrum von Asunción gekommen, nachdem der Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Mario Abdo Benítez und Vizepräsident Hugo Velázquez von der Abgeordnetenkammer abgelehnt worden war. (Última Hora, Archiv Radio ZP-30)

In Carmelo Peralta ist ein mit Drogen schwer beladener LKW in Beschlag genommen worden. Das gelang der Nationalen Antidrogenbehörde Senad nach einer Operation am gestrigen frühen Morgen, wie ABC Color berichtet. Dabei wurden 574,8 Kilogramm Kokain auf einem LKW im selben Ort beschlagnahmt, an dem schon vor drei Wochen ein Vorrat von 1.344 Kilogramm der Droge sichergestellt worden war. Dieses Mal wurden drei Personen verhaftet: der 42-jährige Juan Antonio Gill Mieres, der 46 Jahre alte Rafael Chamorro und der 30-jährige Alberto Ferreira Brítez.
Die Senad hatte den LKW gegen 4 Uhr 30 in Carmelo Peralta, etwa 140 Kilometer südlich von Fuerte Olimpo festgesetzt. Das Fahrzeug war offenbar auf dem Weg nach Concepción gewesen. Laut einem Bericht der Senad stammte die Ware von einer versteckten Estancia in Alto Paraguay und die Drogen waren im doppelten Boden des LKWs versteckt gewesen. Angeblich kommt das sichergestellte Kokain ursprünglich aus Bolivien.- es heißt, dass der Großteil der Droge, die nach Paraguay gelangt, aus dem Nachbarland stammt. (ABC Color)

Im Tacumbú-Gefängnis ist ein angeblicher Tunnel entdeckt worden. Dieser mögliche Fluchtweg im Inneren einer Kirche im Nationalen Gefängnis Tacumbú wird heute von mehreren Teams untersucht. Darüber berichtet Última Hora. Die Justizministerin, Cecilia Pérez, berichtete, dass gestern Nachmittag der Boden der Kirche „Nuestra Señora de la Merced“ im Inneren der Haftanstalt zusammengebrochen war. Der eingestürzte Bereich sei ziemlich groß, so Pérez. Schon gestern hatten sich Beamte diesen Bereich angeschaut, für eine genauere Untersuchung stand aber nicht die notwendige Ausrüstung zur Verfügung. (Última Hora)

Das Mtess bietet in Ostparaguay Kurse in der Handhabung von schweren Baumaschinen an. Zusammen mit dem Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation sollen dadurch Arbeitskräfte herangebildet werden, die beim Straßenbau eingesetzt werden können. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab, sind 8 Kurse in Itapúa und Alto Paraná geplant. Das Ziel ist, 200 Teilnehmer zu schulen. Praktische Übungen sollen an Simulatoren stattfinden, wo der Auszubildende die Arbeit mit einer Frontschippe, einem Straßenhobel, dem sogenannten Grader (wie im Englischen: Greeder), und dem Bagger erlernt. Die Kurse werden über den Berufsförderungsdienst SNPP organisiert und durchgeführt. Die zuständigen Ministerien haben bei der Planung Wert darauf gelegt, dass die Kurse mit Menschen aus der Umgebung und Vorort stattfinden, wo demnächst Straßenbauten durchgeführt werden sollen. (IP-Paraguay)

Über 100 Jahre alte Paraguayerin ist die zweitälteste Siegerin gegen das Coronavirus. Die 113 Jahre alte Casilda Ramona Benegas de Gallego hat es geschafft, das Virus zu besiegen, wie La Nación schreibt. Somit ist sie die zweite Person über 110 Jahre alt, die die Krankheit überwunden hat. Die älteste Siegerin gegen die Virusinfektion ist die 114 Jahre alte amerikanisch-spanische Maria Branyas.
Die paraguayerin Casilda Benegas De Gallego lebt seit Jahren im Stadtteil Villa Primera in Mar de la Plata in Argentinien, wurde aber am 8. April 1907 in Itapúa geboren. Sie verließ 1945 Paraguay, nachdem sie einen Spanier geheiratet hatte, und zog in den Norden Argentiniens, zuerst nach Jujuy, dann nach Corrientes und schließlich nach Mar del Plata. Im Jahr 2000 ging sie mit ihrer Familie nach Spanien, kehrte aber 2013 wieder nach Argentinien zurück. Wie es heißt, wird Doña Casilda in den kommenden Tagen gegen das Coronavirus geimpft werden. Damit wäre sie auch die älteste geimpfte Person der Welt und löst somit die 100 Jahre alte Elena Pisani aus Córdoba ab. (La Nación)