Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. Mai 2018

Asunción: Die Feuerwehr hat die Suche nach dem verschwundenen Österreicher Wilhelm Wabnegg abgeschlossen. Ein Sprecher der freiwilligen paraguayischen Feuerwehr sagte, man sei nach einem Plan vorgegangen, allerdings ohne Erfolg. Deshalb werde die Feuerwehr sich zurückziehen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werden Angehörige der Streitkräfte, Indianer und andere Chacobewohner die Suche allerdings fortsetzen. Wabnegg ist seit nunmehr 18 Tagen im Nationalpark Defensores del Chaco verschwunden. Der Zuständige Staatsanwalt, Hugo Verlázquez sagte, man werde die Daten von zwei Telefonnummern untersuchen, mit der Hoffnung, darauf den letzten Standort der entsprechenden Telefone herausfinden zu können. Es handelt sich dabei um ein Mobiltelefon mit einer österreichischen Sim-Karte, und um ein Satellitentelefon. (ABC Color)

 

Asunción: Paraguay hat die langsamsten Internetverbindungen in Lateinamerika. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Nach Angaben der Weltbank liegt Paraguay mit einer durchschnittlichen Bandbreite von 1,3 Megabit an letzter Stelle, hinter Venezuela. Die schnellsten Internetverbindungen haben dagegen die Bewohner von Uruguay, Trinidad y Tobago und Chile, mit durchschnittlich 8 bis 9 Megabit pro Sekunde. Der Leiter des Sekretariats für Informations- und Kommunikationstechnologie, David Ocampos sagte, ein Nachteil sei, dass Paraguay keinen Meereszugang habe. Deshalb sei es nicht möglich, direkt einen Anschluss bei einem der großen Unterseekabel zu kaufen. Stattdessen sei man auf Zwischenhändler angewiesen. (ABC Color)

Asunción: Die Senatoren haben gestern über zwei Gesetzesprojekte abgestimmt, die mit dem Schutz der Wälder zu tun haben. Wie die Pressestelle des Senats berichtet, wurde zum einen der Artikel 42 des Forstgesetzes verändert. Damit soll das umstrittene Dekret annulliert werden, das Staatspräsident Cartes im vergangenen Jahr unterzeichnet hatte. In dem Dekret war vorgesehen worden, Waldreserven durch den Kauf von Umweltzertifikaten zu ersetzen. Außerdem mussten laut dem Dekret nur 5 Prozent der Gesamtfläche eines Landstückes aufgeforstet werden. In dem vom Kongress verabschiedeten Projekt wird es wieder verpflichtend, im Chaco 50 Prozent des Waldes stehen zu lassen. In Ostparaguay sind es 25 Prozent. Falls ein Betrieb weniger Wald hat, müssen die entsprechenden Flächen wieder mit Naturwald aufgeforstet werden. Ein weiteres Gesetzesprojekt, das gestern vom Senat mit Stimmenmehrheit angenommen wurde, war die Fortsetzung der sogenannten „Null-Rodungs-Politik“ in Ost-Paraguay. Für weitere fünf Jahre, bis Ende 2023, soll es in Ost-Paraguay verboten sein, Wälder zu roden oder zu verändern. Den nationalen Behörden ist es außerdem untersagt, entsprechende Genehmigungen auszustellen. Bei Zuwiderhandlungen können Gefängnisstrafen in Höhe von 3 bis 8 Jahren verhängt werden. Seit dem Jahr 2004 ist es in Ost-Paraguay verboten, Wälder zu roden. Das Gesetz wird jeweils vor Ablauf der Frist durch ein neues „Null-Rodungs-Gesetz“ ersetzt. Beide Gesetzesprojekte sind noch nicht endgültig, sondern müssen in einem nächsten Schritt im Parlament behandelt und abgestimmt werden. (congreso.gov.py)

Asunción/Jerusalem: Cartes reist zur Verlegung von Botschaft nach Israel. Staatspräsident Horacio Cartes reist morgen nach Israel, um an der feierlichen Eröffnung der paraguayischen Botschaft in Jerusalem teilzunehmen. Der Präsident habe unter Berücksichtigung der im Grundgesetz verankerten Vorschriften, beantragt, sich vom 19. bis zum 23. Mai auf Auslandsreise zu begeben, berichtet Última Hora. Die Entscheidung der paraguayischen Regierung, die Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen hatte in politischen Kreisen für Unbehagen gesorgt und von Seiten der neugewählten Regierung Kritik hervorgerufen. Man hätte es lieber gesehen, wenn Präsident Cartes das Thema vor der Entscheidung mit dem neugewählten künftigen Präsidenten Mario Abdo Benitez besprochen hätte, hieß es. Cartes folgt mit der Botschaftsverlegung nach Jerusalem der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen abgelehnt wurde. Vor Paraguay hatten bereits zwei weitere Länder die Verlegung ihrer Botschaft und damit praktisch die Anerkennung Jerusalems zur Hauptstadt von Israel bekanntgegeben: Guatemala und Honduras. In einem Treffen der Arabischen Liga wurden die Mitgliedsländer aufgefordert, die Länder zu bestrafen, die ihre Botschaften nach Jerusalem verlegen. Wegen der wirtschaftlichen Abhängigkeit sei man nicht in der Lage, Sanktionen gegen die USA durchzusetzen, sagte der Berater von Palästinenserpräsident Mahmud Abás. Die kleineren Länder wie Guatemala und Paraguay sollten aber auf politischer, wirtschaftlicher und diplomatischer Ebene bekämpft werden. (Última Hora, ABC Color)

Sommerfeld: In Sommerfeld ist gestern die neue Weizen-Saison offiziell gestartet worden. Darüber berichtet ABC Color. An dem Treffen nahmen unter anderem die Vizeminister für Landwirtschaft und Viehzucht, sowie der Präsident des nationalen Kooperativsinstituts Incoop teil. Verantwortliche des Sektors beklagten, dass die paraguayische Weizenproduktion von einer Million Tonnen auf 400tausend Tonnen jährlich gesunken ist. Von Seiten des Landwirtschaftsministeriums wurden zahlreiche Vorschläge gemacht, wie der Weizenanbau wieder gefördert werden könnte. So schlug der Vizeminister für Landwirtschaft die Schaffung einer Ernteversicherung, die Suche nach neuen Märkten und die Bezahlung der Ernte nach Proteingehalt vor. Karl Buhler aus der Kolonie Sommerfeld wies auf die niedrigen Weltmarktpreise für Weizen hin, die den Anbau nicht mehr rentabel machten. Seinen Angaben zufolge sind die Preise von 300 US-Dollar pro Tonne auf 200 Dollar gesunken. Ein kürzlicher Anstieg auf 270 Dollar pro Tonne sei lediglich auf eine Verknappung von Weizen zurückzuführen. (ABC Color)

Asunción: Gesundheitsministerium ruft nationalen Impftag aus. Am kommenden Sonntag, den 20. Mai soll landesweit vor allem gegen Grippe geimpft werden. Das schreibt das Gesundheitsministerium per Resolution Nummer 250 vor. Demzufolge müssen am Sonntag alle Personen, die auf Gesundheitsposten, Notaufnahmen und in Krankenhäusern für diese Aufgabe zuständig sind, an diesem Sonntag im Dienst sein. Dafür könnten sich diese Angestellten den Montag frei nehmen, gab das Ministerium in einer Pressemeldung bekannt. Seit Mittwoch sind die neuen Grippeimpfstoffe landesweit verfügbar. Priorität haben Personen, die älter als 60 sind, Kinder unter drei Jahren, Schwangere und Personen, die an einer chronischen Krankheit leiden. (Última Hora)

Concepción: Straßenproteste gegen illegalen Landhandel im Bürgermeisteramt. In Form einer Motorrad-Karawane waren gestern hunderte Personen auf den Straßen von Concepción unterwegs, wie Última Hora berichtet. Von Bürgermeister Alejandro Urbieta fordern sie Einsicht in die Unterlagen über den Verkauf eines Hafengrundstückes an ein multinationales Unternehmen. Es geht um etwa 6 Hektar Land im Süden von Concepción am Paraguayfluss, die zum ehemaligen Hafen Nanawa gehören und laut Vertrag zwischen der Stadt und dem Verteidigungsministerium nicht verkäuflich sind. Die Stadt soll das Land für 700tausend US-Dollar – und damit vermutlich weit unter dem eigentlichen Wert – an einen Konzern verkauft haben. Bewohner von Concepción beantragten bei der Staatsanwaltschaft, dass der Handel überprüft wird. Von Seiten des Stadtrates kündigte man an, man werde die Unterlagen in dem vom Gesetz vorgeschriebenen Zeitraum offenlegen. (Última Hora)

Asunción/Kasan, Russland: Beach-Handball-Frauen fehlt das Geld für Teilnahme an WM in Russland. Die Frauen des paraguayischen Teams in Strand-Handball waren im vorigen Jahr im Panamerika-Turnier in Kalifornien, USA, Dritte geworden, und hatten sich somit für die WM qualifiziert, die im kommenden Juli in der südwest-russischen Stadt Kasan an der Wolga stattfindet. Wie schon bei dem Turnier in Kalifornien wird das paraguayische Sportsekretariat die Spielerinnen nicht finanziell unterstützen, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Genau wie im vorigen Jahr sucht die Mannschaft derzeit das Geld zusammenzusammeln, das für die Reiseunkosten, und die Bezahlung des Betreuerstabes gebraucht wird. Laut Angaben der Handballerinnen hatten sie im vorigen Jahr die 180 Millionen Guaraníes für die Reise zum Turnier in den USA durch Spenden zusammengesammelt. Für die Reise nach Russland werden 350 Millionen Guaraníes benötigt. Der Haushaltsplan des Sportsekretariates umfasst rund 90 Milliarden Guaraníes. (Última Hora)

Asunción/Corrientes, Argentinien: Drei Paraguayer sterben bei Verkehrsunfall in Nordargentinien. Der Unfall ereignete sich gestern mittags auf der Fernstraße 117 bei Paso de los libres, im Grenzgebiet zu Uruguay, wie Última Hora unter Berufung auf berichtete. Die drei Landsleute waren zusammen mit zwei weiteren Personen in einem PKW unterwegs, als sie mit einem LKW zusammenstießen. Nach Angaben des Nachrichtenportals corrienteshoy handelt es sich bei den drei Todesopfern um Männer im Alter zwischen 72 und 79 Jahren. Ein 44-Jähriger und ein Kind wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des LKWs kam mit leichten Verletzungen davon. (Última Hora, corrienteshoy.com)