Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. August 2021

Paraguay stellt sich dem Gerichtsverfahren im Fall des ermordeten Journalisten Santiago Leguizamón. Staatspräsident Mario Abdo Benítez kündigte gestern an, der Staat werde auf die Anzeige eingehen, die die Familie des Opfers vor dem interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte erhoben hat. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Nachdem die Anwaltschaft der paraguayischen Regierung den Fall vor dem Gerichtshof überprüft hat, habe man entschieden, dass sich der paraguayische Staat dem Verfahren beugen wird, gab Abdo Benítez über seinen Twitteraccount bekannt. Von Seiten der Familie Leguizamón hieß es, allein diese Position der Regierung bedeute schon einen kleinen Sieg; – denn der paraguayische Staat übernehme damit die Verantwortung dafür, gegen die amerikanische Menschenrechtskonvention verstoßen zu haben, sagte der Sohn des ermordeten Journalisten, Dante Leguizamón.
Der Journalist Santiago Leguizamón war am 26. April 1991 in Pedro Juan Caballero ermordet worden. Genau an dem Tag, der in Paraguay als Tag des Journalisten gilt. Die Pressemedien nutzen den Tag um regelmäßig auf die Wichtigkeit der Pressefreiheit in Paraguay aufmerksam zu machen. – Seit dem Tod von Leguizamón auch, um an das Verbrechen zu erinnern. An dem Ort des Verbrechens steht heute eine Steintafel mit dem Bild des Journalisten und der Inschrift: „Es preferible la muerte física a la muerte ética“; zu Deutsch in etwa: „Es besser den physischen Tod zu sterben, als dass die Ethik stirbt.“
Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hält den Staat für den Tod des Journalisten Santiago Leguizamón verantwortlich. Zu dem Fall hatte sich die Kommission vor einem Jahr entsprechend geäußert. Der paraguayischen Regierung wird in dem Fall vorgeworfen, nicht genug zur Aufklärung des Verbrechens getan zu haben. Auch über 30 Jahre nach dem Mord, ist der Fall ungeklärt. Am 19. April dieses Jahres hatte sich in Brasilien der langgesuchte 80-jährige Fahd Jamil den Behörden gestellt. Er galt als einer der einflussreichsten Männer an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien. Jamil wird von den Ermittlern in mehreren Fällen mit Auftragsmorden in dem Grenzgebiet in Verbindung gebracht. Hierzulande auch mit dem Tod des Journalisten Santiago Leguizamón. (IP-Paraguay/Archiv ZP-30/Wikipedia)

 

Ein weiteres Jahr ohne die Transchaco-Rally. Der paraguayische Touring- und Automobilclub hat gestern ein Kommuniqué veröffentlicht, das bestätigt, dass die Transchaco-Rally in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Darüber schreibt die Zeitung ABC Color. Das allbekannte Wettrennen wird voraussichtlich auf Juni 2022 verschoben, heißt es in der Erklärung. Der Grund für die Entscheidung ist die Situation der Covid-19-Pandemie und die ungünstige Wetterlage im Chaco, sprich Trockenheit. Es ist nun schon das zweite Jahr in Folge, dass dieses traditionsreiche Wettrennen nicht stattfindet. (Kommuniqué – WhatsApp- ABC Color)

Paraguay unterzeichnet Erklärung zur Unterstützung der Rechte afghanischer Frauen. Wie das Außenministerium mitteilte, hat Paraguay eine Erklärung zur Unterstützung der Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan unterschrieben. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. In dem Dokument wird tiefe Besorgnis über die Rechte auf Bildung, Arbeit und Bewegungsfreiheit zum Ausdruck gebracht. Die Erklärung wurde auch von Albanien, Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, der Europäischen Union, Honduras, Guatemala, Nordmazedonien, Neuseeland, Norwegen, Senegal, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten unterzeichnet. (IP Paraguay)

In Filadelfia schreitet der Bau von Gehwegen voran. Dank einer gemeinsamen Initiative der Stadtteilkommission des Centro-Viertels und der Stadtverwaltung von Filadelfia im Departament Boquerón werden in einigen Straßen der Stadt Bürgersteige gebaut, um den Fußgängern und Radfahrern an regnerischen Tagen einen besseren Verkehr zu ermöglichen. Darüber berichtet das lokale Medienunternehmen RCC. Der Sekretär der Stadtverwaltung, Claudelino Rodas, erklärte, dass die Munizipalität das Baumaterial zur Verfügung stellt und die Bewohner des Viertels die Arbeitskräfte bezahlen. In der vergangenen Woche wurde ein Gehweg an der Toledo-Straße gebaut. (RCC)

Olimpia verabschiedet sich von der Copa Libertadores. Die Schwarzweißen unterlagen gestern in Brasilia im Kampf um den Einzug ins Halbfinale gegen Flamengo 1 zu 5. Darüber berichten die Reporter von IP-Paraguay. Das Tor für Olimpia gelang Jorge Eduardo Recalde in der 45. Minute. Die Brasilianer hatten in der Copa Libertadores bereits das Hinspiel 4 zu 1 gewonnen. Damit steht fest: Die Vereinsmeisterschaft von Südamerika geht ohne paraguayische Beteiligung weiter. Flamengo trifft im Halbfinale gegen den Gewinner der Partie Barcelona von Ecuador und Fluminense von Brasilien heute Abend im ekuadorianischen Guayaquil. (IP-Paraguay/Conmebol)

Die „Ruta de la Caña” ist nach langer Wartezeit endlich fertig. Nach 35 Jahren ist gestern die sogenannte Zuckerrohr-Straße von den Einwohnern und Behörden der Departamente Caaguazú und Guairá eingeweiht worden. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Bei der Einweihungsfeier nahmen auch Autoritäten wie der Landespräsident Mario Abdo Benítez, und der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, teil. Die fast 30 Kilometer lange Straße verbindet San José de los Arroyos mit Tebicuary und kommt rund 25 Tausend Einwohnern der Gegend zugute. Der Bürgermeister von San José de los Arroyos, Albert Brixner, betonte bei der Zeremonie, dass die lang ersehnte Straße nach langem Warten nun endlich fertiggestellt ist und dass sie besonders den Zuckerrohrbauern den Transport ihrer Produkte erheblich erleichtern wird. (IP Paraguay)

Dinapi bereitet eine Veranstaltung vor, um die Kreativität der Chaco-Bewohner zu fördern. Die Nationale Direktion für Urheberrecht und geistiges Eigentum, Dinapi, plant für September ein größeres Event in der Stadt Filadelfia im Departament Boquerón. Darüber schreibt das lokale Medienunternehmen RCC. Die Veranstaltung unter dem Titel „Dinapi, ein kreatives Fest“ wird mit dem Ziel durchgeführt, lokalen Künstlern mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die erste und die zweite Ausgabe dieses Events hatten im vorigen Jahr in Guairá und Cordillera stattgefunden. In diesem Jahr läuft die Veranstaltung vom 24. bis zum 25. September in Filadelfia mit Vorträgen, Workshops und einem Kunstfestival zum Abschluss. (RCC)

Der Winter dieses Jahr bringt rekordmäßig hohe Temperaturen. Zurzeit werden in Paraguay historische Hitzewerte für diese Jahreszeit erreicht. Zum Beispiel wurde in Asunción gestern ein Höchstwert von 38 Grad Celsius gemessen. Aufzeichnungen zufolge wurde der letzte Rekord dieses Datums im Jahr 2002 mit einer Höchsttemperatur von 34 Grad Celsius erfasst. Der Direktor für Meteorologie und Hydrologie der nationalen Luftfahrtbehörde, Dinac, Raúl Rodas, erklärte laut La Nación, dass Prognosen zufolge im Oktober das La-Niña-Phänomen einsetzen wird. Er wies darauf hin, dass es im ganzen Land zahlreiche Brandherde gibt, die auf den Mangel an Niederschlägen zurückzuführen sind. Der Beamte forderte die Öffentlichkeit dazu auf, angesichts der Dürre keine Weiden und keinen Müll zu verbrennen.
Das Wetterphänomen La Niña tritt meist im Anschluss an das Phänomen El Niño auf. Meistens wiederholt es sich alle drei bis vier Jahre. Zwischen Südamerika und Indonesien treten dann ungewöhnlich hohe Luftdruckveränderungen auf. Die oberen Wasserschichten im tropischen Ostpazifik kühlen sich überdurchschnittlich ab. In der Folge sinkt die Luft über dieser Region ab, während sie im Westpazifik aufsteigt. Zudem treten starke Passatwinde auf. La Niña verstärkt die typischen Klimaverhältnisse einer Region. Zum Beispiel kommt es in Südostasien vermehrt zu Regenfällen, in Südamerika dagegen trocknen die Gebiete aus. Auch an der Westküste Nordamerikas herrschen während La Niña ungewöhnlich hohe Temperaturen. (La Nación, Merkur.de)