Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. Februar 2018

Asunción: Ab heute darf auf den Straßen Wahlwerbung gezeigt werden. Laut Angaben von IP Paraguay darf die Werbung auf Mauern, Plakaten und Bannern über einen Zeitraum von 60 Tagen laufen und muss zwei Tage vor der Wahl enden. Die Wahlwerbung über Massenmedien darf über 30 Tage laufen, und muss ebenfalls zwei Tage vor der Wahl enden. Von Seiten der Staatsanwaltschaft hieß es, in diesem Jahr sei weniger Wahlwerbung vor der offiziell zugelassenen Periode zu sehen gewesen als bei anderen Wahlen. Die Staatsanwaltschaft habe bis Freitag unerlaubte Werbung entfernt. (Última Hora, IP Paraguay)

 

Bahía Negra: Das Städtchen Bahía Negra ist seit drei Monaten auf dem Landweg nicht erreichbar. Laut Angaben von ABC Color sind sowohl der Weg nach Süden in Richtung Fuerte Olimpo als auch über die sogenannte „Linea Uno“ in den zentralen Chaco unpassierbar. Auch der Flugdienst der Streitkräfte kann das Städtchen selten erreichen, weil die Landepiste an vielen Tagen durchgeweicht ist. Aus den Gründen müsse der gesamte Transport per Schiff von Concepción aus erfolgen, berichtet die Zeitung. (ABC Color)

Vatikanstadt/Asunción: Papst Franziskus fordert christliches Benehmen im Umgang mit Hausangestellten. In einer Messe, die der Papst am Samstag in Vatikanstadt hielt, nahm er damit wohl Bezug auf die Hausangestellten, die in der vorigen Woche in Paraguay mehr Lohn forderten. An der Messe waren auch geistliche Würdenträger aus Paraguay anwesend, wie das Nachrichtenportal El informante Guairá die Nachrichtenagentur Efe zitiert. Demzufolge kritisierte der Papst Menschen, die Hausangestellte verachten, ihnen keinen gerechten Lohn zahlen und ihnen den entsprechenden Urlaub verwehren würden. Er mahnte, über das Verhalten gegenüber Hausangestellten nachzudenken und christliches Verhalten an den Tag zu legen. „Wie behandelst du deine Magd? Zahlst du ihr gerade genug und gibst du ihr Urlaub? Ist es eine Person oder ein Tier, das zu Hause hilft?“, fragte Franziskus. Hausangestellte hatten in der vorigen Woche in Asunción eine Änderung des Artikels 10 vom Gesetz Nr. 5.407/2015 gefordert, damit sie den geltenden gesetzlichen Mindestlohn von knapp über zwei Millionen Guaraníes monatlich bekommen. Derzeit liegt er für Hausangestellte bei rund eine Million 200 tausend Guraníes. Laut Myriam Agüero von der Union der Hausangestellten gibt es in Paraguay mehr als 220.000 Frauen, die in dem Sektor arbeiten. (Wochenblatt, elinfoguairapy.worldpress.com)

Asunción: Die gegenwärtige Sojaernte weist eine niedrigere Rendite auf als die Vorjahresernte. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wird für das laufende Jahr eine Ernte von 9 bis 9,5 Millionen Tonnen erwartet. Durch die steigenden Kosten würde zusätzlich der Gewinn der Bauern geschmälert, erklärte ein Sprecher der paraguayischen Kammer für Getreide und Ölfrüchte. Seinen Angaben zufolge seien die durchschnittlichen Produktionskosten für Soja in den letzten Jahren von 450 auf 650 Dollar pro Hektar angestiegen. Bei einer erwarteten Ernte von durchschnittlich 2,7 Tonnen pro Hektar würde so ein Gewinn von 180 Dollar pro Hektar übrigbleiben. Im Direktsaatsystem werden die Felder sofort nach der Sojaernte mit Mais oder Weizen bepflanzt. Aber auch für diese Ackerbauprodukte sei der Preis momentan niedrig, heißt es in dem Bericht. (ABC Color)

Asunción: Untersuchung bezüglich Geldwäsche und Terrorismusförderung auf kommendes Jahr verschoben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sollte die Lateinamerikanische Gruppe für Finanzaktion, in der spanischen Abkürzung „Gafilat“ genannt, Mitte 2018 in Paraguay eine Untersuchung vornehmen. Der Zentralbankpräsident Carlos Fernández Valdovinos erklärte, wegen der politischen Wechsel mache eine Untersuchung um die Jahresmitte nicht viel Sinn. Deshalb habe man sich darauf verständig, dass die Gafilat im kommenden Jahr ihre Studie machen soll. Von einer anderen Organisation, GovRisk, hieß es, Paraguay müsse vor allem seine Justiz stärken, um besser gegen Geldwäsche vorgehen zu können. Es sei in den letzten Jahren mehrere Male vorgekommen, dass die Zentralbank eine Bank oder Wechselstube wegen Geldwäsche geschlossen habe, das dann aber durch den Beschluss eines Gerichtes wieder habe den Betrieb aufnehmen können. (ABC Color)

Teniente Irala Fernández: Senad fasst Rauschgiftschmuggler und mutmaßliche Waffenliefernaten der EPP. Agenten der Anti-Drogeneinheit Senad haben bei Kilometer 490 der Transchaco-Straße sechs Personen festgenommen, nachdem sie eine Fahrzeugkontrolle vorgenommen hatten. Darüber berichtet ABC-Color. Die Agenten fanden in einem Zwischenboden eines Viehtransporters Marihuana versteckt. Der LKW wurde begleitet von einem Geländewagen. Beide befanden sich auf dem Weg nach Bolivien. Zwei der Verhafteten sollen an einem Diebstahl von Waffen aus einer bolivianischen Kaserne im Jahr 2008 beteiligt gewesen sein, um sie der selbsternannten paraguayischen Volksarmee EPP zur Verfügung zu stellen. Der vermutliche Drahtzieher des Überfalls in Bolivien war der nun festgenommene Lorenzo Ramón Ramírez Medina. Er ist verwandt mit dem aktuellen Anführer der EPP-Splittergruppe Ejército del Mariscal López, EML. Diese Terrorgruppe ist auf den Handel mit Marihuana nach Bolivien spezialisiert. (Wochenblatt, ABC-Color)

Asunción: 14 Todesopfer am Wochenende. Am vergangenen Wochenende haben nicht Verkehrsunfälle, sondern Gewaltverbrechen für die meisten Todesopfer gesorgt, informierte die Polizei in ihrem Bericht, der jeden Montag veröffentlicht wird. Demzufolge kamen am Samstag und Sonntag drei Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben, zwei davon waren mit dem Motorrad unterwegs. Fünf Menschen wurden ermordet, eine Person kam bei einem Unfall ums Leben, der noch untersucht wird und drei Personen wählten den Freitod. Außerdem nahm die Polizei drei Fälle auf, in denen es um Kadaverfunde geht. Ansonsten konnte die Polizei 43 gesuchte verdächtige Straftäter finden und verhaften. 123 Personen wurden festgenommen. (Última Hora)

Asunción: Die südamerikanische Fußballvereinigung Conmebol startet eine Ausschreibung für die Vermarktung der Medienrechte der nächsten Fußball-Amerikameisterschaft. Laut Angaben von ABC Color wird eine Firma gesucht, die für die Conmebol die Fernseh- und andere Rechte vermarkten soll. Der Vertrag mit dem bisherigen Anbieter Datisa war gekündigt worden, nachdem bekannt wurde, dass die Firma Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar an Conmebol-Funktionäre gezahlt hatte. Datisa ist ein Konsortium von zwei argentinischen und einer brasilianischen Firma. Die nächste Amerikameisterschaft findet 2019 in Brasilien statt. Es sollen die 10 Conmebol-Mitglieder aus Südamerika teilnehmen, und 6 eingeladene Mannschaften aus Mittel- oder Nordamerika und Europa. (ABC Color)

Asunción: Der Ort, wo der erste Stromversorger in Paraguay gearbeitet hat, ist zu einem Museum umgebaut worden. Laut ABC Color handelt es sich um ein Gebäude im Asuncioner Stadtteil Sajonia. Dort hatte der italienisch-stämmige Geschäftsmann Juan Carosio seit 1913 mit Hilfe von Dampfkesseln, die mit Holz beheizt wurden, elektrischen Strom erzeugt. Carosio hatte neben der Konzession zur Verteilung von Strom auch das Recht, Straßenbahnen zu betreiben. Vor 1913 hätten nur einige Privathaushalte Strom aus kleinen Generatoren erhalten, heißt es in dem Zeitungsbericht. Erst 1948 sei die Stromproduktion verstaatlicht worden. (ABC Color)