Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. November 2018

Asunción: Staatspräsident Mario Abdo Benítez hat gestern den Polizeichef und seinen Stellvertreter abgesetzt. Darüber berichtet ABC Color. Bartolomé Baez und Luis Cantero mussten somit die Konsequenzen aus zwei Morden ziehen. Zum einen war vor einigen Tagen die Anwältin des Drogenhändlers Marcelo Piloto getötet worden. Zum anderen hatte Marcelo Piloto, der in der Hochsicherheits-Strafanstalt der Polizei sitzt, eine Prostituierte getötet, die bei ihm zu Besuch war. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft versucht Marcelo Piloto, mit allen Mitteln zu verhindern, dass er nach Brasilien ausgeliefert wird. Ein leitender Staatsanwalt sagte, „Piloto“ habe den Mord nur begangen, um länger in Paraguay inhaftiert zu werden. (ABC Color)

 

Asunción: Das Finanzministerium hat ein Gesetzesprojekt eingereicht, das das paraguayische Steuerwesen verändern soll. Laut ABC Color hat das Projekt 130 Artikel. Vorgesehen ist unter anderem, die Steuerarten Iracis und Iragro zusammenzulegen. Iracis ist die Steuer auf den Gewinn von Unternehmen in Handel und Industrie, Iragro die Steuer auf den Gewinn von Landwirtschaft und Viehzucht. Auch sollen die Gelder, die Paraguayer aus dem Ausland an Familienangehörige im Land schicken, besteuert werden. Das Gesetzesprojekt wurde der PLRA-Fraktion im Senat vorgelegt. Es muss in beiden Kongresskammern durchgearbeitet und dann darüber abgestimmt werden. (ABC Color)

Asunción: Internet-Einkäufer müssen mit höheren Kosten rechnen. Nachdem der Zoll strenger kontrolliert und die Regierung die Steuersätze auf Ware aus Internetkäufen formuliert hat, haben die Kurierdienste begonnen, ihre Preise diesen Gegebenheiten anzugleichen. Teurer wird in Zukunft vor allem der Einkauf von Tabakwaren und Kleidung, wie Última Hora unter Berufung auf Daten des Kurierdienstes GlobalBox schreibt. Was die Steuern auf Interneteinkäufe betrifft, zur Erinnerung: Ware, die aus dem Ausland gekauft und mit der Post oder einem anderen Transportdienstleister ins Land gebracht wird, muss zwar nicht verzollt werden, aber auf sie muss 13 Prozent Mehrwertsteuer entrichtet werden. 15 bis 35 Prozent Mehrwertsteuer fallen auf Ware an, die mehr als 100 US-Dollar wert ist. Diese Steuern werden von den Kurierdiensten kassiert und an den Staat abgeführt. Jetzt gilt: Ab einem Warenwert von 101 US-Dollar gibt es Mehrwertsteuersätze, die die Regierung für die verschiedenen Warengruppen festlegt. Für Tabakwaren kommen 54 Prozent Mehrwertsteuer oder Iva drauf, für Kleidung 43 Prozent. Spielzeug, Sportartikel, Schuhe, Taschen und Parfums fallen in die Kategorie wo 38 Prozent Iva anfallen. Am wenigsten Steuern zahlt der Kunde für den Einkauf von Elektronikartikeln im Ausland. Dort fallen 22 Prozent Iva an, für Navigationsgeräte 18 Prozent. Die Regierung versucht über die Steuersätze in bestimmten Kategorien wie Tabakwaren oder Kleidung, die paraguayische Industrie in diesen Sektoren zu schützen. Bei Artikeln aus Sektoren in denen Paraguay wenig Industrie aufweisen kann, wie Elektronik, stellt der Internet-Einkauf keine Konkurrenz dar. Folglich sind dort die Steuergebühren niedriger. (Última Hora/Archiv ZP-30/Wikipedia)

Asunción: In der kommenden Woche soll in der paraguayischen Hauptstadt ein Treffen zwischen paraguayischen und argentinischen Politikern stattfinden. Laut Angaben von ABC Color geht es dabei um den Bau einer weiteren Brücke über den Paraguayfluss. Der Bau einer Brücke, die das Departament Ñeembucú mit Argentinien verbindet, war eines der Wahlversprechen, die Mario Abdo Benítez den Bewohnern aus der Zone gegeben hat. Wo genau die Brücke gebaut werden soll, steht noch nicht fest. Bei der Besprechung soll außerdem über die Inbetriebnahme einer Fährverbindung zwischen Alberdi in Paraguay und der gegenüberliegenden argentinischen Stadt Formosa gesprochen werden. (ABC Color)

Ciudad del Este: Departamentsregierung Alto Parana erhebt Daten über die Arbeitssituation von Jugendlichen. Eine Umfrage in acht Distrikten soll Ende November abgeschlossen werden, wie Estéban Wiens vom Jugendsekretariat der Gobernación gegenüber Última Hora erklärte. Befragt werden demnach fünftausend Personen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren in dem Gebiet Ciudad del Este, Presidente Franco, Minga Guazú und Hernandarias, im Süden von Santa Rita, im Norden von San Alberto und Itakyry und im Westen des Distriktes Juan Emilio O’Leary. Sie beantworten Fragen in Bezug auf ihre Bildung, Arbeitszeiten, Lohn und Krankenversicherung. Die Umfrage geschehe auf Anfrage des Arbeitsministeriums, sagte Wiens. Zusammen mit dem Ministerium wolle man die Situation junger Menschen in Alto Paraná bewerten um dann entscheiden zu können, wo in Zukunft Berufsförderzentren für die Ausbildung in Handwerkerberufen eröffnet werden müssen. Er wies darauf hin, dass in der Zone schon jetzt dringend Landschaftsgärtner, Mechaniker und Klempner benötigt werden. Mit den großen Fabriken und anderen Unternehmen, die derzeit in der Zone aufgebaut werden, werde zudem die Nachfrage nach Malern und Fahrzeuglackierern – den sogenannten Chapistas – steigen, so Wiens. Die Ergebnisse der Datenerhebung werden im Arbeitsministerium und dort vor allem dem Berufsförderungsdienst SNPP vorgestellt werden. (Última Hora)

Ypejhú: Der Tiergesundheitsdienst Senacsa hat eine Herde von 90 Rindern beschlagnahmt und schlachten lassen. Laut ABC Color waren die Rinder illegal von Brasilien nach Paraguay gekommen. Niemand habe Anspruch auf die Tiere erhoben, hieß es. Auch die Tiertransporter wurden beschlagnahmt. Nach einer medizinischen Untersuchung, bei der die Rinder als gesund erklärt wurden, hat man sie schlachten lassen. Das Fleisch wurde an Organisationen gespendet, die von der Staatsanwaltschaft ausgesucht wurden. Der Leiter des Tiergesundheitsdienstes, José Carlos Martin erklärte, Paraguay habe etwa eintausend 100 Kilometer grüner Grenze mit Brasilien. Als grüne Grenze oder „frontera seca“ wird eine Grenze bezeichnet, die nicht durch einen Fluss oder See führt und somit leichter passierbar ist. Es sei unmöglich, die gesamte Grenze ständig zu überwachen, so Martin. Man werde aber mit Hilfe eines Kredites der interamerikanischen Entwicklungsbank mehr Grenzkontrollen einrichten, so Martin. (ABC Color)

Coronel Bogado, Itapúa: Die Polizei hat acht mutmaßliche Viehdiebe in Coronel Bogado verhaftet. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, waren die Personen dabei, eine Gruppe von 14 Rindern auf einen Viehtransporter zu laden, als sie von der Polizei erwischt wurden. Der Anführer der Bande, ein Arzt aus Encarnación, behauptete, Papiere für den Transport der Rinder zu haben, konnte allerdings nichts aufweisen. Zu den Festgenommenen gehören auch eine Angestellte der Staatsanwaltschaft und ein Mitglied der Anti-Terror-Einheit FTC. (ABC Color)

Asunción: Der Staat hat in diesem Jahr Künstler mit über vier Milliarden Guaraníes finanziell unterstützt. Der Fonds zur Förderung von Kunst und Kultur veröffentlichte Zahlen über die Zuwendungen an Personen oder Institutionen, die in diesen Sektoren eine Beihilfe vom Staat beantragt hatten. Demnach unterstützte Fondec 110 bildende Künstler oder Kulturförderer, die insgesamt 155 Theater-, Musik- und Filmproduktionen, sowie Literatur- andere Kunstprojekte vorantrieben und verwirklichten. Das meiste Geld ging an den Bereich Theater. Der Fond hat in seinem Budget 8 Milliarden Guaraníes. (Última Hora)