Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 20. August 2020

Zementknappheit wegen Importschwierigkeiten. Von der staatlichen Zementindustrie wurde gestern eine 40-prozentige Zementknappheit auf dem Markt gemeldet. INC-Vorsitzender, Ernesto Benítez sagte laut Paraguay.com, dass es sich dabei um Schwierigkeiten beim Import handelt, weil eine private Zementfabrik aus Brasilien eigenen Angaben zufolge unter technischen Problemen bei der Produktion leidet. Die INC würde normal und sogar über ihrer Kapazität Zement herstellen, versicherte Benítez. Auch andere lokale Zementfabriken haben seinen Worten zufolge Probleme in ihrer Herstellung. Benítez zufolge bemüht sich die staatliche Fabrik darum, den Bedarf zu decken. Das stellt sich jedoch als schwierig heraus, wie Benítez sagt. (Paraguay.com)

 

PLRA-Mitglieder demonstrieren gegen ex-Präsident Horacio Cartes. Wie ABC Color berichtet, hatten sich gestern Abend eine Gruppe von zwischen 50 und 60 Personen vor der Bank Basa auf der Straße Aviadores del Chaco versammelt. Cartes´ Bank Basa ist laut einem Bericht von CNN-Brasilien mutmaßlich in den Geldwäsche-Skandal um Darío Messer verwickelt. Von Basa wurde die Anschuldigung zurückgewiesen. Ein großes Polizeiaufgebot war vor Ort, um die Privateinrichtungen und andere Geschäfte in der Nähe zu schützen. Nach der Demo vor der Bank fuhren die Oppositionspolitiker und Parteimitglieder in einer Karawane zum Wohnsitz von ex-Präsident Cartes, wo die Demonstration fortgesetzt wurde. Hintergrund ist auch eine Anklage vonseiten der Staatsanwaltschaft gegen 2 Führungspersonen der PLRA, die den Ermittlungen zufolge den Tatort manipuliert haben, an dem Rodrigo Quintana 2017 ums Leben gekommen war. Die auf Videos von Sicherheitskameras festgehaltene Tatort-Manipulation war erst kürzlich als Beweisstück in die Ermittlungen aufgenommen worden. Bislang war lediglich der Polizist Gustavo Florentín in dem Fall angeklagt, der Quintana erschossen haben soll. (ABC Color)

In Encarnación ist ein neues Labor für Covid-19-Analysen zugelassen worden. Die Ergebnisse sollen dort innerhalb eines Tages vorliegen, wie Paraguay.com unter Berufung auf Angaben der Krankenhausleitung bekanntgab. Das Labor gehört zum staatlichen Regionalkrankenhaus von Encarnación. Es ist das erste und bisher einzige vom Gesundheitsministerium zugelassene Labor in der Umgebung, das Proben von Covid-19-Verdachtsfällen auf das Corona-Virus untersucht. (Paraguay.com)

Niedriger Pegel des Río Paraguay macht Fischern zu schaffen. Obwohl bei niedrigerem Wasserstand üblicherweise mehr gefischt wird, gibt es derzeit wenig Beute, wie Fischer berichten. Betroffen sind laut Paraguay.com die Fischer, die bei Piquete Cué vor Limpio auf Fischfang gehen, und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie äußerten die Vermutung, dass sich die Fische am Grund des Flusses aufhalten, weil in der Gegend das Flusswasser derzeit kalt ist. (Paraguay.com)

Staatsanwälte haben die Munizipalitätseinrichtungen in Ñemby durchsucht. Wie Paraguay.com berichtet, wurden dabei zahlreiche Ordner mit Rechnungen beschlagnahmt. Hintergrund ist eine Anzeige gegen den Bürgermeister Lucas Lanzoni wegen einer mutmaßlichen Veruntreuung von rund 3 Milliarden Guaraníes. Die Behörden ermitteln. (Paraguay.com)

Sorge um überfüllte Kommissariate in Pandemie-Zeiten. In einer Sitzung, die die Anti-Folterkommission einberufen hatte, einigten sich gestern Vertreter mehrerer Behörden darauf, dass die Rechtssituation von Häftlingen auf Kommissariaten überprüft werden soll. Derzeit gibt es über 1 tausend Personen, die wegen Delikten auf Polizeistationen übergangsweise festgehalten werden, wie Última Hora berichtet.
Für diese Häftlinge, die darauf warten, wie es juristisch weitergeht, gibt es keine Möglichkeit in eines der Gefängnisse überstellt zu werden, weil die Haft-Anstalten wegen der Überbelegung und Ansteckungsgefahr geschlossen sind. Auf der Sitzung am Dienstag wurde beschlossen, dass eine Kommission zeitnah dafür sorgen soll, dass die juristischen Prozesse der einzelnen Häftlinge auf Kommissariaten überprüft und beschleunigt werden. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen beantragte man zudem beim Gesundheitsministerium ein besonderes Protokoll nach dem auf den Kommissariaten verfahren werden soll. In Asunción ist derzeit eine komplette Polizeistation außer Gefecht gesetzt, weil sich 80 Polizisten in Quarantäne begeben mussten. (Última Hora)

Paraguay in Sachen Straflosigkeit unter weltweiten Top-Ten. Wie ABC Color schreibt, geht das aus dem globalen Straflosigkeitsindex 2020 hervor, der jedes Jahr von der „Universidad de las Américas de Puebla“ aus Mexiko aufgestellt wird. Unter den 10 Ländern, wo die Straflosigkeit am höchsten ist, stehen aus Lateinamerika Paraguay, Honduras, Guyana und Mexiko. Ein hoher Straflosigkeit-Grad wird bei Ländern festgestellt, in denen das Justiz- und Sicherheitssystem schwach sind und wenig Straftaten gelöst und bestraft werden. An erster Stelle der ganzen Welt für Straflosigkeit steht Thailand, gefolgt von Honduras, Marrokko, Argelien Aserbaidschan und Paraguay. Von ganz Amerika befindet sich Costa Rica auf dem besten Platz. Länder wir Argentinien, Brasilien und die Dominikanische Republik wurden in dem Index nicht berücksichtigt, weil dem Bericht zufolge die offizielle Information Unregelmäßigkeiten und Ungereimtheiten aufweist. In Slowenien, Kroatien und Griechenland herrscht demnach die niedrigste Straflosigkeitsrate. (ABC Color)

Gestern sind 3 Personen wegen Menschenhandels verurteilt worden. Es handelt sich laut ABC Color um ein Netzwerk, das 2015 in Spanien ausgehoben worden war. Die 3, die nun in Paraguay verurteilt wurden, hatten sich darum gekümmert, die Opfer aus Paraguay nach Spanien zu locken, wo sie dann sexuell ausgebeutet wurden. Die Hauptschuldige muss demnach 12 Jahre ins Gefängnis. Die anderen beiden gelten als Komplizen und bekommen eine 5- beziehungsweise 6-jährige Haftstrafe. Das Netzwerk war von den spanischen Behörden im Jahr 2015 zerschlagen worden und einige paraguayische Opfer aus den Händen der Ausbeuter in der Stadt Cuenca befreit werden. Den Ermittlungen zufolge sind innerhalb dieses Netzwerkes mindestens 9 Frauen aus Paraguay nach Spanien gelockt worden, mit dem Versprechen, dort eine gute Arbeitsstelle zu bekommen. Ihnen wurden die Reisekosten bezahlt und einmal in Spanien angekommen, wurden sie dort in einem Bordell zwanghaft festgehalten. Die Hauptangeklagte ist bereits wegen Zuhälterei vorbestraft. Damals wurde sie jedoch zu Alternativmaßnahmen verurteilt und musste nicht ins Gefängnis, was ihr erlaubt hat, das Menschenhandel-Netzwerk zu betreiben. (ABC Color)

Der paraguayische Verband klein- und mittelständischer Unternehmen ist gegründet worden. Davon berichtet ABC Color. Der Verbandsvorsitzende, Luis Tavella, fasste die Aufgaben des Verbands zu 3 Hauptpunkten zusammen: Als erstes nannte er Finanzierung. Mit der Pandemie sei die ganze Problematik ans Licht gekommen, die der Sektor mit dem Zugang zu Krediten hat. An zweiter Stelle stehe die Formalisierung der Unternehmen, so Tavella. Das heißt, dass sie eingetragen werden und legal arbeiten. Das bedeutet jedoch langwierige Bürokratie und hohe Kosten. An dritter Stelle betonte Tavella den Handel. Der Verkauf von klein- und mittelständischen Unternehmen etwa an den Staat seien schwierig, weil sie mit vielen Bedingungen nicht mithalten können, betonte der Vorsitzende des neuen Verbands „Federación Paraguaya de Mipymes“, kurz „Fedemipymes“. (ABC Color)