Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 20. Dezember 2019

Asuncións Bürgermeister gibt Rücktritt bekannt. In einer Pressekonferenz sagte Mario Ferreiro heute Vormittag, er wolle kein Hindernis bei den Ermittlungen in dem Bürgermeisteramt darstellen, und werde deshalb von seinem Amt zurücktreten. In den Skandal um ein paralleles Steuersystem in der Stadtverwaltung sollen engste Mitarbeiter und Verwandte des Bürgermeisters verwickelt sein. Der Stadtrat trifft sich heute zu einer außerordentlichen Sitzung, um über die Situation zu beraten. Er muss entscheiden, ob er im Kongress einen Antrag auf eine offizielle Intervention der Stadtverwaltung stellt, oder nicht.
Die Staatsanwaltschaft hatte gestern überraschend eine Untersuchung an der Asuncioner Munizipalität vorgenommen. Der ehemalige Leiter des Katastrophenschutzes Camilo Soares hatte berichtet, in der Stadtverwaltung gäbe es ein paralleles System für Steuerzahlungen, von dem aus die Gelder in privaten Taschen verschwinden. Im Rahmen der Untersuchungen wurden bisher sechs Personen ihres Amtes enthoben, gegen die wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt wird. Der Stadtrat von Asunción will sich noch heute Abend zusammensetzen, um aus seinen Reihen einen neuen Bürgermeister zu wählen. Das Munizipalitätsgesetz sieht vor, dass wenn ein Bürgermeister in den letzten 2 Jahren seiner Amtszeit zurücktritt, der Stadtrat eines seiner Mitglieder für die verbleibende Amtszeit zum Bürgermeister wählt. (Última Hora, ABC Color, Gesetz 3966/2010)

 

Der Gouverneur von Boquerón, Doktor Darío Medina, hat gestern den Jahresbericht der Departamentsregierung für das Jahr 2019 vorgestellt. Der Bericht wurde auch auf der Internetseite der Departamentsregierung veröffentlicht. Der Gouverneur erklärte, das laufende Jahr habe einige besondere Herausforderungen mit sich gebracht, wie Dürre, Überschwemmungen und Feuer. In diesem Jahr wurde das Schülerfrühstück an mehr als 11 tausend Schüler in 105 Schulen verteilt. Zusätzlich erhielten mehr als 5 tausend Schüler eine Mittagsmahlzeit und Abendbrot. Die Departamentsregierung hat etwas mehr als 1 tausend Kilometer Wege repariert und mehr als 6 tausend Liter Brennstoff an Nachbarschaftskommissionen verteilt, damit diese für den Unterhalt von Straßen aufkommen.
In einem zweijährigen Investitionsprogramm werden mit Hilfe von Fonacide-Geldern zahlreiche Erweiterungs- und Umbauten an Schulen im Departament Boquerón vorgenommen. Auch in das Mutter-Kind-Krankenhaus in Villa Choferes del Chaco wurde investiert. In dem Krankenhaus, das über 30 Betten verfügt, werden etwa 2 tausend Patienten im Monat behandelt. (boqueron.gov.py)

Am Hauptbusbahnhof von Asunción hat mit die hektischste Zeit des Jahres begonnen. Die Transportbehörde Dinatran nennt die nun anstehenden Aufgaben „Operativo Fin de Año”. Sie gab bekannt, dass der Fahrkalender für den öffentlichen Nahverkehr und für Über-Land-Busse ab heute Mittag und bis zum 6. Januar freigegeben wird. Das bedeutet, dass die Personen-Transport-Unternehmen je nach Bedarf Busse auf die Route schicken können. Das gilt für den Zeitraum von heute um 12 Uhr bis 6. Januar um 23 Uhr 59. Die Fahrpreise und Haltestellen bleiben dieselben. Über Weihnachten und Neujahr soll mit der Maßnahme bei dem hohen Aufgebot an Reisenden ein reibungsloser Personen-Transport gewährleistet sein. (Última Hora)

Brasiliens Staatsanwaltschaft hat formell Anklage gegen Horacio Cartes eingereicht. Der ehemalige paraguayische Staatspräsident, Darío Messer und weitere 16 Personen werden darin beschuldigt, in den Mega-Geldwäsche-Fall „Lava Jato” verwickelt zu sein. Laut Angaben von ABC-Color fordert die Staatsanwaltschaft des Nachbarlandes eine Verurteilung wegen Mittäterschaft in einem Netz von Geldwäschern, das in Brasilien, Uruguay und Paraguay operierte. Die Anklageschrift wurde gestern vor dem 7. Bundesstrafgericht von Rio de Janeiro eingereicht. Demnach gibt es Beweise, die belegen, dass Ex-Präsident Cartes Messer, mit 500 tausend US-Dollar geholfen hat, vor der Justiz zu flüchten, obwohl in Brasilien und in Paraguay Haftbefehle gegen ihn vorlagen. (ABC Color)

Staatspräsident besucht Zuckerrohrbauern im Departament Caaguazú. Der einzige Weg zum Fortschritt des Landes sei durch Arbeit, sagte Mario Abdo Benítez den Bauern im Distrikt J. Eulogio Estigarribia, dem ehemaligen Campo 9. Er forderte auf, Geschrei und ungerechtfertigte Forderungen zu lassen und sich stattdessen von der Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatsektor motivieren zu lassen. Marito versprach, eine Erhöhung der Produktionskapazität bei der Alkoholfabrik in Mauricio José Troche, die den Zuckerrohrbauern die Ernte abkauft. Auch die relativ neue Landwirtschaftsversicherung kam zur Sprache. Dort sei noch viel Arbeit zu tun, aber die Versicherung solle so konzipiert werden, dass sie dem Bauern mehr Sicherheiten bieten kann, so der Staatspräsident. (IP-Paraguay)

Erste Probefahrten mit Paraguayfluss-Fähre. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Hoy, unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation. Es wurde eine 25 Minuten lange Testfahrt zwischen den Häfen von Villa Hayes und Asunción durchgeführt. Die 35 Meter lange Fähre in der Bauform eines Katamarans kann 18 Autos und 88 Passagiere aufnehmen. Sie soll Asuncioner Stadtteile und Vorstädte, die am Paraguayfluss liegen, miteinander verbinden. Angetrieben wird die Fähre von 2 Motoren mit je 600 PS Leistung. Die Ticketpreise für die Fahrten wurden noch nicht festgelegt. (www.hoy.com.py)

Beim Asuncioner Markt „Mercado cuatro“ sind gestern Tiere beschlagnahmt worden, die zum Verkauf angeboten wurden. Wie ABC Color berichtet, beschlagnahmten Beamte der Tierschutzdirektion, des Umweltministeriums und der Nationalpolizei zahlreiche gefangene Wildtiere. Zu den Tieren, die angeboten wurden, gehören Papageien, Schildkröten und Nagetiere. Der Leiter der Tierschutzdirektion, Juan Manuel Enciso forderte die Bevölkerung auf, nicht Tiere zu kaufen, die angeboten werden. Die Tierschutzdirektion war erst im Juli dieses Jahres gegründet worden. Sie soll auf das Tierwohl achten und Gewalt gegen Tiere zur Anzeige bringen. (ABC Color)

Heute graduieren in Paraguay die ersten Fachleute in Museumskunde. Die Feier findet heute Abend im Auditorium Josefina Plá der Universität Autónoma von Asunción, UAA statt, wie die Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Dort werden die ersten 40 Absolventen der Ausbildung in Museumswissenschaften ihr Diplom erhalten. Der Lehrgang war von der paraguayischen Vereinigung der Museumsleiter und – Angestellten vorangetrieben worden, und durch ein Abkommen mit der Universität UAA zustande gekommen. Bisher gibt es in Paraguay keine andere Institution, an der Museologie unterrichtet wird. (IP-Paraguay)