Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 20. Juni 2018

Asunción: Abdo Benítez kehrt von erster offizieller Auslandsreise zurück. Der gewählte künftige Landespräsident hatte zusammen mit seinem künftigen Mitarbeitern, Vize Hugo Velázques und Außenminister Luis Castiglioni in der vorigen Woche zunächst Brasilien und Argentinien besucht. Dort hatte er die Präsidenten Michel Temer und Mauricio Macri getroffen, wie Última Hora berichtet. Anschließend war Abdo Benítez nach Russland weitergereist, wo er sich mit Präsident Wladimir Putin traf und an der Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft teilnahm. Mario Abdo Benítez reiste auf eigene Kosten. Er habe für die Reisen keine Staatsgelder verwendet, sagte er gegenüber der Presse. (ultimahora.com)

 

Asunción: 10 Baumarten sind bedroht. Am Tag des Baumes hat die Umweltbehörde Seam gestern eine Liste von Baumarten veröffentlicht, die in Paraguay vom Aussterben bedroht oder mindestens schützenswert sind. Francisco Giménez, der in der Seam für den Bereich Pflanzenschutz zuständig ist, sagte gegenüber Última Hora, ob ein Baum bedroht ist, richte sich danach, wie groß sein natürlicher Lebensraum ist und wie stark dieser durch das Fällen für die Industrie oder Rodungspläne eingegrenzt wird. Die Seam-Liste wurde heute in der Zeitung Última Hora veröffentlicht. Demnach sind folgende Bäume schützenswert, beziehungsweise es müssen besondere Umstände gegeben sein, um sie fällen zu dürfen:
Die beiden Lapacho-Arten Tajy hu und Tajy sa’yju sind vom Aussterben bedroht. Sie wachsen nur in bestimmten Gegenden Paraguays und wurden in der Vergangenheit gern für die Holzindustrie geschlagen. Der Lapacho gilt als nationaler Baum und damit als eines der Symbole Paraguays, was ihn besonders schützenswert macht. – Der Peterevy und der Trébol stehen ebenfalls auf der Liste. Beide liefern gutes Holz, das im ganzen Land für den Bau von Türen und Balken genutzt wird. – Incienso und Incienso colorado heißen hierzulande die Zedernarten. Zusammen mit dem Guatambu gehören sie zu den Baumarten, deren Holz von Schreinern bevorzugt für den Möbelbau gekauft wird. Der Palo santo steht unter besonderem Schutz, weil sein Holz vielfältig genutzt wird – auch in der Naturheilkunde – und deshalb ohne Schutzbestimmungen binnen kurzer Zeit verschwinden würde. Um ihn fällen zu dürfen, braucht man eine Genehmigung vom Forstinstitut Infona und von der Umweltbehörde Seam. Der Aratiku guasu ist bekannter unter dem Namen Cocotero. Er gilt als schützenswert, weil er nur im Departament Amambay wächst und es ihn deshalb nur in begrenzter Menge gibt. Der Palo papel ist ein Baum, der in den Wäldern des Alto Chaco, im Norden zuhause ist. Er wird groß und gilt als schutzbedürftig, weil auch er nur in einer begrenzten Gegend vorkommt. Ein anderer Baum, der in weiten Teilen des Landes wachsen würde, aber dessen Lebensraum wegen Besiedelung schwindet, ist der Yvyra pere. Der schwarze und der weiße Algarrobo sind auch weit verbreitet, gelten aber als besonders schützenswert, weil sie vor allem bei den Nachkommen der Ureinwohner einen kulturellen Wert haben. Aus den Kernen der Frucht vom weißen Algarrobo im Chaco kann man Mehl herstellen. Soweit die aktuelle Seam-Liste der bedrohten Baumarten Paraguays. (Última Hora)

Asunción: Unterricht fällt wegen Meningitis aus. Eine Privatschule in der Hauptstadt hat gestern wegen eines Meningitis-Falles den Unterricht ausfallen lassen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war ein Kind aus der dritten Klasse der Schule San Luis Guanella ins Krankenhaus eingeliefert worden, mit Verdacht auf Hirnhautentzündungen. Als Vorsichtsmaßnahme und auf Druck der Eltern sei das Schulgebäude gestern gründlich gereinigt worden. Für die Schulklasse, aus der das Kind kommt, fällt der Unterricht eine Woche lang aus. Die Leiterin der Schule zeigte sich verärgert darüber, dass sie nicht vom Gesundheitsministerium informiert wurde. Eine Hirnhautentzündung, die durch ein Virus verursacht wurde, sogenannte Virale Meningitis, gehört in Paraguay zu den meldepflichtigen Krankheiten. (ABC Color, www.vigisalud.gov.py)

Asunción: Pedro Ferreira wird neuer Leiter der staatlichen Stromgesellschaft Ande. Laut Angaben von ABC Color soll Ferreira nach dem Regierungswechsel am 15. August die Leitung des Staatsbetriebes übernehmen. Ferreira hat insgesamt 28 Jahre für die Stromgesellschaft gearbeitet. Zwischenzeitlich war er unter Nicanor Duarte Frutos Leiter des Fürsorgeinstituts IPS. Ferreira erklärte, er wolle sich vor allem darauf konzentrieren, dass die Verbindungen der Niedrigspannungsleitungen in die Häuser besser funktionieren. Als große Herausforderung nannte er auch die Neuverhandlung des Itaipú-Vertrages mit Brasilien. Der Vertrag mit dem Nachbarland, der 50 Jahre gültig war, läuft im Jahr 2023 aus. (ABC Color)

Asunción/Puerto Palma: Paraguay könnte den Hafen Puerto Palma auf den kanarischen Inseln als Freihafen nutzen. Das sagte der Leider der Stiftung „Puerto de las Palmas“, Sergio Galván, gestern gegenüber Reportern von ABC Color. Galván erklärte, paraguayische Exporteure könnten Waren wie zum Beispiel Getreide nach Gran Canaria bringen, sie dort nur minimal verändern und dann als europäisches Produkt zollfrei in Europa weiterverkaufen. Auch sei der Hafen günstig gelegen, um Exporte nach Westafrika zu machen. Die Insel Gran Canaria gehört zu Spanien und liegt vor Westafrika im Atlantischen Ozean. Ihr Hafen „Puerto de las Palmas“ gehört zu den größten Häfen Spaniens. Der Leiter der Stiftung „Puerto de las Palmas“ hat sich in diesen Tagen mit Vertretern von Fecoprod und dem Kooperativsverband Unicoop getroffen. (ABC Color)

Caazapá: Aufbau deutscher Siedlung in Caazapá kann fortgesetzt werden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Staatsanwalt von Caazapá hat das Verbot aufgehoben, den Bau der Siedlung „grünes Paradies“ voranzutreiben. Vorher hatte die Umweltbehörde Seam die Umweltlizenz für das Projekt erteilt. Auf dem eintausend 600 Hektar großen Gelände sollen 300 Familien aus Deutschland wohnen und arbeiten können. Kritisiert wurde das Projekt wegen der Nähe zum Naturschutzgebiet „Isla Susu“, das allerdings nach Meinung der Siedler nicht angetastet werden darf. Laut Angaben der Zeitung ist der Konflikt mit der Stadtverwaltung Caazapá entstanden, weil das Land für das Siedlungsprojekt zum Nachbardistrikt Maciel gehört, wohin auch die Steuergelder fließen werden. (ABC Color)

Asunción: Das Magistraturgericht hat sein Informatiksystem erweitert, um mehr Informationen veröffentlichen zu können. Laut Angaben von ABC Color ist ein großer Teil der vorhandenen Unterlagen digitalisiert worden und kann über die Internetseite des Magistraturgerichts eingesehen werden. Der Leiter der Institution Christian Kriskovich zeigte sich zufrieden über die Fortschritte, die in den letzten 6 Monaten gemacht worden seien. Der Vorgänger von Kriskovich, Oscar González Daher und dessen Privatsekretär Raúl Fernández Lippmann waren Ende letzten Jahres wegen Korruption abgesetzt worden. (ABC Color)

Asunción: Erneute rechtliche Niederlage für Nicolás Léoz. Die Staatsanwaltschaft hat den Antrag auf Annullierung der Auslieferung abgelehnt. Das Gutachten wurde an den obersten Gerichtshof übergeben, wie die Zeitung Última Hora schreibt. Die Verteidigung des ehemaligen Fußball Funktionärs Nicolás Léoz hatte beantragt, das Urteil zur Auslieferung ihres Mandanten an die USA zu annullieren. Der ehemalige Vorsitzende der südamerikanischen Fußball Vereinigung Conmebol soll sich in den USA vor Gericht verantworten. Ihm wird im Fall des Korruptionsskandals im internationalen Fußballverband Fifa, dem sogenannten Fifa-Gate, Vertrauensmissbrauch, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vorgeworfen. In der vorigen Woche hatte auch die Schweiz Anklage gegen Léoz wegen ähnlicher Straftaten erhoben. (Última Hora)