Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 20. November 2017

Asuncion/Sevilla: Paraguayischer Kinderautor Ávalos Flores ist gestorben. Rubén Darío Ávalos Flores ist am Sonntag im Alter von nur 13 Jahren in einem Krankenhaus von Sevilla, Spanien, gestorben. Das gab die Familie auf der Facebookseite des Buchautors bekannt. Der Teenager, der aus Encarnación kommt, litt an einer seltenen angeborenen Autoimunerkrankung, die sich Langerhans-Zell-Histiozytose, nennt und bis heute unheilbar ist. Deswegen suchte seine Mutter Hilfe bei Ärzten in Argentinien, Brasilien und Spanien. In Spanien konnte eine Diagnose gestellt werden. In seinem Kampf mit der Krankheit, die im viel Schmerzen bereitete, konzentrierte sich Rubén auf seine liebsten Hobbys: Lesen und Geschichten schreiben. Bereits vor seinem 12ten Lebensjahr schrieb er vier Bücher, die man heute in Läden und im Online-Shop Amazon kaufen kann. Laut der spanischen Zeitung El Pais wirkte der Teenager auch an einer Sendung im Radio mit, wo er seine Literaturkenntnisse zum Besten gab. Seine Lieblingsautoren waren unter anderen, Gabriel García Márquez, Jorge Luis Borges und Augusto Roa Bastos. Die Abschiedsfeier für Rubén Darío Ávalos Flores findet heute in Sevilla statt. (Última Hora, Wikipedia, Facebook: Encuentros con Rubén, elpais.com)

 

Asunción: Die Lebensmittelexporte Paraguays sind in diesem Jahr um 5 Prozent angestiegen. Darüber berichtet die Handelskammer für Getreide und Ölfrüchte, Capeco. Insgesamt seien zwischen Januar und Oktober 10 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Lebensmittel exportiert worden. Während es beim Export von Soja und Mais einen Anstieg gegeben habe, seien die Weizenexporte um 88 Prozent eingebrochen. Auch Raps und Sonnenblumen wurden weniger exportiert als 2016. (ABC Color)

Fuerte Olimpo: In der Nacht zum Samstag ist in Alto Paraguay ein Lastkraftwagen voller gestohlener Rinder beschlagnahmt worden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Allerding habe es Verwirrung über den tatsächlichen Eigentümer der Tiere gegeben. Zunächst war die Ladung gegen 22 Uhr von der Polizei von Toro Pampa aufgehalten worden, weil der Fahrer nicht über die erforderlichen Transportdokumente verfügte. Danach habe der Staatsanwalt von Fuerte Olimpo, José Casaccia, die Ladung wieder freigegeben, angeblich weil der Eigentümer die erforderlichen Dokumente vorgelegt habe. Auf Druck von Estancia-Eigentümern aus der Zone wurde der Viehtransporter dann wieder aufgehalten, weil die meisten Rinder einem Viehzüchter gehörten, der sie als gestohlen meldete. (ABC Color)

Asunción: Das mittelamerikanische Land Costa Rica ist interessiert an paraguayischer Rinder-Genetik. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Botschafter von Costa Rica habe sich in den vergangenen Tagen mit dem Minister für Landwirtschaft und Viehzucht getroffen, um über das Thema zu beraten. Durch die paraguayischen Erfolge in der Rindfleischproduktion gäbe es mehr Interesse daran, Genetik aus Paraguay zu importieren, hieß es. In der Wirtschaft von Costa Rica, die vor allem vom Obstanbau bestimmt wird, spielt die Rinderzucht eine untergeordnete Rolle. Der Rinderbestand ist in den letzten zwei Jahren um 10 Prozent auf 1,1 Millionen Kopf gesunken. Für die nächsten Jahre wird ein weiteres Absinken des Rinderbestandes um 7 Prozent pro Jahr prognostiziert. (ABC Color, www.corfoga.org)

Asunción: Paraguay hat die weltweit sechstgrößte Anbaufläche für genetisch veränderten Ackerbau. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werden in Paraguay etwa 3,5 Millionen Hektar mit genetisch verändertem Saatgut bepflanzt. Der größte Teil davon sind Sojapflanzungen, aber auch bei Mais- und Baumwollanbau wird mit gentechnisch verändertem Saatgut gearbeitet. Laut Angaben des paraguayischen Instituts für landwirtschaftliche Biotechnologie werden weltweit jährlich 185 Millionen Hektar mit gentechnisch verändertem Saatgut bepflanzt. Die größten Produzenten in diesem Bereich sind die USA, Brasilien und Argentinien, gefolgt von Kanada und Indien. Paraguay steht in der Liste auf Platz 6. (ABC Color)

San Lorenzo: In dieser Woche sollen mehr als 450 Personen auf Bruzellose getestet werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, handelt es sich vor allem um Angestellte und Studenten der Veterinärmedizin an der nationalen Universität. Die Krankheit war in einer Ziegenherde, die von den Studenten betreut wurde, ausgebrochen. Bisher wurden 15 Personen positiv auf die Krankheit getestet. Bruzellose kann auf den Menschen übertragen werden, zum Beispiel durch Milch von infizierten Tieren. Da die Erkrankung der Tiere zunächst verschwiegen worden war, wurde die Dekanin der Fakultät von ihrem Amt suspendiert. (ABC Color)

Mariano Roque Alonso: Ein ehemaliger Torhüter der paraguayischen Olympia-Fußballmannschaft ist bei einem Überfall schwer verletzt worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, handelt es sich um den 35jährigen Rodrigo Romero. Am Freitagabend waren auf der Straße in Mariano Roque Alonso zunächst die Frau und Tochter von zwei Motorradpiraten überfallen worden. Danach habe Romero mit seinem eigenen Motorrad die Verfolgung aufgenommen und die Kriminellen gestellt. Diese hätten ihn mit drei Schüssen schwer verletzt und seien zunächst entkommen, wurden aber später von der Polizei gefunden. Der Zustand von Romero sei kritisch, aber stabil, hieß es gestern Abend. Rodrigo Romero war Ersatz-Torhüter in der paraguayischen U-23 Mannschaft, die bei den olympischen Spielen 2004 in Athen die Silbermedaille gewann. Er ist in seiner Karriere für Olimpia und mehrere Clubs der unteren Ligen aktiv gewesen. (ABC Color)

Villeta: In Villeta, in der Nähe des Paraguayflusses, sind am Samstag mehr als 4 Tonnen Marihuana entdeckt und beschlagnahmt worden. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. Die Drogen sollten angeblich über den Fluss versendet werden. Bei der Hausdurchsuchung wurde ein Mann verhaftet. (Ùltima Hora)

Asunción: Polizei meldet neun Todesopfer vom Wochenende. Laut Montagsbericht der Polizei vom Wochenende haben am Samstag und Sonntag neun Personen ihr Leben bei Unfällen verloren. Drei Personen kamen im Verkehr auf Fernstraßen ums Leben, zwei Personen entschieden sich, ihrem Leben selbst ein Ende zu bereiten. Eine Person wurde Opfer eines Gewaltverbrechens und eine Person ertrank. Außerdem wurde eine Leiche gefunden, wo die Todesursache noch nicht geklärt werden konnte. Die Polizei konnte 39 Personen festnehmen, auf die ein Haftbefehl ausgestellt war und nahm weitere 141 Personen in Untersuchungshaft. (Última Hora)

Luque: Eine paraguayische Chipa hat einen Flug ins All und zurück gemacht. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, handelte es sich um ein Experiment, an dem Studenten der Nationalen Universität, der katholischen Universität und Angestellte der Direktion für zivile Luftfahrt beteiligt waren. Das Exemplar vom paraguayischen Nationalgebäck wurde an einem Metallring an einem Heliumballon befestigt und bis in die Stratosphäre, bis auf etwa 33 Kilometer Höhe, gebracht. Von dort segelte die Chipa an einem Fallschirm wieder zurück zu Boden. Der gesamte Prozess wurde von einer Kamera festgehalten. Wie Verantwortliche des Projektes sagten, habe man das Experiment schon 2001 beim Flughafen in Mariscal Estigarribia durchführen wollen. Damals sei es aber wegen technischer Probleme abgebrochen worden. (ABC Color)