Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 20. November 2018

Asunción: Brasilien lobt Ausweisung von „Marcelo Piloto“. Die brasilianische Botschaft formulierte ein Kommuniqué, in dem sie der paraguayischen Regierung zu der Entscheidung gratuliert, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay heute berichtet. Marcello Piloto, der eigentlich Marcelo Pinheiro de Veiga heißt, wird in dem Nachbarland seit 2007 per Haftbefehl gesucht. In Paraguay galt er als Anführer der kriminellen Bande Comando Vermelho, die für zahlreiche Straftaten verantwortlich gemacht wird. Pinheiro war vor einem Jahr in Encarnación festgenommen worden und saß seither in dem Hochsicherheitsgefängnis der Nationalpolizei in Haft. Dort hatte Pinheiro am Sonntag eine junge Frau getötet, die bei ihm zu Besuch war. Mit der Straftat in Paraguay wollte Pinheiro vermutlich eine Auslieferung nach Brasilien verhindern. Ungeachtet dessen hatte Staatspräsident Abdo Benítez gestern kurzerhand entschieden, den Brasilianer auszuweisen. Noch am selben Tag wurde er von der Nationalpolizei nach Hernandarias gebracht, wo ein Helikopter der brasilianischen Polizei ihn bereits erwartete. Ein brasilianischer Bundesrichter ordnete noch gestern an, dass Marcelo Pinheiras in das Hochsicherheitsgefängnis Catanduvas gebracht wird, wo kein weiteres Mitglied seiner Bande ist. Damit solle verhindert werden, dass Pinheiras Kontakt zu Komplizen aufnimmt, hieß es. (IP-Paraguay/Archiv ZP-30)

 

Asunción: Die Weltbank schlägt Paraguay vor, die Ausgaben im sozialen Bereich zu erhöhen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sollte ein Bericht der Weltbank heute Vormittag der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Regionalleiter der Weltbank, Jesko Hentschel, war gestern bei Staatspräsident Abdo Benítez zu Besuch, um über die Ergebnisse der Studie zu sprechen. Laut Angaben der Weltbank müsste Paraguay mehr in soziale Programme investieren, um eine bessere Lebensqualität der Bevölkerung zu erreichen. Lobend werden die Programme Tekoporã und die Sozialhilfe für ältere Personen erwähnt. Allerdings erwarte man, dass die sozialen Ausgaben auch Früchte bringen, so der Weltbank-Vertreter. (ABC Color)

Santa Rosa del Aguaray: Vermutliche weitere Entführung durch die EPP. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat die selbsternannte paraguayische Volksarmee EPP gestern eine Estanzia im Distrikt Santa Rosa del Aguaray im Departament San Pedro überfallen. Sieben bewaffnete Personen in Tarnkleidung, die sich als EPP-Mitglieder ausgaben, hatten seit dem Nachmittag vier Männer auf der Estanzia festgehalten. Drei von ihnen wurden gegen 18 Uhr freigelassen, den vierten Mann nahmen die EPP-Mitglieder mit. Gegen Mitternacht fand die Sondereinsatztruppe FTC den Mann tot auf derselben Estanzia. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Über die Identität des Opfers gab es unterschiedliche Angaben. Einig sind sich die Berichterstatter darüber, dass es sich um einen brasilianischen Staatsbürger mittleren Alters handelt. Die Estanzia „El Ciervo“, auf der der Überfall stattfand, gehört einem Konteradmiral aus der paraguayischen Marine. Der Betrieb war vor drei Jahren bereits zweimal überfallen worden. Damals waren zwei Estanziamitarbeiter getötet worden. (ABC Color/Última Hora)

Curuguaty: Haft für Verdächtige im Fall Diebstahl bei Ande. Die Brüder Rojas Bogado waren am Freitag festgenommen worden. Nun müssen sie für die Zeit der Ermittlungen in Coronel Oviedo in Untersuchungshaft bleiben, wie die zuständige Richterin verfügte. Die Beiden werden verdächtigt, am vergangenen Donnerstag einen Tresor und Geld aus dem Regionalbüro der Stromgesellschaft Ande in Curuguaty gestohlen zu haben. Es gebe zwar noch keine Beweise, aber weil die Brüder vorbestraft seien und sich der Verhaftung widersetzt hätten, sei die U-Haft gerechtfertigt, argumentierte die Richterin gegenüber Última Hora. An dem Überfall auf die Ande-Filiale müssten noch mehr Personen beteiligt gewesen sein, heißt es. Der Tresor wiegt 500 Kilogramm. Bei dem Gebäude gab es keine Überwachungskameras. (Última Hora)

San Estanislao: Kleinbauern aus San Pedro erwarten hohe Ernteerträge. Wie die Zeitung ABC Color informiert, werden einige der Ackerbaukulturen in der Zone bereits geerntet, andere sind noch in der Wachstumsphase. Den größten Anteil der Ackerbaufläche bei den Kleinbauern in San Pedro nimmt der Mandiokaanbau ein. Als Grund werden die sicheren Absatzmöglichkeiten für Maniokwurzeln genannt. Auch für Mais sei der Absatz gesichert, da kürzlich in Guayaybí eine Verarbeitungsanlage ihren Betrieb aufgenommen habe, so die Bauern. Außerdem werden in San Pedro Sesam, Bohnen, Chia, Amarant, Bananen und Ananas angebaut. (ABC Color)

Asunción/Santo Domingo: Drei Medaillen für Paraguay bei paralympischem Tennisturnier in der Dominikanischen Republik. An dem Wettbewerb beteiligten sich laut IP-Paraguay 230 Athleten aus 30 Ländern. Für Paraguay gewann Miguel Sostoa Gold im Einzel, und zusammen mit seiner Tennispartnerin Leidy Medina Silber im Doppel. Leidy Medina gewann zudem Bronze in der Einzelkategorie der Damen. Die Sportler kehrten am Sonntag nach Paraguay zurück. (IP-Paraguay)

Alberdi: Ein immer größerer Anteil der Einwohner von Alberdi hat die argentinische Staatsbürgerschaft. Darüber berichtet ABC Color. Der Grund liegt darin, dass 80 Prozent der schwangeren Frauen aus Alberdi für die Geburt in das gegenüberliegende argentinische Städtchen Formosa fahren. Die Kinder bekämen automatisch die argentinische Staatsangehörigkeit, und die meisten Eltern hätten auch kein Interesse daran, für ihre Kinder einen Wechsel der Staatsangehörigkeit zu beantragen. Viele der werdenden Mütter hätten ebenfalls schon den argentinischen Pass, so ein Sprecher des Krankenhauses von Alberdi. Ein beträchtlicher Anteil der Schulkinder aus Alberdi fährt jeden Tag mit dem Boot über den Fluss nach Formosa in die Schule, da sie dort angeblich eine bessere Ausbildung bekommen. (ABC Color)

Asunción: Schwedische Investoren wollen in Ostparaguay eine Zellstoff-Fabrik und Baumplantagen aufbauen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, haben Vertreter einer Investmentfirma und der brasilianisch-schwedischen Handelskammer dem Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation den Plan vorgelegt. Zunächst soll bis zum Jahr 2022 eine Zellstoff-Fabrik im Departament Concepción aufgebaut werden. Zellstoff wird aus Holz gewonnen und dient als Grundlage für die Papier- und Kartonherstellung. Die Fabrik soll zunächst mit Holz aus Brasilien und Argentinien beliefert werden. Bis zum Jahr 2030 will das Unternehmen dann 135tausend Hektar Baumplantagen in Concepción haben, die das Holz für die Fabrik liefern sollen. (ABC Color)

Asunción: Paraguays Unternehmer aus der Textil- und Bekleidungs-Industrie messen sich wieder beim Wettbewerb „La Aguja“. Das jährliche Rennen um die begehrte Nadel wird nun schon zum 5. Mal von der Paraguayischen Vereinigung von Industrie-Schneidern, AICP, organisiert. Dieses Mal wurde bei den Kategorien des Wettbewerbs der Fokus auf Qualität gelegt, sowohl beim Produkt als auch beim Kundenservice, wie die Geschäftsführerin der AICP, Adriana Chaparro gegenüber Última Hora erklärte. Teilnehmen können Unternehmen, die paraguayische Kleidung exportieren, designen, promoten und verkaufen. – Auch Modedesigner, die sich für Nachhaltigkeit in der Branche einsetzen, – sprich, zum Beispiel sich für soziale Verantwortung stark machen und umweltfreundlich produzieren. In den Kategorien „Nationale Marke des Jahres“ und „Modedesigner des Jahres“ kann die Allgemeinheit mitentscheiden. – Und zwar noch bis zum 25. November über die sozialen Netzwerke auf den Seiten der AICP. Die Gewinner des Wettbewerbs „La Aguja“ werden auf einer Feier am 28. November bekanntgegeben. (Última Hora)