Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 21. August 2017

Asunción: Morgen (Dienstag) soll formell zu den landesweiten Wahlen am 22. April kommenden Jahres aufgerufen werden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Vorab wurde bekannt, dass sich eine Änderung in der Zusammensetzung der Abgeordnetenkammer ergeben wird. Je nach Anzahl der eingeschriebenen Wähler erhält ein Departament eine Anzahl von Plätzen im Parlament. Dabei wird die Hauptstadt Asunción wie ein eigenständiges Departament behandelt. Laut Angaben der Zeitung wird voraussichtlich Asunción in der kommenden Legislaturperiode einen Abgeordneten weniger haben, das Departament Central dagegen einen Abgeordneten mehr. Momentan hat Central 19 Abgeordnete, und Asunción 8. (ABC Color)

 

Asunción/Brasilia: Heute trifft sich Staatspräsident Horacio Cartes in Brasilia mit seinem brasilianischen Amtskollegen Michel Temer zu einem kurzen Staatsbesuch. Laut ABC Color geht es um die Themen Wasserkraftwerk Itaipú, Grenzübergreifende Kriminalität und Grenzhandel. Brasilien bereitet vor allem die Ausbreitung der kriminellen Machenschaften über die Grenzen hinweg Kopfzerbrechen. Hier hofft man auf eine noch bessere Synchronisation der Einsätze. Das paraguayische Antidrogen-Sekretariat hatte erst in der vergangenen Woche ein Abkommen mit den brasilianischen Amtskollegen geschlossen, das einen einfacheren Austausch von Informationen ermöglichen soll. (ABC Color)

Asunción: Die Anzahl der Guarani-Scheine und Münzen in Umlauf sind im vergangenen Jahr um 7 Prozent angestiegen. Das geht aus einem Bericht der Zeitung ABC Color hervor. Demnach sind etwa 200 Millionen Guarani-Scheine und 500 Millionen Guarani-Münzen in Umlauf. Für die Zukunft erwartet die Zentralbank einen Rückgang der Bar-Zahlungsmittel, da die Anzahl der Zahlungen mit Kreditkarten oder online-Überweisungen zunimmt. Der häufigste Geldschein ist der 100 tausend Guarani-Schein, die häufigste Münze ist die im Wert von 100 Guaranies. Laut Angaben der Zeitung werden Münzen vor allem von Supermärkten und Busunternehmen gebraucht. Diese decken sich bei Privatbanken mit Münzpaketen ein. Insgesamt ist im Land Bargeld in Guaranies im Wert von 10,5 Billionen Guaranies in Umlauf, das sind im Durchschnitt 1,5 Millionen pro Einwohner. (ABC Color)

Villa Hayes: In dieser Woche soll erneut über das Schicksal der Genossenschaft der Angestellten von Acepar, Cootrapar, entschieden werden. Laut Angaben der Zeitung ABC Color war die Kooperative vom Kooperativesinstitut Incoop geschlossen worden. Der Grund war, dass Cootrapar seit 5 Jahren keine Buchführung vorgelegt hatte. Außerdem war das Kooperativesgebäude geschlossen. Nachdem Incoop der Genossenschaft die Lizenz entzogen und ihre Auflösung bestimmt hatte, hat Cootrapar jetzt beantragt, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Cootrapar ist eine Kooperative, die sich aus Angestellten des ehemaligen Staatlichen Eisenhüttenwerkes Acepar zusammensetzt. In einem ersten Versuch, Acepar zu privatisieren, waren 33 Prozent der Aktien an Cootrapar verkauft worden. Da die Privatisierung aber scheiterte, war Acepar zurück an den Staat gefallen. Bis 2024 ist das Eisenhüttenwerk an die brasilianische Firma Vetorial verpachtet worden. ABC Color Wochenblatt)

Asunción: Der Vizeminister für Handel, Oscar Stark, hat die Förderung der Maquila-Industrie verteidigt. In einer Sendung von Radio Cardinal erklärte Stark, die Maquila-Industrie biete außergewöhnlich gute Arbeitsbedingungen und Schulungen für ihre Angestellten. Vorher war Kritik geäußert worden, weil die Maquila-Industrie nur Steuern in Höhe von 1 Prozent auf ihre Gewinne entrichten muss. Bei anderen Aktiengesellschaften sind es 10 Prozent. Von der Industrievereinigung UIP wurde außerdem kritisiert, dass die Maquila-Industrien sehr mobil seien, also ihre Fabriken kurzfristig wieder schließen könnten, wenn der Markt es erfordere. In den letzten Jahren sind in Paraguay etwa 90 Maquila-Fabriken eröffnet worden, die 7 tausend Menschen Arbeit geben. Sie stellen vor allem Waren in den Bereichen Kleidung und Fahrzeugteile her und haben einen Anteil an den nationalen Exporten von rund 5 Prozent. (ABC Color)

Asunción: Die Asphaltierung des letzten Teilstückes der Fernstraße 8 könnte im November abgeschlossen werden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Die Fernstraße 8 führt in Nord-Südlicher Richtung von San Estanislao in San Pedro, über Coronel Ovideo in Caaguazú nach Coronel Bogado in der Nähe des Paraná-Flusses. Ein rund 80 Kilometer langes Teilstück dieser Fernstraße, zwischen Caazapá und Yuty, war bisher nicht asphaltiert. Ursprünglich war die Fertigstellung für Mai vorgesehen, wegen starker Regenfälle war dieser Termin auf November verschoben worden. Wie die Zeitung berichtet, sollen die Kosten sich auf 712 Tausend US-Dollar pro Kilometer belaufen und werden damit nicht wesentlich den Kostenvoranschlag übersteigen. Die Bauarbeiten werden von der koreanischen Firma Ilsung durchgeführt, die seit 2011 in Paraguay aktiv ist. Eine Besonderheit an dem neuen Teilstück der Fernstraße 8 ist, dass an drei Stellen Unterführungen für Rinder gebaut wurden. Es handelt sich dabei um Tunnels, die 2 Meter hoch, 2 Meter breit und 10 Meter lang sind. Laut den Vorstellungen der Planer sollen Rinder, die die Straße kreuzen, durch diese Unterführungen getrieben werden, um Zusammenstöße mit Fahrzeugen zu vermeiden. (ABC Color)

Asunción: Die Menge der Soja, die vor dem Export in Paraguay verarbeitet wird, ist in diesem Jahr zurückgegangen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind bis Ende Juli rund 2,2 Millionen Tonnen Soja vor dem Export verarbeitet worden, das sind 6 Prozent weniger als im selben Vorjahreszeitraum. In einem Bericht der Kammer für die Verarbeitung von Getreide und Ölfrüchten Cappro heißt es, damit sei in diesem Jahr 30 Prozent der Sojaernte verarbeitet worden, bevor sie in das Ausland verschifft wurde. Die Cappro hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Länder wie Argentinien Boni an Exporteure zahlen, die unverarbeitete Sojabohnen exportieren. Durch politische Machenschaften des paraguayischen Kongresses, der eine Exportsteuer auf unverarbeitete Soja einführen wollte, werde die Situation noch unübersichtlicher, erklärte die Cappro. Dadurch würden Investitionen zurückgestellt oder aufgegeben. (ABC Color)

Asuncion: Im Departament Central hat der Sturm vom Sonntag Ausfälle in der Stromversorgung verursacht. Wie die Zeitung Ultima Hora unter Berufung auf den staatliche Sromversorger Ande berichtet, wurden 8 Verteilerstellen in Mitleidenschaft gezogen. In 7 Städten des Departaments Central fiel deshalb zeitweise der Strom aus. Inzwischen konnten die meisten Defekte von der Ande behoben werden. (UH)

Obligado: Die Stadtverwaltung von Obligado hat Unwetteropfer mit Hilfsgütern versorgt. Teil des Arbeitertrupps sei der Bürgermeister Gil Amarilla selbst gewesen, berichtet das deutschsprachige Wochenblatt. Verteilt wurden demzufolge Decken, Matratzen und Dachtafeln an Bewohner von 8 Häusern, die der Sturm am Samstag zerstört hatte. Ein Betroffener erklärte, nachdem der Sturm das Dach abgerissen hatte, sei der Regen ins Haus geprasst und habe das meiste Hab und Gut beschädigt. Dass den Familienmitgliedern nichts passiert sei, habe daran gelegen, dass sie unter ihren Betten Schutz gesucht hatten. (Woblatt)

Asuncion: In der Altstadt von Asuncion haben Bolivianer gestern ein Volksfest zu Ehren der Jungfrau Urkupiña gefeiert. Auf der Straße Palma gab es Folklore-Musik aus dem Nachbarland, Tänzer in kunterbunten Festgewändern und Paraden in landestypischer Verkleidung. Die Mehrheit der in Paraguay lebenden Bolivianer gibt es in dem Stadtviertel des Mercado Cuatro, wo sie als Händler arbeiten. Die Verehrung der Jungfrau Urkupiña entspringt aus einer überlieferten Geschichte aus dem Jahr 1700 in der eine fremde Frau einer jungen Schafhirtin in den Bergen begegnet ist und danach auf mysteriöse Weise in den Wolken verschwunden ist. Im Volksglauben wird diese Frau Urkupiña genannt und ähnlich wie die Mutter Jesu, Maria verehrt. (UH)

Encarnación: In der Hauptstadt von Itapua hat gestern der alljährliche Volkslauf „Correcaminata Solidaria“ zugunsten des Regionalkrankenhauses stattgefunden. Die Veranstaltung auf der Flaniermeile am Paraná-Strand San Jose beinhaltet Laufen in den Kategorien 1 und 7 Kilometer, sowie Staffellauf, Hindernislauf, Fußball und Beach-Volleyball, wie Ultima Hora berichtet. Hunderte Kinder mit ihren Eltern aus Encarnación und dem benachbarten Posadas aus Argentinien hätten sich beteiligt, hieß es. Es war die 18. Ausgabe. Organisiert wird der Volkslauf traditionell von der Universität Autónoma von Encarnación, Unae. Die Einnahmen gehen zugunsten des Klinikums Vorort, wo sie insbesondere in der Kinder-, Entbindungs- und Wochenstation gebraucht werden. (UH)