Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 21. Juni 2019

Chaco: Pflanzenschutz-Alarm für den Chaco. Die Behörde für Pflanzenschutz und Saatgutqualität Senave, hat wegen der Heuschreckenschwärme den sanitären Notstand ausgerufen. Er gilt für die nächsten 60 Tage, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay schreibt. Damit sollen Maßnahmen möglich werden, die eine Ausbreitung der Plage verhindern und Schäden auf den Ackerfeldern und Weiden minimieren helfen. Die Erklärung des Notstandes erfolgte auf Antrag der Behörden aus den Departamenten Boquerón und Alto Paraguay, nachdem Senave sich ein Bild über die Situation der Heuschrecken im Chaco gemacht hatte.
Heuschreckenschwärme wurden laut Senave an 9 Stellen festgestellt. Sie kamen nach Angaben der Behörde aus dem Norden, in der Nähe der Grenze zu Bolivien auf einer Breite von rund 100 Kilometern. Die Maßnahmen beschränken sich derzeit hauptsächlich darauf, den Reproduktionszyklus der Heuschrecken zu unterbrechen. Dazu werden die Felder ständig überwacht und punktuell Gift aus der Luft gesprüht. (IP Paraguay/ Última Hora/ ABC Color/ HOY/ Archiv ZP30)

 

Pilcomayo-Zone: Abdo Benítez besucht den Meyer-Kanal. Der Staatspräsident war gestern mit einer Gruppe Mitarbeiter im Gebiet des Pilcomayoflusses und besichtigte den wiederbelebten Kanal, der mehr Wasser nach Paraguay bringen soll. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. In dem Kanal bei La Dorada wird ab August das erste Wasser erwartet, bevor Ende des Jahres die großen Wassermengen kommen, die zu der Jahreszeit aus dem Quellgebiet in Bolivien runterkommen.
Der „Kanal Meyer“ liegt etwa zwei Kilometer flussabwärts von der bisherigen Kanalmündung. Wegen eines günstigeren Gefälles soll er es ermöglichen, auch bei einem niedrigeren Flusspegel Wasser nach Paraguay zu leiten. Sowohl der Leiter der Pilcomayokommission Arturo Niedhammer als auch der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens sprachen sich gestern für ständige Wartungsarbeiten in dem Gebiet aus, damit das Wasser auf der ganzen Länge des sich ständig wandelnden Flussbettes fließen kann. Laut Minister Wiens gibt der Staat derzeit jährlich 20 Millionen Dollar für die Arbeit aus.
Präsident Abdo Benítez sagte, die Pilcomayo-Kommission brauche einen ständigen Haushaltsplan, der das Jahr über Gelder für die Wartungsarbeiten vorsieht, die je nach Jahreszeit und Situation in dem Wasserlauf gestaltet werden müssen. Der Kanal Meyer ist ein alter Kanal. Er gehörte zu dem Projekt, das sich „Pantalón“ nennt. Es bestand aus einem Abkommen von 1994 zwischen Paraguay und Argentinien, das vorsieht, dass die Pilcomayo-Gewässer zu jeweils 50 Prozent beiden Ländern zur Verfügung stehen. Dadurch, dass der Fluss von großen Mengen an Sedimenten aus dem Andengebirge verstopft wird, ändert er ständig seinen Lauf, weshalb er auch als Nomadenfluss bezeichnet wird. (IP-Paraguay, Archiv ZP-30)

Asunción: Sie machte das Beste aus der Situation. – Eine Friseurin hat protestierenden Bauern günstige Haarschnitte verpasst. Darüber berichtete das Nachrichtenportal Hoy. Die Betreiberin eines Friseursalons an der Asuncioner Straße Yegros erklärte, die streikenden Bauern hätten es ihr unmöglich gemacht, die Tür des Salons zu öffnen. Kurzerhand entschied sich die Frau, jedem Streikenden einen Haarschnitt für den symbolischen Preis von 5tausend Guaranies anzubieten. Normalerweise kostet ein Haarschnitt in dem Salon 30tausend Guaraníes.
Daraufhin hätte man ihr sogar geholfen, den Eingang zu ihrem Salon freizuräumen, berichtete die Besitzerin. Sie und ihre acht Angestellten hätten den ganzen Tag über Bauern die Haare geschnitten und sie teilweise auf den neuesten Stand der Friseurmode gebracht. Obwohl sie an dem Tag aus finanzieller Sicht einen Verlust gemacht hätten, seien die Gespräche mit den Streikenden aber äußerst lehrreich für sie und ihr Team gewesen, erklärte die Frisörin, die den Salon seit drei Jahren führt. Einige der Bauern bezahlten den Haarschnitt mit Mandarinen und Mandioka, woraus spontan ein gemeinsames Mittagessen für die Angestellten gekocht wurde. (www.hoy.com.py)

Fernando de la Mora: Überfall auf die Vertretung der Kooperative Colonias Unidas. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist ein Büro der Kooperative Colonias Unidas in Fernando de la Mora am Mittwochabend überfallen worden. Die bewaffneten Einbrecher seien gegen 19 Uhr eingetroffen und hätten zunächst den Wachmann mit einer Schrotflinte in Schach gehalten, hieß es in dem Bericht. Zwei der Täter drangen in das Gebäude ein, bedrohten die Angestellten, und entwendeten etwa 70 Millionen Guaraníes in bar aus dem Safe. (ABC Color)

Asunción: Libanesischer Geldwäscher ist an die USA ausgeliefert worden. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, wurde Nader Mohamad Farhat gestern Vormittag in einem Privatjet der US-Antidrogenbehörde abgeholt. Gegen den Mann lagen zwei Auslieferungsgesuche von Gerichten aus den USA vor. Er wird beschuldigt, im großen Stil Gelder aus dem Drogenhandel gewaschen zu haben. Die US-Behörden vermuten außerdem, dass er mit der Hisbollah-Miliz zusammenarbeitet. Farhat war vor einem Jahr in Ciudad del Este verhaftet worden. Seine taiwanesisch-stämmige Frau Wu Pei Yu wurde auch verhaftet und soll ebenfalls an die USA ausgeliefert werden. (Última Hora)

Infante Rivarola: Der Militärstützpunkt dieser Chacoortschaft besitzt seit kurzem eine asphaltierte Landepiste. Wie die Zeitung La Nación berichtet, wurden in dieser Woche die Bauarbeiten am Flugplatz von Infante Rivarola fertiggestellt. Er verfügt nun über eine eintausend 200 Meter lange und 23 Meter breite asphaltierte Landepiste, mit einem Stellplatz für Flugzeuge und einer Zufahrt an die Straße, die zur bolivianischen Grenze führt. Auch der Stellplatz und die Zufahrt wurden asphaltiert. Die Baukosten in Höhe von 32 Milliarden Guaraníes wurden vom Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation übernommen. (La Nación)

Asunción: Rekordzahl an Kolossen eingeschrieben. Mehr als 500 Bäume wurden für den Wettbewerb „Kolosse der Erde“ in diesem Jahr angemeldet. Die Jury muss nun aus 559 Bäumen die aussuchen, die am besten die Bedingungen erfüllen, und den Titel Koloss der Erde 2019 verdienen. Laut Angaben der Zeitung Hoy besteht die Jury aus Medienvertretern und Fachleuten. Während einer 9 Tage langen Expedition werden die angemeldeten Bäume aufgesucht, gemessen und ihre Geschichte festgehalten. Am Ende werden die 5 größten Bäume des Landes ausgezeichnet. (HOY)

Asunción: Französische Archäologen werden erneut Dreibundkriegs-Schauplätze untersuchen. Wie das Kultursekretariat der Regierung bekanntgab, sind Anfang Monat zwei Archäologen aus Frankreich in Paraguay eingetroffen. Sie werden die Arbeiten fortsetzen, die bei einem ersten Besuch im Jahr 2017 begonnen wurden. Damals hatte man festgestellt, dass sich bei Pirayú potenzielle Ausgrabungsstellen befinden. Dort befand sich im Dreibundkrieg das Militärlager Cerro León. Die Archäologen erklärten, zwei Gebäude seien erhalten geblieben, es gäbe aber Hinweise darauf, dass es im Boden noch Fundamente von weiteren Gebäuden gibt. Sie hofften darauf, eine Mülldeponie aus der Zeit des Dreibundkrieges zu finden. Aus den Abfällen könne man viel Aufschluss über die Lebensweise der Bevölkerung zu der Zeit machen, so die Archäologen. (www.cultura.gov.py)