Gestern haben in Paraguay die Partei-internen Wahlen mit Blick auf die Kommunalwahlen im Oktober stattgefunden. Die Partei-Mitglieder durften ihre Stimme für Kandidaten auf den Posten des Bürgermeisters und des Stadtrates abgeben, die sich für die verschiedenen Bewegungen innerhalb der Partei bewerben. Die liberale Partei PLRA wählte außerdem gestern ihren neuen Vorsitz.
Es war das erste Mal, dass in Paraguay die Partei-internen Wahlen landesweit gleichzeitig von 7 bis 17 Uhr stattfanden. Der Oberste Wahlgerichtshof TSJE ließ über die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay mitteilen, dass die Bekanntgabe der Sieger dem Wahlgericht jeder Partei überlassen wird.
Nach Auszählung der Stimmen veröffentlichte das oberste Wahlgericht die Ergebnisse der 2 größten Parteien ANR und PLRA auf seiner Internetseite. Demnach wählten die Liberalen den bisherigen Parteivorsitzenden Efraín Alegre wieder in das Amt. Der Abstand zu seinem stärksten Konkurrenten Salyn Buzarquis war dünn: Alegre konnte 34,5 Prozent der Wähler-Stimmen für sich gewinnen, Buzarquis 33,6 Prozent. Für die Kandidatur auf das Bürgermeisteramt in der wichtigsten Stadt Asunción, hatte die Partei nur einen Mann ins Rennen geschickt: Eduardo Hirohito Nakayama Rojas, der mit 88 Prozent der Stimmen gewählt wurde.
Innerhalb der Partei ANR schickten sechs Bewegungen Kandidaten ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters und der Stadträte in Asunción. Stärkste Kraft wurde dort die Bewegung „Orden Republicano“ mit ihrem Kandidaten Òscar Nenecho Rodríguez für das Amt als Bürgermeister. Rodríguez ist seit dem Abtritt von Mario Ferreiro der Herr im Rathaus von Asunción.
In Boquerón liegen der Wahljustiz von der PLRA lediglich Ergebnisse aus dem Distrikt Loma Plata vor, wo sich Nestor Ruben Villalba Ruiz für die Bewegung „Aires Nuevos“ auf das Bürgermeisteramt bewirbt. 98 Prozent der 66 Liberalen gaben ihre Stimme dort für ihn ab. In Mariscal Estigarribia haben die Liberalen für die Wahl des Bürgermeisters ein Bündnis mit folgenden Parteien geschlossen: Encuentro Nacional, Patria Querida, und Participación Ciudadana. Das Bündnis schickt Víctor Manuel Díaz Ávalos in die Wahl zum Bürgermeister. Die Grüne Partei, „Partido Verde“ schickt Jacinto González als Kandidat auf das höchste Amt in der Stadtverwaltung.
Innerhalb der ANR gewann in allen vier Distrikten von Boquerón die Bewegung „Concordia Colorada“ mit ihrem Bürgermeister-Kandidaten. Zweitstärkste Kraft wurde die Bewegung „Esperanza Republicana“. So gewannen die Colorados in Loma Plata mit Ernst Giesbrecht, in Mariscal Estigarribia mit Hugo Lezcano, in Filadelfia mit Viktor Lovera und in dem neuen Distrikt Boquerón, mit Elmer Vogt.
Die Wahljustiz zeigte sich im Allgemeinen zufrieden mit dem Verlauf der Wahlen. Die überwiegend geringe Wahlbeteiligung führte sie auf die Situation um die Pandemie zurück. Im ganzen Land waren gestern rund 4 Millionen 200 Tausend Personen berechtigt, in einem der 1 Tausend 400 Wahllokale ihre Stimme abzugeben. (TSJE/Ùltima Hora/Archiv ZP-30)
Heute soll die Anpassung des Mindestlohns definiert werden. Am heutigen Montag trifft sich die Nationale Mindestlohn-Kommission Conasam, um die Neuanpassung des Mindestlohns zu bestimmen und sie dann der Regierung vorlegen zu können. Darüber informiert ABC Color. Das Gesetz Nummer 5.764 des Arbeitsgesetzes legt fest, dass sich die Mitglieder der Conasam im Juni jeden Jahres treffen müssen, um die Neuanpassung des Mindestlohns gemäß dem Verbraucherpreisindex zu prüfen. Im vergangenen Jahr hatte die Kommission aufgrund der Pandemie beschlossen, die Anpassung des Basisgehalts nicht zu empfehlen.
In diesem Zusammenhang informierte Conasam, dass die Veränderung des Verbraucherpreisindexes im Zeitraum von Juni 2020 bis Mai 2021 3,7 Prozent beträgt. Unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass es im vorigen Jahr keine Lohnanpassung gab, liegt die Veränderung von Juni 2019 bis Mai 2021 bei 4,4 Prozent. Demnach würde der Mindestlohn dieses Jahr um 97 Tausend Guaraníes steigen müssen. Konfrontiert mit dem Vorschlag der Arbeiternehmer, den Mindestlohn um 25 bis 30 Prozent zu erhöhen, warnte der Verband der Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen Fedemipymes in einer Erklärung, dass dies für die angeschlagenen Unternehmen untragbar und unmöglich zu erreichen wäre. (ABC Color)
Ab heute können sich Personen im Alter von 52 Jahren und darüber impfen lassen. Wie IP Paraguay informiert, wird die Altersgruppe für die Anti-Covid-19-Impfkampagne ab dem heutigen Montag auf die Personen erweitert, die im Jahr 1969 oder früher geboren sind. Die Reihenfolge erfolgt wie immer nach dem Ende der Personalausweisnummer. Das Gesundheitsministerium weist zudem darauf hin, dass man auch weiterhin, ob mit oder ohne Impfung, große Menschenansammlungen und das Teilen von Bombillas und Geschirr mit anderen Personen meiden sollte. Auch sei die Verwendung von Mundschutz, die Einhaltung der körperlichen Distanz zwischen Personen, das Händewaschen und die Belüftung der Räume nach wie vor wichtig, auch für Personen, die bereits geimpft sind, lautet weiter die Empfehlung des Ministeriums. (IP Paraguay)
Die Regierung verlängert die geltenden Corona-Maßnahmen. Staatspräsident Mario Abdo Benítez verfügte per Dekret Nummer 5.516, dass die im Rahmen der Pandemie geltenden Gesundheitsvorschriften bis zum 12. Juli gelten. Diese sind seit dem 24. April in Kraft. Das Gesundheitsministerium empfiehlt zudem Arbeitgebern die Arbeit im sogenannten Homeoffice. Über 60-Jährige und Angestellte mit Grund- oder Vorerkrankungen dürften nicht gezwungen werden, in dieser Zeit zur Arbeit zu kommen. Ihnen sollte vom Arbeitgeber die Möglichkeit geboten werden, von zu Hause aus zu arbeiten, so die Empfehlung des Gesundheitsministeriums. (Hoy)
Studenten haben einen gerichtlichen Scheinprozess in Guaraní abgehalten. Teilnehmer des „Workshops über die Guaraní-Sprache zur Einbeziehung in das Justizsystem“ haben eine mündliche Verhandlung in Guaraní simuliert, um die Bedeutung der Sprache für das Verständnis von Rechtsfällen zu demonstrieren und sie schrittweise in das Rechtswesen mit einzubeziehen. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Die Veranstaltung fand am vergangenen Donnerstag um 14 Uhr im mündlichen Verhandlungssaal der Strafanstalt von Ciudad del Este statt. Die Aktion konnte dank des Entwicklungsinstituts im Rahmen des Programms „Rechtsstaatlichkeit und Integritätskultur“ mit der fachlichen und finanziellen Unterstützung des Büros der US-Agentur für internationale Entwicklung Usaid durchgeführt werden. (IP Paraguay)
In Concepción sind mutmaßliche Mitglieder der Aca festgenommen worden. Beamten der Nationalpolizei haben gestern in Concepción drei Personen verhaftet, die verdächtigt werden, der Bewaffneten Bauerngruppe, kurz Aca, anzugehören. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. Vor einigen Wochen hatte die Gruppe Flugblätter an die Familie des von der EPP entführten Óscar Denis und an einen Última Hora-Korrespondenten geschickt. Die Papiere waren in der Gegend von Kuruzu de Hierro in Concepción vor dem Haus von Silvia Lindstron, die Tochter von Luis Lindstron, der von der paraguayischen Volksarmee EPP ermordet wurde, abgelegt worden. Die Texte enthielten in Spanisch und Guaraní verfasste Botschaften mit den Forderungen und Drohungen der bewaffneten Gruppen. Es gibt aber keine Informationen über die Situation der entführten Personen. (Última Hora)
Brunetti hat an der Tagung der Bildungsminister des Mercosur teilgenommen. Der Bildungsminister Juan Manuel Brunetti hat Paraguay bei der 58. Tagung der Bildungsminister des Mercosur vertreten. Das Treffen fand virtuell statt und es nahmen die Länder Argentinien, Brasilien und Uruguay sowie assoziierte Staaten wie Bolivien, Chile, Kolumbien und Peru daran teil, wie La Nación berichtet. In seiner Rede hob der Minister die Umsetzung von Programmen für den Bildungssektor hervor, die den Austausch von bewährten Methoden und die Ausarbeitung verschiedener Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen fördern. Er nutzte auch die Gelegenheit, um die Arbeit der Lehrer hervorzuheben, die sich der Herausforderung gestellt haben, den Unterricht aufgrund der Pandemie auf virtuelle Weise weiterzuführen. Zudem sprach Brunetti über die Planung von Unterrichtsstrategien für die Zeit nach der Pandemie. (La Nación)