Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 21. Oktober 2021

In Brasilien sind Paraguayer aus der Sklaverei befreit worden. Während der Operation „Tavares“ der brasilianischen Bundespolizei wurden am vergangenen Dienstag 17 Paraguayer und 1 Brasilianer gerettet. Sie waren von einer kriminellen Organisation angeworben worden, in einer illegalen Zigarettenfabrik in der Stadt Triunfo im Bundesstaat Rio Grande do Sul an der Grenze zu Argentinien und Uruguay unter sklavenähnlichen Bedingung zu arbeiten, wie Última Hora schreibt. Das brasilianische Arbeitsministerium gab eine Erklärung ab, in der es hieß, die Anlage sei unter der Fassade einer Getreidefabrik betrieben worden, doch unter der Erde befänden sich Anlagen zur Herstellung von Zigaretten.
Den nun Geretteten war alle zwei Tage Essen geschickt worden. Laut dem brasilianischen Ministerium arbeiteten sie in 12 Stunden-Schichten und verbrachten auch die restlichen Stunden des Tages in der Fabrik, ohne ans Tageslicht gehen zu dürfen. Die Ermittler gehen davon aus, dass in dieser Fabrik monatlich rund 10 Millionen Zigarettenschachteln im Wert von fast 9 Millionen US-Dollar hergestellt wurden. Ein Teil dieser Zigaretten wurde an den illegalen Markt in Uruguay und Brasilien geliefert, hieß es. Im Rahmen dieser Operation gelang es der Polizei, mindestens 24 Personen in Rio Grande do Sul, Paraná und São Paulo zu verhaften. Zudem wurden Koffer mit Geld, Fahrzeuge und Immobilien beschlagnahmt. (Última Hora)

 

Mades gibt Beginn der Fisch-Schonzeit bekannt. Das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung hat eine Erklärung herausgegeben, in der der Zeitraum des Fischereiverbots 2021 bis 2022 festgelegt wird. Diese stützt sich auf den Beschluss Nummer 423/2021, der festhält, dass die Fisch-Schonzeit am 1. November in ganz Paraguay beginnt und für die mit Argentinien geteilten Gewässer bis zum 15. Dezember und für die gemeinsamen Gewässer mit Brasilien bis zum 31. Januar 2022 gilt. Darüber berichten La Nación und Mades auf seiner Facebook-Seite. Während dieses Zeitraums ist das Fischen in den Flüssen Paraguay, Paraná, Apa und Pilcomayo verboten. Verstöße gegen die Schonzeit werden mit Geldstrafen geahndet. (La Nación, Facebook: MADES)

Der Fall Rodrigo Granda hat zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den Regierungen Paraguays und Mexikos geführt. Darüber berichtet die Zeitung La Nacion, unter Berufung auf die französische Nachrichtenagentur AFP. Granda war einer der führenden Mitglieder und Unterhändler der ehemaligen Farc-Rebellen in Kolumbien. Aufgrund eines dringenden Haftgesuches von Paraguay an die Interpol war er am Dienstag in Mexiko festgenommen worden. Schon am Mittwoch war Granda aber nach Kolumbien zurückgekehrt. Die Forderung Paraguays ist: Granda soll sich vor Gericht wegen Mordes und Entführung verantworten, obwohl es in Kolumbien mittlerweile einen Friedensvertrag zwischen der Regierung und der ehemaligen Guerrillaorganisation, Farc, gibt. Von mexikanischer Seite hieß es, das Dringlichkeits-Gesuch Paraguays zur Festnahme Grandas sei gekommen, nachdem der Gesuchte bereits abgereist sei. Er wolle vom mexikanischen Botschafter persönlich eine Erklärung für das Verhalten Mexikos, sagte Paraguays Außenminister Euclides Acevedo gegenüber den Reportern.
In Kolumbien angekommen sagte Granda vor der Presse, er sei freiwillig zurückgekehrt. Der 72- jährige, der seinerzeit als Außenminister der Farc galt, ließ durchblicken, seine Festnahme könne den Friedensprozess mit der kolumbianischen Regierung behindern. In Paraguay hatte ein Richter im Jahr 2008 einen Haftbefehl gegen Rodrigo Granda ausgestellt, weil er verdächtigt wurde, mit der Entführung und späteren Ermordung von Cecilia Cubas im Jahr 2005 zu tun gehabt zu haben. Laut den Ermittlungen in dem Fall hatte die bewaffnete Gruppe in Paraguay, die die Tochter des ehemaligen Staatspräsidenten Raúl Cubas festhielt, über Granda Instruktionen für die Vorgehensweise von den Farc aus Kolumbien erhalten. Außenminister Acevedo betonte gegenüber der paraguayischen Presse, man werde alles tun, damit Granda an Paraguay ausgeliefert und vor Gericht gestellt werde. (La Nación)

In Ciudad del Este werden Reisebürobesitzer wegen angeblichen Menschenhandels angeklagt. Staatsanwältin Carina Sánchez verkündete, dass in Abstimmung mit spanischen Behörden im Rahmen der Operation „Apia“ zeitgleiche Razzien in Paraguay und Spanien durchgeführt wurden, um ein Menschenhandelsnetz zu zerschlagen. Über diesen Fall berichten die Zeitungen Última Hora und Hoy. In diesem Rahmen erhob die Staatsanwaltschaft gestern Anklage gegen den 54-jährigen Inhaber des Reisebüros Disan Travel in Ciudad del Este, Darío Eugenio Díaz Ocampos, und dessen Frau, Bárbara Noemí Santoro de Díaz. Sie werden beschuldigt, paraguayische Frauen unter falschem Vorwand angeworben zu haben, um sie dann nach Spanien zu bringen, wo sie als Prostituierte arbeiten mussten. Den beiden Angeklagten erwartet eine Gefängnisstrafe von bis zu 5 Jahren. Sie waren bereits im Jahr 2013 wegen einer ähnlichen Tat angeklagt worden, heißt es. (Hoy, Última Hora)

In Brasilien ist nahe der Grenze zu Paraguay ein Hubschrauber mit Drogen abgestürzt. Gestern ist in der brasilianischen Stadt Ponta Porã, an der Grenze zu Paraguay, ein Hubschrauber mit einer beachtlichen Ladung Kokain abgestürzt. Darüber berichten die Zeitungen La Nación und Última Hora. Ersten Berichten zufolge wurden die Drogen möglicherweise auf paraguayischem Boden verladen und waren für eine benachbarte brasilianische Stadt bestimmt. Der Hubschrauber stürzte in den Morgenstunden über dem landwirtschaftlichen Betrieb „Jotabasso Semillas“ ab, der nur wenige Kilometer von der brasilianischen Stadt Ponta Porã entfernt liegt. Die beiden Insassen kamen ums Leben und konnten bisher von der brasilianischen Polizei nicht identifiziert werden. Vorläufigen Berichten zufolge, fanden die Beamten in den Trümmern mehrere Pakete mit reinem bolivianischem Kokain. Da der Himmel völlig wolkenlos war, geht die Polizei davon aus, dass der Absturz auf ein mechanisches oder menschliches Versagen zurückzuführen ist. (Última Hora, La Nación)

Morgen beginnt in Villa Hayes die Minen- und Energie-Ausstellung. Sie nennt sich “Expo Minera Paraguay 2021” und findet das erste Mal in dieser Form statt, wie IP-Paraguay bekanntgab. An zwei Tagen – bis Samstag inklusive – stellen auf dem Gelände des Ingenieur-Unternehmens für Topografie- und Wegebau TyC S.A. 35 Unternehmen Geräte und Maschinen aus, die im Bergbau, Wegebau und Tiefbau zum Einsatz kommen. Dabei ist auch das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, mit dem Vizeministerium für Minen und Energie, das ihm untersteht. Umrandet wird das Programm von Fachvorträgen von Spezialisten zu relevanten Themen. Eingeladen sind dazu Unternehmer und Fachleute aus der Branche, sowie Studenten der Ingenieurswissenschaften.
Organisator der Expo ist das paraguayische Bergbauzentrum. Diese Institution versucht Fachleute aus dem Bergbau, Baustoffunternehmer und staatliche Unternehmen, die mit dem Abbau von Rohstoffen aus der Natur zu tun haben zusammenzubringen. Damit sollen Hindernisse überwunden und Innovationen in der Branche besser angewendet werden können. Die Ausstellung findet am Freitag und Samstag auf dem Hof der Firma TyC in Villa Hayes statt, wo das Unternehmen ein Stein-Mahlwerk betreibt. (IP-Paraguay/amigocamionero.com.py/itcsa.com.py)

Die Albirroja hat neue Trainer. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Der paraguayische Fußballverband, APF, hat die Einstellung des neuen Trainerstabs bekannt gegeben, der die Nationalmannschaft in der Endphase der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar betreuen wird. Das Trainer-Team wird von dem Argentinier Guillermo Barros Schelotto geleitet, der von seinem Bruder Gustavo Barros Schelotto unterstützt wird. Der unterzeichnete Vertrag gilt bis zum Ende der Copa America 2024, heißt es in einer Erklärung des APF. (IP Paraguay)