Asunción: Gesetzesprojekt „Anita“ über Organspende wird auf den Weg gebracht. Gestern wurde es der Öffentlichkeit vorgestellt, heute soll das Projekt den Abgeordneten vorgelegt werden, wie Última Hora informierte. Die Gesetzesvorlage wird „Anita“ genannt, in Gedenken an ein sechsjähriges Mädchen, dass im Jahr 2013 an einem Herzleiden starb, nachdem es fast zwei Jahre vergeblich auf ein Spenderherz gewartet hatte. Mit dem neuen Gesetz sollen alle über 18-Jährigen zur Organspende verpflichtet werden, – Es sei denn man legt schriftlich vor einem Notar Einspruch dagegen ein. Andernfalls könnten Organe künftig ohne die Erlaubnis von Familienangehörigen oder eines Richters entnommen werden. Damit würde das Gesetz eintausend 264/98 verändert werden, wonach jedem freigestellt ist, ob er seine Organe einmal spenden möchte oder nicht. In Paraguay ist das nationale Institut für Amputation und Transplantation, Inat, für die Suche nach Spenderorganen und deren Vermittlung zuständig. Das Gesetzesprojekt „Anita“ bekommt starke Unterstützung von der neuen Regierung. Bei der Vorstellung gestern war Staatspräsident Abdo Benítez persönlich anwesend, sowie Minister und Abgeordnete. – Auch der Gesundheitsminister Julio Mazzoleni steht hinter dem Projekt. In der nächsten Woche soll über das Projekt öffentlich debattiert werden, und schon in zwei Wochen soll in der Abgeordnetenkammer darüber abgestimmt werden. (Última Hora)
Asunción: Paraguayische Wirtschaftsberater machen sich Gedanken über die Auswirkung der wirtschaftlichen Situation in Brasilien. Wie der Berater Amílcar Ferreira gegenüber ABC Color sagte, würde unter einer Währungsschwäche in Brasilien vor allem der Handel in den Grenzstädten leiden. Außerdem könne es zu Schwierigkeiten mit brasilianischen Investitionen in Paraguay kommen, und paraguayische Gastarbeiter in Brasilien hätten weniger Möglichkeiten, Geld nach Hause zu schicken. Bei der politischen Krise, die zur Absetzung von Dilma Rousseff führte, hätte der Handel an der paraguayisch-brasilianischen Grenze einen Rückgang um 50 Prozent verzeichnet. Die brasilianische Währung Real hatte in den vergangenen zwei Tagen fast vier Prozent an Wert eingebüßt. Für die letzten vier Wochen liegt der Verlust bei 10 Prozent. Der Grund liegt laut ABC Color in den Spannungen zwischen den USA und der Türkei. Durch die Wirtschaftsschwierigkeiten der Türkei sind auch andere Schwellenländer wie Brasilien und Argentinien unter Druck geraten, beispielsweise durch den Abzug von Investitionen. (ABC Color, www.xe.com)
Horqueta: Polizist stirbt nach Schusswechsel zwischen FTC-Mitgliedern. Der Soldat vom FTC-Sicherheits-Posten Agüerito bei Horqueta in Concepción, Aníbal Flores, ist heute in den frühen Morgenstunden vermutlich von einem Kollegen erschossen worden. Laut einem offiziellen Schreiben der Streitkräfte hat sich folgendes zugetragen. Nach den ersten Erkenntnissen eröffnete der Soldat Francisco Rojas um drei Uhr früh das Feuer auf eine Wohnung, in der drei seiner Kameraden schliefen. Die drei wurden verwundetet in das Regionalkrankenhaus von Concepción gebracht. Dort wurde der Tod von Flores festgestellt. Die Staatsanwaltschaft von Horqueta und die Nationalpolizei befinden sich vor Ort, um zu ermitteln was genau vorgefallen ist. Was mit dem Schützen passiert ist, und was das Tatmotiv war, – darüber gebe es noch keine Erkenntnisse. – Man werde wieder berichten, wenn es was Neues gibt, heißt es in dem Schreiben. Die zwei verwundeten Soldaten im Krankenhaus seien außer Lebensgefahr, sagte Verteidigungsminister Bernardino Soto Estigarribia Reportern von ABC-Color. (Última Hora/ Schreiben der Streitkräfte/ABC-Color)
Asunción: Drei der Schlachthöfe, die wegen illegalen Fleischimports aus Brasilien bestraft worden sind, haben bisher ihre Geldstrafen nicht ordnungsgemäß bezahlt. Wie ABC Color berichtet, hat bisher nur der Schlachthof Guaraní seine Geldstrafe in Höhe von rund 380 Millionen Guaraníes komplett überwiesen. Die drei anderen Schlachthöfe, All Food, Frigorífico Norte und Frigorífico Concepción, hätten vor Gericht Einspruch gegen das Urteil eingelegt und die Zahlungen gestoppt. Die Ministerin für Industrie und Handel Liz Cramer sagte, man werde alle Möglichkeiten nutzen, um die Unternehmen zum Bezahlen ihrer Schulden zu zwingen. (ABC Color)
Asunción: Der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, hat sich gestern mit dem Vertreter der Firma Mota Engil zu einer Krisensitzung getroffen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ging es um die Fortsetzung der Bauarbeiten am Metrobus-Projekt. Die portugiesische Firma hatte in der vergangenen Woche angekündigt, sich von dem Bauprojekt zurückziehen zu wollen. Grund seien zahlreiche Unregelmäßigkeiten, wie ausstehende Zahlungen für bereits geleistete Arbeit, oder fehlende Enteignungen der Grundstücke, auf denen die Bauarbeiten durchgeführt werden sollen. Nach dem Treffen gestern verlautete von Seiten des Ministeriums lediglich, dass die bisherige Arbeit untersucht werden solle. Ein Teil der ausstehenden Schulden sei gestern bezahlt worden. Das umstrittene Metrobus-Projekt soll das Asuncioner Stadtzentrum über eine spezielle Busstrecke mit den Vororten Fernando de la Mora und San Lorenzo verbinden. Das Projekt besteht aus drei Teilstücken. Für zwei Teilstücke muss die Stadtverwaltung von Asunción noch die Baugenehmigung erteilen. Beim dritten Teilstück, dass 11 Kilometer lang ist, sind bisher 800 Meter fertiggestellt wurden. (ABC Color)
Asunción: Ana María Allen Dávalos wird neue Vorsitzende des Indi. Sie ersetzt Aldo César Zaldívar, der das Institut für indigene Ureinwohner bisher leitete. Die Ernennung von Allen Dávalos wurde gestern vom Kommunikationssekretariat der Regierung, Sicom per Twitter bekanntgegeben. Der neue Staatspräsident Mario Abdo Benítez hatte schon vor seinem Amtsantritt angekündigt, sich verstärkt um die Bedürfnisse der Ureinwohner zu kümmern. Derzeit fordern Indigene aus acht Siedlungen des Distrikts Curuguaty in Canindeyú von der Regierung, dass sie ihnen Wohnungen und Lebensmittel zur Verfügung stellt. (Última Hora)
Asunción: Rubén Capdevila wird Leiter des Kultussekretariates. Wie die Zeitung La Nación berichtet, war Capdevila in den letzten sieben Jahren in der Nationalbibliothek beschäftigt. Der studierte Psychologe hatte ein Labor zur Restauration von Büchern in der Nationalbibliothek aufgebaut. (La Nación)
Pozo Hondo/Pedro P. Peña: Regierungstage im westlichen Chaco. Vertreter der Distriktverwaltung Mariscal Estigarribia werden heute und morgen in Pozo Hondo und Pedro P. Peña sein, um für Anliegen der Bewohner ansprechbar zu sein. Das gab die Munizipalität Mariscal Estigarribia bekannt. Bei der Gelegenheit können Ausweisdokumente beantragt werden, – außerdem haben Steuerzahler die Möglichkeit, ihre Angaben zu machen und Abgaben zu zahlen. Auch können Einträge ins Zivil- und Handelsregister vorgenommen werden. Mit Regierungstagen dieser Art will die Distriktverwaltung den Bewohnern in dem großen Einzugsgebiet von Mariscal Estigarribia entgegenkommen, für die durch die großen Distanzen und begrenzte Infrastruktur schnelle Dienstleistungen unmöglich sind. (Fb.: Municipalidad Mariscal Estigarribia)
Villa Hayes: Gestern ist der neue Mietvertrag für das staatliche Stahlwerk Acepar unterzeichnet worden. Darüber berichtet ABC Color. Das Werk wurde für 20 Jahre an die chinesische Firma HCME vermietet. Der Mieter verpflichtet sich, 116 Millionen US-Dollar in das Werk in Villa Hayes zu investieren. HCME will in Paraguay jährlich 600tausend Tonnen Stahl herstellen, der nach Asien exportiert werden soll. Nachdem die Privatisierung des staatlichen Stahlwerkes gescheitert war, versucht die Regierung den Betrieb zu vermieten. Eine Vermietung an die brasilianische Firma Vetorial war gescheitert, als diese Anfang Jahr das Land verließ. (ABC Color, Archiv ZP30)