Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 22. Dezember 2020

263.000 Menschen haben wegen der Pandemie ihre Arbeitsstelle verloren. So heißt es laut ABC Color von der Regierung. Von den insgesamt 707.000 arbeitslosen oder beruflich nicht aktiven Personen ist die Situation von den 263.000 pandemiebedingt. Die Daten gingen aus dem Bericht des Ministeriums für Arbeit, Beschäftigung und soziale Sicherheit hervor, den die Ministerin Carla Bacigalupo gestern brachte. 263.000 ist die Differenz zwischen den Arbeitslosen vom vorigen und von diesem Jahr. Laut Bacigalupo wird an einem Plan gearbeitet, um neue Arbeitsstellen zu schaffen, sowie entsprechende Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten.
Die Arbeitsministerin sprach außerdem von einem Arbeitstisch mit Vertretern des IPS, wo eine Reform für die soziale Sicherheit in Paraguay ausgearbeitet werden soll. Hier einige weitere Zahlen aus dem Bericht: Rund 98.400 Angestellt haben von insgesamt rund 8.750 Firmen eine Entschädigung für einen suspendierten Arbeitsvertrag erhalten. Insgesamt wurden in dem Zusammenhang rund 351,3 Milliarden Guaraníes von den Firmen gezahlt. In diesem Jahr sind etwa 4.200 neue Unternehmen formalisiert worden mit insgesamt fast 15.000 Angestellten. (ABC Color)

 

Feierlichkeiten mit ländlichem Geschmack in San Lorenzo. Das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht veranstaltet zusammen mit Bauern aus dem Inland eine Messe unter dem Motto „Fiestas con sabor a Campo“, was übersetzt bedeutet: „Feierlichkeiten mit ländlichem Geschmack“. Darüber berichtet IP Paraguay. Die Messe findet auf der Straße Mariscal Estigarribia fast Saturio Ríos, San Lorenzo, statt und beginnt morgen um 6 Uhr. Produzenten aus verschiedenen Teilen des Landes werden ihre Produkte zur Ausstellung und zum Verkauf anbieten. Unter den Produkten befinden sich unter anderem Schweine-, Schafs- und Ziegenfleisch, hausgemachter Käse, Gemüse, Früchte, Honig, traditionell paraguayische Gerichte und Süßgebäck. Die Messe geht dann zu Ende, wenn die Ware ausverkauft ist. Dieses Projekt wird vom Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht organisiert, um Produzenten aus dem ganzen Land zu unterstützen, heißt es. (IP Paraguay)

Die Konjunktion von Jupiter und Saturn hat große Neugier geweckt. Gestern Abend zwischen 20 Uhr und 21 Uhr 30 konnte man in Paraguay die Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn beobachten. Darüber schreibt die Zeitung Última Hora. Viele Menschen waren in Asunción zur Uferpromenade gekommen, um sich das Schauspiel durch die dort aufgestellten Teleskope anzusehen. Zudem hatte das Nationale Tourismusamt Senatur eine Live-Übertragung gestartet, die das Phänomen von San Cosme y Damián in Itapúa aus zeigte. Nicolás Masloff Bonin, vom Centro Astronómico Bicentenario, wies darauf hin, dass einige Personen das Phänomen wie einen einzelnen Stern beobachten, andere würden es wie zwei einzelne Sterne sehen. Laut Erklärungen des Astronomen Patrick Hartigan von der Universität Rice in Houston, soll sich diese Konjunktion zum letzten Mal vor rund 800 Jahren ereignet haben. Dem Zeitungsartikel zufolge, kann man dieses Schauspiel noch circa eine Woche lang jeweils nach Sonnenuntergang beobachten. (Ultima Hora)

Weniger Busreisende über die Feiertage als sonst. Der Leiter des Busbahnhofes Asunción, Jorge Peña, teilte gegenüber Radio Monumental mit, dass in den letzten Jahren rund 50.000 Reisende über die Feiertage registriert wurden. Schätzungen zufolge könnten in diesem Jahr nur etwa 20.000 Personen Reisen ins Inland unternehmen. Darüber berichtet Ultima Hora. Peña erwähnte, dass am vergangenen Freitag und Samstag viele Personen aufgrund der Feiertage zu ihren Familien gereist waren, am Sonntag wurden es jedoch schon deutlich weniger. Ein erneuter Ansturm wird am 23. Dezember erwartet, wenn die meisten schon zu den Feiertagen arbeitsfrei haben. Viele Reisende kamen häufig von Argentinien, besonders von Buenos Aires, um Weihnachten und Neujahr in Paraguay zu verbringen. Die Grenzen nach Brasilien seien aber seit Oktober offen und die Busreisen erlaubt, sagte Peña mit Nachdruck. (Ultima Hora)

Essap stellt neues Projekt für eine Wasserreinigungsanlage in Caapucú vor. Darüber informiert IP Paraguay. Der nationale Sanierungsdienst Essap hat den Bewohnern von Caapucú, im Departament Paraguarí, ein neues Projekt für den Bau einer Wasserreinigungsanlage präsentiert. Die Anlage soll am Tebicuary – Fluss gebaut werden. Von dort wird eine 19 Kilometer lange Leitung zum Wasserspeicher der Junta de Saneamiento gelegt. Dieser Bau soll die Lebensqualität von rund 5.000 Bewohnern aus Caacupú und 150 aus umliegenden Ortschaften verbessern. Laut IP Paraguay sollen rund 14 Milliarden Guaraníes investiert werden und die Fertigstellung dauert ungefähr 120 Tage. (IP Paraguay)

Weihnachtskonzert in Asunción mit dem städtischen Symphonieorchester. In der Asuncioner Kathedrale soll am Mittwochabend ab 10 Uhr unter anderem wieder einmal die neue Pfeifenorgel erklingen. Unter dem Dirigentenstab von Maestro Luis Szarán wird das Osca-Orchester Stücke von Giuseppe Sammartini, Pietro Mascagni und Wolfgang Amadeus Mozart spielen. auftreten werden dazu Solisten wie der Orgelspieler Miguel Santacruz, der Violinist Óscar Aguilar Mas und der Violist und ehemaliger Cemta-Student Marcelo Jiménez. Zudem werden auch die bekanntesten Weihnachtslieder von dem Orchester vorgetragen. (Última Hora)

Heute vor 28 Jahren ist der sogenannte „Terrorarchiv“ entdeckt worden. Darüber schreibt Última Hora. Am 22. Dezember 1992 fanden Justizvertreter das Archiv der Polizei aus der Regierungszeit von Alfredo Stroessner. Die Dokumente brachten für Paraguay und die ganze Welt die Machenschaften der Stroessner-Regierung ans Licht. Mit den gefundenen Unterlagen konnten Anzeigen wegen Festnahmen, Verschwindenlassen, Missbräuchen und Folter nicht mehr dementiert werden. Die gefundenen Unterlagen bestätigten die Befürchtung, dass das Stroessner-Regime die Bevölkerung genauestens bewachen ließ. Alle Sitzungen, Demonstrationen, Veröffentlichungen, Studenten- und Gremiumsversammlungen, Messepredigten und Partnerlisten von Geschäfts-Unternehmen wurden genauestens überwacht und die Daten schriftlich festgehalten. Auch Käufe von Fotokopiermaschinen und andere Vervielfältigungsgeräte wie Mimeographen wurden rigoros überwacht.
Auch die Polizeiberichte waren dort gelagert. Datenblätter, Festnahmelisten und andere Polizeidokumente unter anderem mit Details zu der Vorgehensweise der Beamten. Auch persönliche Briefe, Fotos, Flugblätter, Bücher, Zeitungsausschnitte, Studentenzeitschriften und kulturelle- sowie kirchliche Veröffentlichungen wurden gefunden; sowie fast 2.000 Personalausweise und Pässe. 12 Stunden lang dauerte das Ausräumen des entdeckten Archiv-Raums. Die Unterlagen und Dokumente wurden in LKWs gepackt und in Justizeinrichtungen gebracht. Das älteste dort gefundene Dokument ist vom Jahr 1927 datiert, und das neueste von 1992. Das zeige, dass das System auch über die Diktaturzeit hinaus weiterfunktionierte, schreibt die Zeitung. Für viele Menschen, die unter der Regierung von Stroessner gelitten haben, bedeutete der Fund der Dokumente ein kleines Stück Gerechtigkeit, da vieles nun bewiesen werden konnte. Unter dem Stroessner-Regime sind offiziellen Angaben zufolge 425 Menschen verschwunden, fast 20.000 Menschen willkürlich festgenommen worden und fast 21.000 Menschen ins Exil geflohen. Seit 1995 gilt der 22. Dezember in Paraguay als Tag der nationalen Würde. (Última Hora)