Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 22. März 2017

Asuncion/Uruguay: Der uruguayische Senator Luis Alberto Lacalle Pou besucht in dieser Woche Paragauy. Der Sohn des ehamligen Präsidenten von Uruguay,Luis Alberto Lacalle Pou hielt gestern in Asuncion einen Vortrag über die Position von Paraguay und Uruguay innerhalb der Wirtschaftsbündnisses Mercosur. Davor sei er von Staatspräsident Horacio Cartes in dessen Büro empfangen worden, im Beisein von Aussenminister Eladio Loizaga, berichtet La Nacion. Der Senator wird auf seinem Paraguay-Besuch vom paraguayischen Botschafter in Uruguay, Luis Enrique Chase Plate begleitet.

 

Bei den Gesprächen in Mburuvicha Roga ging es den Anwesenden darum, sich gegenseitig die Unterstützung zuzusichern, wenn es um Verhandlungen innerhalb des Mercosur mit den beiden grossen Partnern, Brasilien und Argentinien geht. Dort stünden in Zukunft weitere wichtige Verhandlungen mit der EU um ein Freihandelsabkommen an, – und auch gegenüber Grossbritannien, das im Begriff ist, die EU zu verlassen, müsse man eine gemeinsame Haltung formulieren, sagte der Senator. In seinem Vortrag legte er die wirtschaftliche Situation von Brasilien und Argentinien dar. In Bezug auf die Beziehungen zwischen seinem Land und Paraguay empfahl er, man möge sich ergänzen. Uruguayer könnten in Paraguay gut investieren, ausserdem habe Paraguay im Tourismussektor einiges zu bieten, das den Uruguayern nicht bekannt sei, so Lacalle Pou. Uruguayische Viehzüchter könnten von paraguayischen Kollegen einiges dazulernen. Die Paraguayer dagegen könnten aus der Erfahrung Uruguays in den Bereichen Aufforstung und umweltfreundliche Industrie manches mitnehmen. (Lanacion)

 

Asuncion: Ombudsmann Miguel Godoy vermittelt zwischen Regierung und Volk in der Sache Strompreis-Erhöhung. Godoy, der als unparteiische Schiedsperson fungiert, wolle erreichen, dass die Stromtarife nicht angehoben werden, berichteten heute das Nachrichtenportal Paraguay.com und die Stromverwaltung Ande auf ihrer Internetseite. Ein Ombudsmann – bei weiblicher Besetzung Ombudsfrau – ist eine Person, die die Rechte der Bürgerinnen und Bürger gegenüber den Behörden wahrnimmt. Er wolle Staatspräsident Cartes gute Argumente liefern, damit die Strompreise so bleiben, wie sie vor der Erlassung des Dekretes über Preiserhöhungen waren, sagte Godoy. Konkret werde er empfehlen, dass alle illegalen Stromanschlüsse abgeschaltet würden. Ein Expertenteam um den Ombudsmann hatte nach Untersuchungen festgestellt, dass 30 Prozent der Stromanschlüsse in Paraguay illegal sind. Es sind Anschlüsse die nicht fachgerecht und vorschriftsgemäss an das Stromnetzwerk anschlossen sind und daher oft zu einer Überlastung der Ande-Leitungen führen. (py.com/ande.gov)

 

Asuncion: US-Dollar erholt sich wieder leicht. Heute wurde der Dollar zu einem Durchschnittspreis von 5.600 Guaranies gehandelt, informierte die Zeitung Ultimahora. Damit habe sich die nordamerikanische Währung nach einer kurzen Talfahrt, wieder etwas gefangen, heisst es. Zu Beginn des Monats hatte der Dollarkurs noch um 120 Punkte niedriger gelegen und somit den niedrigsten Kurs im bisherigen Verlauf des Jahres erreicht. Paraguayische Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass es so noch bis Mai weitergehen kann. Danach könnte der Wert des US-Dollar langsam steigen und zum Jahresende eventuell die 5.800 Guaranies erreichen. Das zeigen die Berechnungen der Zentralbank, in ihrem monatlichen Bericht. Den Importfirmen kommt der niedrige Dollarkurs zugute. Das sehe man, wenn man einen Blick auf die Zahlen der letzten Monate werfe, heisst es von Seiten der Zentralbank. (UH)

 

Asuncion/Brasilien: Minister Gustavo Leite stellt Unternehmern aus dem Nachbarland Investitionsmöglichkeiten vor. Im Rahmen einer Sitzung mit etwa 200 brasilianischen Unternehmern in Matto Grosso do Sul, hat der paraguayische Industrie- und Handelsminister die Vorteile von Investitionen in Paraguay vorgestellt. Laut einem Pressebericht der Zeitung Ultima Hora waren neben Minister Leite auch der Gouverneur von Alto Paraná und der Abgeordnete Alsimio Casco in den Norden gereist. Das Investitionsangebot, dass sie dort den Unternehmern machten, ergeht an Firmenbesitzer, die sich in Zukunft eine Niederlassung in den Grenzstädten einrichten könnten. Ihnen wurden die Steueranreize innerhalb des Maquila-Gesetzes in Paraguay vorgestellt. Die brasilianischen Unternehmer hätten Interesse gezeigt und versichert, dass es eine Reaktion auf die Einladung geben würde, schrieb die Zeitung. Minister Leite möchte erreichen, dass statt der chinesischen Firmen lieber brasilianische Firmen ins Land kommen, heißt es. (UH)

Asuncion/USA: Langjähriger Prozess im Fall Gramont Berres endet zugunsten Paraguays. Das US-amerikanische Gericht hat gestern zugunsten Paraguays entschieden, dass es die Schulden in dem Fall Gramont Berres nicht zahlen muss. Im August 2015 war Paraguay vor einem US-amerikanischem Gericht auf die Zahlung von 85 Millionen US-Dollar verklagt worden. Die Klage wurde von dem italienischen Versicherer SACE eingereicht. Denn: Von 1986 bis 1987 hatte Paraguays damaliger Präsident Alfredo Stroessner den Argentinier Gramont Berres vorübergehend als Botschafter nach Italien geschickt. Während dieser Zeit hatte Berres im Namen Paraguays zwei Kredite bei der Genfer Bank Overland Trust beantragt. Das als Garantie für den Kredit verwendete Bürgschaftsschreiben des paraguayischen Kongresses wurde nach Ansicht der Regierung gefälscht, der Kongress hatte hierzu niemals eine Genehmigung erteilt. Später kaufte ein Konsortium von zehn Banken die Schuld auf und verklagte den vermeintlichen Schuldner in der Schweiz. Am 31. Mai 2005 wurde den Banken vor dem höchsten Schweizer Gericht Recht gegeben und Paraguay zur Zahlung von 85 Millionen US-Dollar verurteilt. Die Regierung unter Nicanor Duarte Frutos verweigerte die Zahlung und wies das Urteil zurück. Später kaufte die Versicherungsgesellschaft SACE, die mehrheitlich dem italienischen Staat gehört, die Schuld für 24,9 Millionen Euro auf und verklafte Paragauy seitdem in New York. Staatspräsident Horacio Cartes zeigte sich erfreut über den Gerichtsentscheid und sagte gegenüber der Presse, Paraguay sei in den letzten 30 Jahren durch diesen Fall negativ behaftet gewesen, obwohl der Fall auf die Handlungen einer einzigen Person zurückzuführen sei. Gespannt wartet man vor allem im Finanzbereich nun auf die Folgen der richterlichen Entscheidung. (UH/wochenblatt/ABC)

Asuncion: Das Nationale Umweltsekretariat Seam stellt heute zum Weltwassertag Resultate aus einer Untersuchung der Bäche in Paraguay vor. Es gebe neue Erkenntnisse darüber, warum Bäche hierzulande so stark verschmutzt sind, informiert die Zeitung La Nacion. Als Hauptgrund gilt nach den Erkenntnissen mangelndes Umweltbewusstsein der Bevölkerung aufgeführt. Die Untersuchungen zeigten, dass immer mehr Leute an den Ufern von Bächen wohnen. Das Abwasser der Haushalte werde aber in den nahegelegenen Bach geleitet. Ein weiterer Grund der Verschmutzung ist die schlecht funktionierende Müllabfuhr. Dagegen stehe aber auch das Argument, dass zahlreiche Bewohner den Müll nicht fachgerecht entsorgen, sondern ihn einfach in einen Bach werfen. Wie der Seam-Vorsitzende Jose Silvero sagte, sei der gesamte Bereich Umweltschutz in Paraguay nicht ausreichend geregelt. Sanierungsdienste und Distrikte oder Städte müssten in diesem Thema besser zusammenarbeiten um die Umweltverschmutzung zu bekämpfen und vorzubeugen. Die Bevölkerung forderte er auf, verantwortlich mit Wasser umzugehen und diejenigen anzuzeigen, die Verschmutzung verursachen. (Lanacion)