Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. April 2019

Asunción: Fleisch-Exportpreise für paraguayische Schlachthöfe unverändert. Wie das Nachrichtenportal „Valor Carne“ berichtet, haben sich die durchschnittlichen Preise für Rindfleisch für paraguayische Exporteure in den letzten 10 Tagen nicht verändert und liegen bei 2 Dollar 80 Cent. Gemessen werden die Preise für Ochsenfleisch, das in die Europäische Union verkauft wird. Damit liegt Paraguay hinter Argentinien, dessen Fleisch 1 Cent teurer ist. Das teuerste Rindfleisch im Mercosur kommt aus Uruguay, mit 3 Dollar 48, das günstigste aus Brasilien, mit 2 Dollar 69. (Valorcarne.com.ar)

 

Asunción: Paraguay täte gut daran, seinen Anteil des Stroms von Itaipú komplett selbst zu nutzen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der technischen Fakultät an der nationalen Universität, Una. Die Zeitung ABC Color berichtete über die Studie. Aus sozialen, wirtschaftlichen, technischen und Umweltgründen sei es sinnvoll, den überschüssigen Strom des Wasserkraftwerkes Itaipú nicht zu verkaufen, sondern selbst zu nutzen, heißt es in dem Artikel. Für das Jahr 2023 muss der Itaipú-Vertrag, der dann 50 Jahre alt wird, neu verhandelt werden. Bisher verkauft Paraguay den Teil des Stroms, der nicht gebraucht wird, an Brasilien. Für eine Nutzung des kompletten Anteils fehlen Paraguay bisher nicht nur die Abnehmer, sondern auch die Infrastruktur. (ABC Color)

Arroyito, Concepción: Möglicherweise neue Terroristengruppe im Norden Ostparaguays. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist am Sonntagabend die Estanzia „Oro Verde“ überfallen worden. Drei schwerbewaffnete Banditen, zwei Männer und eine Frau, hätten acht Estanziaarbeiter vorübergehend als Geiseln genommen und zwei Autos, einen Traktor und einen Bulldozer angezündet, berichtet die Zeitung. Auf Anfragen der Gefangenen, ob sie Mitglieder der Gruppen EPP oder EML seien, hätten die Banditen geantwortet, dass sie zu keiner der beiden Gruppierungen gehören. Nach zwei Stunden hatten die Personen die Wasser- und Stromversorgung der Estanzia zerstört und danach das Gelände verlassen. Aus der Personenbeschreibung des Estanziapersonals vermutet die Polizei, dass es sich um ehemalige Mitglieder der selbsternannten paraguayischen Volksarmee EPP gehört, die wegen Disziplinarschwierigkeiten die Gruppe verlassen mussten. Später seien sie Mitglieder der kleineren Terrorgruppe „Ejército del Mariscal López“ gewesen. Da sie nach eigenen Angaben auch nicht mehr zu dieser Gruppierung gehören, wird vermutet, dass es mittlerweile eine weitere Terrorgruppe im Norden Ostparaguays gibt. Die Estanzia „Oro Verde“ gehört einem holländischen Unternehmer und wird teilweise an brasilianische Landwirte verpachtet. (ABC Color)

Concepción: Prozess gegen EPP-Mitglied Oviedo Brítez im Fall Arlan Fick verschoben. Die Anhörung sollte eigentlich heute in Concepción stattfinden; das Gericht sah aber zu viele Sicherheitsrisiken, wie Última Hora berichtet. Es handelt sich um eine Anhörung im Fall Arlan Fick, der im April 2014 von der selbsternannten paraguayischen Volksarmee, EPP, entführt worden und im Dezember desselben Jahres gegen Lösegeld freigelassen worden war. Alcides Oviedo Brítez wird verdächtigt, die Entführung in Auftrag gegeben zu haben. Angeklagt wird er in diesem Fall in sieben Punkten, darunter Entführung, Erpressung und Straftaten, die mit Terrorismus zu tun haben. Oviedo Brítez sitzt derzeit im Gefängnis wegen der Entführung von María Edith Bordón de Debernardi, für die er zu 15 Jahren Gefängnishaft plus drei Jahren Sicherheitsverwahrung verurteilt wurde. (Última Hora)

Nueva Germania, San Pedro: Mord auf Estanzia. Am Sonntagmorgen fielen auf der Estanzia Rancho Alegre Schüsse. Der Verwalter des Betriebes kam dabei zu Tode, wie Paraguay.com berichtet. Das Opfer ist ein 48-jähriger Mann, der aus Misiones stammte. Ein Angestellter der Estanzia fand ihn leblos vor einem Maisfeld, in der Nähe des Hauses. Die Ermittler vermuten, dass der Estanzia-Verwalter es mit Viehdieben zu tun bekam, die ihn getötet haben. Es sei aber auch denkbar, dass selbsternannte Landlose für die Straftat verantwortlich sind, so die Polizei. Von Seiten der Landlosen, die vor der Estanzia Rancho Alegre campieren, soll der Verwalter Drohungen erhalten haben. (Paraguay.com)

Los Cedrales, Alto Paraná: Leichen am Río Monday gefunden. Feldarbeiter haben gestern Abend in der Nähe des Flusses an einem Weg zwei verbrannte Körper gefunden. Sie gehören laut Angaben von Paraguay.com zwei Männern, die noch nicht identifiziert wurden. Am Fundort fanden sich Sonderermittler aus der Mordkommission und der Kriminalistik-Abteilung, sowie der Forensik ein, um herauszufinden, was dort passiert ist. (Paraguay.com)

Ciudad del Este: Dort hat gestern eine Anti-Dengue Kampagne mit neuem Equipment begonnen. „Motofumigadoras“ – so nennen sich die 15 motorisierten Sprüheinheiten, die neuerdings gegen die Überträgermücke Aedes Aegypti zum Einsatz kommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Das sind besondere Motorräder, wo das Sprühmittel mithilfe einer Einspritzpumpe und des Motorradauspuffes in der Umgebung verteilt wird. Durch die Erwärmung bleiben die Partikel etwa zwei Minuten länger in der Luft als bei herkömmlichen Sprühmethoden. Das Baumodell wurde in Brasilien entworfen und in Paraguay gebaut. Ähnliche Einheiten wurden schon erfolgreich in anderen Ländern wie Angola und in der Dominikanischen Republik eingesetzt, wo häufiger Großeinsätze gegen Insektenbefall durchgeführt werden. Unter der Leitung der Behörde Senepa, die dem Gesundheitsministerium untersteht, sollen in 90 Tagen rund 250tausend Grundstücke mit Gift besprüht werden. Angestellt wurden dafür circa 300 Personen, und bezahlt wird der Einsatz vom doppelstaatlichen Wasserkraftwerk Itaipú. (IP-Paraguay)

Asunción: Online-Einkäufe im Ausland gehen zurück, die Zolleinnahmen daraus steigen an. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind in den ersten drei Monaten des Jahres nur halb so viele Waren übers Internet im Ausland gekauft worden wie im gleichen Zeitraum 2018. Gemessen wurde dabei das Gesamtgewicht der importierten Waren. Als Grund für den Rückgang wird vor allem angegeben, dass die Zollbehörde seit vergangenem Dezember eine dreizehnprozentige Mehrwertsteuer auf Waren erhebt, die Online im Ausland gekauft werden. Die Einnahmen der Behörde in dem Bereich hätten sich im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt, hieß es. In Paraguay gibt es fünf Unternehmen, die Online-Einkäufe aus dem Ausland importieren. Sie bedienen etwa 150tausend Kunden. (ABC Color)

Asunción: Nutzung der Pferderennbahn „Hipódromo“ soll neu ausgeschrieben werden. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Die Rennbahn im gleichnamigen Asuncioner Stadtteil gehört dem Jockey Club Paraguay. Dieser braucht allerdings eine Genehmigung von der Kommission für Glücksspiele, „Conajzar“, um Pferderennen durchführen zu können. In den letzten 10 Jahren hatte der Jockey Club die Rennbahn betrieben und dafür zuletzt 23 Millionen Guaraníes monatlich bezahlt. Auf der ovalen Rennbahn finden neben Pferderennen auch monatlich große Konzerte statt. (ABC Color, Wikipedia)