Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Dezember 2019

Asuncions Bürgermeister Óscar Rodríguez lässt Arbeit seines Vorgängers überprüfen. In einer Pressekonferenz gestern verteidigte sich der am Freitag gewählte Nachfolger von Mario Ferreiro gegen die Vorwürfe von Verrat innerhalb des Colorado-Flügels Honor Colorado und Korruption. Dem Rechnungshof erteilte Rodríguez die Aufgabe, eine Überprüfung der bisherigen Arbeit im Bürgermeisteramt Asunción vorzunehmen. Die Prüfer kamen heute früh um 8 Uhr 30 in die Büros, wie Última Hora berichtete. Óscar Rodríguez war am Freitagabend vom Stadtrat zum neuen Bürgermeister ernannt worden, nachdem Mario Ferreiro am Morgen seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte, um einem Ermittlungsverfahren zuvorzukommen. Davor waren illegale Machenschaften im engsten Mitarbeiterkreis des Ex-Bürgermeisters an die Öffentlichkeit gedrungen, und erste Untersuchungen vorgenommen worden. Der neue Bürgermeister soll die Amtszeit von Ferreiro beenden, die bis zu den nächsten Bürgermeisterwahlen im November 2020 geht.
Rodríguez betonte gegenüber den Pressevertretern gestern, er werde keine Korruption in der Stadtverwaltung dulden. Er kündigte an, dass der Vertrag mit dem Unternehmen TX aus Panama annulliert wird. Der hatte vorgesehen, das TX als externes Unternehmen die Steuereinziehung und die Vergabe von Aufträgen der Stadt übernimmt. Die illegalen Machenschaften, die in dem Bürgermeisteramt angeprangert worden waren, hatten mit genau den Aufgabenbereichen zu tun. Im Laufe der Untersuchungen wurden bisher 6 hochrangige Funktionäre der Stadt entlassen. (Última Hora, Archiv ZP-30)

 

Kein Wirtschaftswachstum in 2019. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wird das Bruttoinlandsprodukt 2019 auf dem gleichen Niveau bleiben wie 2018. Die Zeitung stützt sich dabei auf Aussagen der brasilianischen Beraterfirma Itaú Macro. Zwischenzeitlich sei man schon von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1 Prozent ausgegangen, die Erholung der Umsätze in manchen Bereichen in den letzten Monaten lasse aber auf 0 Prozent hoffen, heißt es. Von Regierungsseite geht man von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 0,2 Prozent aus. Für das kommende Jahr liegen die Erwartungen zwischen 3,5 und 4,5 Prozent. (ABC Color, Archiv ZP30)

Haushaltsdefizit der Regierung wird in diesem Jahr bei 2,8 Prozent liegen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color unter Berufung auf das Finanzministerium. Ein Haushaltsdefizit entsteht, wenn die Regierung im Laufe eines Jahres mehr Geld ausgibt als sie einnimmt. Der Kongress hatte in diesem Jahr die Obergrenze für das Haushaltsdefizit von 1,5 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angehoben. Das letzte Jahr, in dem die paraguayische Regierung ohne Defizit arbeitete, war 2011. Ein Teil des hohen Defizits in diesem Jahr war entstanden, weil die Regierung überdurchschnittlich viel in Infrastruktur investiert hat, um die Wirtschaft zu stützen. (ABC Color)

Auch am Wochenende vor Weihnachten sind Menschen in Paraguay Opfer von tödlicher Gewalt geworden. In Itapúa kam ein junger Soldat bei einer Schlägerei mit Kollegen ums Leben, wie das Nachrichtenportal Mas-Encarnación berichtet. Nach den bisherigen Erkenntnissen war das Opfer ein Auszubildender an der Militärschule Comisoe, der sich am Samstagabend zu spät zum Dienst gemeldet hatte. Als der aufsichtshabende Kadett ihn deshalb zur Rede stellte, kam es zum Streit und zu einer Schlägerei. Der Soldat starb auf dem Weg ins Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen. Gegen den Kadett wird ermittelt. Er wurde in Untersuchungshaft genommen.
In der Nähe von Yby Yaú an der Fernstraße 5 in Concepción wurde gestern auf 2 Brüder ein tödlicher Anschlag verübt. Nach ersten Berichten von Paraguay.com hatten die Beiden in der Siedlung Cerro Memby an einem Pferderennen teilgenommen, als sie von Unbekannten auf einem vorbeifahrenden Motorrad beschossen wurden. Die Täter entkamen. Die Polizei hat die Untersuchungen eingeleitet. (masencarnacion.com, Paraguay.com)

Letzten Freitag endete die Fischschonzeit in den Flüssen, die an Argentinien grenzen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. In den Flussabschnitten, die an Brasilien grenzen, gilt die Schonzeit dagegen bis Ende Januar. Bei Ayolas und Pilar hatten sich bereits hunderte Fischer vorbereitet, um am Wochenende mit dem Fischfang zu beginnen. Mit dem Ende der Fischschonzeit endet auch das Verkaufsverbot von frischem Fisch. Die Fischschonzeit soll es ermöglichen, dass sich die Fische in den Flüssen während der Sommermonate ungestört vermehren können. Vom Umweltministerium hieß es, die Schonzeit sei in diesem Jahr ruhig verlaufen. Man habe, wie auch in anderen Jahren, Strafen verhängt und Netze beschlagnahmt. (ABC Color)

Durch den Bau von Aufbereitungsanlagen für Abwasser soll die Verschmutzung des Paraguayflusses reduziert werden. Wie die Zeitung La Nación berichtet, sind für den Großraum Asunción drei neue Aufbereitungsanlagen geplant, davon sind zwei bereits im Bau. Sie sollen 16 Rohre oder Kanäle ersetzen, die das Abwasser bisher unbehandelt in den Fluss leiten. Weitere Aufbereitungsanlagen werden in San Juan Bautista, Tobatí, Caacupé und San Lorenzo gebaut. (La Nación)

Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation hat Geldforderungen der Baufirma Mota Engil zurückgewiesen. Wie die Zeitung La Nación berichtet, hat das Ministerium der portugiesischen Baufirma Mota Engil letzten Freitag die Entscheidung mitgeteilt. Mota Engil war für den inzwischen gescheiterten Bau der Metrobus-Linie verantwortlich gewesen. Nach zahlreichen Verzögerungen hatte der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, das Projekt kurz nach seinem Amtsantritt abgebrochen. Die Baufirma verlangt weitere Zahlungen in Höhe von 18 Millionen US-Dollar. Diese Forderung wurde jetzt vom Ministerium zurückgewiesen mit dem Argument, sie seien zu spät eingereicht worden. (La Nación)