Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Februar 2018

Asunción: Gestern ist der Rat zur Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen gegründet worden. Darüber berichtet die Zeitung Última Hora. Zu dem Rat gehören die Präsidenten der Menschenrechtskommissionen aus Parlament und Senat, der Ombudsmann und ein Vertreter der Streitkräfte. Außerdem soll eine Person in den Rat aufgenommen werden, die kürzlich den Wehrdienst verweigert hat. Der Senator Hugo Richer erklärte, es müsse noch reglementiert werden, mit welcher Geldbuße Personen bestraft werden sollen, die sich nicht zum Militärdienst melden und auch nicht den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern. Außerdem müsse festgelegt werden, in welchen Institutionen die Wehrdienstverweigerer einen Ersatzdienst machen sollen. (Última Hora)

 

Asunción: Durch die häufigen Regenfälle der vergangenen Wochen haben es viele Viehzüchter noch nicht geschafft, ihre Rinder gegen Maul- und Klauenseuche zu impfen. Das sagte der Vorsitzende des Tiergesundheitsdienstes Senacsa, Hugo Idoyaga, gegenüber ABC Color. Eine Woche vor dem Ende der gegenwärtigen Impfperiode seien noch nur 50 Prozent der Tiere geimpft worden. Deshalb denke man über eine Verlängerung der Impfperiode um zwei Wochen nach. Der ursprüngliche Plan war, zwischen dem 22. Januar und dem 2. März 13,5 Millionen Rinder gegen Maul- und Klauenseuche und 1,2 weibliche Tiere gegen Brucellose zu impfen. (ABC Color)

Yalve Sanga: Neun Jugendliche aus Yalve Sanga sind gestern nach Mariscal Estigarribia gegangen, um den Militärdienst abzuleisten. Darüber berichtet ABC Color heute. Vor zwei Wochen seien Militärs gekommen um mit den Jugendlichen über den Militärdienst zu reden. Ursprünglich hätten sich 15 junge Männer für den Dienst interessiert, von ihnen seien 9, alle aus dem Stamm der Enhlit, tatsächlich nach Mariscal Estigarribia mitgefahren. Die Teilnahme am Militärdienst sei in den Familien heftig diskutiert worden, heißt es in dem Zeitungsbericht. Laut Artikel 67 der Verfassung sind Indianer vom obligatorischen Militärdienst befreit. (ABC Color, Constitución)

Filadelfia: Taiwans Botschafter zu Besuch. Der Botschafter des südostasiatischen Inselstaates, Alexander Yui, hat gestern Filadelfia besucht. Im Sitz der Departamentsregierung von Boquerón übergab er Gouverneur Edwin Pauls eine Spende von Schulmaterialien, wie die Gobernación informierte. Paraguay genießt eine rege Zusammenarbeit mit Taiwan und ist eines der wenigen Länder weltweit, die die Insel in Fernost als von China unabhängigen, eigenständigen Staat anerkennt. (Fb.: Gobernación Boquerón)

Filadelfia-Monte Palmera: Schuleröffnung zum Unterrichtsjahr 2018. In der Siedlung Monte Palmera im Südwesten von Neuland ist gestern die erste Schule eingeweiht worden. Sie umfasst 3 Klassenräume mit Innenausstattung, Toiletten und eine Zisterne, wie die Gobernación Boquerón bekanntgab. Der Bau wurde von der Departamentsregierung finanziert. Maßgeblich beteiligt an dem Aufbau der Schule sei allerdings die Zusammenarbeit mit der Ascim gewesen, die von Anfang an dabei geholfen habe, die Siedlung Monte Palmera aufzubauen, schrieb die Gobernación auf Facebook. In der erst 3 Jahre jungen Siedlung wohnen Menschen der Volksguppe Enxet von Yalve Sanga. (Fb.: Gobernación Boquerón)

Asunción: Die Zentralbank bereitet den Kauf weiterer US-Staatsanleihen vor. Der stellvertretende Zentralbankchef Ernesto Velázquez Argaña sagte, der Kauf der Anleihen gehöre zu einem Investitionsprogramm, das mit der Weltbank durchgeführt werde. Paraguay hat etwa 8,1 Milliarden Dollar an staatlichen Reserven. Diese mussten bis vor einem Jahr auf der Schweizer Bank für Internationale Zahlungen BIS bleiben, weil es einen Gerichtsprozess mehrerer Banken gegen die paraguayische Regierung gab. Nach dem Freispruch durch das Gericht versucht die Zentralbank, das Geld gewinnbringend anzulegen, um höhere Zinseinnahmen zu erhalten. In einem ersten Schritt wurden bereits 225 Millionen US-Dollar in Staatsanleihen der USA investiert. (ABC Color)

Villa Elisa: Eröffnung des Zentrums „Ciudad Mujer“. In dem südlich von Asunción gelegenen Vorort Villa Elisa wird heute das Frauenzentrum „Ciudad Mujer“ eröffnet. Dort erhalten Frauen ab 16 Jahren kostenlos Unterstützung im gesundheitlichen und wirtschaftlichen Bereich, sowie darüber hinaus im Umgang mit Gewalt innerhalb der Familie. In dem Zentrum sind zahlreiche Regierungsinstitutionen vertreten, die Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören Vorsorgeuntersuchungen in den verschiedenen medizinischen Bereichen, Hilfestellung in der Beschaffung von Ausweispapieren, Rechts- und Finanzberatung, sowie Beistand in Arbeits- und Berufs-Fragen. Das Ziel sei, Frauen in Not eine Anlaufstelle mit vielfacher Hilfe zu bieten, sagte die Frauenministerin Ana María Baiardi im Gespräch mit Radio ABC-Cardinal. Frauen sollten hier ein Werkzeug an die Hand bekommen, um selbstständiger zu werden und künftig gute Entscheidungen zu treffen. Das Zentrum, das auch über eine Kindertagesstätte verfügt, soll pro Tag etwa 250 Frauen kostenlos betreuen. (Archiv ZP-30, ABC-Color)

Asunción: Radiokollegen trauern um Santiago Giménez. Der bekannte Moderator verstarb gestern früh im Krankenhaus an den Folgen eines Herzinfarktes, wie aus dem Sanatorium San Roque der Presse mitgeteilt wurde. Giménez habe das Radiogeschehen in Paraguay wie kein anderer geprägt, schrieb unter anderen die Zeitung ABC-Color. Er war Moderator im Sender Canal 100, bei Radio Latina, primero de Marzo, Montecarlo und weiteren. Zahlreiche Kollegen aus der ganzen Medienwelt drückten in sozialen Netzwerken ihre Trauer über den Tod des Ansagers aus. (ABC-Color, Última Hora, Wochenblatt)

Asunción: 60 Prozent der Schüler in Paraguay schließen nicht die Sekundarschule ab. Wie die Zeitung ABC Color informiert, schaffen von 100 Schülern, die die Grundschule beginnen, 9 die erste Klasse nicht. Nach dem Ende der Grundschule sind von 100 Schülern noch 60 an der Schule, und nach dem Ende des Ciclo Bachillerato noch 41. Die Vize-Erziehungsministerin sagte, es könne nicht nur an baufälligen Schulgebäuden liegen, dass so viele Kinder die Schule nicht schaffen. Es wird geschätzt, dass von 7 tausend 200 öffentlichen Schulen mehr als 3 tausend renovierungsbedürftig sind. (ABC Color)

Asunción: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat dem Kongress ihren Bericht über die Lage der Menschenrechte in Paraguay vorgelegt. Darüber berichtet ABC Color heute. In dem Bericht wird unter anderem auf die Situation der Ava Guaraní aufmerksam gemacht, die von den Ländern ihrer Vorfahren vertrieben worden sind. Es wird auch auf die Ayoreo hingewiesen, für die angeblich immer weniger Wald zur Verfügung steht. Der Bericht kritisiert außerdem, dass das Erziehungsministerium sich im letzten Jahr geweigert hat, die sogenannte „Gender Mainstream“-Ideologie in den Lehrplan aufzunehmen. (ABC Color)