Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Mai 2018

Asunción: Magistergericht suspendiert Staatsanwälte und Richter wegen schlechter Amtsführung. Bei den Ursachen geht es um die Verzögerung von Strafprozessen, Bestechlichkeit und Korruption. Die Zeitung Última Hora berichtet heute darüber. Zum einen geht es um Brígida Aguilar Fernández, die wegen unentschuldigten Fehlens bei Anhörungen wichtige Strafprozesse verzögert hat. Es handelt sich dabei um Fälle von Kinderhandel und Unregelmäßigkeiten bei Adoptionsverfahren. Durch das Fernbleiben von Besprechungen der Fälle gab es nach Ansicht des Gerichts in mehreren Prozessen keine Fortschritte. Zum anderen brachten die Anwälte des Magistergerichtes gestern einen Prozess gegen den Strafrichter von Capitán Bado, Leonino Benítez auf den Weg. Das Anwaltsteam, das gegen Richter und Staatsanwälte Prozesse führt, ermittelt gegen ihn, weil er die Freilassung des als Marihuana-König bekannten Felipe Barón Escurra angeordnet hat. Escurra saß seit 2016 im Gefängnis, wegen vierfachen Mordes, Besitz von Kriegswaffen, Rauschgifthandels und bewaffneter Angriffe auf Anti-Drogenpolizisten. Des Weiteren entschied das Gericht, die Staatsanwältin Karina Giménez zu suspendieren und vor Gericht zu bringen. Ihr wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Sie soll in den Skandal um veröffentlichten Audioaufnahmen von Telefonaten im Justizapparat verwickelt sein. Konkret soll Giménez den ehemaligen Sekretär des damaligen Magistergerichts-Vorsitzenden, Raúl Lippmann unter Druck gesetzt haben, in einem Fall das Gericht so zu beeinflussen, dass das Urteil zugunsten von Ramón González Daher ausfällt, einem Bruder des damaligen Magistratur-Rats-Vorsitzenden Oscar González Daher. In dem Fall war es um den Verkauf eines Grundstückes bei Fernando de la Mora gegangen. Die Veröffentlichung der Audiodateien von Telefonaten in den obersten Reihen der Justiz hatte einen Skandal ausgelöst, weil zahlreiche korrupte Machenschaften, vor allem des Vorsitzenden Oscar González Daher ans Licht gekommen waren. Am Ende war er aus seinen beiden hochrangigen Ämtern entlassen worden: Vom Vorsitz des Magistergerichtes und als Senator. (Última Hora)

 

Asunción: Die Anzahl der Dengue-Fälle geht langsam zurück. Wie die Leiterin für Überwachung im Gesundheitsministerium, Andrea Ojeda sagte, könne man aber nicht davon ausgehen, dass die Mücken des Typs Aedes aegypti durch die gegenwärtigen kühlen Temperaturen absterben. Dazu müssten die Temperaturen über zwei Wochen nicht die 10 Grad Celsius überschreiten, so Frau Ojeda. Es sei nicht mehr damit zu rechnen, dass man die Überträgermücke in Paraguay komplett ausrotten werde. Der Gesundheitsminister Carlos Morínigo erklärte, jeder Dengue-Patient koste den Staat etwa 2,5 Millionen Guaraníes. Die Sprüharbeiten auf den Straßen würden die Staatskassen zusätzlich belasten. So koste das Gift, das in den größeren Städten gesprüht werde, etwa eine Million Guaraníes pro Häuserblock. (ABC Color)

Asunción: Der Oberste Gerichtshof hat heute früh Darío Messer die paraguayische Staatsbürgerschaft aberkannt. Darüber berichtet ABC Color heute. Seitdem der gebürtige Brasilianer die paraguayische Staatsbürgerschaft im vergangenen Jahr erhalten habe, hätten sich die Umstände verändert. Deshalb habe man sich entschieden, die Staatsbürgerschaft wieder abzuerkennen. Erst im vergangenen Jahr hatte Darío Messer, der Staatspräsident Cartes nahesteht, die Staatsbürgerschaftsurkunde vom Präsidenten des Obersten Gerichtshofes persönlich überreicht bekommen. Es wird vermutet, dass er die paraguayische Staatsbürgerschaft angenommen hat, um einer Auflieferung nach Brasilien zu entgehen. Seit zwei Wochen wird Messer per Haftbefehl gesucht. (ABC Color)

Asunción: Staatspräsident Horacio Cartes ist heute früh von seiner Israelreise heimgekehrt. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, traf der Präsident in den frühen Morgenstunden beim Flughafen Silvio Pettirossi ein, wo er von der Vizepräsidentin Alicia Pucheta und einigen Ministern empfangen wurde. In Israel hatte Cartes die nach Jerusalem verlegte paraguayische Botschaft eingeweiht. (www.hoy.com.py)

Asunción: Morgen und Freitag findet in Asunción der 9. Iberoamerikanische Kongress zum Thema „Betonstraßen“ statt. Wie das Nachrichtenportal „Economía Virtual“ berichtet, sollen bei dem Kongress im Hotel der Conmebol etwa 20 Experten aus 12 Ländern zu Wort kommen. Themen, die behandelt werden sollen, sind Bautechniken, Vorteile von Betonstraßen, Unterhalt und Reparatur, und die Studie von erfolgreichen Projekten. In Paraguay ist im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet worden, das vorsieht, dass ab diesem Jahr 15 Prozent aller Pflasterungen, die durch das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation vergeben werden, mit Beton durchgeführt werden. Dieser Prozentsatz soll im Laufe der Jahre auf 30 Prozent steigen. (Economía Virtual)

Ciudad del Este: Ein libanesischer Staatsbürger ist in der vergangenen Woche verhaftet worden. Laut Angaben von ABC Color wird Nader Mohamad Farhat der Geldwäsche beschuldigt. Dabei soll es um Gelder aus Drogengeschäften gehen, die über die Wechselstube von Farhats Ehefrau geschleust wurden. Gestern wurde entschieden, dass Farhat bis zum Prozessbeginn in Haft bleiben muss. Da er ein wichtiger Mann in einer Geldwäscheorganisation sei, könnte sein Leben in Gefahr sein, argumentierte die Staatsanwaltschaft. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einen Auslieferungsantrag für Nader Mohamad Farhat gestellt. Er soll in den USA ebenfalls wegen Geldwäsche angeklagt werden. (ABC Color)

Asunción: In Paraguay leben etwa 700 Venezolaner, die eine Aufenthaltsgenehmigung haben. Darüber berichtet ABC Color. Weitere 132 Personen venezolanischer Herkunft warten noch auf die Aufenthaltsgenehmigung. 21 Personen hätten von der Regierung den Status als Flüchtlinge erhalten, weil sie aus verschiedenen Gründen in Venezuela verfolgt würden, berichtet die Zeitung. In Paraguay gibt es seit vier Jahren eine Vereinigung von venezolanischen Einwanderern. Eine der leitenden Personen dieser Vereinigung sagte, besonders wichtig sei ihr die Sicherheit auf Paraguays Straßen. Es sei ihr wichtiger, dass ihr Kind auf der Straße in Sicherheit spielen könne, als dass die Straßen ohne Löcher seien, so die Venezolanerin. (ABC Color)

Ciudad del Este: In Ciudad del Este und Hernandarias hat am vergangenen Wochenende die „Nacht der Museen“ stattgefunden. Laut Angaben von ABC Color konnten zahlreiche Museen in der Gegend ab 18 Uhr kostenlos besucht werden. Das Projekt wurde vom doppelstaatlichen Wasserkraftwerk Itaipú organisiert. Die Organisatoren erklärten, manche der Museen seien nur zu Bürozeiten geöffnet und deshalb für zahlreiche Besucher nicht zugänglich. Die Besucher wurden zwischen den Museen mit Bussen transportiert, deren Benutzung ebenfalls kostenlos war. (ABC Color)