Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 24. Januar 2017

Filadelfia: Chacobewohner wollen am kommenden Samstag eine Demonstration für die Wiederherstellung der Ruta Transchaco durchführen. Das gab die Tageszeitung Ultima Hora heute bekannt. Treffpunkt werde die Strassen Kreuzung Cruce Filadelfia sein, heisst es. Die Aktion steht unter dem Motto „Chaco, no te calles“, zu deutsch: Chaco, schweige nicht! Es geht um die Strecke zwischen Rio Verde und Mariscal Estigarribia. Das 200 Kilometer lange Teilstück der Fernstrasse, die von Asuncion nach Bolivien führt, ist in einem derart schlechtem Zustand, dass das Departament Boqueron bereits den Strassen-Notstand ausrief. In der jüngsten Vergangenheit hatten verschiedene Volksgemeinschaften Demonstrationen abgehalten, um die Regierung auf die problematischen Wegverhältnisse aufmerksam zu machen. Die Aktionen hatten in Filadelfia, Loma Plata und Irala Fernandez stattgefunden. Die vorläufige Ausbesserung und spätere komplette Rekonstruktion der Fernstraße wurde in Mariscal Estigarribia zum Anliegen von besonderem Interesse auf Distriktebene erklärt. Wie es heisst werden die Demonstranten sich am Samstag, den 28. Januar bei Cruce Filadelfia treffen und sich von da aus sich in Richtung Pozo Colorado begeben, wo die Aktion ihren Höhepunkt mit einer Rede erreichen soll. (uh)

 

Asunción: Das Bildungsministerium will Klassenräume für indigene Kinder bauen lassen. Geplant seien Klassenräume in 25 Schulen in neun Departamenten, kündigten Politiker aus dem Bildungsministerium gegenüber ABC-Color an. Begünstigt werden voraussichtlich auch die 3 Departamente im Chaco sein. Die Bauten sollen in fünf Monaten beendet werden. (abc)

Saltos del Guairá: Antidrogeneinheit nimmt Marihuana-Produktionszentrum an der Grenze zu Brasilien auseinander. Die Spezialeinheit des Antidrogensekretariates Senad, habe in einem dichten Waldstück, das von Marihuana-Plantagen umgeben ist, ein Zentrum entdeckt und zerstört, wo das Rauschgift aufgekauft und präpariert wurde, berichtet La Nacion. Der Einsatz sei im Beisein des zuständigen Staatsanwaltes erfolgt, heisst es. Dem Bericht zufolge zerstörte das Senad fünf Hektar Marihuana Pflanzen und brannte zwei Lager mitsamt dem Zubehör nieder. Die zerstörten Plantagen hätten rund 15 Tonnen Marihuana eingebracht, womit die Händler 450.000 Dollar hätten einnehmen können, sagte ein Sprecher des Senad. (lanac)

Asunción: Das Gesundheitsministerium untersucht zwei Todesfälle mit Verdacht auf Dengue. In diesem Monat seien zwei Personen gestorben, die Dengue-Symptome aufgewiesen hätten, berichtet Ultima Hora. Diese Fälle werden nun genau untersucht. Im Januar gab es auch bereits neun Verdachtsfälle von Zika, das ähnlich wie Dengue verläuft und durch denselben Träger, die Mücke Aedes Aegypti übertragen wird. Aus dem Gesundheitsüberwachungszentrum des Ministeriums konnte die Zeitung erfahren, dass jedoch noch keine Verdachtsfälle von Chikunguña bekannt sind. Einen Ausbruch von Dengue gibt es in Neuland. Das Gesundheitsministerium ruft auf die Bevölkerung dazu auf, nach wie vor jegliche möglichen Brutstätten der Überträgermücke zu beseitigen. Ausserdem sollte man, wenn man sich im Freien aufhält, langärmeliges Oberteil und lange Hosen tragen und ein Mückenschutzmittel auf die Haut auftragen, um Mückenstiche zu vermeiden. (abc/uh)

Loma Plata: Die zweite Bauetappe an der Wasserleitung vom Paraguayfluss in den Chaco wird erst Ende März beginnen. Das sagte der Koordinator des Projektes, Hugo Ruiz gegenüber Reportern von ABC-Color, mit Verweis darauf, dass das Projekt auf die Unterzeichnung des Vertrages mit der Baufirma Consorcio Chaco wartet. Das Abkommen soll im Februar unterzheichnet werden. Es sieht den Bau von vier Verteilerzentren, sowie Pumpstationen und Wasserleitungen vor. Den Plänen zufolge sollen die Wasserleitungen so gebaut werden, dass sie später mal von Loma Plata aus, auf insgesamt fast 190 Kilometern Wasser in verschiedene Chaco-Ortschaften leiten können. Der Bau des Aquäduktes ist rückläufig. Die Arbeit begann im Jahr 2012. Die 2. Phase, um die es jetzt geht, hätte bereits vor Jahren beginnen sollen. Die erste Etappe hatte die Einrichtung der Wasserrohre von Puerto Casado nach Loma Plata beinhaltet, aber drei Jahre lang hatten die Arbeiten stillgestanden. – Vor Allem wegen fehlender Rohre. Der ursprüngliche Vertragspartner, der die Rohre liefern sollte, hatte den Vertrag nicht eingehalten. Somit war eine zweite Ausschreibung für die Lieferung von Rohren durchgeführt worden, wobei viel Zeit ins Land gezogen war. Dann hatte sich herausgestellt, dass auf 11 Kilometern Rohre falsch gelegt worden waren, was erst jetzt korrigiert wurde. (abc)

Asunción: Über 600 Personen hoffen auf einen Studienplatz an der Medizinfakultät der Nationalen Universität von Asunción Una. Laut Angaben der Tageszeitung La Nación legen die Bewerber derzeit fünf Prüfungen ab. Das Ergebnis entscheidet darüber, wer einen der begehrten 190 Plätze erhält. Die Studenten, die in diesem Sommer mit dem Studium beginnen, werden die Ersten sein, die von dem erneuerten Studienplan profitieren. Nach 60 Jahren wurde der Plan erstmals erneuert und soll ab 2017 in Kraft treten. Die Eintrittsexamen für das Medizinstudium an der Una werden in Asunción und in Santa Rosa del Aguaray, im Departament San Pedro, abgelegt. Die Fakultät in Asunción hat 150 Studienplätze, während an der Filiale in Santa Rosa nur 40 Studenten zugelassen sind. (lanac)

Asunción/Bolivien: Bolivianische Zementfabrik Fancesa will Zement nach Paraguay bringen. Die Marke hat sich bereits in Bolivien etabliert. Nun wolle man dem Mangel an Zement in Paraguay abhelfen, indem man hierher exportiere, zitierte Ultima Hora einen Vertreter von Fancesa. Die Pläne gehen in die Richtung, dass die Ware über den Wasserweg nach Paraguay gebracht würde. Die Firma produziert zwei Millionen Tonnen Zement pro Jahr. Geplant ist eine Produktionssteigerung, durch eine neue Mühle. Wie der paraguayische Vizeminister für Industrie im Ministerium für Industrie und Handel, Oscar Stark, dazu sagte, steigt der Zementkonsum in Paraguay jährlich um rund 8 Prozent an. Derzeit wird etwa 15 Prozent des Bedarfs durch Zementimporte gedeckt. (uh)

Asunción: Ein mexikanischer Schiedsrichter wird eine Entscheidung über die Unstimmigkeiten zwischen Petropar und der venezolanischen Firma PDVSA fällen. Wie die staatliche Rohölgesellschaft Petropar gestern informierte, hat das Schiedsgericht der internationalen Handelskammer den Mexikaner Claus Werner von Wobeser Hoepfner als Schiedsrichter in dem Fall ernannt. Es handelt es sich um eine Klage der venezolanischen Erdölfirma PDVSA, die sich gegen die paraguayische Petropar richtet, wegen ausstehender Zahlungen in Höhe von 300 Millionen Dollar. Die PDVSA hatte ihre Anklage im Juli vergangenen Jahres eingereicht. Sie fordert die Zahlung der Schuldsumme mit Zinsen. Das Schiedsgericht der internationalen Handelskammer ist eine Schlichtungsstelle, deren Entscheidung unanfechtbar ist. Der Mexikaner ist Rechtsanwalt und hat einen Doktortitel in Rechtswissenschaften der Universität von Paris. Er verfügt laut Ansicht der Petropar über reichlich Erfahrung in der Urteilsfällung bei internationalen Rechtsstreitigkeiten. (abc)

Asunción: Die Mehrheit der Investitionen unter Gesetz 60/90 kam 2016 von paraguayischen Unternehmen. Wie die Tageszeitung Ultima Hora schrieb, haben nationale Unternehmer im vergangenen Jahr 115 Millionen Dollar in Produktionsprojekte investiert. Das sind 93 Prozent der gesamten Investitionen, die im Rahmen des Gesetzes 60/90 stattfanden. Das Industrie- und Handelsministerium hat im vergangenen Jahr insgesamt 118 neue Investitionsprojekte gebilligt, die über 900 neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Bei den meisten Investitionen nationaler Firmen handelte es sich um eine Expansion. Die Mehrheit der Projekte wurde im Industriesektor umgesetzt, vor allem in den Bereichen Lebensmittelverarbeitung, Textilien, Plastik und chemische Substanzen. Die meisten Unternehmen waren mit ihren Investitionen in Asunción, oder Departament Central und in Alto Parana ansässig. (uh)