Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 24. September 2019

Umweltministerium untersucht Palo Santo-Bestände im Chaco. Zusammen mit Leuten des Forstinstituts Infona und der nationalen Universität von Asunción sind Vertreter des Ministeriums in diesen Tagen in Presidente Hayes, Boquerón und Alto Paraguay unterwegs, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtet. Sie wollen herausfinden, wie viele Palo Santo Bäume es wo gibt, wodurch die Art bedroht ist und wie sie sich regeneriert. Dazu sollen auch Überwachungsparzellen aufgestellt werden, die periodisch Daten über den Palo Santo-Baum festhalten. Die Ergebnisse der Expedition sollen helfen, Regeln für den Umgang mit der geschützten Baumart zu formulieren: Wie viele gefällt werden dürfen, wie groß Bäume sein müssen, damit sie gefällt werden dürfen und Empfehlungen für die Nutzung des Bodens, auf dem der Palo Santo wächst, zum Beispiel. Der Palo Santo Baum wird in der Washingtoner Artenschutzvereinbarung in Anhang 2 geführt. Die Expedition zur Erforschung des Baumes dient daher auch dazu, die Vereinbarung auf Paraguay anzuwenden und hier vor Ort entsprechende Schutzmaßnahmen einzuführen. (IP-Paraguay)

 

Die paraguayische Zentralbank hat erneut ihren Leitzins gesenkt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde der Zinssatz auf 4 Prozent gesenkt, das ist der niedrigste Wert seit Einführung des aktuellen Kontrollmechanismus. Das Inflationsrisiko sei gering, deshalb könnte man die Zinsen weiter senken, erklärte das zuständige Komitee. Bis Ende August wurde eine Inflation von 1,4 Prozent gemessen. Das Jahresziel liegt bei 4 Prozent. Obwohl sich einige Wirtschaftskennzahlen seit Juli erholt haben, ist das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr bisher rückläufig. Während man ursprünglich von 4 Prozent Wachstum ausgegangen war, geht man jetzt von einem Wachstum von weniger als einem Prozent aus. (ABC Color, 5 Dias)

Polizei räumt drei besetzte Grundstücke in Luque. Laut Angaben von ABC Color sind heute Vormittag 1 tausend 700 Polizisten ausgerückt, um Räumungsklagen auf drei Grundstücken in Luque durchzusetzen. Die Landstücke sind zusammen 10 Hektar groß und wurden im Mai 2018 besetzt. Auf einem der Grundstücke leben etwa 500 Familien. Hier hatte die Polizei gewaltsamen Widerstand befürchtet. Laut Presseangaben reagierten die Landbesetzer friedlich, baten aber um Zeit, um ihre Sachen zusammenzupacken. Die Polizei stellte Lastkraftwagen zur Verfügung, um die Personen und ihren Besitz zu transportieren. Die Räumung wurde von Arbeitsgruppen der Stromgesellschaft Ande begleitet, die die zahlreichen illegalen Stromanschlüsse kappten. (ABC Color)

200 bewaffnete Personen haben gestern (Montag) ein Landstück in Yasy Cañy, im Departament Canindeyú, besetzt. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, hatten die bewaffneten Personen die Besitzer aufgefordert, ihr Haus und Grundstück zu verlassen. Der Besitzer erklärte, es handele bei den Landbesetzern vermutlich um Bauern aus der Zone. Die Polizei bewacht das 530 Hektar große Landstück, um gewaltsame Auseinandersetzungen zu vermeiden. Von Seiten der Staatsanwaltschaft hieß es, für sie sei das Protokoll für die Handhabung von Landbesetzungen nach wie vor in Kraft. Der Innenminister hatte in der letzten Woche erklärt, das Protokoll 7 aus dem Jahr 2012 sei außer Kraft gesetzt worden, um eine schnellere Räumung von besetzten Ländereien zu erreichen. Das Protokoll schrieb zahlreiche Schritte vor, die eine Räumung um Monate oder Jahre hinauszögern können. (Última Hora)

6 Milliarden Guaraníes Überschuss in Tecoporã-Kasse. Das Ministerium für Soziales konnte die Summe einsparen, nachdem eine Überprüfung ergeben hatte, dass zahlreiche Personen oder Familien die finanzielle Beihilfe vom Staat nicht mehr brauchen. Die Gelder würden wieder in die wichtigsten bestehenden Sozialprogramme fließen, sagte der Minister Mario Varela gegenüber Reportern von IP-Paraguay. Etwas über 2 Milliarden Guaraníes braucht das Ministerium nicht mehr auszuzahlen, weil die Familien, die bisher Tecoporã-Gelder bezogen, jetzt mehr verdienen, und damit über der Einkommensgrenze liegen. Die restlichen 4 Milliarden Guaraníes brauchen nicht mehr ausbezahlt werden, weil die Bezieher verstorben oder ausgewandert sind, wie eine Überarbeitung der Daten ergab.
Mit den staatlichen Sozialprogrammen will die Regierung Familien helfen, aus der extremen Armut herauszukommen. Die Schwerpunkte dabei seien, zu garantieren, dass Kinder armer Familien zur Schule gehen und eine angemessene Gesundheitsbetreuung erhalten, sagte der Minister gestern im staatlichen Fernsehen, in der Sendung Paraguay en Quince. Derzeit erhalten in Paraguay rund 160 tausend Familien Tecoporã-Geld. Unter ihnen sind 23 tausend Personen teil- und 8 tausend schwerbehindert. Wer nicht mehr Tecoporã-berechtigt ist, kann in das Sozialprogramm Tenonderã wechseln, das Familien hilft, kleine Unternehmen und damit eine Lebensgrundlage aufzubauen. 10 tausend Bauern bekommen beispielsweise derzeit im Rahmen von Tenonderã Saatgut und technische Beratung in der Landwirtschaft. (IP-Paraguay)

Die Wahljustiz will für die Munizipalitätswahlen im kommenden Jahr Wahlmaschinen mieten. Der Informatikleiter der Wahljustiz, Fausto von Streber erklärte, man werde keine elektronischen Wahlurnen, sondern Wahlmaschinen mieten. Der Unterschied liegt darin, dass die Wahlmaschine lediglich den Wähler bei der Wahl unterstützt, aber nicht das Ergebnis speichert. Nach wie vor müssten die ausgedruckten Zettel gezählt werden, erklärte von Streber. Man habe eine öffentliche Ausschreibung gestartet, um die Maschinen im kommenden Jahr mieten zu können. (ABC Color)

In einem Monat sollen elektronische Fahrkartengeräte in Stadtbussen eingesetzt werden. Wie der Vizeminister für Transport Pedro Britos erklärte, sollen ab dem 23. Oktober zunächst in 400 Bussen im Großraum Asunción elektronische Lesegeräte installiert werden. Die Passagiere müssen im Voraus eine Karte kaufen und für die Karte eine Einzahlung machen. Von dem Saldo auf der Karte wird dann der jeweilige Fahrpreis abgebucht. Die elektronische Fahrkarte wird vom Vizeministerium für Transport schon seit Jahren angekündigt. Ihre Einführung wurde mehrfach hinausgezögert, meist wegen technischer Schwierigkeiten. (ABC Color)

Windböen bringen Fallschirmspringer in Not. In Paraguarí wurde am Wochenende ein Fallschirmspringer von starkem Wind in eine Hochspannungsleitung getrieben, wo der Schirm hängen blieb. Darüber berichtet Paraguay.com. Der Mann hatte schon bald nach seinem Sprung ins Freie dermaßen mit dem Wind zu kämpfen, dass er seinen Fallschirm nicht richtig bedienen konnte. Wie durch ein Wunder gelang es dem Fallschirmspringer, sich rechtzeitig zu befreien. Feuerwehrleute und Angestellte des Stromvertreibers Ande kamen dem Mann zu Hilfe, der nicht einmal verletzt war. (Paraguay.com)

Unfall auf dem Berg Cerro Corá facht Diskussion um Sicherheit an. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind am Sonntag Gegenabend eine 55jährige Frau und ihr 21jähriger Sohn auf dem Berg „Cerro Corá“ in Guairá ums Leben gekommen. Die beiden waren zusammen mit einigen Angehörigen auf dem Berg, als der Frau schwindlig wurde, sie den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Beim Versuch sie zu retten, verlor auch ihr Sohn den Halt und stürzte vom Berg. Die Staatsanwaltschaft hat angekündigt, Anklage zu erheben. Ob die Beschuldigungen sich gegen den Betreiber der Einrichtung, gegen das Tourismussekretariat oder gegen das Tourismusministerium richteten, war zunächst unklar. Die freiwillige Feuerwehr bemängelte, dass die Aussichtsplattform nicht mit einem Geländer gesichert gewesen sei. (ABC Color, La Nación)