Komplette Ausgangssperre noch bis zum 3. Mai. Ab dann soll die sogenannte ¨intelligente Quarantäne¨ eingeführt werden, wie laut ABC Color von der Regierung bekanntgegeben wurde. Bei einer Einweihungsfeier einer Asphaltstrecke im Inland sagte Präsident Mario Abdo Benítez, er wolle nicht von einer Lockerung oder Flexibilisierung reden, weil das so interpretiert werden könnte, dass der Personen- und Fahrzeugverkehr wieder flexibler vonstattengehen kann. Bei der intelligenten Quarantäne geht es stattdessen hauptsächlich darum, dass die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung kommt. Handels- und Industrieministerin Liz Cramer sagte, dass durch die intelligente Quarantäne 58 Prozent der Wirtschaft wieder angekurbelt werden könne. Gesundheitsminister Julio Mazzoleni seinerseits betonte, die gesamte Bevölkerung müsse einen Corona-Lebensstil annehmen. Das heisst, dass das häufige Händewaschen, das Tragen von Atemschutzmasken, die soziale Distanzierung und Mate sowie Terere nur alleine trinken muss vorübergehend zum Lebensstandard werden.
Die erste Phase der intelligenten Quarantäne beginnt am 4. Mai. Ab dann soll der private Bausektor wieder arbeiten dürfen, begrenzt auf den Bau von Fundamenten und Strukturen. Fabriken dürfen wieder funktionieren, sowie Mechanik-Werkstätten. Im Dienstleistungssektor dürfen folgende Berufe wieder in Betrieb gehen, mit einer Besetzung von maximal 3 Personen: Friseure, Masseure, Mani- und Pediküre, Haushaltshilfen, Gärtner, Klempner, Schreiner, Streicher und Elektriker. Genauso Anwälte, Berater und Buchhalter. Auch alle Lieferdienste und das Inkasso, oder ¨cobranzas¨ sind ab dem 4. Mai erlaubt. Die allgemeine Bevölkerung darf für Spaziergänge ihre Wohnung verlassen. Diese Phase wird am 21. Mai bewertet.
Die zweite Phase beginnt am 25. Mai. Ab dann dürfen alle Geschäfte öffnen, die 800 Quadratmeter gross oder kleiner sind. Davon ausgenommen sind solche, die den Raum mit anderen Geschäften teilen, wo sich viele Menschen ansammeln könnten, wie etwa Einkaufszentren oder die sogenannten ¨Shoppings¨. In Firmenbüros darf ab dann in Gruppen und abwechselnd nach Schichten gearbeitet werden. Die privaten Bauten dürfen in ihrem ganzen Ausmaß weitergeführt werden. Ab dem 25. Mai kann auch der Profi-Sport wiederaufgenommen werden, jedoch ohne Publikum. Dasselbe gilt für kulturelle Veranstaltungen. Die zweite Phase wird am 11. Juni bewertet.
Die dritte Phase beginnt am 15. Juni. Ab dann dürfen auch größere Geschäfte ihre Türen wieder öffnen. Dabei sind jedoch sogenannte ¨patios de comidas¨ und auch Spielhallen weiterhin verboten. Fitnessstudios und Sportakademien dürfen wieder in Betrieb gehen, und Sporthallen geöffnet werden, alles weiterhin ohne Publikum. Die dritte Phase wird am 2. Juli bewertet werden.
Für die vierte Phase wurde noch kein Datum festgelegt. Das hängt daran, wie sich die ersten Phasen entwickeln. Für die vierte Phase ist dann die Öffnung von Bars und Restaurants sowie allgemeine Unterkunftseinrichtungen vorgesehen, sowie die Erlaubnis für Veranstaltungen und andere Sektoren, die nicht spezifisch genannt wurden. Während allen Phasen gelten folgende Regelungen an Orten, wo Menschen zusammenkommen: Es muss eine Anlage fürs Händewaschen oder -reinigen beim Ein- und Ausgang der Menschen zur Verfügung stehen. Das Tragen von Atemschutzmasken muss pflichtmässig von Kunden und Besuchern gefordert werden. Die physische Distanzierung zwischen den Menschen muss gewährleistet sein, und empfohlen wird, die Temperatur der Menschen zu messen.
Der Fahrzeug- und Personenverkehr ist weiterhin streng begrenzt. Jede Phase kann je nach Bewertung wieder verändert werden. Je nachdem wie die Situation sich entwickelt, und wie die Bevölkerung sich an die Vorschriften hält. (ABC Color)
8 Personen genesen, 3 neu infiziert. Laut Zeitung La Nación unter Berufung auf Gesundheitsminister Julio Mazzoleni, sind es 8 weitere Patienten die sich von Covid-19 erholt haben. Damit stiegt die Zahl der Genesenen auf 78. Mazzolenis Angaben zufolge wurden am gestrigen Freitag von 405 Personen Proben entnommen. Davon wurden 3 positiv auf das Coronavirus getestet. Damit steigt die Zahl der Infizierten seit Beginn der Ansteckungen in Paraguay auf 223. (La Nación)
Hausarrest für Ex-Senatorin María Eugenia Bajac de Penner. Wie ABC Color berichtet, hat ein Richter entschieden, dass Bajac in ihrer Wohnung in Untersuchungshaft bleibt, während gegen sie ermittelt wird. Sie ist angeklagt wegen mutmaßlichen Quarantänebruchs und versuchter schwerer Körperverletzung. Bajacs Anwalt hatte die Freilassung der ehemaligen Senatorin beantragt. Die ermittelnde Staatsanwältin forderte jedoch Untersuchungshaft, weil ihre entsprechenden mutmaßlichen Straftaten insgesamt bis zu 7 Jahren und 6 Monate Haft bedeuten könnten. Außer dem Hausarrest muss Bajac eine Kaution von 300 Millionen Guaraníes zahlen. Bajac hatte mit einer Krankschreibung offenbar versucht, sich vor der Anhörung zur Maßnahmen-Auferlegung zu drücken. Daraufhin wurde die Anhörung per Videokonferenz durchgeführt. Die Anklage wegen versuchter schwerer Körperverletzung wurde erhoben, weil Bajac bewusst die pflichtmässige Quarantäne gebrochen und dabei andere Menschen, mit denen sie zusammengekommen war, in Gefahr gebracht hatte. (ABC Color)
Die Zweikammerkommission hat sich zur Planung der Staatsreform organisiert. Wie Última Hora berichtet, fand gestern eine erste virtuelle Sitzung statt, wobei der Präsident sowie die jeweiligen Sprecher gewählt wurden. Die Abgeordneten und Senatoren in der Kommission wollen als erstes den Vizepräsidenten Hugo Velázquez und den Finanzminister Benigno López zu Gesprächen vorladen. Vize Velázquez war vom Staatspräsidenten zum Vermittler und Vernetzer in diesem Gesetzprojekt designiert worden. Bei den Sitzungen sollen die verschiedenen Punkte einer möglichen Staatsreform durchgesprochen und analysiert werden. An der Kommission sind 9 Senatoren und 11 Abgeordnete beteiligt. Es soll einmal wöchentlich in dem Rahmen Sitzungen per Videokonferenz geben. (Última Hora)
Rechnungshof kündigt Prüfung in der Stadtverwaltung von Ciudad del Este an. Wie ABC Color informiert, sollen die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters Miguel Prieto untersucht werden. Es geht dabei anscheinend um eine Routineüberprüfung, die bei allen Stadtverwaltungen im Rahmen der Notstandserklärung geschehen soll. Vor allem die Ausführung des Haushaltsplans im ersten Jahresquartal soll geprüft werden. Bürgermeister Prieto hatte seine volle Kooperation in der Rechnungsprüfung versichert. Hintergrund der Rechnungsprüfung ist auch eine Anzeige wegen des oppositionellen Stadtrates Celso Miranda, auch ¨Kelembú¨ genannt. Kelembú beschuldigt den Bürgermeister, überteuerte Lebensmittelpakete erworben zu haben.
Prieto hat die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen, und behauptet, dahinter stünde der Zacarías Irún Klan. Prieto war zum Bürgermeister von Ciudad del Este gewählt worden, nachdem zunächst Sandra Quiñónez, eingeheiratetes Mitglied des Zacarías Irún Klans, abgesetzt worden war, und ¨Kelembú¨ in einer fragwürdigen Stadtratssitzung zum Bürgermeister erklärt worden war, was später für ungültig erklärt wurde. (ABC Color)