Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. Juni 2018

Encarnación: Die einzige Eisenbahn Paraguays, der Zug zwischen Encarnación und Posadas, steht seit gestern still. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist die Zugverbindung wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Zusätzlich gibt es einen Busfahrerstreik an argentinischer Seite, der den öffentlichen Nahtransport in der Region weiter behindert. Die Fahrer paraguayischer Busunternehmen weigern sich aus Angst vor Repressalien, bis zum Busbahnhof von Posadas zu fahren, und lassen ihre Passagiere bereits am Ende der Brücke aussteigen. Laut Berichten der Zeitung haben sich auch die argentinischen Zollbeamten dem Streik angeschlossen. Deshalb steht für die Abfertigung der Grenzgänger nur ein Zollhäuschen zur Verfügung. (ABC Color)

 

Asunción/Buenos Aires: Streiks in Argentinien beeinträchtigen auch den Flugverkehr mit Paraguay. Rund eintausend 200 Reisende, die Flüge zwischen Asuncion und Buenos Aires gebucht hatten, sind betroffen, wie die Zeitung Última schreibt. Laut Angaben des Verwalters am Flughafen Silvio Pettirossi, Rubén Aguilar, wurden 10 Flüge von Air Europa, TAM, Aerolíneas Argentinas und Amaszonas gestrichen, die den Flughafen Ezeiza anfliegen. Dort hatte sich das Bodenpersonal dem Generalstreik der Arbeiter angeschlossen. Weil die Fluglinien das schon befürchtet hatten, war zeitig umdisponiert worden und die wichtigsten Flüge konnten über Sao Paulo umgebucht werden. (Última Hora)

Asunción: Seligsprechung in der Schüssel von Cerro Porteño. In einer großen Zeremonie im Stadion von Cerro Porteño ist am Samstag die Seligsprechung der Nonne Chiquitunga gefeiert worden. Wie der Fernsehsender Telesur berichtet, wurde die Zeremonie vom italienischen Kardinal Angelo Amato geleitet. Es nahmen rund 45tausend Personen teil. Chiquitunga war 1925 in Villarrica als Maria Felicia Guggiari Echeverria geboren worden. Sie wurde Nonne im Orden der barfüßigen Karmeliten und starb im Alter von 34 Jahren an Hepatitis. Den Spitznamen Chiquitunga erhielt sie wegen ihrer kleinen Gestalt. Sie ist die erste seliggesprochene Paraguayerin in der Geschichte. Die Seligsprechung ist ein kirchenrechtliches Verfahren in der katholischen Kirche. Als Grundlage einer Seligsprechung gilt das Märtyrertum oder der Nachweis eines Wunders. Eine seliggesprochene Person darf laut der katholischen Kirche öffentlich verehrt werden, und man darf eine seliggesprochene Person um ihre Fürsprache bei Gott bitten. Im Fall von Chiquitunga wird erzählt, dass ein totgeborenes Baby nach 20 Minuten ins Leben zurückgekehrt sei, nachdem die Gynäkologin Chiquitunga um Hilfe gebeten habe. Der Vorfall geschah im Jahr 2002, mehr als 40 Jahre nach dem Tod von Chiquitunga. Der inzwischen 15jährige Junge namens Angel lebt bei seiner Großmutter unter ärmlichen Verhältnissen in San Pedro. (ABC Color, Wochenblatt, Telesur, Wikipedia)

Asunción: Zahlreiche sanitäre Notfälle bei Seligsprechung von Chiquitunga. Am Rande der Feierlichkeiten sind am Samstag mehr als 500 Gäste im Stadion von Cerro Porteño notversorgt worden. Es handelte sich überwiegend um ältere Personen und Kinder, die verdorbenes gegessen oder zu wenig getrunken hatten, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Ein Teil der Patienten musste auf Unfallstationen betreut werden, die für die Großveranstaltung in der Nähe des Stadions eingerichtet worden waren. Das Gesundheitsministerium hatte dafür gesorgt, dass 4 Ambulanzen, 7 Ärzte, 12 Krankenschwestern und die freiwillige Feuerwehr in Notfällen einsatzbereit waren. (Última Hora)

Asunción: Die Rating-Agentur Moodys hat der paraguayischen Regierung von Neuem die Note Ba1 gegeben. Das geht aus dem Bericht hervor, der auf der Internetseite von Moodys veröffentlich wurde. Die Note Ba1 bedeutet, dass paraguayische Staatsanleihen als spekulative Investitionen anzusehen sind. Die nationale Regierung erhofft sich seit längerer Zeit die Anhebung auf die nächsthöhere Note Baa3, wodurch die Regierung den sogenannten Investitionsgrad erreichen würde. Der Bericht von Moodys hebt zwei Punkte hervor, die für die paraguayische Wirtschaft sprechen: das starke Wirtschaftswachstum, das relativ unabhängig vom regionalen Umfeld ist, und die relativ geringe Staatsverschuldung. Als Risiken werden eine weitere Verschuldung und Probleme im Export aufgeführt. (Moodys.com)

Ciudad del Este: Polizei vereitelt Pläne der PCC. Der paraguayischen Polizei ist es gelungen, einen Banküberfall durch die brasilianische kriminelle Bande Primer Comando Capital zu verhindern. Polizisten nahmen bei einem Einsatz einen 24-jährigen Mann fest, wie die das Nachrichtenportal Paraguay.com berichtet. Bei einer Hausdurchsuchung fand man demzufolge schwere Waffen, Mobiltelefone und andere Gegenstände, die auf zwei geplante Überfälle hinwiesen. Zum einen sollte vermutlich eine Bank im Grenzgebiet zu Brasilien überfallen werden. Außerdem hegte die PCC wohl einen Plan zur Befreiung eines ihrer Mitglieder aus einer Haftanstalt in Pedro Juan Caballero. (Paraguay.com)

Asunción: Tragische Umstände führen zum Tod von 12 Personen. Das ist das Fazit der Polizei nach dem Wochenende. Dem Polizeibericht zufolge starben am Samstag und Sonntag in Paraguay 7 Personen bei Verkehrsunfällen. 3 Menschen wurden Opfer von Gewaltverbrechen und eine Person nahm sich selbst das Leben. Ein Jugendlicher kam bei einem Unfall ums Leben, als er bei Yaguarón von einer Felsklippe stürzte. Was die Zugriffe bei oder nach Straftaten betrifft, so konnte die Polizei 30 Personen festnehmen, die per Haftbefehl gesucht wurden. Außerdem kamen 112 Personen in Untersuchungshaft, nachdem sie auf frischer Straftat erwischt wurden. Auf der Straße zog die Polizei 22 PKWs und 77 Motorräder aus dem Verkehr, wo die vorgeschriebenen Ausweispapiere und Unterlagen inkomplett oder nicht vorhanden waren. Außerdem konnte die Polizei 5 Motorräder und ein Auto wiederfinden, die als gestohlen gemeldet worden waren. (Hoy)

Mariscal Franzisco Solano López, Departament Caaguazú: Kind wird von verirrter Kugel getroffen. Eine Gewehrkugel hat Samstag früh im Südosten von Caaguazú das Dach einer Wohnung durchdrungen und ein 3-jähriges Mädchen getroffen. Die Kugel sei ins Bein des Mädchens eingedrungen, während es schlief, berichtet die Zeitung Última Hora. Der vermutliche Schütze ist laut Angaben der Polizei ein Mann, der seit Freitagabend Angst in dem Ort verbreitet hatte, weil er Alkoholisches trank und dabei mit einem Gewehr in die Luft schoss. Am Samstag in den frühen Morgenstunden wurde er von Anwohnern überwältigt, festgehalten und der Polizei übergeben. Das Mädchen wurde sofort ins nahegelegene Gesundheitszentrum gebracht und ist außer Lebensgefahr. (Última Hora)

Ciudad del Este: Die libanesische Regierung versucht die Auslieferung eines mutmaßlichen Hizbollah-Finanziers aus Paraguay in die USA zu verhindern. Wie das Nachrichtenportal „Foreignpolicy.com“ schreibt, ist im vergangenen Monat Nader Mohamad Farhat in Ciudad del Este verhaftet worden. Ihm wird Geldwäsche vorgeworfen. Farhat betreibt eine Geldwechselstube in Ciudad del Este. Die Vereinigten Staaten haben die Auslieferung Farhats beantragt. Der libanesische Boschafter in Paraguay, Hassan Hijazi habe von der paraguayischen Staatsanwaltschaft verlangt, den Auslieferungsantrag zurückzuweisen, heißt es in dem Bericht. (Foreignpolicy.com)

Asunción/Moskau: Fernsehsender Telefuturo steht unter heftiger Kritik. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, haben sich zwei Reporter des Senders bei Übertragungen zur Fußballweltmeisterschaft in Russland auf Kosten von Fans lustig gemacht. Sie ließen einen weiblichen Fußballfan aus Asien vulgäre Sätze auf Guaraní wiederholen. Die junge Frau sei der Meinung gewesen, sie habe „Ich liebe Paraguay“ gesagt, hieß es. Die Aktion wurde von der paraguayischen Botschaft in Russland scharf verurteilt. Die Leitung des Fernsehsenders Telefuturo entschuldigte sich für das Verhalten ihrer Mitarbeiter. (hoy.com.py)