Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. Juni 2020

Lateinamerikanische Präsidenten haben sich per Videokonferenz getroffen. Davon berichtet IP Paraguay. Demnach hat Präsident Mario Abdo Benítez vom Regierungs Palast aus an der virtuellen Sitzung am Dienstag teilgenommen. Mit dabei waren die Präsidenten aus Argentinien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Peru, der Dominikanischen Republik, Uruguay und Spanien. Auch der Präsident der Lateinamerikanischen Entwicklungsbank, der Präsident der zentralamerikanischen Bank für Wirtschaftliche Integration, die Generalsekretärin des iberoamerikanischen Generalsekretariats und die Generalsekretärin der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik, Cepal, waren zugeschaltet.
Bei der Videokonferenz wurden unter anderem die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie angesprochen. Von den Präsidenten kam die Bitte an die internationalen Organisationen, zusätzliche Hilfsmaßnahmen für die Region einzuleiten, darunter Langzeitkredite und Spenden für den Gesundheitssektor. In der Abschlusserklärung hieß es etwa, mit der Initiative „Zusammen für eine Antwort für Lateinamerika und die Karibik gegenüber Covid-19“ möchte man dazu beitragen, dass die lateinamerikanischen und karibischen Länder mehr Ressourcen zur Verfügung haben, um den sozioökonomischen Herausforderungen entgegenzutreten. Die Erklärung wurde von allen anwesenden unterzeichnet. (IP Paraguay)

 

Die Bevölkerung soll Ungereimtheiten in den eidesstattlichen Erklärungen anzeigen. Dazu ruft die gemeinnützige Zivilorganisation Centro de Estudios Judiciales auf. María Victoria Rivas von der Organisation sagte, die große Herausforderung nach der Veröffentlichung der Unterlagen sei nun, dass die Bevölkerung sich an der Kontrolle der Vermögen hochrangiger Politiker mitbeteiligt, sowie an der Entdeckung und Anzeige von Unregelmäßigkeiten. Seit gestern kann die gesamte Bevölkerung die Vermögenserklärungen von zahlreichen hochrangigen Politikern öffentlich einsehen.
An dieser Stelle eine Korrektur: Die eidesstattlichen Erklärungen, die nun von hochrangigen Beamten veröffentlicht werden, sind nicht, wie vorher bekanntgegeben auf der Internetseite Rindiendo Cuentas zu finden, sondern auf einer Webseite des staatlichen Rechnungshofes unter djbpublico.contraloría.gov.py. (ABC Color djbpublico.contraloria. gov.py)

Ein Fall von Spinaler Muskel-Atrophie hat gestern die Abgeordneten beschäftigt. Sie befanden über einen Resolutionsentwurf, der die Solidaritätskampagne „Todos Somos Bianca“ zum Thema von nationalem Interesse erklärt. – Und sprachen sich dafür aus, wie Última Hora bekanntgab. In der Sache „Wir alle sind Bianca“ geht es um das Mädchen Bianca Patiño Maíz, das mit der Genveränderung SMA auf die Welt kam. Für eine rechtzeitige Behandlung braucht die Kleine das Medikament Zolgesma, – ein weltweit bereits erfolgreich angewandtes Mittel, das intravenös verabreicht wird und umgerechnet fast 14 Millionen Guaraníes kostet. Der Resolutionsentwurf fordert, dass die paraguayischen Medien, insbesondere die staatlichen, für die Geldsammelaktion werben, und damit die Sache unterstützen.
Die Spinale Muskel-Atrophie, kurz SMA genannt – ist laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke, eine Moto-Neuronen-Erkrankung, – das heißt, eine Erkrankung bestimmter Nervenzellen im Rückenmark. Diese Nervenzellen leiten Impulse an die Muskulatur weiter, die für die willkürlichen Bewegungen wie Krabbeln, Laufen und Kopfkontrolle zuständig sind. SMA beeinträchtigt alle Muskeln des Körpers, wobei die Muskeln die dem Rumpf am nächsten sind, wie Schulter-, Hüft- und Rückenmuskulatur, am schwersten betroffen sind.
Das Medikament Zolgesma ist vor 8 Monaten auf dem Markt erschienen, und hat weltweit bei rund 200 Kindern zur Heilung geführt. Es muss bei Kindern bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres verabreicht werden. Bianca fehlen bis dahin noch ein paar Monate. Ihr Eltern Tania und José haben bereits Geld für die Behandlung ihrer Tochter gesammelt. In Paraguay werden laut Gesundheitsministerium bis zu 10 Kinder im Jahr mit SMA geboren. Anfang Juni verabschiedete die Regierung das Gesetz, das auch als „Ley Bianquita“ bekannt wurde. Aufgrund dieses Gesetzes wird der Fond Fonaress gegründet. Er soll helfen, bei komplexen Krankheiten die kostenintensiven Behandlungen zu decken. (Última Hora, www.dgm.org)

Nach dem Covid-19-Ausbruch in einem Gefängnis von Ciudad del Este sind die Besuche in den Haftanstalten suspendiert worden. Zudem wurden die Kontrollen in allen Gefängnissen verstärkt, wie Última Hora unter Berufung auf Erklärungen von Justizministerin Cecilia Pérez bekanntgab. Die bedauerte im Interview mit Radio Monumental den Ausbruch der Krankheit und sagte, das größte Infektionsrisiko bestehe darin, dass die Häftlinge Tereré miteinander trinken.
Das Gesundheitsministerium hatte gestern bekanntgegeben, die Covid-19-Situation im Gefängnis von Ciudad del Este sei unter Kontrolle. Dort hatten sich zuvor 39 Insassen und 69 Angestellte mit der Krankheit angesteckt. Die Justizministerin hatte in der vorigen Woche einen neuen Generaldirektor der Haftanstalten ernannt. Jorge Caballero ersetzt in dem Amt Julio César Careaga, der nach dem großen Häftlingsausbruch in Pedro Juan Caballero vor einigen Monaten die Aufsichtsbehörde übernommen hatte. Careaga nimmt wieder seinen Platz in der Behörde für interne Angelegenheiten und Korruptionsbekämpfung ein. (Última Hora)

Im Süden von Misiones haben sich 7 Soldaten mit Covid-19 angesteckt. Sie beaufsichtigten eine Quarantäne-Unterkunft auf der Insel Yacyretá, in der aus Brasilien eingereiste Paraguayer untergebracht waren, wie Última Hora berichtet. Ein Test an ihnen ergab Corona-Positiv. Die lokalen Behörden und das Gesundheitsministerium sind um eine Ausbreitung des Virus besorgt, weil sich die Soldaten an mehreren Stellen im Departament Misiones aufgehalten haben sollen.
Die Insel Yacyretá liegt im Paraná, etwa 8 Kilometer von der Stadt Ayolas entfernt. Die paraguayische Marineführung nahm gestern Ermittlungen in dem Fall auf. Einige der Soldaten waren schon vorher wegen unangemessenen Verhaltens aufgefallen. Am Wochenende war einer von ihnen wegen Atemwegsproblemen mit dem Auto in die Notaufnahme von Ayolas gebracht worden. Dabei hatte er keinen Mund-Nasenschutz getragen. Auch der Chauffeur des Autos wurde positiv auf Covid-19 getestet. 10 Krankenhausangestellte, die zu dem Zeitpunkt Dienst hatten, wurden vorsorglich in Quarantäne geschickt. (Última Hora)

Heute beginnt die erste virtuelle Buchmesse in Paraguay. Die Veranstaltung findet vom heutigen 25. Juni bis zum 5. Juli statt, wie IP Paraguay schreibt. Den Informationen zufolge wird diese Messe Verlage und Buchhandlungen aus dem ganzen Land zusammenbringen. Ziel ist, zur Erholung und Stärkung des Verlagssektors beizutragen und vor allem einen Raum für die Förderung und Vermarktung von Büchern zu schaffen. Die Eröffnung der Messe fällt mit dem Datum zusammen, an dem der Tag des Paraguayischen Buches begangen wird. Vorgesehen ist ein umfangreiches Programm, das während der elf Messetage stattfinden wird. Die Veranstaltung wird über die Facebook-Plattform übertragen und umfasst unter anderem die Vorstellung von Büchern, Schriftstellertreffen, Konferenzen, Lesesitzungen für Kinder und Jugendliche. Außerdem wird es einen Online-Shop geben, in dem Verlage und Buchhandlungen ihre Bücher zum Kauf anbieten. (IP-Paraguay)

Stromnetz in Ciudad del Este wird modernisiert. Wie IP Paraguay berichtet, wird das Stromnetzwerk für Mittel und Niederspannung im Zentrum der Grenzstadt von Fachleuten der nationalen Astromverwaltung Ande verstärkt, modernisiert und erweitert. Dazu wurden etwas mehr als 4 Milliarden Guaraníes investiert. Im Stadtzentrum wurde die Straßenbeleuchtung erneuert und auch dekorative Beleuchtung eingerichtet. (IP Paraguay)

Die zweite Pytyvõ-Zahlung wird in dieser Woche fortgesetzt. Das Finanzministerium berichtete, dass bis gestern etwas mehr als eine Million 150 Tausend Begünstigte das Pytyvõ-Subventionsprogramms erreicht hat. Wie IP-Paraguay schreibt, sei die Liste der Begünstigten noch nicht geschlossen, da diese im Laufe dieser Woche noch aktualisiert wird. Der Zuschuss sieht zwei Auszahlungen von fast 550 Tausend Guaraníes vor. Der erste Betrag wurde bereits zwischen April und Mai ausgezahlt und die zweite Auszahlung begann im Juni und soll in diesem Monat abgeschlossen werden. (IP-Paraguay)