Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. Oktober 2018

Asunción/Frankfurt: Damit Frühgeborene in Paraguay nicht erblinden. So ähnlich lautet das Anliegen der Christoffel-Blinden-Mission, die ein Projekt in Paraguay zur rechtzeitigen Erkennung von Retinopathie bei Frühgeborenen unterstützt. Zusammen mit Lesern der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Sie unterstützt mit ihrer Spendenaktion „FAZ-Leser helfen“ das Projekt in diesem Jahr. Nach Angaben der Zeitung ist der Partner des Projektes in Paraguay die Stiftung Fundación Visión. Zu früh geborene Kinder haben ein hohes Risiko für Fehlbildungen an den Augen. Die Hilfsorganisation will dafür sorgen, dass Frühgeborene in Paraguay augenärztlich untersucht und behandelt werden, um eine lebenslange Sehbehinderung zu vermeiden. Entscheidend ist dabei, dass der erste Test noch im Krankenhaus stattfindet. Mit den Spenden der FAZ-Leser soll das Personal in den Kliniken so fortgebildet werden, dass es die Frühgeborenen-Retinopathie erkennen und behandeln kann. Auch die in den Kinder-Intensivstationen dafür benötigten Geräte und Materialien sollen angeschafft werden. Darum wird sich in Paraguay Fundación Visión kümmern. (FAZ)

 

Asunción: Der US-Dollarkurs hat gestern erstmals nach längerer Zeit die 6000 Guaraní-Grenze überschritten. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, betrug der Wechselkurs in Asunción im Verkauf sechstausend und 40 Guaraníes, zwei Prozent höher als zu Monatsbeginn. Im Laufe des Jahres ist der Kurs des Dollar gegenüber dem Guaraní um sechs Prozent angestiegen. Wie der Leiter für Finanzoperationen in der Zentralbank, Holger Insfrán sagte, habe man von der Zentralbank aus im Laufe des Jahres 350 Millionen Dollar in den Markt gepumpt, um den Kurs zu stabilisieren. Nachdem sich die Währungsturbulenzen in Brasilien und Argentinien in den vergangenen Tagen gelegt hätten, sei er zuversichtlich, dass auch die paraguayische Währung nicht weiter an Wert verlieren werde, so Insfrán. (ABC Color)

Encarnación: Die Polizei hat in Zusammenarbeit mit der Interkolonialen Unterasuchungsgruppe in Encarnación einen Mann verhaftet, der im Januar im Chaco einen Mord begangen haben soll. Wie das Nachrichtenportal „Más Encarnación“ berichtet, hatte die Polizei den Mann schon seit längerem im Visier, konnte ihn allerdings nicht verhaften, weil er im Untergrund lebte. Gestern habe sich dann die Gelegenheit ergeben, als er beim Angeln gewesen sei. Der Mann sei zwar von seinem Boot ins Wasser gesprungen und hatte versucht zu fliehen, die Polizei konnte ihn allerdings einholen. Dem 58jährigen wird zur Last gelegt, Roland Mohr Junghanns im Januar getötet zu haben. Der Mord passierte auf der Estanzia „El Aventurero“, etwa 190 Kilometer von Filadelfia entfernt. (Más Encarnación)

Asunción: Der neue Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie Alejandro Peralta Vierci hat über die großen Herausforderungen gesprochen, vor denen das neugegründete Ministerium steht. Darüber berichtet das Nachrichtenportal IP Paraguay. Er wolle dafür sorgen, dass Paraguay seinen Rückstand im Bereich digitaler Vernetzung aufholt, so Vierci. Zwei große Projekte seien für den Gesundheits- und Erziehungssektor geplant. Zum einen sollen fünftausend Schulen Anschluss an einen schnellen Internetzugang bekommen. Außerdem will man Regierungskrankenhäuser im ganzen Land miteinander vernetzen. Damit würde eine Zusammenarbeit des medizinischen Personals auf Distanz möglich. Außerdem plant man in dem neuen Ministerium, die Krankenakten und die Überwachung der Medikamentenbestände zu digitalisieren. (IP Paraguay)

Neu-Halbstadt: Das Gesundheitsministerium hat einen Arzt und eine Krankenschwester indianischer Herkunft für Familienkliniken im Chaco angestellt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde Clara Carvajal als Krankenschwester in der sogenannten „Einheit für Familienmedizin“ in Neuland angestellt. Frau Carvajal ist vom Stamm der Nivaclé und kommt aus Pirizal. In der Einheit für Familienmedizin von Arco Iris wurde der Arzt Rehynol García unter Vertrag genommen. Er ist vom Stamm der Chamacoco, auch Ishir genannt, und stammt aus dem Norden von Alto Paraguay. (ABC Color)

Concepción: Spannung im Konflikt um Bürgermeister steigt. Gestern Abend kam es vor dem Haus von Bürgermeister Urbieta zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dabei wurden mehrere Personen verletzt, – zwei mussten ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem die Polizei mit Gummigeschossen und Tränengas gegen die Menge vorgegangen war, wie Paraguay.com informierte. Im Stadtrat wurde indes ein Schreiben aufgesetzt, in dem der Bürgermeister um des Friedens Willen zum Rücktritt aufgefordert wird. Das Schreiben wurde von 6 der 12 Stadträte unterschrieben. (Paraguay.com, Última Hora)

Presidente Franco: Autobombe geht im Freien hoch. Das mit Dynamit beladene Auto, das gestern in Presidente Franco sichergestellt wurde, wurde anschließend auf ein Feld außerhalb der Stadt gebracht, wie ABC-Color informierte. Im Fernsehen zeigte ABC die kontrolliert herbeigeführte, wuchtige Explosion. Die Autobombe war wahrscheinlich vorbreitet worden, um einen Gefangenen der Gruppe Comando Vermelho in Asunción zu befreien. Eine Eliteeinheit der Polizei hatte den Plan vereitelt, indem sie gestern früh bei einer Hausdurchsuchung in Presidente Franco das Auto sicherstellten. Bei einem Schusswechsel kamen zudem drei Personen ums Leben, die noch nicht identifiziert wurden. (ABC-Color/TV, Wochenblatt, Archiv ZP-30)

Nueva Esperanza/Hernandarias: Puma wird mit Chip ausgesetzt. Das Tier, das am Dienstag in Nueva Esperanza, im Departament Canindeyu aufgetaucht war, wurde in einer Tierklinik gründlich untersucht. Der Veterinär Santiago Molinas, der am Krankenhaus für Wildtiere des Wasserkraftwerkes Itaipú arbeitet, sagte gegenüber Reportern von Última Hora, der Puma sei mit seinen zwei Jahren und 33 Kilogramm in guter gesundheitlicher Verfassung. Man habe beschlossen, das Tier mit einem Chip unter der Haut zu versehen und es noch heute in die Wildnis zu entlassen. Laut Angaben des Veterinärs steht das Tier nicht unter Artenschutz. Sein Lebensraum ist jedoch bedroht. Man geht davon aus, dass der Puma auf der Suche nach einem neuen bewaldeten Revier die Sojaplantage bei Nueva Esperanza durchquert hatte und dann von Hunden verschreckt wurde. Das Tier war am Dienstag in einer Baumkrone gefunden worden. Angestellte vom Wasserkraftwerk Itaipú hatten es betäubt und in die Tierklinik gebracht. (Última Hora, Archiv ZP-30)