Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. September 2018

Asunción: Die Ineffizienz in der Bezahlung von Lieferanten kommt den paraguayischen Staat teuer zu stehen. Darüber sprach Juan Pane von der Lateinamerikanischen Initiative für offene Daten auf einem Symposium. Wie die Zeitschrift „Cinco Días“ berichtet, kostet es die Volkswirtschaft jedes Jahr Millionen US-Dollar, wenn der Staat seine Rechnungen nicht pünktlich begleicht. Die Kosten beziehen sich auf eine verringerte Wirtschaftsleistung der Unternehmen, unterbrochene Dienstleistungen, höhere Preise für den Staat, und höhere Zinsen. Wie Pane erklärte, besteht der Zahlungsprozess des Staates an seine Lieferanten aus drei Schritten: in einem ersten Schritt wird eine Rechnung ausgestellt. Danach wird ein Antrag auf Freigabe der Geldstumme gestellt, und letztendlich stellt das Finanzministerium eine Zahlungsanweisung aus. Im Durchschnitt warten Lieferanten in Paraguay 55 Tage auf die Bezahlung ihrer Rechnung. Der Weltweite Durchschnitt liegt bei 30 Tagen. Die lange Dauer habe oft mit finanziellen Engpässen, aber auch mit einer fehlenden Planung zu tun, meint der Experte. Pane schlägt vor, beim Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation und beim Gesundheitsministerium anzufangen, die Prozesse besser zu formalisieren und zu beschleunigen. In den beiden Ministerien werden zwei Drittel der Gelder ausgegeben, die der Staat direkt an Lieferanten zahlt. (Cinco Días)

 

Asunción: Tagesseminar über Klimawandel. Zeitgleich mit der EU-Klimawoche in Hamburg findet heute im Hotel Guaraní eine Reihe von Vorträgen und Diskussionsrunden zum Thema statt. Darüber schreibt heute Última Hora. Das Seminar steht unter dem Thema „El cambio climático en la dinámica del desarrollo sostenible”, was zu Deutsch in etwa „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“. Die Themen sind Wasserwirtschaft, nachhaltige Produktion, Menschenrechte und Umwelt. Damit will man auch hierzulande über den Klimawandel aufklären. An dem Seminar nimmt der EU-Botschafter in Paraguay Paolo Berizzi teil, außerdem Vertreter staatlicher und Nicht-staatlicher Organisationen oder Institutionen, die mit dem Thema vertraut sind. Im norddeutschen Hamburg war gestern die 10. Klimawoche eröffnet worden. Dort wollen rund 200 Akteure bis zum Sonntag zeigen, wie Städte klimafreundlicher werden können. (Última Hora, MDR.de)

Asunción: Druck auf Katasteramts-Chef Ruiz Díaz. Beamte und Angestellte des staatlichen Katasteramtes fordern den Rücktritt ihres Vorsitzenden Franzisco Ruiz Díaz. Sie legten gestern dessen Vorgesetzten, dem Finanzminister Benigno López, ein entsprechendes Gesuch vor, wie Última Hora berichtet. Das Schreiben enthält die Unterschriften von Geografen, Anwälten und Notaren. Sie bemängeln Ineffizienz und mangelnde Führungsqualitäten in der Leitung des Amtes. Die Beamten und Angestellten wünschen sich eine bessere Zusammenarbeit des Katasteramtes mit anderen staatlichen Institutionen, wie dem Nationalen, Registeramt, dem Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation und dem Institut für Ländliche Entwicklung und Landbesitz, Indert. Außerdem fordern sie beschleunigte Verfahren in der Bürokratie. Franzisco Ruiz Díaz leitet das staatliche Katasteramt seit November 2015. (Última Hora)

Fuerte Olimpo: Auf einem der Hügel bei Fuerte Olimpo ist ein Aussichtspunkt eingerichtet worden. Darüber berichtet ABC Color. Auf dem Gipfel des 170 Meter hohen Berges wurde eine Statue der Jungfrau von Caacupé aufgestellt. Der Platz ist mit einer Beleuchtung ausgestattet, deren Batterien von Solarpaneelen aufgeladen werden. Der Aussichtspunkt ist über zwei Fußpfade erreichbar und bietet eine Aussicht auf das Pantanalgebiet im Norden und den Paraguayfluss im Osten. Fuerte Olimpo liegt auf einer Hochebene am Paraguayfluss. Südlich der Stadt liegen drei Berge, die sogenannten „Drei Brüder“. (ABC Color)

Asunción: In der vergangenen Woche hat eine Verhandlungsrunde stattgefunden, mit dem Ziel einer friedlichen Einigung zwischen dem paraguayischen Staat und dem Volk der Totobiegosode. Wie das Außenministerium bekanntgab, war in Vertretung der Ayoreo-Indianer die Nichtregierungs-Organisation Gat an der Verhandlung beteiligt. Zusätzlich waren Anführer der Totobiegosode bei dem Treffen dabei. Der Interamerikanische Menschenrechtshof war per Videoübertragung zugeschaltet. Es wurde über Fortschritte und Herausforderungen in den Verhandlungen informiert. Bei den Verhandlungen geht es um eine Forderung von Seiten der Ayoreo, ein Landstück in Alto Paraguay zugesprochen zu bekommen, auf dem angeblich ihre in Wildnis lebenden Verwandten als Nomaden leben. Die Forderung wurde bereits 1993 gestellt. (mre.gov.py, gat.org.py)

Asunción: Der Feiertag um den Sieg der Schlacht von Boquerón wird in diesem Jahr nicht verlegt. Das hat die Regierung entschieden. Der 29. September, der in Gedenken an den für Paraguay wichtigen Sieg bei Boquerón im Chacokrieg erinnert, fällt in diesem Jahr auf den Samstag. In den vergangenen Jahren gehörte der Tag zu den beweglichen Feiertagen, die aus strategischen Gründen des Tourismussekretariates immer wieder mal auf den Montag gelegt wurden, damit ein langes Wochenende entstand und Kurzurlaub möglich ist. Das war in diesem Jahr auch bei zwei nationalen Feiertagen wieder so: Der 1. März, Tag der Nationalhelden, und der 12. Juni, – Tag des Chacofriedens – wurden jeweils auf Montage gelegt. Der Schlacht von Boquerón soll aber am kommenden Samstag, den 29. September gedacht werden. (Última Hora)

Loma Plata: Die Munizipalität von Loma Plata und der Rotary Club haben ein Abkommen über Wasserversorgung unterzeichnet. Wie das Bürgermeisteramt auf seiner Facebookseite mitteilt, geht es bei dem Abkommen um die Einrichtung und den Betrieb der Wasserversorgung für die Ortschaften „Primer Intendente“ und „San Miguel“. Die Munizipalität will sich um die legale Seite des Projektes kümmern. Die Abteilung „Asunción Sur Ara Pyahu” des Rotary Clubs will Finanzierung des Projektes und die Bewusstmachungskampagnen in der Bevölkerung übernehmen. Dabei sollen die Einwohner der Ortschaften über die Wichtigkeit der sauberen Trinkwasserversorgung und über die Handhabung des Wasseranschlusses aufgeklärt werden. (Facebook Muni Loma Plata)

Asunción: Die Importe von Neuwagen sind im Laufe des Jahres weiter angestiegen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color unter Berufung auf die Kammer der Auto- und Maschinenverkäufer Cadam. Demnach sind bis Ende August 30 Prozent mehr neue Autos ins Land gebracht worden als im gleichen Vorjahreszeitraum. Vor allem der Import von Geländewagen habe zugelegt, um fast 50 Prozent. Gleichzeitig ging der Import von neuen Lastkraftwagen leicht zurück, um rund zwei Prozent. Im Durchschnitt kostete ein importiertes Auto 19 tausend 400 US-Dollar. (ABC Color)

Asunción: Im Justizmuseum ist gestern (Montag) ein neues Buch mit dem Titel „Takumbú“ vorgestellt worden. Wie die Zeitung La Nación berichtet, handelt es sich um einen Bildband, der einige der Waffen zeigt, die in der Haftanstalt Tacumbú im Laufe der Jahre beschlagnahmt worden sind. Wie die Autoren erklärten, werden die Dolche von den Gefangenen aus Metall, manchmal auch aus Kunststoff oder sogar auf Stoffen hergestellt. Der Dolch, „kyse“ genannt, sei nicht nur im Gefängnis, sondern auch im ländlichen Paraguay eine Waffe, aber auch ein Symbol von Macht und Männlichkeit, sagten die Autoren. Viele der Dolche, die bei Durchsuchungen in der Haftanstalt Tacumbú beschlagnahmt werden, werden in einem Lagerraum der Justiz aufbewahrt. (La Nación)