Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 25. September 2020

Regierung ruft hydrologischen Notstand für die Flüsse Paraná und Paraguay aus. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Staatspräsident Mario Abdo Benítez gestern, wie die Zeitung Hoy berichtet. Die beiden großen Flüsse, die die wichtigsten Wasserstraßen des Landes bilden, führen derzeit so wenig Wasser, dass die Schifffahrt dort schwierig oder unmöglich geworden ist. Aufgrund des Dekretes kann das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation Maßnahmen ergreifen, um die Bedingungen für die Schifffahrt zu verbessern. Dort wurde bereits gestern die Ausschreibung gestartet, in deren Rahmen Unternehmen für das Ausbaggern der Fahrrinne auf dem Río Paraguay Angebote einreichen können. Die Umschläge sollen am 19. Oktober geöffnet werden. (Hoy/Archiv ZP-30)

 

21-jährige Nivaclé-Sängerin wird viral. Wie Última Hora schreibt, hat Bianca Orqueda aus Filadelfia Nutzer der sozialen Medien mit ihrem selbstkomponierten Lied in ihrer Muttersprache begeistert. Das Lied heisst übersetzt: “Wo bist du?” Es handelt sich um ihr erste Single, die im Dezember 2019 in einem Studio aufgenommen wurde. Das Musikvideo mit dem Lied ist auf Youtube verfügbar. Orqueda hat in Córdoba, Argentinien ein Studium als Lehrerin von Musiktheorie belegt und hat dort andere Indigene kennengelernt, die Lieder in ihrer Muttersprache komponierten, wie Orqueda erzählt. Ihr Ziel ist, weiter zu studieren und eines Tages eine Musikschule für Kinder in ihrem Stadtteil Uj´e Lhavos zu eröffnen. Ausserdem will sie dazu beitragen, dass die ganze Welt ihre Sprache kennenlernt. (Última Hora)

Die Gesamtzahl der Infizierten steigt auf rund 36.400. Wie IP Paraguay meldet, haben sich mehr als 20.500 davon bereits wieder erholt. Das ist gut mehr als die Hälfte. Allein gestern waren 833 Neuinfizierungen bestätigt worden. Zudem wurden 16 neue Todesfälle gemeldet. (IP Paraguay)

Fuerte Olimpo wird heute 228 Jahre alt. Wie ABC Color schreibt, wurde die ehemalige Festung am 25. Sepember 1792 während der Kolonialherrschaft durch Spanien als “Fuerte de Borbón” gegründet. Nachdem Paraguay dann von Spanien unabhängig wurde, nannte Gaspar Rodríguez de Francia den Ort auf “Fuerte Olimpo” um. Die Feierlichkeiten zum Gründungstag dauern üblicherweise eine ganze Woche und beinhalten Schüleraufmärsche und grosse Speiseveranstaltungen mit von Viehzüchtern gespendetem Fleisch. In diesem Jahr wird lediglich eine religiöse Zeremonie in der dortigen katholischen Kathedrale gehalten.
Die Festung “Fuerte de Borbón” wurde von den Spaniern gebaut, um den Vorstoss der Portugiesen zu stoppen. Die Festung kam unter die Obhut von Kapitän Antonio Zavala y Delgadillo. Ursprünglich war die Festung mit Palmbaumstämmen gebaut worden. Zu Zeiten von Rodríguez de Francia wurde dort eine Festung gemauert. Das Gebäude ist heute am Verfallen. (ABC Color)

Der Bürgermeister von Minga Guazú ist wegen Umweltdelikten angeklagt worden. Davon berichtet ABC Color. Dabei geht es unter anderem um undrechtmässige Müllentsorgung. Der ermittelnde Staatsanwalt bat vor einem Gericht um 4 Monate Zeit für die Ermittlungen gegen Bürgermeister Digno Caballero Ruiz. Der Bürgermeister hatte offenbar eine Müllhalde für den Betrieb zugelassen, die nicht die notwendigen legalen und technischen Bedingungen erfüllt. (Útltima Hora)

Gestern Nacht hat es bei der Müllhalde Cateura gebrannt. Wie ABC Color berichtet, hatten mehrere Feuerwehr-Kompanien daran arbeiten müssen, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Weil es Müllhaufen waren, die brannten, war es teilweise schwierig gewesen, das Feuer effektiv zu bekämpfen. Um die Müllhalde herum leben zahlreiche Menschen in prekären Wohnungen. Viele davon leben davon, Reste aus der Müllhalde hervor zu holen und sie wiederzuverwerten. Cateura sollte als Müllhalde bereits vor mehreren Jahren geschlossen werden, wie aus einem Vertrag der Stadt Asunción und der Betreiberfirma Empo SA aus dem Jahr 2015 hervorgeht. Demnach sollte Cateura geschlossen und eine neue Müllhalde in Villa Hayes eingerichtet werden. Es hatte bei der Ausführung der Pläne jedoch Komplikationen gegeben, die sich erst kürzlich gelöst haben, wie die Zeitung schreibt. Der Asuncioner Stadtrat hat der Verwaltung nun 15 Tage Zeit gegeben, um einen Plan für die neue Müllhalde vorzulegen. (ABC Color)

Guaraní als Fremdsprache wird nun auch in Kolumbien unterrichtet. Wie La Nación schreibt, gibt es in Instituten in Brasilien, Argentinien, Uruguay, Bolivien, Indonesien und Deutschland die Möglichkeit Guaraní zu lernen. Nun gibt es das Angebot durch die paraguayische Botschaft auch in Kolumbien. In Uruguay gibt es eine Schule, in der Viertklässler ein Guaraní-Fach in der Schule haben. Guaraní unterscheidet sich dadurch von anderen indigenen Sprachen, dass 90 Prozent der Bewohner Paraguays, die nicht von Ureinwohnern abstammen, die Sprache sprechen. Andere Ureinwohnersprachen in anderen Ländern werden lediglich von den direkten Nachkommen der Ureinwohner gesprochen. (La Nación)

Angehende Schulabsolventen beantragen Erlaubnis zur Abschiedsfeier. Die Schüler des dritten Kurses der Mittelstufe an der renommierten Schule San José haben beim Mec eine entsprechende Petition eingereicht. Sie wollen ein letztes Mal in ihre Klassenzimmer zurückkehren, wie Última Hora aus einem Schreiben an das Erziehungsministerium zitiert. Nach 14 Jahren an der Schule wollten sie noch einmal in die Schuluniform schlüpfen, sie voller Stolz tragen und dann den Abschluss der Schule als Glücksmoment auf Fotos festzuhalten – unter den entsprechenden sanitären Bedingungen, die das Protokoll vorschreibt, heißt es in dem Bittgesuch. Vom Vizeministerium für Bildungswesen hieß es, man verstehe den Wunsch der Schüler, aber die Situation sei kompliziert. Vorerst gab Vizeminister Robert Cano kein grünes Licht. (Última Hora)

In Itá beschäftigt die Behörden der Fall einer vermissten jungen Mutter. Die 21 jährige Dahiana Espinoza war vor einer Woche verschwunden. Die neueste Spur führt laut Paraguay.com zu der Schwiegermutter, bei der das Telefon der Vermissten gefunden wurde. Der Mann von Dahiana, der bisher als Hauptverdächtiger gilt, soll es seiner Mutter ausgehändigt haben, nachdem er sein eigenes Mobiltelefon den Ermittlern gegeben hatte. Gestern hatte die Polizei mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt; – unter anderen den Lebensmittelladen, in dem die Frau gearbeitet hat. Weil sie in der Fleischabteilung tätig war, durchsuchten die Sonderermittler danach einen Schlachthof, der als Zulieferer gilt.
Als weiterer Verantwortlicher für das Verschwinden der Frau wird der ehemalige Vorgesetzte, ein Fleischhändler, gehandelt. Die Ermittler erhoffen sich nun mehr Erkenntnisse von den möglichen Beweisstücken, sowie aus und den Daten einer Überwachungskamera und den bisher beschlagnahmten Mobiltelefonen. Dahiana Espinoza war am 18. September wie gewöhnlich auf Arbeit gegangen. Seither wurde sie nicht mehr gesehen. Die Frau hat ein Kind. Der Vater hatte das Verschwinden seiner Partnerin beim Kommissariat von Itá angezeigt. Er gilt jedoch selbst als Hauptverdächtiger. Hinweise in seiner Wohnung und die Beschuldigung von Angehörigen der Vermissten, dass er ein Gewalttäter sei, reichten für einen Haftbefehl. (Paraguay.com/Hoy)