Asunción/Washington: Der Internationale Währungsfonds IWF hat seine Prognose für das paraguayische Wirtschaftswachstum angehoben. Laut einem Bericht des IWF, der am Montag veröffentlicht wurde, geht man für das laufende Jahr jetzt von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 4,2 Prozent aus. Im April hatte man noch mit 3,3 Prozent gerechnet. In dem Bericht wird hervorgehoben, dass die paraguayische Wirtschaft sich in den letzten Jahren stabil entwickelt hat, trotz Problemen in den Nachbarländern. Im 1. Halbjahr 2017 sei vor allem durch eine außergewöhnlich gute Sojaernte und durch das stetige Wachstum der Maquila-Industrie viel Geld verdient worden. Für das zweite Halbjahr rechnet man mit einem leichten Nachlassen des Wachstums, das aber durch Infrastrukturprojekte, wie Wegebauten, wieder ausgeglichen werden könnte. Kritik übt der Internationale Währungsfonds an dem Verfahren zur Erstellung des Haushaltsplanes. Der Haushaltsplan für das laufende Jahr war vom vergangenen Jahr übernommen worden, nachdem Präsident Cartes sein Veto gegen den Plan eingelegt hatte, der vom Kongress ausgearbeitet worden war. Der IWF sieht auch die Notwendigkeit, das der Bankensektor stärker überwacht werden sollte. Für ein weiteres Wirtschaftswachstum seien außerdem Investitionen in Infrastruktur unumgänglich, heißt es in dem Bericht. (imf.org)
Asunción: Die Interamerikanische Entwicklungsbank BID hat eine Studie über die Erfolgsgeschichte von „Tigo Money“ veröffentlicht. Darüber schreibt die Zeitschrift „Cinco Días“. Dem Bericht zufolge ist Tigo Money in Paraguay eines der erfolgreichsten Projekte in Lateinamerika zur Inklusion der Bevölkerung in das Finanzwesen. So gäbe es inzwischen mehr Geschäfte, die Finanzdienstleistungen von Tigo anböten, als Bankfilialen. In den letzten 3 Jahren sind über den Dienst des Mobilfunkanbieters Überweisungen in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar gelaufen. Laut Angaben der BID ist Paraguay eines der Länder, in dem die wenigsten Einwohner Zugang zu Finanzdienstleistungen haben. So haben nur 29 Prozent der Erwachsenen ein Bankkonto, und auch die Anzahl der Bankfilialen und Geldautomaten ist niedriger als im lateinamerikanischen Durchschnitt. (5 dias)
Asuncion: Innenminister Lorenzo Lezcano ist gestern nach Amambay gereist, um sich vor Ort ein Bild über die Sicherheitsvorkehrungen zu machen. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Paraguay.com. An der Spitze eines Kontingents von Polizisten und Spezialagenten zur Verbrechensbekämpfung leitet er die Untersuchungen um den brutalen Überfall in einer Diskothek von Pedro Juan Caballero am Wochenende.
Man arbeite zudem daran, die Sicherheit wiederherzustellen, damit die Menschen in der Stadt und im gesamten Departament wieder zur Normalität zurückkehren können, hieß es. Dazu gehört mehr Polizeipräsenz auf den Straßen, aber auch die Einrichtung eines Notrufsystems über die Nummer 911 wo Nationalpolizei, Innenministerium und Departamentsregierung zusammenarbeiten. Bei dem Überfall auf eine Diskothek in der Hauptstadt von Amambay waren am frühen Montagmorgen 4 Personen getötet und mindestens 10 verletzt worden. (Py.com)
Asuncion/Brüssel: Rigoberto Gauto wird Botschafter Paraguays vor der Europäischen Union in Brüssel. Der erfahrene Diplomat stellte sich gestern dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk in der belgischen Hauptstadt vor, wie das paraguayische Außenministerium heute bekanntgab. Tusk äußerte bei dem Treffen seine Hoffnung auf ein baldiges Zustandekommen des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur. Rigoberto Gauto Vielmann ist verheiratet, hat 4 Kinder und 4 Enkel. Er hat in Asunción Rechtswissenschaften studiert und als Rechtsanwalt später in Genf ein Aufbaustudium in intellektuellem Recht und Handelspolitik absolviert. Neben seinen Muttersprachen Spanisch und Guarani, beherrscht er die Sprachen Englisch und Französisch. Von 1976 bis 1991 hat er zunächst im paraguayischen Handelsministerium, danach im Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht im Bereich Kooperativen gearbeitet. Seit 1991 hat er zahlreiche Ämter im Außenminister innegehabt und war bereits Botschafter in Montevideo, Genf und in den USA. (MRE, www. mercosur.int)
Asuncion/Buenos Aires/Seoul: Vertreter aus Argentinien, Südkorea und Paraguay haben sich in Asunción getroffen, um über eine verstärkte Zusammenarbeit im Landwirtschaftssektor zu beraten. Es ging dabei darum, bestehende Kooperationsprojekte so aufeinander abzustimmen, dass sie effizienter werden, wie das paraguayische Außenministerium auf seiner Internetseite informierte. Gekommen waren Vertreter des argentinischen und des südkoreanischen Außenministeriums und der südkoreanischen Agentur für internationale Zusammenarbeit Koica. Auf paraguayischer Seite nahmen Personen aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, dem technischen Planungssekretariat, dem Außenministerium und dem Institut für Agrartechnologie, Inta, teil. Bei den Kooperationsprojekten geht es um 2 Initiativen, die zum Ziel haben, die Lebensqualität von Landwirten zu verbessern. Das soll durch eine Verbesserung der Produktionsbedingungen und Vermarktungsmöglichkeiten geschehen. Es der erste Versuch einer Drei-Parteienkooperation zwischen den 3 Ländern. (MRE)
Asunción: Morgen (Donnerstag) soll im Kongress ein staatliches Hilfspaket für die protestierenden Bauern behandelt werden. Das kündigte die Tageszeitung La Nación unter Berufung auf Kongresspräsident Fernando Lugo an. Konkret geht es bei dem Vorschlag nicht um einen Schuldenerlass, sondern darum, den Notstand für Kleinbauern im ganzen Land auszurufen. Kleinbauern sind dabei Bauern, die nicht mehr als 30 Hektar Land besitzen. Vom Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht wurde inzwischen die Bereitschaft bekundet, die Kleinbauern mit Produktionsmitteln und Werkzeug zu unterstützen. Außerdem könnten bestehende Gesetze verändert werden, die eine Neufinanzierung der bestehenden Schulden der Bauern vorsehen. (La Nación)
Lambaré: Auf einem Autofriedhof im Asuncioner Vorort Lambaré hat es gestern einen Großbrand gegeben. Der Platz liegt neben dem Gebäude des Fernsehsenders Red Paraguaya de Comunicacion, RPC. Das Feuer sei am Nachmittag ausgebrochen und hätte 6 Autos völlig ausgebrannt, teilte die Feuerwehr Reportern von Ultima Hora mit. Die Brandursache ist unbekannt. In Frage kommen ein Kurzschluss bei noch funktionierenden Autobatterien oder Brandstiftung. Das Feuer konnte binnen 30 Minuten gelöscht werden. (UH)
Asunción: Auf dem Grundstück des ehemaligen Supermarktes Ycuá Bolaños sollen ein Denkmal und ein Kulturzentrum gebaut werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, soll am kommenden 1. August, dem 13. Jahrestag der Tragödie von Ycuá Bolaños, das Grundstück formell an die Baufirma übergeben werden. Auf dem rund 6 tausend Quadratmeter großen Grundstück soll ein Kulturzentrum gebaut werden, das unter anderem einen Hörsaal für 400 Personen enthalten soll. Am Sonntag, den 1. August 2004 war der Supermarkt Ycuá Bolaños an der Asuncioner Straße Artigas ausgebrannt. Bei dem Feuer waren rund 400 Menschen ums Leben gekommen, vor allem weil die Türen verschlossen worden waren, um Plünderungen zu vermeiden. (ABC Color)
Itapé/Ybycuí: Die Wanderausstellung über das Leben des Schriftstellers Augusto Roa Bastos kommt nach Guairá und Paraguarí. Im August würden die 30 Bilder über den berühmtesten Autor Paraguays zuerst in Itapé und danach in Ybycui für das Publikum ausgestellt, berichtet das Nachrichtenportal Paraguay.com. Die Fotoausstellung nennt sich „Maletas de Roa“, was zu Deutsch soviel wie „die Koffer von Roa“ bedeutet. Sie machte Station im Ausland in Spanien, Frankreich und England, und hält sich in Paraguay nacheinander in den verschiedenen Departamenten des Landes auf. (Py.com)
Santa Cruz de la Sierra: Die paraguayische Ölgesellschaft Petropar und die bolivianische Gesellschaft YPFB haben ein Abkommen zur Zusammenarbeit geschlossen. Laut Angaben der Zeitung Ultima Hora wurde das Abkommen gestern (Dienstag) von den Präsidenten beider Unternehmen unterzeichnet. Vorgesehen ist die Lieferung von Erdgas und Harnstoff an Paraguay. Harnstoff kann aus Erdgas hergestellt und für industrielle Prozesse verwendet werden. Paraguay hat einen Erdgasverbrauch von 100 Millionen Kilogramm pro Jahr. In dem Abkommen sind auch Studien für den Bau einer Gas-Abfüllanlage in Paraguay und für den Bau einer Gasleitung von Bolivien nach Paraguay enthalten. (Ultima Hora)
Asunción: In Villarrica entsteht eine Fabrik für Düngemittel. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Die Fabrik wird von dem Unternehmen Friedmann, das durch Zuckerherstellung bekannt geworden ist, aufgebaut. Wie der Unternehmer Emmanuel Friedmann erklärte, sollen in der Fabrik Reste aus der Zuckerrohr-Verarbeitung und Basaltmehl zu einem Dünger gemischt werden. Basaltmehl entsteht, indem Basaltsteine zerschlagen und gemahlen werden. Die Fabrik soll 40 Personen in drei Schichten Arbeit geben. Die Investition beläuft sich auf 1,6 Millionen US-Dollar. (La Nación)