Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 26. Juni 2019

Rom: Außenminister Castiglioni wirbt in Italien um Investitionen. Dorthin war der Minister zur Konferenz der Welternährungsorganisation FAO gereist. Bei einem Treffen mit dem italienischen Amtskollegen ging es um die Möglichkeiten, miteinander auf Handelsbasis stärker zusammenzuarbeiten, wie IP-Paraguay berichtet. Der paraguayische Außenminister wies demnach auf die zahlreichen Nachkommen italienischer Einwanderer in Paraguay hin, und auf die Investitionsmöglichkeiten in den Bereichen Industrie und Finanzdienstleistungen, – was in seiner Meinung eine gute Basis für Investitionen italienischer Unternehmer wäre.
Der italienische Außenminister Enzo Moavero sieht in Paraguay vor allem einen hervorragenden strategischen Standort im Herzen von Südamerika, und enormes Potenzial, das durch den Bau des biozeanischen Korridors und den Ausbau der Wasserstraße Paraguay-Paraná entstehen könnte. Beide Minister äußerten sich zudem zuversichtlich in Bezug auf die Verhandlungen zwischen den Wirtschaftsblöcken Mercosur und der Europäische Union, die in dieser Woche in Brüssel fortgesetzt werden. (IP-Paraguay)

 

Emboscada/Coronel Oviedo/Asunción: Justizministerium schließt zwei Haftanstalten für neue Häftlinge. Zumindest vorübergehend, wie ein Dekret des Ministeriums vom 25. Juni vorsieht. Es handelt sich nach Angaben der staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay um das Regionalgefängnis von Coronel Oviedo und die Haftanstalt „Padre Juan Antonio de la Vega” von Emboscada. Dort sitzen derzeit rund 1 tausend 500 Personen in Haft, – in Coronel Oviedo über 2 tausend. In beiden Fällen sind die Haftanstalten damit deutlich überbelegt. Nach gewaltsamen Zusammenstößen mit 10 Toten im Gefängnis von San Pedro am 16. Juni ist die Situation in den Haftanstalten des Landes ein permanentes und vieldiskutiertes Thema; – in den Medien und auch in der Politik.
Die Abgeordneten hatten gestern in einer Sondersitzung einen Gesetzentwurf gebilligt, der den Notstand in Haftanstalten vorsieht. Das macht den Weg frei für schnellere Prozesse beim Bau von 3 neuen Gefängnissen. Außerdem für mehr Polizeipräsenz im näheren Umkreis von Haftanstalten. Die Regierung hatte in der vorigen Woche angekündigt, der Überbevölkerung in den Gefängnissen unter anderem damit entgegenwirken zu wollen, dass in den nächsten 24 Monaten 3 neue Anstalten gebaut werden: 2 in Emboscada und eine in Minga Guazú. 2 weitere Gefängnisbauten sind in Planung. (IP-Paraguay)

Asunción: Der Bau des biozeanischen Korridors soll vom MOPC selbst überwacht werden. Das sagte der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, gegenüber ABC Cardinal. Bei öffentlichen Bauten ist es in Paraguay üblich, ein externes Unternehmen zu beauftragen, damit es sicherstellt, dass der Bau nach den Vorgaben durchgeführt wird. Der Verantwortliche für strategische Projekte im Ministerium, Jorge Vergara erklärte, die Ausschreibung für eine entsprechende Firma sei zu langsam und von Protesten begleitet gewesen. Deshalb habe man aus dem Ministerium ein 50köpfiges Team zusammengesellt, das selbst den Bau überwachen soll. Die Asphaltierung der 226 Kilometer langen Strecke zwischen Loma Plata und Carmelo Peralta soll etwa 420 Millionen US-Dollar kosten. Durchgeführt werden die Arbeiten von den Unternehmen „Queiroz Galvão“ aus Brasilien und „Ocho A“ aus Paraguay. (ABC Color)

Asunción: Kommandant der Nationalpolizei fordert die Bevölkerung auf, Scheibenputzer und Auto-Aufpasser nicht zu bezahlen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Wie der Kommandant Gregorio Walter Vázquez in einer Pressekonferenz erklärte, sei die Polizei immer an dem Thema dran. Dabei bezog er sich auf Personen, die auf den Straßen Autoscheiben putzen oder beim Einparken behilflich sind. Es sei aber aus juristischer Sicht schwierig, die Personen anzuzeigen. Die effizienteste Methode gegen diese Art der informellen Arbeit auf der Straße vorzugehen sei, wenn Autofahrer aufhören würden, Geld für das Putzen der Windschutzscheibe oder für das Parken ihres Autos zu bezahlen. (ABC Color)

Benjamín Aceval: Der Stadtrat von Benjamín Aceval stimmt für die Untersuchung der Amtsführung von Bürgermeister Óscar Duarte. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Hoy. Die Mehrheit der Stadträte stimmten gestern dem Antrag zu, eine Intervention im Bürgermeisteramt durchzuführen. Dem Bürgermeister von Benjamín Aceval wird schlechte Amtsführung vorgeworfen. Er habe Projekte nicht vorangetrieben, obwohl eine Finanzierung vorläge, hieß es von Seiten der Stadträte. Außerdem habe der Bürgermeister keine Anfragen von Seiten des Stadtrates beantwortet. In einem nächsten Schritt muss die Abgeordnetenkammer darüber entscheiden, ob eine Intervention durchgeführt wird. (www.hoy.com.py)

Mariscal Estigarribia: Das Bürgermeisteramt von Mariscal Estigarribia bereitet die Erschließung von Grundstücken vor. Darüber berichtet das Bürgermeisteramt auf seiner Facebookseite. Mitarbeiter aus dem Katasteramt arbeiten daran, in der sogenannten „Dritten Zone“ Schneisen in den Wald zu schlagen und die zukünftigen Straßen zu vermessen. In dem Ortsteil, der offiziell „San Eugenio de Mezenod“ heißt, sollen etwa 100 Sozialwohnungen entstehen. Die Häuser sollen von dem Fonds für Sozialwohnungen der Regierung, Fonavis, gebaut werden. (Facebook Muni Mariscal Estigarribia)

Asunción: Das Innenministerium will bis Jahresende mehr als 1 tausend zusätzliche Polizisten einstellen. Das gab der Innenminister Juan Ernesto Villamayor gegenüber ABC Color bekannt. Momentan gibt es in Paraguay 24tausend Polizisten. Laut Internationalen Organisationen sollte das Land etwa über 60tausend Polizisten verfügen. Villamayor erklärte, man versuche, etwa 1 tausend neue Polizisten pro Jahr anzustellen. Ein Teil davon soll zu der Elitetruppe Lince gehören. Die Stärke der Polizeikräfte wird meist mit Polizisten pro 100tausend Einwohner angegeben. Es gibt international keine absoluten Richtwerte, wie viele Polizisten ein Land braucht, da dieses von der Größe des Landes, der Geografie und der Kriminalitätsrate abhängig ist. Mit 330 Polizisten pro 100 tausend Einwohner hat Paraguay eine so hohe Polizeidichte wie die europäische Union. (ABC Color, kleinezeitung.at)

Weltweit: Erfolge für paraguayische Sportler in nicht-traditionellen-Sportdisziplinen. Wie das Nachrichtenportal IP Paraguay berichtet, haben paraguayische Sportler in den letzten Tagen in Disziplinen Erfolge gefeiert, wo die Wettkämpfe nicht immer im Licht der Öffentlichkeit stehen. So errang die Rollschuhläuferin María Sophía Veiluva die Goldmedaille bei einem Turnier in Italien. Sie gewann die Kategorie „Solo Dance Junior“. Gemeinsam mit drei anderen paraguayischen Rollschuhläufern wird sie in der kommenden Woche an der Weltmeisterschaft in Barcelona, Spanien, teilnehmen. In der Weltmeisterschaft im Rudern in Polen belegte die Paraguayerin Gabriela Mosqueira den 15. Platz im Einer. An dem Turnier, das für Frau Mosqueira als Vorbereitung auf die Panamerikanischen Spiele dient, nahmen 800 Sportler teil.
Im Fechten war die 13jährige Luciana García in der Südamerikameisterschaft in Sao Paulo erfolgreich. Das Mädchen aus Santani holte in der Kategorie „Säbel“ die Goldmedaille. Außerdem gewann sie in der Kategorie Schwertkampf die Bronzemedaille. Es waren die einzigen Medaillen, die die 12köpfige paraguayische Mannschaft aus Brasilien mitbrachte. (IP Paraguay)