Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 26. September 2017

Santa Rosa del Aguaraý: Im Departament San Pedro findet heute ein Marsch für den Frieden statt. Es ist eine Initiative der Produktionsgremien, Zivil-Organisationen aus dem Departament und der örtlichen katholischen Kirchengemeinde, wie die Zeitungen ABC-Color und Ultima Hora berichteten. Die Organisatoren hatten im Vorfeld in einem Kurz-Werbefilm die Bevölkerung aufgerufen, sich an dem Marsch zu beteiligen. Man solle in Weiß gekleidet zur Kirche von Santa Rosa del Aguaraý kommen. Dort startete der Marsch für Frieden im Norden des Landes in Richtung Fernstraße 3. Hunderte Teilnehmer seien in weißen T-Shirts, mit weißen Fahnen und weißen Luftballons angereist, berichtete ABC-Color. Mit Aussagen wie „Wenn 5 Landsleute entführt sind, sind wir alle Entführte“ und „Wir alle sind der Norden, unabhängig von Religion oder Partei“ waren die Organisatoren an die Öffentlichkeit gegangen. Beteiligt sind die Produktionsgremien ländliche Vereinigung ARP, der Produktionsverband UGP, der Verband für Produktion, Industrie und Handel Feprinco und der paraguayische Industrie-Verband, UIP. Zum ersten Mal überhaupt beteiligen sich an einer Kundgebung die Bewohner aus 4 von Entführungen betroffenen Mennonitenkolonien. Der heutige Tag wurde in zahlreichen Distrikten von San Pedro zum arbeitsfreien Tag, – und der Friedensmarsch zum Event von besonderem Interesse auf Departamentsebene erklärt. Bewohner der Mennonitenkolonien, aus denen 3 der 5 Entführungsopfer kommen, sagten gegenüber der Presse, ihnen sei in den vergangenen Tagen von Mitgliedern der Einsatztruppe FTC geraten worden, nicht an dem Marsch teilzunehmen. Die Initiative sei politisch motiviert, – man nutze die Mennoniten nur für gewisse politische Zwecke aus. Den Mennoniten sei von der FTC mit Repressalien gedroht worden, falls sie sich entscheiden, teilzunehmen, sagten Siedler den Zeitungsreportern. Die Teilnehmer des Friedensmarsches heute fordern ein Ende der Entführungen durch die selbsternannte paraguayische Volksarmee und mehr Sicherheitsmaßnahmen von Seiten der Regierung. (abc.com.py, ultimahora.com, wochenblatt.cc)

 

Asunción: Gestern haben 11 neue Botschafter dem Außenminister Eduardo Loizaga ihre Beglaubigungsschreiben vorgelegt. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Es handelt sich um die Abgesandte von Zypern, dem Iran, Saudi-Arabien, Mali, Nepal, Norwegen, Finnland, Serbien, Kongo, der Elfenbeinküste und den Fidschi-Inseln. Die meisten dieser Botschafter haben ihren Amtssitz in Brasilien oder Argentinien. Der offizielle Amtsantritt vor Staatspräsident Cartes soll Mitte Oktober stattfinden. (ABC Color)

Asunción: Gesundheitsratgeber für Rallye Trans-Chaco. Das Gesundheitsministerium hat Empfehlungen für Personen ausgesprochen, die für die Zeit der Rally Tans-Chaco in den Westen Paraguays reisen. Die Tageszeitung La Nacion veröffentlichte eine Liste mit Gesundheitstipps, wo vor allem auf die Gefahr der Ansteckung mit Chaco-typischen Krankheiten hingewiesen wurde. Dazu gehören laut dem Schreiben die Lungenkrankheit, die vom Hantavirus hervorgerufen wird, die Chagas-Krankheit, sowie Risiken, sich mit Cólera und anderen Kranheiten zu infizieren, die auf Hygienemangel oder schlechte Lebensmittelverwahrung zurückzuführen sind. Außerdem warnt das Ministerium vor Krankheiten wie Dengue, Chicunguña und Zika, die von Mücken übertragen werden, vor Tollwut und auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Den Reisenden und Teilnehmern der Rallye rät das Ministerium, Desinfektionsmittel und Artikel zur Mückenbekämpfung mit sich zu tragen, – den chronisch Kranken, ihre Medikamente in ausreichender Menge mitzunehmen und eine Telefonnummer für den Notfall dabei zu haben. Nach der Rückreise sollte im Falle von Symptomen wie Magen-Darmbeschwerden oder Fieber sofort ein Arzt aufgesucht werden. Die Rallye Trans-Chaco findet vom 30.September bis zum 6. Oktober statt. (La Nacion)

Asunción: Polizei kontrolliert Scheibenputzer an Straßenkreuzungen. Ab sofort wird die Polizei die Asuncioner Straßenkreuzungen überwachen, wo es am ehesten zu Auseinandersetzungen zwischen Scheibenputzern und Verkehrsteilnehmern kommen könnte. Damit sollten Zwischenfälle wie der in der vergangenen Woche in Zukunft verhindert werden, berichtet Zeitung Hoy heute unter Berufung auf eine Bekanntgabe der Polizei. Vor einer Woche war es zwischen einem Richter des obersten Wahlgerichts und einer Scheibenputzerin zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen, nachdem die Frau es sich nicht hatte nehmen lassen, trotz Wiederspruchs des Autofahrers die Windschutzscheibe des Autos zu wischen. Daraufhin war dem Autoführer der Geduldsfaden gerissen. Er war aus dem Wagen gestiegen und hatte die Frau gewaltsam vom Auto entfernt. Dabei war die Frau verletzt worden. Der Vorfall hatte zu lebhaften Diskussionen um die Situation der Scheibenputzer geführt, die laut Beschluss der Stadt nicht mehr auf den Straßen arbeiten dürfen. Im Stadtrat von Asuncion führte der Vorfall zu der Entscheidung, dass die Polizei künftig in Zusammenarbeit mit mehreren staatlichen Organisationen die kritischen Straßenkreuzungen bewachen wird. Die Polizei organisierte mittlerweile einen Dialogtisch mit Senad, Codeni, Gesundheitsministerium, dem Sekretariat für Kindheit und Jugend und Staatsanwaltschaft, um sich auf gemeinsame Aktionen zu einigen. (hoy.com)

Asunción: Die erste paraguayische Pilotin in der kommerziellen Luftfahrt hat ihre Arbeit aufgrund von Diskriminierungen niedergelegt. Wie das paraguayische Nachrichtenportal „24 horas“ berichtet, hatte Acosta vor 22 Jahren als Stewardess bei der damaligen Fluggesellschaft Lapsa angefangen. Nebenbei machte sie in 3 Jahren ihren Pilotenschein. Nach drei Jahren sei sie der erste paraguayische weibliche Flugkapitän geworden, berichtet der Nachrichtendienst. Schon vor sieben Jahren hatte Acosta darauf hingewiesen, dass sie sich, weil sie Frau sei, in ihrer Arbeit stark diskriminiert fühle. Die sexuellen Belästigungen, sowie physische und verbale Misshandlungen hätten schließlich dazu geführt, dass sie ihren Beruf nicht mehr ausüben könne, sagte die Pilotin. Sie sei deshalb für ein Jahr krankgeschrieben worden. Vom Fürsorgeinstitut IPS habe man sie daraufhin direkt in den Ruhestand versetzt. (24horas.com.py, ABC Color)

Asunción: Am kommenden Freitag startet offiziell die Aussaat für die Sesamernte 2017/2018. Anlässlich dazu soll in Choré, im Departament San Pedro eine Feier stattfinden. Ein Sprecher der paraguayischen Kammer für Sesamanbau sagte gegenüber ABC Color, man erwarte eine Aussaatfläche von 30 tausend Hektar. Die Bauern hofften, auf Erträge in Höhe von 700 Kilogramm pro Hektar zu kommen. Gegenwärtig sei der Preis für geernteten Sesam mit 4 tausend 500 bis 5 tausend Guaraníes pro Kilogramm verhältnismäßig hoch. Etwa 60 Prozent der paraguayischen Sesamernte wird jährlich nach Japan exportiert. Andere Abnehmer sind Israel, Mexiko und die USA. Obwohl es Versuche gebe, den Sesam zu Öl oder Gebäck zu verarbeiten, zögen die meisten Kunden den Kauf von unverarbeitetem Sesam vor, sagte der Sprecher. (ABC Color)

Asunción: Goldenes Buch kommt ins National-Archiv. Das sogenannte „Goldene Buch“ wurde von Staatspräsident Horacio Cartes an den Kultusminister Fernando Griffith überreicht und anschließend in das Nationalarchiv von Asunción gebracht. Darüber berichtete die staatliche Nachrichtenagentur heute. Bei dem Buch handelt es sich um ein Register der Schmuckstücke, die im Dreibundkrieg von paraguayischen Frauen gespendet wurden, um die Kriegskosten bezahlen zu helfen. Nach der Überlieferung trafen sich im Jahr 1867 Frauen und beschlossen ihren Schmuck zu spenden. Diese Spenden wurden in ein Register, bestehend aus drei Bänden, eingetragen, die heute als „Goldenes Buch“ bezeichnet werden. Das Buch wurde von den Siegermächten des Dreibundkrieges mitgenommen und war mehr als 100 Jahre in Brasilien. Seit 1975 wurde das Buch im Regierungspalast aufbewahrt. Im Nationalarchiv soll es nun als nationales Kulturgut unter starken Sicherheitsvorkehrungen und mit passenden Konservierungsmethode konserviert, aufbewahrt werden. (ip-gov.py)

Asunción: Im Kino „Villamora Cine Center“ beginnt heute das paraguayische Filmfestival. Wie die Veranstalter auf ihrer Internetseite bekanntgaben, werden bis zum 12. Oktober in 2 Kinosälen pro Tag 10 bis 14 Filme gezeigt. Die Streifen kommen aus insgesamt 29 Ländern. Einer davon wurde aus Aufnahmen eines belgischen Forschers zusammengestellt, der 1924 unter anderem auch den Chaco bereist hat. Ehrengast des 26. Internationalen Filmfestivals von Paraguay ist dieses Mal Taiwan. Deshalb eröffnet heute Abend eine Produktion aus dem ostasiatischen Inselstaat das Festival. Es handelt sich um eine Kombination aus Komödie, Drama und Romantik, wie der Veranstalter gegenüber Ultima Hora bekanntgab. Während der 2 Wochen werden 2 aktuelle Jahres-Anlässe in Paraguay die Filmveranstaltungen begleiten: Das 480-jährige Bestehen von Asunción und der 1 hundertste Geburtstag des Schriftstellers Augusto Roa Bastos. Eintrittskarten für die Veranstaltungen gibt es ab 20 tausend Guaranies. (cinefestpy.org, ultimahora.com)

Asunción: Seprelad will in Zukunft auch Kredithäuser beaufsichtigen. Das sagte der Vorsitzende des Sekretariates, das zur Vorbeugung von Geldwäsche verantwortlich ist, Oscar Bóidanich, gegenüber ABC Color. Seinen Angaben zufolge hat die Seprelad ein Recht darauf, alle Institutionen aus dem Bankensektor, sowie Geldwechselstuben, Genossenschaften, Immobilienunternehmen und Nicht-Regierungs-Organisationen zu überwachen. Bóidanich sprach sich dafür aus, Kredithäuser auch in die Reglementierung einzuschließen. Laut Angaben des Seprelad gibt es im Land 174 Kredithäuser. Von diesen will das Sekretariat wissen, wer ihre Direktoren sind, wo das ausgeliehene Geld herkommt, und wer die Aktionäre der Unternehmen sind. (ABC Color)