Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 26. September 2018

Asunción: Staatspräsident Abdo Benítez verhängt Notstand über Infrastruktur in Gefängnissen. Ein entsprechendes Dekret wurde gestern erlassen. Es gilt für alle Haftanstalten des Landes, wie Última Hora schreibt. Das Justizministerium wird in dem Erlass mit der Aufgabe betraut, die Mittel zu suchen, die für eine Verbesserung der Einrichtungen und den Neubau von Strafanstalten notwendig sind. Das Finanzministerium wurde angewiesen, auf schnellstem Weg Maßnahmen einzuleiten, damit das Justizministerium das notwendige Geld bekommt. Das Dekret sieht zudem vor, Gerichtsprozesse oder noch ausstehende Prozesse zu beschleunigen, damit die Situation der Häftlinge, die in Untersuchungshaft sitzen, verbessert wird. Die Menschenrechtskommission im Senat will aufgrund eines Berichtes der Antifolterkommission die Situation der Häftlinge gründlich untersuchen, um Empfehlungen abgeben zu können. Laut dem Bericht warten rund 80 Prozent der 13tausend Häftlinge in paraguayischen Gefängnissen auf ein Urteil. Die für etwa siebentausend Personen eingerichteten Anstalten sind deutlich überbelegt. (Última Hora)

 

Asunción/Río de Janeiro: Tochter eines brasilianischen Diplomaten erfährt nach 39 Jahren die wahre Todesursache ihres Vaters. Darüber berichtet ABC Color. Es handelt sich um die Tochter des ehemaligen brasilianischen Botschafters in Paraguay, José Jobim. Dieser hatte, als er bereits im Ruhestand war, ein Buch über Korruptionsfälle beim Bau des Wasserkraftwerkes Itaipú geschrieben. Daraufhin war er im Jahr 1979 in Río de Janeiro verschwunden und einen Tag später erhängt aufgefunden worden. Obwohl sein Körper Spuren von Folter zeigte, hätten die Behörden als Todesursache Selbstmord angegeben. Erst jetzt sei von einem Gericht die Todesursache geändert worden, auf Mord aus politischen Gründen. Laut Angaben der Tochter von Jobim hatte ihr Vater Dokumente, die belegen, dass die Turbinen das Wasserkraftwerkes von einem deutschen Hersteller für das 10fache des ursprünglich vorgesehenen Preises gekauft worden waren. Diese Beweispapiere seien irgendwann aus ihrem Haus gestohlen worden, so Frau Jobim. (ABC Color)

Campo Murão, Brasilien: In dem südbrasilianischen Städtchen ist heute früh wieder ein paraguayischer Bus überfallen worden. Laut Bericht der Zeitung Última Hora, war der Fernbus des Unternehmens Sol del Paraguay auf dem Rückweg von Sao Paulo mit Touristen an Bord unterwegs, als um 3 Uhr früh Unbekannte ihn zum Stoppen zwangen, eindrangen und die Passagiere bedrohten. Familienangehörige von betroffenen Passagieren erzählten dem Fernsehsender Telefuturo, die Banditen hätten alles Hab und Gut der Reisenden an sich genommen und seien danach verschwunden. Niemand sei verletzt worden. Ein Bus desselben Unternehmens war bereits im Mai in Südbrasilien auf ähnliche Weise überfallen worden. Die Überfälle durch sogenannte Asphalt-Piraten bereiten paraguayischen Tourismus-Unternehmen zunehmend Sorgen. (Última Hora)

Asunción: Heute beginnt in der Landeshauptstadt die 10. Paraguayisch brasilianische Handels- und Geschäftsmesse. Unter dem Motto „Gelegenheiten für die Welt” treffen sich bis zum 28. September in einem Saal des Hotels „De Las Torres“ beim Einkaufszentrum Paseo La Galería Geschäftsleute aus Brasilien und Paraguay. Dazu gehören laut Angaben der Organisatoren, Fachvorträge, kulturelle und touristische Angebote, eine Geschäftsrunde und über 70 Stände, die Nützliches zum Thema ausstellen. Gastgeber ist die paraguayisch-brasilianischen Handelskammer. Deren Vizepräsident Junio Dantas, sagte im Vorfeld im Interview mit La Nación, man rechne mit über 300 Geschäftsleuten aus dem Nachbarland. (La Nación)

Mariscal Estigarribia: Die Munizipalität Mariscal Estigarribia führt derzeit eine öffentliche Ausschreibung für den Bau eines Gesundheitszentrums in Virgen de Fátima durch. Wie das Bürgermeisteramt auf seiner Facebookseite bekanntgab, endet die Ausschreibung in dieser Woche. Für den Bau des Gebäudes sind etwa 550 Millionen Guaraníes vorgesehen. Virgen de Fátima liegt an der Straße „Linea 32“, etwa 150 Kilometer südlich von Mariscal Estigarribia. (Facebook Muni)

Pilcomayo-Zone: Bewohner fordern stärkere Kontrolle bei den Baggerarbeiten am Pilcomayo. Wie die Zeitung ABC-Color berichtet, gibt es unter den Anwohnern unterschiedliche Meinungen darüber, ob die Arbeiten der letzten Ausschreibung ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Am Montag waren die Angebote für die nächsten Baggerarbeiten am Grenzfluss geöffnet worden. Von den sieben Baufirmen, die sich beworben haben, legte das Unternehmen T&C S.A. das günstigste Angebot für die Arbeiten am Teilstück 1 vor, mit 17tausend 500 Guaraníes pro ausgebaggertem Kubikmeter Erde. Für das Teilstück 2 kam das beste Angebot von dem Konsortium Pilcomayo, das die Arbeit für rund 14tausend Guaraníes machen wird. (ABC-Color)

Mariscal Estigarribia: Die nationale Telefongesellschaft Copaco bietet seit dieser Woche in Mariscal Estigarribia Fernsehen übers Internet, das sogenannte IPTV, an. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind bisher zwei Kunden für den Dienst angemeldet. In einer nächsten Ausbaustufe will die Gesellschaft Festnetz und Internet in La Patria anbieten, danach in Infante Rivarola an der Grenze nach Bolivien. (ABC Color)

Asunción: Übermittag lieber keine Wäsche bügeln. Das rät der staatliche Stromversorger Ande Stromkunden für den bevorstehenden Sommer. Der Ande-Vorsitzende Pedro Ferreira sagte im Interview mit Reportern von Última Hora, in der heißesten Zeit des Jahres sei mit Stromausfällen zu rechnen. Der Grund dafür sei, dass man bei Ande über Jahre versäumt habe, in die Wartung der bestehenden Infrastruktur und neue Einrichtung zu investieren, so Ferreira. Damit es im kommenden Sommer nicht allzu oft zu Überlastungen des Stromnetzes kommt, gab er Tipps für den Umgang mit Strom im Haushalt. Das Wichtigste sei, dass Übermittags und am Abend nicht alle Klimaanlagen zugleich angeschaltet werden. – Sonst könnte der Transformator an der nächsten Straßenkreuzung explodieren, warnt der Ande-Vorsitzende. Laut Ferreira befinden sich in Asunción eintausend 500 und auf dem Land dreitausend Stromverteilerzentren in schlechtem Zustand. (Última Hora)

Katueté: In dieser Ortschaft im Departament Canindeyú ist gestern ein gesuchter Verbrecher aus Brasilien verhaftet worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, waren Polizisten bei einer Kontrollfahrt auf den Mann aufmerksam geworden, weil dieser versucht hatte sein Gesicht zu verbergen. Bei einer Personenkontrolle hatte es sich herausgestellt, dass gegen den 28jährigen in Brasilien ein Haftbefehl vorliegt. Er wird wegen Drogenhandels gesucht. Es wird vermutet, dass der Mann Mitglied der Kriminellenvereinigung PCC ist. (ABC Color)

Asunción: Der britische Botschafter in Paraguay, Matthew Hodges, wirbt für ein Stipendienprogramm der britischen Regierung. Wie ABC Color berichtet, bereist Hodges alle Departamente Paraguays, um junge Leute für das „Chevening“ – Stipendienprogramm zu begeistern. Das Programm verspricht die Bezahlung von Lebenshaltungskosten und Studiengebühren, während der Student an einer Universität seiner Wahl in Großbritannien studiert. Verlangt werden unter anderem ein Vorstudium, Berufserfahrung und Kenntnisse der englischen Sprache. Auch muss der zukünftige Student bereits eine Zulassung einer britischen Universität haben. (ABC Color, www.chevening.org)