Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 27. August 2019

Ayolas: Der Konflikt in Yacyretá konnte beigelegt werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, war es gestern beim Wasserkraftwerk Yacyretá zu einem Zwischenfall gekommen. Die argentinische technische Leitung des Wasserkraftwerkes hatte verhindert, dass paraguayische Ingenieure die Arbeiten zur Anpassung an die neue 500tausend Volt-Leitung fortsetzen. Erst müsse auf argentinischer Seite die Leitung Nummer 3 repariert werden, erklärte der argentinische technische Leiter. Die Leitung Nummer 3 hatte im Juni den großen Stromausfall verursacht, der praktisch ganz Argentinien und Uruguay betroffen hatte. Bisher wurde die Leitung nicht repariert. Der Konflikt um die Arbeiten konnte gestern Abend noch aufgelöst werden. Heute Vormittag sollte vom argentinischen und paraguayischen Yacyretá-Direktor ein Abkommen zur endgültigen Beendigung des Streits unterzeichnet werden. Paraguay bezieht bisher lediglich über eine 220tausend Volt-Leitung Strom von Yacyretá. Eine 500tausend Volt-Leitung zwischen dem Wasserkraftwerk und Villa Hayes ist bereits fertiggestellt worden. Gegenwärtig wird noch an der Anschlusseinheit gearbeitet. Die Arbeiten werden vom japanischen Unternehmen Mitsubishi durchgeführt. Laut den Plänen soll der Anschluss im Dezember in Betrieb gehen. (ABC Color)

 

Asunción: Das Unterhaus wird heute über die Absetzung von vier Bürgermeistern entscheiden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, soll in einer außerordentlichen Sitzung seit 10 Uhr beraten werden, ob vier Bürgermeister ihres Amtes enthoben werden. Der Bürgermeister von Humaitá in Ñeembucú wird unter anderem beschuldigt, den Einsatz einer Ambulanz verhindert zu haben, was den Tod eines Babys zur Folge hatte. Der Bürgermeister von San Carlos del Apa in Concepción steht vor der Absetzung, weil er Bauarbeiten bezahlt haben soll, die nicht durchgeführt wurden. Des Weiteren sollen die Bürgermeister der Ortschaften „Francisco Caballero Álvarez“ in Canindeyú und San Pablo im Departament San Pedro wegen Veruntreuung von Geldern ihres Amtes enthoben werden. In ihrer Sitzung heute wird die Abgeordnetenkammer außerdem entscheiden, ob Untersuchungsverfahren gegen acht weitere Bürgermeister eingeleitet werden. (ABC Color)

Barranquilla, Kolumbien: Der interamerikanische Menschenrechtshof befasst sich seit heute mit einem Fall, in dem der paraguayische Staat angeklagt wird. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Bei dem Fall „Noguera und andere gegen Paraguay“ geht es um den Tod des jungen Soldaten Vicente Ariel Noguera während dessen Militärdienst im Chaco. Noguera war im Jahr 1996 während seiner Militärausbildung in Mariscal Estigarribia gestorben. Die Eltern geben an, ihr Sohn sei aufgrund einer zu schweren physischen Belastung gestorben. Da sie finden, der Tod ihres Jungen sei vor der paraguayischen Justiz unzureichend aufgearbeitet worden, sind sie vor den Interamerikanischen Menschenrechtshof gezogen. (ABC Color)

Azotey, Departament Concepción: Dort wird seit dem Wochenende ein 11jähriger Junge vermisst. Er soll am Samstag im Fluss Ypané in der Siedlung Nueva Fortuna bei Kurusu de Hierro verschwunden sein, wie Última Hora unter Berufung auf die Polizei berichtet. Demnach war der Junge zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern an dem Fluss fischen, als er beim Angel-Hineinwerfen ins Wasser fiel und nicht mehr auftauchte. An der Suche nach dem Jungen beteiligten sich Nachbarn, die Feuerwehr von Horqueta, die Küstenwache von Concepción und die Sondereinsatztruppe FTC. – Bislang ohne Erfolg. (Última Hora)

Asunción: Itaipú-Direktoren wollen externe Buchprüfung durch beide Teilhaberstaaten. Einen entsprechenden Antrag stellte der paraguayische Direktor Ernst Bergen gestern im paraguayischen Außenministerium, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Denselben Antrag legt der brasilianische Itaipúdirektor, Joaquim Silva e Luna heute seinem Außenminister vor. Das Itaipú-Direktorium sieht laut Antrag die Notwendigkeit, eine doppelstaatliche Rechnungskommission zu gründen, die jeweils dem paraguayischen und dem brasilianischen Rechnungshof in Sachen Buchprüfung Rede und Antwort stehen wird. Ein entsprechendes Abkommen sollen nun die beiden Außenministerien ausarbeiten. Danach müssen die Kongresse beider Länder darüber befinden. Eine derartige externe Buchprüfung gab es bei Itaipú bisher nicht. Buchprüfungen wurden immer intern vorgenommen. Man halte es aber für notwendig, alles offen zu legen, damit die Bevölkerung über die Behörden Einblick in die Abläufe bekomme und so mehr Transparenz erreicht wird, sagte Paraguays Itaipú-Direktor, Bergen. (IP-Paraguay, Paraguay.com)

Fuerte Olimpo: Gesundheitsminister Mazzoleni entlässt Krankenhausdirektorin. Damaris Wagner musste ihren Posten räumen, weil sie über die Ausstattung des staatlichen Krankenhauses, gelogen haben soll. Der Minister bestätigte die Entlassung im Interview mit Radio Momunental. Frau Wagner hatte sich in der vorigen Woche in einem Interview mit der Presse über die mangelnde Versorgung des Krankenhauses beschwert und angegeben, der Einrichtung fehle es an Personal, Medikamenten und Instrumenten für chirurgische Eingriffe. Der Minister sagte, weil vor kurzem Pflegemittel und Medikamente nach Fuerte Olimpo geschickt worden waren, habe er das über das Regionalbüro des Gesundheitsministeriums überprüfen lassen. Die Mittel seien angekommen und stünden dem Krankenhaus zur Verfügung. Man habe ihm die Beweise geliefert, deshalb gehe er davon aus, dass die Direktorin gelogen hat, so Mazzoleni. Das staatliche Krankenhaus in Fuerte Olimpo versorgt Bewohner aus den Orten Bahía Negra, Toro Pampa, San Carlos, María Auxiliadora und umliegende kleine Siedlungen. (Última Hora)

Asunción: Auf dem nationalen Markt gibt es gegenwärtig ein zu knappes Angebot an Lammfleisch. Darüber berichtet ABC Color unter Berufung auf den Händler Bernardo Ceuppens. Seinen Angaben zufolge hat die Schafzucht in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt. Trotzdem sei gerade im Bereich von Lammfleisch eine zu geringe Produktion zu beobachten. Lammfleisch kommt von Schafen, die vor Vollendung des ersten Lebensjahres geschlachtet werden. Seine Produktion gilt im Vergleich zu anderem Schaffleisch als wirtschaftlich unrentabel. Wie Ceuppens bemerkte, werden in Paraguay monatlich zwischen 500 und 800 Lämmer geschlachtet. Ein Großteil der Schlachtungen wird von Privatpersonen zu Hause gemacht. Neben dem Schlachthof FrigoChorti gibt es einige kleinere Schlächtereien, die Schafe schlachten. Dem Bericht zufolge hat man sich in den letzten Jahren auf besondere Schnitte, und auf die Herstellung von Wurstwaren aus Schaf- und Lammfleisch spezialisiert. (ABC Color)