Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 27. Juli 2019

Capitán Bado: Gestern ist ein brasilianischer Viehzüchter entführt und getötet worden. Der Sohn der Familie berichtete nach Aussagen der Zeitung Última Hora, gegen 5 Uhr morgens seien fünf bis sechs Personen ins Haus des brasilianischen Estanzia-Besitzers Dilson Belo eingedrungen. Sie hätten sowohl diesen als auch seine Frau Librada Romero und einen Angestellten gewaltsam in den Wald geschleppt. Nach stundenlangem Warten auf Nachricht von den Verbrechern, sei dann bekannt gemacht worden, dass der Viehzüchter von seinen Entführern ermordet worden wäre. Die Frau und der Angestellte seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Laut Última Hora und Paraguay.com hatten die Entführer eine Erpressungssumme von 100.000 US-Dollar als Gegenleistung für die Freilassung der Opfer gefordert; ob diese Summe gezahlt worden ist, wurde noch nicht bekannt. Der jüngste Entführungsfall wird nun von der Staatsanwaltschaft übernommen. – Mit diesem neuen Mordfall werden in diesem Jahr 84 Fälle dieser Art im Departament Amambay registriert. (ultimahora.com/paraguay.com)

 

Villa Hayes: Unter Stadtratsmitgliedern ist es gestern zu einem heftigen Streit gekommen. Das Nachrichtenportal Paraguay.com berichtete, in der Sitzung habe es einen Konflikt bei der Behandlung des Sitzungsthemas gegeben. Behandelt werden sollte die Frage, ob der die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters überprüft werden sollten. Esteban Ríos Ayala wird der Vetternwirtschaft bezichtigt; man wirft ihm vor, aus dem Munizip ein Familien-Unternehmen gemacht zu haben. Die Liste der Angestellten bestehe aus zahlreichen Namen von Verwandten des Bürgermeisters, welche angeblich zusätzliche finanzielle Begünstigungen erhielten, hieß es. Ein Teil der Stadträte stimmte nun für eine Intervention im Bürgermeisteramt, während andere dagegen stimmten. Da keine Gruppe nachgegeben habe, sei es zu einem handfesten Streit unter den Mitgliedern gekommen, hieß es. (paraguay.com.)

Asunción: Senat kommt am Montag zu außerordentlicher Sitzung zusammen. Die Nachrichtenagentur Paraguay.com schrieb, dass zu dieser Sitzung auch alle Obrigkeiten zitiert würden, die im Zusammenhang mit dem binationalen Itaipú-Abkommen stehen. Sie sollen Erklärungen zu Grundlagen und erreichten Zielen bezüglich des genannten Abkommens mit dem Nachbarstaat Brasilien abgeben. Darunter sind der Außenminister Luis Castiglioni, der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Arnoldo Wiens, der paraguayische Botschafter in Brasilien, Hugo Saguier Caballero, der neue Ande-Chef, Alcides Jiménez und der paraguayische Itaipú-Direktor, Luis Alderete.
In den vergangenen Tagen ist ein neues Itaipú-Abkommen mit Brasilien zustande gekommen, das bis zum Jahr 2023 gelten soll. Darin verpflichtet sich Paraguay, eine größere Menge seines Stromes von dem garantierten, also teureren Strom zu beziehen. Für das kommende Jahr hat Paraguay eine garantierte Leistung von 2 tausend 20 Megawatt gekauft. Diese wird jährlich um 13 Prozent ansteigen. Laut Angaben von Última Hora hatte der bisherige Ande-Vorsitzende Pedro Ferreira sich geweigert, ein derartiges Abkommen abzuschließen, weshalb es letztendlich auf politischer Ebene, ohne Beteiligung Ferreiras, ausgehandelt wurde. Aufgrund dessen hatte Ferreira in dieser Woche seinen Rücktritt eingereicht.
Die Senatoren hatten bereits entschieden, eine Zweikammerkommission zu gründen, um sich eingehender mit dem Thema zu befassen. Eine Zweikammerkommission setzt sich aus Senatoren und Abgeordneten zusammen. Laut Pressebericht hat die Exekutiv-Regierung 72 Stunden Zeit, um ihrerseits alle diesbezüglichen Dokumente vorzulegen. Ande und auch das Itaipú-Kraftwerk wurden dazu aufgefordert, in der Zwischenzeit noch keine bilateralen Entwürfe zu unterzeichnen. (paraguay.com.py/Archiv ZP-30)

Filadelfia/Pozo Hondo: Trinkwassereinrichtung in Pozo Cuarenta. Kleinproduzenten der Gegend von Pozo Hondo haben Zugang zu einem dritten Brunnen bekommen. Die Zeitung ABC COLOR schrieb, die Bewohner hätten die Einrichtung sehr begrüßt. Die Bohrungen wurden von der Organisation „Iniciativa Gran Chaco Proadapt“ geplant und vorgenommen. Pozo Cuarenta liegt nordwestlich von Pozo Hondo in der Nähe der Grenze zu Bolivien und Argentinien. Laut Zeitugnsbericht ist der Brunnen Teil der Strategie der Nicht-Regierungs-Organisation, welche dazu beitragen will, dass die Vereinigungen kleiner Produzenten Zugang zu fließendem Wasser haben. Gleichzeitig soll sich die gefährdete Bevölkerungsgruppe so gegen klimatische Widrigkeiten besser schützen können.
Der erste Brunnen, in der Nähe des Pilcomayo-Flusses, hat eine Tiefe von 208 Metern, der zweite in La Pava wurde 200 Meter tief und dieser letzte in Pozo Cuarenta wurde nun 30 Meter tief. Die Kleinproduzenten von La Pava, La Represa, Agua Linda und Pozo Hondo erhielten zudem ein Strom-Verteilernetz von mehr als 21 Kilometern Länge. Es soll etwa 60 Familien und lleine Anwesen mit Energie beliefern. Einige Bewohner von Pozo Cuarenta haben sich nach dem Abschluss der Brunnen-Einrichtung in der letzten Woche gleich zu einem weiteren Projekt entschlossen, das den Zisternenbau für die jeweiligen Familien vorsieht. (abc.com.py)

Ciudad del Este: Ein in Brasilien gesuchter Mann ist von der paraguayischen Justiz ausgewiesen worden. Wie die Zeitung ABC COLOR berichtet, lag gegen den Gesuchten ein Haftbefehl aufgrund von sexuellen Kindes-Missbrauchs in dem Nachbarland vor. Der Mann war bereits zu zehn Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt worden. Seine Festnahme gelang am letzten Donnerstag, und zwar an der Grenze zu Brasilien. (abc.com.py)

Asunción: Mit Stimmenmehrheit hat die Abgeordnetenkammer in dieser Woche beschlossen, dass Vermögens-Erklärungen öffentlicher Angestellter auch weiterhin unter Verschluss bleiben sollen. Die Zeitung ABC COLOR schrieb, diese Entscheidungen seien getroffen worden, obwohl diese zu öffentlichen Informationen gehörten, welche vom Volk eingesehen werden dürften. Unter den Befürwortern der Politiker dieser Kammer gehörten laut ABC Personen, gegen die Anzeigen vorlägen, welche auch direkt von der Staatsanwaltschaft wegen korrupter Tatbestände und unzulässiger Einflussnahme angeklagt worden seien. Die Abgeordneten stimmten 50 zu 17 dafür, Vermögenserklärungen auch weiterhin bei der General-Kontroll-Behörde der Regierung zu verschließen. (abc.com.py)

Asunción: Zusätzliche Anträge für erweiterte Haushaltspläne für das Jahr 2020 halten an. So berichtet die Zeitung ABC COLOR unter Berufung auf Aussagen des Finanzministeriums. Finanzprojekte, die mit in den staatlichen Haushaltsplan 2020 genommen werden sollen, beliefen sich zurzeit bereits auf rund 2,4 Milliarden US-Dollar, hieß es vom Ministerium. Obwohl in knapp einem Monat der Plan fertig sein soll, sähe es nicht so aus, als ob die hereinkommenden Projekte ein Ende nähmen. Zudem habe das Finanzministerium bereits vor längerer Zeit erklärt, es gebe keine Möglichkeiten für eine derartige Erweiterung des staatlichen Haushaltsplans. Ein Teil dieser Ausgaben seien persönlicher Art und würden zumeist Gehälter und andere Begünstigungen betreffen, hieß es. (abc.com.py)

Naranjal: Morgen findet in Alto Paraná das traditionelle Fest der Rippen statt. Wie die Zeitung „Cinco Días“ berichtet, sollen in diesem Jahr etwa 4 tausend Kilogramm Fleisch gegrillt werden. Über einen Zeitraum von 9 Stunden werden komplette Rippenseiten vom Rind gegart. Der Erlös der Veranstaltung kommt der Stadtverwaltung von Naranjal und bedürftigen Personen zugute. Das Fest der Rippen ist aus einer brasilianischen Tradition entstanden. Mittlerweile werden für Besucher aus dem Ausland komplette zweitägige Reisepakete zum Fest der Rippen angeboten. (5 Días)