Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 27. Juni 2019

Porto Alegre, Brasilien: Die paraguayische Nationalelf spielt im Rahmen der Copa América heute Abend gegen Gastgeber Brasilien. Das Spiel beginnt um 20 Uhr 30 in Porto Alegre. Paraguay ist als zweibester Gruppendritter mit nur zwei Unentschieden und einer Niederlage knapp ins Viertelfinale gekommen. Brasilien qualifizierte sich als Gruppenerster, mit zwei Siegen und einem Unentschieden. In den letzten zwei Ausgaben der Copa América, 2011 und 2015, waren Paraguay und Brasilien bereits im Viertelfinale aufeinandergetroffen. In beiden Fällen hatte Paraguay das Spiel im Elfmeterschießen gewonnen, nachdem die reguläre Spielzeit Unentschieden endete. Insgesamt haben Paraguay und Brasilien in den Amerikameisterschaften 30 Mal gegeneinander gespielt. Dabei gab es 13 Siege für Brasilien, 7 für Paraguay und 10 Unentschieden.
Was denken Sie, Liebe Hörer, wer kommt ins Halbfinale der Copa America? Paraguay oder Brasilien? Diese Frage stellen wir auch auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/ZP30.deutsch. Dort können Sie uns noch bis 15 Uhr ihre Meinung mitteilen und abstimmen. Im Abendjournal teilen wir Ihnen mit, was die Mehrheit unser Facebook-Nutzer denkt. Wer wirklich gewinnt, zeigt sich dann allerdings ab 20 Uhr 30 im Spiel zwischen Paraguay und Brasilien. (ABC Color)

Pozo Colorado: Staatspräsident Mario Abdo Benítez besucht heute den unteren Chaco und Concepción. Laut Angaben von ABC Color wird der Präsident in Indianersiedlungen in Presidente Hayes 140 neue Sozialwohnungen einweihen. Außerdem soll einigen Siedlungen Geld für Gemeinschaftsprojekte übergeben werden. Paraguay war vom Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte dazu verurteilt worden, mehr Geld für die Entwicklung einiger Indianersiedlungen im unteren Chaco zur Verfügung zu stellen. Im Anschluss wollte Marito heute eine neue Abteilung für Intensivpflege im Krankenhaus in Concepción einweihen. Danach war noch ein Besuch bei den Angehörigen der EPP-Entführungsopfer Edelio Morínigo und Félix Urbieta geplant. (ABC Color)

Lolita/Teniente Primero Manuel Irala Fernandez: Öffentliche Diskussion über Projekt „Ruta de la leche“. Die Pläne für den Bau der neuen Fernstraße zwischen Cruce de los Pioneros, Paratodo, Cruce Douglas und der Zufahrten werden heute in Lolita der Öffentlichkeit vorgestellt. Um 17 Uhr kann jeder auf das Gelände des Lolita Sportvereins kommen, um sich an der Diskussion zu beteiligen, wie unser Korrespondent Burt Klassen von Marco Boltes erfuhr, – dem Beauftragten des Ministeriums für öffentliche Bauten und Kommunikation. Der Eintritt ist frei. Die neue Fernstraße, die sich schon jetzt „Ruta de la leche“ nennt, soll dafür sorgen, dass entlegene Ortschaften im Chaco, wie Campo Aceval und Paratodo besser angebunden werden, und damit erheblich zum Fortschritt beitragen. Mit der öffentlichen Diskussion über das Projekt will das Ministerium den Meinungsaustausch mit der Bevölkerung vor Ort erreichen, und herausfinden, wie sich das Straßenbau-Projekt auf sozialer Ebene auswirken würde. (Burt Klassen)

Asunción: Ein Teil der fristlos entlassenen Lehrkräfte an inklusiven Schuleinrichtungen könnte wieder eingestellt werden. Das ließ das Ministerium für Wissenschaft und Erziehung, Mec durchblicken. Nach heftigen Protesten von Seiten der Lehrergewerkschaften werde das Ministerium 40 der 89 Entlassenen wieder einstellen, berichtet Última Hora heute. Die Ankündigung sei das Resultat eines Treffens, das es gestern zwischen Personen aus dem Mec, Gewerkschaftlern und Senatoren aus den Kommissionen für Erziehung und Personen mit Behinderung gegeben hatte. Ein Teil der betroffenen Lehrkräfte hatte angedroht, rechtliche Schritte gegen die Entlassung von Lehr- und Hilfskräften einzuleiten. Für heute wurde zudem eine Kundgebung vor dem Mec-Gebäude in Asunción angekündigt.
Der Minister für Wissenschaft und Erziehung, Eduardo Petta hatte gestern ein Dekret erlassen, durch das 89 Lehrer fristlos entlassen wurden, darunter Physio- und Sprachtherapeuten, die an Schulen arbeiten, die inklusiv arbeiten, – sprich: die versuchen, Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen in den normalen Schulalltag zu integrieren. Der für die Primarschulbildung zuständige Vizeminister im Mec, Robert Cano, sagte, die betroffenen Lehrkräfte hätten entlassen werden müssen, weil ihr Profil nicht mit den gesetzlichen Vorschriften übereinstimmt. Das hätten die Beauftragten in der Antikorruptions- und der Personalabteilung herausgefunden. Ob tatsächlich 40 Lehrer wieder eingestellt werden, und wieviel Gehälter das Ministerium dann zur Verfügung stellt, – dazu äußerte sich Cano nur unpräzise. (Última Hora, Archiv ZP-30)

Asunción: Der Zeitplan für die Umwandlung von Aktiengesellschaften kann möglicherweise nicht eingehalten werden. Darüber berichtet ABC Color, unter Berufung auf die Vereinigung von Notaren. Bis zum 10. Oktober müssen die Aktiengesellschaften im Land 90 Prozent ihrer Inhaberaktien in Namensaktien umgetauscht haben. Bei Namensaktien werden die Besitzer der Aktien in ein Buch eingetragen und sind deshalb dem Unternehmen bekannt. Inhaberaktien dagegen werden nicht registriert, sondern können ohne Wissen des Unternehmens weiterverkauft werden.
Ein Gesetz aus dem Jahr 2017 schreibt vor, dass die Unternehmen mindestens 90 Prozent ihrer Aktien als Namensaktien ausgeben müssen. Durch die Registrierung der Aktieneigentümer soll die Bekämpfung von Geldwäsche durch den Staat vereinfacht werden. In Paraguay gibt es rund 11tausend Aktiengesellschaften. Bisher erfüllen 10 Prozent davon die Anforderungen des neuen Aktiengesetzes. Momentan seien die Regierungsbehörden, die die Umwandlung der Aktien genehmigen müssen, bereits überlastet, heißt es in dem Bericht. Deshalb sei nicht damit zu rechnen, dass alle Änderungen bis zur Frist am 10. Oktober durchgeführt werden könnten. (ABC Color, Wikipedia)

Fuerte Olimpo: Die Abgeordnetenkammer fordert Informationen über den Bau und Unterhalt von Wegen in Alto Paraguay. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Dem Artikel zufolge hat das Unterhaus eine entsprechende Anfrage an das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation gestellt. Angefordert wird eine Auflistung aller Brennstofflieferungen, die das Ministerium seit 2013 in das Departament gemacht hat. Es wird vermutet, dass ein Teil des Brennstoffes, der für den Bau und den Unterhalt von Wegen vorgesehen war, abgezweigt worden ist. Ebenso muss das Ministerium auflisten, wann auf welchen Straßen gearbeitet worden ist. (ABC Color)

Asunción: Neues Parkhaus beim Nationalkongress. Gestern wurde offiziell der Komplex eingeweiht, in dem künftig 570 Fahrzeuge von Kongress-Mitgliedern geparkt werden können. Wie die Zeitung La Nación schreibt, leitete Senator Silvio Ovelar die Eröffnungsfeier. Das Parkhaus verfügt über 21tausend Quadratmeter Platz, die sich auf 4 Ebenen verteilen. Zu den gewöhnlichen Büro-Zeiten sind die Parkplätze für Kongressmitglieder und -Angestellte im Senat und Abgeordnetenhaus reserviert, – für die Öffentlichkeit steht die oberste Ebene 170 Parkplätzen an Wochenenden und Feiertagen zur Verfügung: Und zwar kostenlos und bis Mitternacht. Senator Ovelar hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass das Parkhaus die Straßen der Asuncioner Altstadt entlasten werde. Dort gibt es zu wenige Parkplätze. Der Straßenrand wird als Parkfläche genutzt. (La Nación)

Asunción: Abgeordnete billigen Gesetzentwurf über persönlichen Datenschutz. Es geht dabei um die Veränderung des Gesetzes über den Umgang mit persönlichen Daten von Kunden, wie Paraguay.com berichtet. Der Text kommt als nächstes vor die Senatoren. Er sieht vor, dass die Wirtschafts-Auskunftei die Daten von verschuldeten Kunden nur dann an andere Unternehmen weitergeben darf, wenn der Kunde diesem Unternehmen seine schriftliche Erlaubnis gegeben hat, sich bei Informkonf über ihn zu erkundigen. Dabei geht es um Einsicht in sensible persönliche Daten des Kunden, wie dessen Familienstand, finanzielle Situation, Daten über sein Vermögen und seine Vorgeschichte im Umgang mit Krediten. Der Gesetzentwurf sieht zudem vor, dass säumige Zahler erst dann bei Informkonf registriert werden dürfen, wenn sie 500tausend Guaraníes oder mehr schulden. Zeigt eine Person oder ein Unternehmen einen Kunden bei Informconf an, obwohl er weniger schuldet, muss mit einem Bußgeld von bis zu 100 Tagelöhnen gerechnet werden. (Paraguay.com)

Asunción: Ein neues Buch soll über Mythen des Chacokrieges aufklären. Darüber berichtet ABC Color. Das Buch mit dem Titel „Leyendas de la Guerra del Chaco” vom Autor José Luis Martínez ist kürzlich im Verlag „Tiempo de Historia“ erschienen. Der Autor erklärte, die Idee sei in einem Internet-Forum über den Chacokrieg entstanden und dort entwickelt worden. Es gäbe zahlreiche Mythen, die teilweise über Jahrzehnte weitererzählt würden, obwohl sie nicht der Wahrheit entsprechen, so der Autor. In einigen Fällen seien Geschichten bewusst erfunden worden, um gewisse Ziele zu erreichen. Diese Mythen gäbe es sowohl in Paraguay als auch in Bolivien. Martínez führt 13 der bekanntesten Mythen in dem Buch auf und vergleicht sie mit den tatsächlich historisch nachweisbaren Tatsachen. (ABC Color)