Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 27. Juni 2020

Hausarrest für ex-Dinac-Chef Edgar Melgarejo. Darüber berichtet Paraguay.com. Demnach wurde die Maßnahme von einem Gericht bei einer ersten Anhörung verfügt. Melgarejo ist im Fall der Mundschutzmasken bei der Dinac wegen Vertrauensbruchs angeklagt. Der Fall wurde als „Tapabocas de Oro“ bekannt. Zu Deutsch etwa: Goldene Mundschutzmasken. Die Staatsanwaltschaft hatte Untersuchungshaft gefordert, der Verteidigungsanwalt hatte die Richter jedoch von den Alternativmaßnahmen überzeugt. Dem Anwalt zufolge sei U-Haft nicht angebracht, da Melgarejo sich freiwillig der Justiz gestellt habe.
Der Fall geht auf den Beginn der Quarantänezeit in Paraguay zurück. Ende März wurde aufgedeckt, dass bei der zivilen Luftfahrtbehörde überteuerte Mundschutzmasken gekauft worden waren. Zusammen mit Melgarejo wurden 4 weitere Beamte der Dinac angeklagt, sowie die 2 Vertreter der Firma, die die Mundschutzmasken an die Dinac verkauft hatte. Die staatsanwaltschaft ermittelt im Kauf der mutmaßlich überteuerten Mundschutzmasken und die Firma die mutmaßlich eine sogenannte „empresa maletín“ ist. So werden die Unternehmen genannt, die nur zu dem Zweck gegründet werden, um bestimmte Aufträge zu bekommen. Solche Unternehmen existieren nur auf Papier und sind meistens auf Namen von dritten Personen eingetragen, damit die eigentlichen Eigentümer nicht identifiziert werden können wenn ein Betrug auffliegt. (Paraguay.com/Última Hora/ABC Color)

 

Staatspräsident kündigt Teil-Veto gegen Gesetzentwurf zu Stromrechnungserlass an. Davon berichtet ABC Color. Demnach hat der Präsident das gestern offiziell bestätigt. Mario Abdo Benítez sagte gegenüber der Presse, das Gesetzprojekt werde noch vom Wirtschaftsteam der Exekutive analysiert. Es solle jedoch eine machbarere Alternative gesucht werden, die vor allem auf minderbemittelte Familien konzentriert werden soll. Das Projekt begünstige auch diejenigen, die ihre Stromrechnungen bezahlen können, sagte Abdo Benítez. Wenn es finanzielle Unterstützung geben solle, die aus den Steuergeldern der Bevölkerung kommt, dann solle es diejenigen treffen, die es nötig haben, so der Präsident. Er sprach von einer Zahlungsbefreiung für Stromrechnungen die sich auf weniger als 250.000 Guaraníes belaufen. Für den am meisten betroffenen Sektor soll die finanzielle Hilfe demnach verlängert werden. Der Präsident will das Teilveto voraussichtlich am Montag unterzeichnen.
Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Stromkunden von März bis August nur das bezahlen brauchen, was sie mehr als 1.000 Kilowatt verbrauchen. Stromrechnungen für bis zu 442.000 würden dann erlassen werden. Wer eine höhere Rechnung hat würde nur die Differenz zahlen. (ABC Color)

Erneuter Fall von Schwangerschaft nach Vergewaltigung von 11-jährigem Mädchen erschüttert die Bevölkerung. Wie Paraguay.com schreibt, haben die Ärzte gestern im Regionalkrankenhaus von Itauguá das Baby des 11-jährigen Mädchens per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Die Schwangerschaft war noch nur 8 Monate fortgeschritten. Das Neugeborene wiegt 2,010 Kilogramm und befindet sich in stabilem Zustand. Die junge Mutter leidet unter Atemwegsbeschwerden und es wird vermutet, dass sie mit dem Coronavirus infiziert ist. Nach Untersuchungen von Psychologen und Ärzten war festgestellt worden, dass sie vergewaltigt worden war. Der mutmaßliche Täter ist ihr 14-jähriger Stiefbruder. Er war bereits im vergangenen Jahr angeklagt worden, nachdem die mutmaßliche Vergewaltigung bekannt wurde. Nun soll ein DNA-Test durchgeführt werden um die Vaterschaft zu bestätigen. Von der Familie der jungen Mutter wurde bei der Bevölkerung um Solidarität gebeten, um die Kosten des Krankenhausaufenthalts zu bezahlen. Zudem habe die 11-jährige weder Kleidung für sich selbst noch für ihr Kind. (ABC Color)

Gehilfin bei der Staatsanwaltschaft zu 4 Jahren Haft verurteilt. Darüber schreibt La Nación. Sie wurde von einem Gericht für schuldig befunden, versucht zu haben, Drogenschmugglern vertrauliche Daten zu verkaufen. Spezifisch ging es um Unterlagen aus einem gerichtsmedizinischen Labor. Dafür hatte sie von Drogenschmugglern 5 Tausend US-Dollar gefordert. (La Nación)

In Paraguay gibt es rund 74 Tausend sogenannte Influencer auf Instagram. Das geht aus einer Studie von Google Datastudio hervor, über die das Portal Foco von La Nación schreibt. Demnach haben 1,4 Millionen Paraguayer ein Benutzerkonto bei Instagram. 9,8 Prozent davon verdienen Geld, indem sie sogenannte „Influencer“ sind. Influencer kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „Beeinflusser“. Der Prozentsatz der Geldverdienenden Instagramer ist in Paraguay höher als etwa in Kolumbien, Mexiko oder Peru.
Als Influencer werden seit den 2000er Jahren Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Frage kommen. Wikipedia teilt sie in folgende Kategorien: Die Key Influencer sind meistens Blogger, Journalisten oder Markenbotschafter, die aufgrund ihres eigenen Blogs, Online-Magazins oder Social-Media-Profils viele Follower haben. Sie genießen eine hohe Anerkennung und Wertschätzung und gelten deshalb als Experten und Vorbilder. Social Influencer sind Personen, die ihre Meinungen und Empfehlungen über Produkte, Unternehmen und Marken kundtun und damit automatisch einen negativen oder positiven Einfluss auf das Kaufverhalten anderer Kunden haben. Und als Peer Influencer werden Personen bezeichnet, die in einer gewissen Verbindung mit einem Unternehmen stehen und durch ihre Persönlichkeit, Expertenmeinung und Erfahrung einen Einfluss auf die Kaufentscheidung anderer haben. Zu dieser Kategorie zählen zum Beispiel Mitarbeiter und Geschäftspartner eines Unternehmens. (foco.lanacion.com.py)