Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 28. Dezember 2020

Dem Petropar-Vorsitzenden droht die Absetzung. Die Zeitungen Última Hora und ABC Color berichten über einen mutmaßlichen Korruptionsfall in Zusammenhang mit der staatlichen Ölgesellschaft Petropar. Im Jahr 2010 hatte die Ölgesellschaft eine Ausschreibung über die Lieferung von 21 bis 42 Millionen Liter Diesel durchgeführt. Die Ausschreibung war von der argentinischen Firma Texos Oil gewonnen worden. Im Rahmen von Untersuchungen nach dem Gewinn der Ausschreibung hatte sich herausgestellt, dass es sich bei Texos Oil um eine Briefkastenfirma handelt, die keinerlei Erfahrung im Handel mit Brennstoffen hatte, keine Referenzen vorweisen konnte und über ein Betriebskapital von lediglich 10 tausend argentinischen Pesos verfügte. Die damalige Leitung von Petropar hatte daraufhin keinen Vertrag unterschrieben. Weil das Ergebnis der Ausschreibung aber vorlag, hatte Texos den paraguayischen Staat vor einem argentinischen Gericht verklagt. Als dieses den Fall abwies, war vor einem paraguayischen Gericht Klage eingereicht worden.
Am vergangenen 2. Dezember haben der Anwalt der Regierung Sergio Coscia, der Präsident von Petropar Denis Lichi und ein Vertreter von Texos ein Abkommen unterzeichnet, das den paraguayischen Staat zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 6,8 Millionen Dollar an die argentinische Firma verpflichtet. Das Abkommen wurde zunächst geheim gehalten. Nach Bekanntwerden der Vereinbarung gab der Anwalt der Regierung Sergio Coscia an Heiligabend seinen Rücktritt bekannt. Über die Zukunft des Petropar-Präsidenten Denis Lichi wollte Staatspräsident Mario Abdo Benítez heute Vormittag entscheiden. Es wird vermutet, dass der Staatspräsident ihm ebenfalls den Rücktritt empfehlen wird. Bis Redaktionsschluss wurde nichts über eine Entscheidung diesbezüglich bekannt. (ABC Color, Última Hora, La Nación, Twitter.com/sergiocoscia)

 

Staatspräsident Abdo Benítez ernennt neuen Anwalt der Regierung. Wie Mario Abdo Benítez auf Twitter bekanntgab, hat er heute früh Juan Rafael Caballero zum neuen Anwalt der Regierung ernannt. Dieser ersetzt in dem Amt Sergio Coscia, der wegen eines mutmaßlichen Korruptionsfalles im Zusammenhang mit der Ölgesellschaft Petropar am 24. Dezember seinen Rücktritt eingereicht hatte. Der Anwalt der Regierung trägt im spanischen den Titel „Procurador General de la República“. Zu seinen Aufgaben gehört, die Interessen des paraguayischen Staates vor Gericht zu vertreten und die Regierung in Rechtsfragen zu beraten. Er wird vom Staatspräsidenten ernannt. Der neue Anwalt der Regierung, Juan Rafael Caballero, ist Anwalt und Notar. Er hat an der Nationalen Universität von Asunción, Una, studiert und Fortbildungen in der Schweiz und Frankreich absolviert. Zwischen 1996 und 1998 war er Vize-Innenminister. (Twitter.com/PresidenciaPy)

Gesundheitsministerium warnt vor giftigen Spinnen. Nachdem vor einer Woche in Luque ein Mann nach dem Biss einer schwarzen Witwe verstorben war, rufen die Gesundheitsbehörden nun zu erhöhter Vorsicht vor Giftspinnen auf. Laut Angaben von Paraguay.com war der Mann am vorigen Montag ins Krankenhaus gekommen. Eine Dosis von aus Argentinien bestelltem Gegengift wurde allerdings erst am Dienstag verabreicht. Zu spät für den Patienten, wie das Gesundheitsministerium nun einräumte. Die Mehrheit der vielen Spinnenarten in Paraguay ist laut den Behörden harmlos. Lediglich vor einer kleinen Gruppe von Spinnen sollte man sich in Acht nehmen. In diesem Zusammenhang zeigte das Gesundheitsministerium auf Twitter auch Bilder der bei uns bekannten sogenannten roten Spinne. Wenn diese beißen, kann das vor allem bei Kindern oder geschwächten Erwachsenen auch mal tödlich enden. (Paraguay.com)

Haschisch auf Dachboden von Tacumbú sichergestellt. Wachmänner haben am Wochenende in dem Bereich eines Gefängnistraktes 38 Päckchen des Rauschgiftes gefunden. Der Direktor der größten Haftanstalt des Landes, Antonio Amarilla, sagte gegenüber Paraguay.com, die Päckchen seien bei Kontrollen gefunden worden, die nun öfters in den verschiedenen Gefängnis-Bereichen durchgeführt werden. Das Rauschgift fand man demnach, säuberlich in einen Karton gepackt, auf dem Dachboden. Das Haschisch, kurz auch Hasch genannt, entstammt der weiblichen Cannabispflanze und hat, verarbeitet und zu Klumpen gepresst, einen höheren Wirkstoffgehalt als Marihuana. Marihuana wird im Gegensatz zu Hasch aus den getrockneten Blüten und Blättern der Cannabispflanze gewonnen und sieht eher wie Tee aus. (Paraguay.com)

Paraguay holt jungen Landsmann aus einem Gefängnis im Sudán. Der 20jährige Paraguayer hatte in dem nordafrikanischen Land bereits 3 Jahre in Haft verbracht, wie das Nachrichtenportal Paraguay.com berichtet. Er war 2017 von einem sudanesischen Gericht wegen internationalen Drogenhandels zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Da Paraguay im Sudan keine diplomatische Vertretung hat, hatte der paraguayische Staat sich über die Botschaft in Ägypten für die Rückführung des Mannes nach Paraguay eingesetzt. Nach zähen Verhandlungen, auch unter Mitwirkung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, wurde der Mann von der sudanesischen Justiz begnadigt. Im April dieses Jahres wurde ihm die „offizielle Vergebung“ durch die Übergangsregierung des krisengeschüttelten Sudans, dem Souveränen Rat, zugesprochen. Aus dem Gefängnis nördlich der Hauptstadt Karthum konnte der junge Paraguayer am Samstagmorgen, nach Zwischenstationen in Istanbul, Madrid und Sao Paulo, in Paraguay landen. (Paraguay.com)

Paraguarí bekommt erste Intensivstation. Die neue, moderne Abteilung soll heute im staatlichen Hospital Regional de Paraguarí eingeweiht werden, wie Hoy bekanntgab. Es handelt sich demnach um einen 275 Quadratmeter großen Bau, der nach neuen internationalen Standards ausgestattet wurde. 8 elektrisch betriebene Betten aus Taiwan sind dort zur Intensivbehandlung von Patienten in gesonderten Abschnitten untergebracht; – außerdem ein Ruhebereich für Ärzte und Pflegepersonal, ein Warteraum und ein Sprechzimmer. Die Departamentsregierung Paraguarí hat für den Bau 1,6 Milliarden Guaraníes zur Verfügung gestellt. (Hoy)

Der Bau des Multi-Viadukts in Ciudad del Este wird voraussichtlich zum Jahresende fast fertiggestellt sein. Darüber informiert IP Paraguay. Es geht um die mehrfache Straßenüberführung bei Kilometer 7 in Ciudad del Este. Der Bau entwickelt sich nach Angaben der zuständigen Fachleute von dem aufsichtshabenden Kraftwerk Itaipú gemäß dem vorgeschriebenen Zeitplan. Demnach konnte die Asphaltierung eines 300 Meter langen Abschnitts auf der Monseñor-Rodríguez-Allee abgeschlossen werden. Dieser und ein weiterer Abschnitt wurden bereits für den Verkehr freigegeben, und haben bereits spürbar für eine Entlastung und Beschleunigung des Verkehrs gesorgt. Der Bau dieses Multi-Viadukts bei Kilometer 7 ist ein Versuch, das Problem des Verkehrsstaus an dieser Stelle endgültig zu lösen. Itaipú zufolge sollen die Arbeiten im ersten Semester 2021 fertig gestellt werden. (IP Paraguay)