Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 28. Juli 2016

Pozo Colorado: Straßensperre in Pozo Colorado. Bewohner von Pozo Colorado und Umgebung haben gestern für neun Stunden die Transchaco Straße gesperrt. Wie die Tageszeitung Ultima Hora informierte, verlangen die Demonstranten die Behandlung eines Projektes für die Schaffung einer Munizipalität in Pozo Colorado. Das Projekt war von den jeweiligen Ausschüssen gebilligt worden. Die Behandlung des Projektes ist seit einem Jahr immer wieder von den Abgeordneten aufgeschoben worden. Die Demonstranten warteten gestern bis zum 10 Uhr auf eine Antwort des Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer. Da diese ausblieb, blockierten um die 2.000 Personen die Transchaco Straße auf der Höhe von Kilometer 270. Die Straße wurde erst nach 18 Uhr wieder geöffnet. Eine immer länger werdende Fahrzeug-Schlange bildete sich während des Tages, die dann erst abends weiter fahren konnten. Am Nachmittag hatte ein Abgeordneter die Demonstranten für heute nach Asunción eingeladen, um über das Thema zu sprechen. Der Gouverneur von Presidente Hayes, Antonio Saldivar, traf am späten Nachmittag am Ort ein, um mit den Demonstranten zu sprechen, jedoch hatte er auch keine Macht der Entscheidung, lautet die Schlussfolgerung von Ultimahora. Für heute kündigten die Demonstranten an, dass sie bis um 9 Uhr auf eine Antwort der Abgeordneten warten werden, wonach sie mit einer erneuten kompletten Blockade der Transchaco Straße beginnen würden. (uh)

 

Asunción: Die geplante Sitzung des Mercosur wird abgeblasen. Wie die Tageszeitung La Nación schrieb, hat das paraguayische Außenamt gestern ein offizielles Schreiben aus Uruguay erhalten. Laut dem Schreiben wird das für den kommenden Samstag geplante Treffen des Mercosur, abgesagt. Auf der Sitzung sollte die Präsidentschaft des Blocks an Venezuela übergeben werden. Paraguay und Brasilien hatten sich gegen eine Präsidentschaft Venezuelas ausgesprochen, aufgrund der politischen Krise im Land. Im Mercosur ist es Tradition, dass die Präsidentschaft des Blocks alle sechs Monate an ein anderes Land übergeben wird, und zwar in alphabetischer Reihenfolge. Das Amt wird jeweils auf der halbjährlichen Sitzung des Mercosur übergeben. Uruguay halt die gegenwärtige Präsidentschaft, wonach Venezuela an der Reihe wäre. Paraguay hatte sich aufgrund der Uneinigkeit über die Präsidentschaft Venezuelas bereits von der Sitzung abgemeldet. (lanac)

 

Asunción: Die USA und Deutschland empfehlen eine unparteiische Untersuchung des Falles Curuguaty. Der Direktor für Menschenrechte des Außenministeriums hat die Senatoren gestern aufgefordert, die Empfehlungen ernst zu nehmen. Der Direktor für Menschenrechte, Juan Miguel Gonzalez, hat sich gestern mit Senatoren des Ausschusses für Außenbeziehungen getroffen. Bei der Gelegenheit sagte er, die USA und Deutschland hätten eine unabhängige unparteiische Untersuchung des Massakers von Curuguaty empfohlen. Wie er sagte, würde es bei nicht-Einhaltung noch zu keinen Sanktionen kommen. Paraguay werde jedoch in internationalen Foren beobachtet werden, wo das Land teilnimmt. Beim Massaker in Curuguaty kamen 6 Polizisten und 11 Bauern ums Leben. Der damalige Landespräsident Fernando Lugo wurde danach seines Amtes enthoben. Vor kurzem erhielten die beteiligten Bauern ihre Verurteilung und teilweise lange Haftstrafen. Bei der Empfehlung von den USA und Deutschland handelt es sich um eine Sorge wegen möglichen Verstößen gegen die Menschenrechte, so Gonzalez. (uh)

 

Asunción: Erziehungsminister Enrique Riera führt weitere Änderungen in seinem Kabinett durch. Laut Angaben der Tageszeitung Ultima Hora hat Riera weitere Änderungen in Abteilungen und Vizeministerien des Ministeriums für Bildung und Kultur angekündigt. Die Direktoren für die Mittelstufe, inklusive Bildung und technische Bildung wurden ihres Amtes enthoben und mit neuen Personen ersetzt. Mehrere Berater der vorherigen Erziehungsministerin Marta Lafuente wurden außerdem zu Beratern von Vizeministerien und anderen Abteilungen ernannt. (uh)

 

Rio Verde: Die selbsternannte paraguayische Volksarmee EPP verlangt 700.000 Dollar für die Freilassung des entführten Minderjährigen. Wie die Tageszeitung ABC Color schrieb, hat die EPP gestern einen Angriff auf die Estancia La Yeya verübt. Die Estancia gehört Kornelius Peters, aus der Kolonie Rio Verde. Mehrere Personen die am Ort arbeiteten konnten fliehen, darunter Kornelius Peter selber, der zu der Zeit eine Erntemaschine fuhr. Im Moment des Angriffes war die Maisernte voll im Gange. Die Mitglieder der EPP entführten jedoch Peter Peters und den 17 jährigen Franz Wiebe Boschmann. Auch steckten sie einen LKW und eine Erntemaschine in Brand. Kurz nach der Entführung wurde Peters freigelassen, mit einem Schreiben welches die Höhe des Lösegelds angibt. Behörden schätzen, dass die EPP es auf Kornelius Peters abgesehen hatte und es nicht in erster Linie um ein Lösegeld ging. Franz Wiebe ist nun die dritte Person in Händen der EPP. Der Polizist Edelio Morinigo wurde am 5. Juli 2014 entführt, während Abraham Fehr aus der Kolonie Manitoba sich seit August 2015 in Händen der kriminellen Gruppe befindet. (abc)

 

Asunción: Neuer Direktor des Tacumbu Gefängnisses. Der stellvertretende Justizminister Ever Martinez hat den Generaldirektor für Strafanstalten, Artemio Vera seines Amtes enthoben. Zu gleicher Zeit musste auch der Direktor des Tacumbu Gefängnisses Luis Barreto, seinen Posten räumen. Er ordnete auch eine Überprüfung der Direktion für Strafanstalten an, informierte Ultimahora. Luis Villagra wurde zum Interimsdirektor von Tacumbu ernannt. Martinez rechtfertigte die Änderungen mit der Instabilität und wiederholten Fluchtversuchen in den Strafanstalten des Landes. Martinez hat die Funktionen des Justizministers übernommen, nachdem Landespräsident Horacio Cartes die bisherige Ministerin Carla Bacigalupo ihres Amtes enthoben hat. Nachdem vor einigen Tagen Dynamit im Gefängnis gefunden wurde, befindet sich der Sektor in der höchsten Alarmstufe, so Martinez. (uh)

 

Asunción/Kuba: Kuba genehmigt den Import von Soja und Getreide aus Paraguay. Wie der paraguayische Botschafter in Kuba, Bernardino Cano Radil gestern ankündigte, hat die kubanische Regierung den Import von Soja, Mais, Weizen, Reis und Öl aus Paraguay gebilligt. Auch sagte der Botschafter, dass Kuba an der Genetik und Embryonen von paraguayischem Vieh interessiert ist. Cano Radil traf sich mit Industrie- und Handelsminister Gustavo Leite. Auch der kubanische Botschafter in Paraguay, Sidenio Acosta Abay, wie auch Vertreter einiger Unternehmen nahmen an dem Treffen teil. Kubanische Experten werden in Kürze in Paraguay erwartet um Schlachthöfe zu besichtigen. Danach könnte auch der Fleischexport nach Kuba zugelassen werden. Die Techniker werden insgesamt 15 Schlachthöfe in Paraguay besuchen, wo Rinder, Schweine und Geflügel geschlachtet werden. Auch werden sie zwei Fabriken für Milchprodukte besuchen. (uh)

 

Asunción: Der Bereich des Schweinefleisches verzeichnet einen Rückgang der Einnahmen von 10 Prozent. Wie der nationale Tiergesundheitsdienst Senacsa informierte, hat der Schweinezucht-Sektor in diesem Jahr mehr exportiert als im Vorjahr. Die Devisen Einnahmen sind jedoch um 10 Prozent gefallen. Dem Bericht der Senacsa zufolge, sind die Preise für Schweinefleisch und Innereien auf dem internationalen Markt gefallen. 92 Prozent des exportierten Schweinefleisches geht nach Russland. Der Rest wird nach Vietnam exportiert. Wie es hieß, hat der russische Markt zwar wirtschaftliche Schwierigkeiten, jedoch gab es im ersten Halbjahr auch eine gute Nachfrage nach Schweinefleisch. (lanac)

 

Asunción: Paraguay geht zurzeit durch einen guten Moment um Investoren anzulocken. Die internationale Risikobewertungsfirma Moody’s hat Paraguay Ende Juni mit Ba1 eingestuft. Die Perspektive für das Land ist “stabil”. Diese Einstufung ist La Nación zufolge ausgesprochen positiv für das Land. Wie der Vorsitzende der paraguayischen Zentralbank, Carlos Fernandes Valdovinos, sagte, beweist die Einstufung, dass Paraguay durch einen guten Moment geht um für Investitionen zu werben. Das Land strebt jedoch weitere Verbesserungen an, um noch mehr Investoren anzulocken. In den letzten Monaten hat Moody’s die Kredit-Bewertung mehrerer Länder der Region gesenkt. Auch ist die Perspektive einer Reihe von Ländern im Gegensatz zu Paraguay negativ, laut verschiedenen Bewertungsfirmen. (ipp)

 

Asunción: Staatlich Angestellte könnten im kommenden Jahr möglicherweise doch eine Gehaltserhöhung erhalten. Wie der Abgeordnete, Mario Caceres gestern sagte, könnten Staatsangestellte im kommenden Jahr eine Gehaltserhöhung erhalten, falls das Finanzministerium die Einnahmen erhöhen kann. Caceres ist Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Kongress. Dieser Ausschuss wird den Haushaltsplan für das kommende Jahr analysieren. Caceres zufolge könnte ein Gehaltsanstieg im Haushaltsplan mit eingeplant werden, da Arbeitsminister Guillermo Sosa einen möglichen Anstieg des Mindestgehaltes für Ende dieses Jahres ankündigte. Finanzminister Santiago Peña seinerseits erklärte der Presse, dass die Staatskasse nicht über die notwendigen Ressourcen für einen Gehaltsanstieg verfügt. Bei einem Gehaltsanstieg müssten die Sozialprogramme und Investitionen gekürzt werden, so Peña. (abc)

 

Asunción: Eine Organisation der interamerikanischen Entwicklungsbank BID wird Ermittlungen über das Projekt des Metrobus durchführen. Geschäftsinhaber an der Route des Metrobus hatten eine Anzeige erstattet über eine Reihe von Unregelmäßigkeiten in Bezug auf das Projekt. Wie die zuständige Abteilung der BID entschied, sei diese Anzeige gültig, um mit der Ermittlung fortzufahren. Die Ermittlung bedeutet nicht, dass das Projekt eingestellt wird oder die Gelder für dessen Finanzierung nicht ausgezahlt werden. Die BID wird jedoch einen Vermittler zwischen den Klägern und dem Ministerium für öffentliche Bauten ernennen. (abc)