Präsident Mario Abdo Benítez verlängert völlige Ausgangssperre bis zum 12. April. Ein entsprechendes Dekret wurde heute unterzeichnet. Wie der Präsident auf Twitter bekanntgab, habe er sich alle Argumentationen der verschiedenen Sektoren angehört und habe die Entscheidung getroffen, dass die Quarantäne, so wie in dieser Woche, bis zum 12. April ausgeweitet wird. Die Minister hatten sich heute Vormittag zu einer Sitzung mit Marito getroffen. Er bitte um Mitarbeit und um Solidarität mit dem Gesundheitssektor, so Abdo Benítez in seinem Tweet. So bleibt alles wie in dieser Woche. Die Menschen müssen zuhause bleiben. Arbeiten gehen dürfen nur diejenigen, die in den Ausnahmebereichen tätig sind und unterwegs sein nur diejenigen, die dringende Lebensmitteleinkäufe machen oder in die Notaufnahme müssen.
Gestern Abend war noch angekündigt worden, die Massnahmen zu lockern. Die Entscheidung war jedoch nicht vom Gesundheitssektor begleitet worden. Die Abgeordnete Kattya González ihrerseits hatte seit gestern die ihren Angaben zufolge konfusen Ankündigungen der Regierung beanstandet. Sie forderte von hochrangigen Politikern Opferbereitschaft, indem ihre Privilegien begrenzt werden, damit mehr Geld für den Kampf gegen diese Krise zur Verfügung steht. Sie rief die Bevölkerung zu sogenannten ¨Cacerolazos¨ auf. Bei einem ¨Cacerolzao¨ wird Lärm gemacht, indem mit Löffeln oder anderen Utensilien auf Kochtöpfe gehauen wird – üblich bei spontanen Demonstrationen. Gestern um 20 Uhr waren ihre Forderungen bereits laut von ihren Nachbarn unterstützt worden, indem auf Kochtöpfe gehauen, gepfiffen, gehupt und Feuerwerk gezündet wurde.
González hatte einen offenen Brief an Präsident Mario Abdo Benítez veröffentlicht. Darin hatte sie unter anderem auch eine Verlängerung der absoluten Quarantäne gefordert, wie sie ihr zufolge von allen Ärzte-Verbänden empfohlen wird. Von vielen Paraguayern wurde in den sozialen Medien beanstandet, dass die Quarantäne nun bei einer immer höher steigenden Zahl von Infizierten gelockert wird. Abgeordnete González forderte in ihrem Brief an Marito zudem einen seriösen finanziellen Hilfsplan für die Bevölkerung und die Unternehmen, und, so wörtlich: ¨nicht nur Trinkgeld¨. Er habe die Führung in der Hand. Er solle zugunsten der Bevölkerung führen, so der Brief an den Staatspräsidenten. (IP-Paraguay/Twitter)
4 neue Corona-Infizierte in Paraguay. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Fälle auf 56, wie IP Paraguay schreibt. Demnach wurden gestern 101 Proben auf das Virus getestet. 4 Tests ergaben Positiv. 3 Davon sind aus dem Ausland Eingereiste und einer steht in Verbindung zu einem Eingereisten. Insgesamt werden 4 Personen mit dem Virus im Krankenhaus behandelt. Alle anderen befinden sich in Isolation in ihren Heimen. (IP Paraguay)
Die Dengue-Epidemie ist offiziell zu Ende. Das bestätigte laut ABC Color Gesundheitsminister Julio Mazzoleni. Seinen Worten zufolge handelte es sich um eine der größten Epidemien in Paraguay seit mehreren Jahrzehnten. Sie habe dem Gesundheitssystem erheblich zugesetzt, hieß es. Von einem Höhepunkt von mehr als 300.000 Meldungen wegen Dengue-Verdacht pro Woche, gebe es nun zwischen 1.200 und 1.300 Meldungen pro Woche und die Zahlen würden stetig weiter sinken. Die Epidemie war im Oktober 2019 ausgerufen worden. Minister Mazzoleni rief dazu auf, trotzdem nicht nachzulassen im Kampf gegen die Überträgermücke Aedes Aegypti, und alle Möglichkeiten für Brutstätten zu zerstören oder ihnen vorzubeugen. Es würden wohl weitere Fälle auftreten, weil Paraguay ein Dengue-Endemie-Gebiet ist. Die Krankheit werde aber vorerst nicht weiter die gesamte Bevölkerung gefährden. Von Endemie wird in der Medizin gesprochen, wenn Fälle einer Krankheit in einer umschriebenen Population oder einer begrenzten Region fortwährend gehäuft auftreten. Insgesamt waren 56 Menschen seit Jahresbeginn an Dengue gestorben. Von Fachleuten heißt es, diese Epidemie habe einen großen Teil der Bevölkerung immunisiert. (ABC Color)
Erster Patient erholt sich von Covid-19. Das wurde gestern vom Gesundheitsministerium gemeldet, wie ABC Color schreibt. Demnach hat sich der Patient zufriedenstellend erholt. Er wird aber weiterhin von Gesundheitspersonal überwacht. Aktuell befindet sich keiner der Infizierten auf Intensivstation. (ABC Color)
Pilcomayo-Gewässer erreichen Montelindo-Becken. Wie ABC Color informiert, fließt das Wasser im Flussbett des Pilcomayo seit September 2019 ungehindert auf paraguayischem Gebiet weiter. Das Wasser hatte sich eine Zeit lang in der Zone der ¨Estanzia Josefina¨ angesammelt. Nun sei es weitergeflossen und beginne, das Flussbett des Montelindo zu füllen, in der Zone die als ¨Tulila Torres¨ bekannt ist, wie der Vorsitzende der Pilcomayo-Kommission Arthur Niedhammer sagte. In weiteren Berichten hieß es laut Niedhammer auch, das Wasser habe bereits die Brücke am ¨Miguel Gosslind¨-Weg erreicht. Auch bei der Estanzia San Carlos läuft demnach das Pilcomayo-Wasser und der dortige Staudamm konnte aufgefüllt werden. Der Montelindo-Fluss habe mit einigen Ausnahmen seit mindestens 25 Jahren kein Wasser bekommen, sagte Niedhammer. Der gute Fluss des Pilcomayo sei ein gutes Zeichen. (ABC Color)
3 ehemalige Indert-Beamte wegen Betrugs verurteilt. Wie ABC Color meldet, wurden 2 zu 3 Jahren und einer zu 2 Jahren Haft verurteilt. Letzterer kommt jedoch nicht wirklich ins Gefängnis, sondern bekommt alternative Maßnahmen auferlegt. Ermittler hatten bewiesen, dass der ehemalige Indert-Vorsitzende, Luis Ortigoza, versucht hatte, 7 Hektar Land illegal zu verkaufen. Die 3 nun Verurteilten sollen dabei geholfen haben, unter anderem die Verträge zu erstellen. Ortigoza ist weiterhin flüchtig vor der Justiz. Auf ihm lastet ein Haftbefehl. (ABC Color)
Die IPS-Türen sind zum ersten Mal geschlossen. Wie ABC Color berichtet, kann man zum ersten Mal sehen, wie die Türen am Haupteingang des zentralen IPS-Krankenhauses in Asunción gesperrt sind. Gesundheitspersonal und Angehörige der wenigen noch stationären Patienten benutzen Hinter- und Seitentüren. Die Türen seien noch nie geschlossen worden, das sei das erste Mal, erwähnte einer der IPS-Ärzte gegenüber den Reportern. Sprechstunden werden beim IPS-Krankenhaus seit Beginn der Quarantäne-Maßnahmen keine mehr vergeben. Lediglich die Notaufnahme steht zur Verfügung. (ABC Color)
Asuncioner Stadträte möchten 20 Prozent ihres Gehalts spenden. Das wurde laut ABC Color gestern bei einer außerordentlichen Sitzung beschlossen. Demnach waren alle Stadträte damit einverstanden, 20 Prozent ihres Einkommens für den Kampf gegen Covid-19 einzusetzen. Das wären etwa 4 Millionen Guaraníes pro Stadtrat und 96 Millionen insgesamt. Wofür das Geld spezifisch verwendet werden soll, wird in einer nächsten außerordentlichen Sitzung beschlossen werden, hieß es. Das Geld könnte entweder zur Kostendeckung der Müllabfuhr und Straßen Säuberung eingesetzt werden, oder für den Kauf von Schutzanzügen für die Arbeiter in den Bereichen. In dem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die Asuncioner Munizipalität weiterhin alle Dienstleistungen bietet und für die Kosten aus eigener Kasse aufkommt. Auch die Gehälter aller Staatsangestellten würden weiter aus eigener Kasse bezahlt, hieß es. (ABC Color)