Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 28. September 2017

Asunción: Die panamerikanische Gesundheitsorganisation hat das paraguayische Gesundheitsministerium davor gewarnt, die Impfung gegen Dengue in den nationalen Impfplan aufzunehmen. Die Direktorin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, Carissa Etienne erklärte, es gäbe noch ernsthafte Fragen bezüglich der Effizienz und Sicherheit der Impfung. Ihren Angaben zufolge hat noch kein Land der Welt die Dengue-Impfung in ihren Impfplan aufgenommen. Die Nachrichtenagentur AFP dagegen berichtet, dass die Dengue-Impfung schon in den offiziellen Impfplan der Philippinen und des brasilianischen Bundesstaates Paraná aufgenommen wurde. Zahlreiche weitere Länder haben den Impfstoff offiziell zugelassen, darunter auch Paraguay. Der erste Dengue-Impfstoff „Dengvaxia“ wurde 2015 von dem Unternehmen Sanofi-Pasteur auf den Markt gebracht. Er hat eine Effizienz von 93 Prozent. Die Dengue-Krankheit hat vier verschiedene Viren-Varianten. Eine Person, die zum ersten Mal an Dengue erkrankt ist, hat Antikörper gegen die erste Variante. Bei einer Zweiterkrankung können diese Antikörper allerdings dazu beitragen, die Krankheit zu verstärken. Laut einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ kann die Dengue-Impfung dazu beitragen, dass eine Person, die nach der Impfung doch mit der Krankheit infiziert wird, gleich an der schweren Dengue-Variante erkrankt, die zu inneren Blutungen führen kann. Deshalb empfehlen Experten die Dengue-Impfung nur in Gebieten mit einer hohen Dengue-Übertragungsrate. (ADN Paraguayo, Wikipedia, Die Welt)

 

Asuncion: Die Abgeordneten habe für den Gesetzesentwurf gestimmt, der Kleinbauern finanziell stärken soll. Es handelt sich hierbei um einen Alternativvorschlag zu der von den Bauern geforderten Schuldenstreichung, verlautete aus ABC Color. Das Gesetz sieht vor, dass Bauern, die bis zu 30 Hektar Land besitzen, eine Umschuldung ihrer Kredite beantragen können. Die Höhe der Umschuldung ist begrenzt auf 25 Mindestgehälter, das sind etwa 51 Millionen Guaranies. Vorgesehen ist, die Zahlungen auf 10 Jahre zu verteilen, mit einem Zinssatz von 7 Prozent. Die Bauern hatten ursprünglich verlangt, dass ihre Schulden komplett gestrichen würden. Um ihre Forderung durchzusetzen, hatten die Bauern im August Protestmärsche und Straßensperren in Asunción organisiert. Nachdem der Kongress schon dem Schuldenerlass zugestimmt hatte, hatte Präsident Cartes sein Veto eingelegt. Gestern stimmten 61 Abgeordnete für den Entwurf, der nun an den Präsidenten geschickt wird für ein Veto oder zur Einsetzung des Gesetzes. (ABC)

Asuncion/Lima: Paraguayer in Peru entführt. Die Entführung eines paraguayischen Staatsbürgers in Peru beschäftigt in diesen Tagen die Presse. Gestern Abend gab das paraguayische Außenministerium bekannt, dass der Paraguayer Jorge Luis Santa Cruz von der peruanischen Sondereinheit im Norden des Landes, bei Tarapoto gefunden und befreit worden ist. Santa Cruz befinde sich wohlauf in Polizeigewahrsam, während die Ermittlungen abgeschlossen werden. Das paraguayische Außenministerium hatte am Montag bekanntgegeben, dass bei der peruanischen Polizei eine Anzeige eingegangen sei, der zufolge ein Paraguayer am Flughafen von Lima entführt wurde. Nach Informationen der Zeitung Ultima Hora hatte der 28-jährige Jorge Luis Santa Cruz, der in Ciudad del Este eine Autowerkstatt mit Autohandel betreibt, einen Flug nach Lima genommen und war dort am Flughafen von bislang Unbekannten gezwungen worden, in ein Fahrzeug zu steigen. Die peruanische Sondereinheit für Entführungsfälle hatte nach Eingang der Anzeige durch den Vater des Opfers Ermittlungen und die Suche nach Santa Cruz aufgenommen. Laut Angaben der peruanischen Polizei handelte es sich um eine untypische Entführungs-Situation, weil das Opfer selbst die Lösegeldverhandlungen mit seinen Familienangehörigen geführt hatte. Es seien 50 tausend Dollar Lösegeld gefordert worden, berichteten die Medien in dem Andenland. Nach Abschluss der Ermittlungen soll Santa Cruz nach Paraguay überstellt werden. (mre.gov.py)

Asunción: Der Präsident des nationalen Fürsorgeinstituts IPS, Benigno López, hat sich zufrieden gezeigt mit dem Kostenvoranschlag für das kommende Jahr. Laut dem Nachrichtenportal „Economía Virtual“ ist dem Institut im Haushaltsplan-Entwurf ein Kostenvoranschlag von 7,2 Billionen Guaranies zugedacht worden. López erklärte, die Anzahl der Versicherten sei am Steigen, deshalb würden auch die Kosten steigen. Seinen Angaben zufolge waren vor vier Jahren etwa 13 Prozent der arbeitenden Bevölkerung im IPS versichert, heute seien es 22 Prozent. Das nationale Fürsorgeinstitut hat 137 Einrichtungen im ganzen Land, mit 16 tausend 500 Angestellten. Durch den Bau oder Erweiterungen von Krankenhäusern sollen in den kommenden Monaten die Kapazitäten um mehrere Hundert Krankenhausbetten erhöht werden. Laut López wird im Moment viel in den Ausbau von Intensivstationen investiert, die in der Folge auch höhere Personalkosten mit sich bringen. (Economia Virtual)

Asunción: Die Präsidentschaft hat das Gesetz zur Handhabung von Batterien und Akkus in Kraft gesetzt. Das geht aus dem Amtsblatt der Regierung hervor. Das Gesetz schreibt unter anderem vor, dass die Stadtverwaltungen Einrichtungen zur Sammlung, Behandlung und Endlagerung von Batterien zur Verfügung stellen müssen. Händler, die Batterien verkaufen, müssen Sammelbehälter zur Verfügung stellen, in denen Kunden alte Batterien entsorgen können. Das Gesetz schreibt auch vor, wie viel Blei, Quecksilber und Kadmium Batterien enthalten dürfen. Ausgenommen von dem Gesetz sind Batterien, die für medizinische, industrielle und militärische Zwecke verwendet werden. (Gaceta oficial)

Luque: Der Fußballverein Sportivo Luqueño wird von einem Wettskandal erschüttert. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wird dem Torhüter Tobías Vargas vorgeworfen, gegen sein eigenes Team gewettet zu haben. Er habe vor dem Spiel gegen Cerro Porteño bei einem Wettanbieter auf den Sieg von Cerro gesetzt. Cerro gewann das Spiel mit 3 zu 2, eines der Tore wurde durch einen Fehler von Vargas verursacht. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde Vargas nach der Niederlage aus dem Kader der Erstliga-Mannschaft entfernt und in ein Team des Sportivo Luqueño versetzt, dass in einer unteren Liga spielt. Als Grund wurden lediglich seine schwachen Leistungen aufgeführt. Vargas wehrte sich gegen die Vorwürfe und sagte, eine andere Person hätte seinen Namen auf dem Wettschein eingetragen. Dagegen werde er gerichtlich vorgehen. (ABC Color)

Asunción: Die Staatsanwaltschaft hat heute früh Durchsuchungen in Arrestzellen der Nationalpolizei vorgenommen. Laut Angaben der Zeitung Ultima Hora wurden die Zellen durchsucht, weil es Hinweise auf das Vorhandensein von Drogen gegeben habe. Es wurden fünf Mobiltelefone beschlagnahmt. Auf Nachfrage erklärte der Staatsanwalt Hugo Volpe, es sei bei der Durchsuchung nicht um den Brasilianer Jarvis Chimenes Pavao gegangen. Erst gestern war vom Gericht bestätigt worden, dass Pavao nach Absitzen seiner Haftstrafe nach Brasilien ausgeliefert werden soll. Der Brasilianer verbüßt in Paraguay eine 8jährige Haftstrafe wegen Geldwäsche, danach soll er nach Brasilien ausgeliefert werden. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass Jarvis eine luxuriös eingerichtete große Zelle im Staatsgefängnis Tacumbú bewohnte. Daraufhin wurde der Drogenboss in das Hochsicherheitsgefängnis der Nationalpolizei verlegt. (Ultima Hora)

Manitoba: Siedler aus Manitoba verteilen Lebensmittel an indigene in der Nachbarschaft. David Dick aus der Siedlung Manitoba sagte gegenüber Reportern von ABC-Color, die Lieferung von Nahrungsmitteln und weiteren Hilfsgütern an die Indianer sei freiwillig erfolgt. Ohne Druck von Seiten der EPP. Der Indigene Cacique Isabelino González dankte den Mennoniten für die Zuwendung und drückte die Solidarität für alle Siedler aus. Er nutzte die Gelegenheit, um Frieden im Norden des Landes zu fordern und bat um die Freilassung der Entführten durch die selbsternannte paraguayische Volksarmee EPP. Der Cacique sagte, sie erfahren vielfältige Unterstützung durch die mennonitischen Nachbarn, bei denen sie Arbeit finden. Außerdem helfen ihnen die Siedler bei der Reparatur von Straßen. Ohne die mennonitischen Nachbarn würden sie ein sehr schweres Leben haben, betonte González. (abc.com.py, wochenblatt.cc)

Asunción: Ausstellung Casacor wird verschoben. Heute sollte in der Landeshauptstadt die Messe für Architektur-, Innen-Design- und Landschaftsbau eröffnet werden. Die Eröffnung wurde wegen des ungünstigen Wetters auf nächste Woche verschoben. Das gab die Zeitung ABC-Color nach einer Absage durch Asuncions Bürgermeister Mario Ferreiro bekannt. Die Ausstellung von Architekten, Innen-Designern und Landschaftsbau-Unternehmen nennt sich Casacor und ist eine der größten Ausstellungen dieser Art in Amerika. Sie soll zum ersten Mal in Paraguay stattfinden und wurde von mehr als 70 Fachleuten vorbereitet. Neues Datum für die Eröffnung ist der 4. Oktober. (5días, abc.com.py)

Hohenau: Deutsche Kolonistin stirbt bei Sturz in einen Brunnen. Die genauen Umstände des Unglücks seien noch nicht geklärt, berichtet das deutschsprachige Wochenblatt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Nach den bisherigen Erkenntnissen passierte das Unglück gestern Nachmittag in der Gegend von Kaguarené bei Hohenau, Departement Itapuá. Den Angaben zufolge fiel die 46-jährige Delia Ester Gerke auf dem Anwesen ihres Bruders, Cristian Gerke, in einen Brunnen. Die alarmierte Freiwillige Feuerwehr aus Hohenau sei schnell am Einsatzort gewesen. Sie konnte die Frau jedoch nur noch tot aus dem 20 Meter tiefen Brunnen bergen. (wochenblatt.cc)