Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 29. Dezember 2018

Asunción: Die internationale Menschenrechts-Organisation hat Paraguay vor den internationalen Gerichtshof geladen. Die Anklage geht auf die Forderung zweier Krimineller zurück, welche Paraguay 2002 vor der internationalen Menschenrechtskommission verklagt hatten. Der Anklage wurde jetzt, nach 15 Jahren, von der Kommission stattgegeben. Es handelt sich in diesem Fall um Juan Arrom und Anuncio Martí, die als erste Entführer in der paraguayischen Geschichte bekannt wurden, und zwar im Fall der Frau Edith Bordón de Debernardi. Arrom und Martí waren nach der Auszahlung des Lösegeldes vonseiten der Familie Debernardi von der Polizei verhaftet und der Justiz übergeben worden. Die beiden flohen jedoch ins Ausland, wo sie politisches Asyl bekamen. Von dort aus hatten sie Paraguay vor der internationalen Menschen-Rechts-Kommission verklagt. Sie argumentierten, von der Polizei gefoltert worden zu sein und seither schwere gesundheitliche Schäden zu erleiden. Die internationale Menschenrechtsorganisation hat nun nach 15 Jahren das Verfahren aufgenommen und von Paraguay Entschädigungsgelder gefordert. Das Land soll den beiden Verurteilten 63 Millionen US-Dollar zahlen. Der paraguayische Generalstaatsanwalt Sergio Coscia bezeichnete diese Forderung als „beängstigend“ und wies die Anklage rigoros zurück. Coscia sagte, Arrom und Martí seien in Paraguay als Verbrecher verurteilt worden, weil sie ein schweres Verbrechen der Menschlichkeit begangen hätten. Er forderte das paraguayische Volk auf, sich der Forderung mit aller Kraft zu widersetzen. Paraguay sei nicht in der Lage, eine derart hohe Summe zu zahlen. Gleichzeitig empörte er sich darüber, dass von den 27 Zeugen im Fall der Entführung Frau Debernardis nur einer von der Menschenrechtskommission zugelassen worden sei. Die Vorladung für die Audienz vor dem Tribunal der internationalen Menschenrechtsorganisation ist für den 7. Februar festgelegt. (ip.gov.py)

 

Asunción/Rio de Janeiro: Heute Morgen wurde Bruno Farina an die brasilianische Justiz ausgeliefert. Darüber berichtete die Tageszeitung ABC Color. Demnach wird Farina im Rahmen der Ermittlungen um einen der skandalösesten Korruptionsfälle in der Region ausgeliefert. Der Bundesstaat Rio de Janeiro hatte bereits seit dem 30. April dieses Jahres ein Auslieferungsverfahren beantragt. Diesem war nun am letzten Freitag von der Richterin Alicia Pedrozo stattgegeben worden. – Bruno Farina wird in Paraguay als direkter Handels-Partner des untergetauchten Darío Messer angesehen. Farina hat jedoch eine Beziehung zu Messer stets abgestritten. (abc.com.py)

Asunción: Die Regierung hat die neuen Maßnahmen für Busse im Großraum Asunción bekanntgegeben. Am gestrigen Freitag gab es diesbezüglich eine Pressekonferenz, bei der der Vize-Transport-Minister Pedro Britos Erklärungen zu den Veränderungen abgab, die für die herkömmlichen und die klimatisierten Busse gelten. Die Nachrichtenagentur Ipparaguay zitierte den Minister zu den folgenden Bestimmungen: Die Subventionen für die herkömmlichen Busse sollen gesenkt werden. Das ist, global gerechnet, rund eine Million Guaraníes pro Bus. Die klimatisierten Busse hingegen erhalten einen Anstieg der Subventionen, und zwar für jede Busfahrkarte. Die Tarife für die Fahrkarten werden Britos Worten zufolge um 1hundert Guaraníes gesenkt. Britos sagte, die Regierung bereite ein Regierungsdekret vor, das die Iva für die herkömmlichen als auch für die klimatisierten Busse einfrieren soll. Eingefroren wird auch der Busfahrpreis für die herkömmlichen Busse. In Berichten der Tageszeitungen ABC Color und Última Hora hieß es, die Passagier-Transport-Gesellschaften der herkömmlichen Busse hätten gegen die neuen Bestimmungen protestiert und Maßnahmen angekündigt, sollten die Bestimmungen tatsächlich in Kraft treten. Die Regierung ihrerseits kündigte an, die neuen Bestimmungen würden erst ab dem ersten Januar gelten; bis dahin sollten die alten Regelungen eingehalten werden. (ip.gov.py/abc.com.py/ultimahora.com.py)

Villarrica: Tausende junger Männer haben sich in den vergangenen Tagen im Sitz der Departamentsregierung von Guairá eingefunden, um sich schriftlich vom Militärdienst abzusagen. Diese Jugendlichen lehnten es den Angaben der ABC Color zufolge aus Gewissensgründen ab, am obligatorischen Militärdienst teilzunehmen.  In den Räumlichkeiten der Departamentsregierung von Guairá funktioniert das Büro der Volksverteidigung, welche auch für die Anträge eines Ausweises dieser Art zuständig ist.  (abc.com.py)

Asunción:  Das Untersekretariat für Steuer-Erklärungen hat die Bevölkerung zur Formalisierung ihrer Einkaufs-Bestätigungen ermutigt. Wie es in einem diesbezüglichen Zeitungsbericht der ABC Color unter Berufung auf das Steuerbüro hieß, sollen Kauflustige ganz besonders vor den Feierlichkeiten zum Ende des Jahres darauf achten, ihre Einkäufe zu formalisieren. Das heißt, sie sollen ein Beleg für ihre erworbenen Einkäufe verlangen. So sollen Staatsbürger dazu ermutigt werden, im Kampf gegen die Überflutung illegaler Ware auf den Märkten mitzuhelfen. Außerdem könne der Käufer nur auf diesem Weg Garantie für sichere Produkte erhalten, hieß es zur Erklärung. Nicht zuletzt müsse sich der Käufer an die legalen Bestimmungen des Steuersekretariats der Regierung halten, welche vorschreiben, dass der Iva-Wert bereits in den Preisen miteingeschlossen ist. (ip.gov.py)

Asunción: Abteilungen des Privat-Unternehmens Capagás senken ihre Gas-Preise. Damit würde sich der Privat-Sektor der Entscheidung der staatlichen Erdölgesellschaft Petropar anschließen, die ab heute ihre Gas-Preise reduziert hat, wie es in ABC Color heißt. Der Präsident des privaten Gremiums, Pedro Balotta, bestätigte, die Preissenkung des Gas-Verkaufs sei offiziell geworden, und zwar solle der Preis pro Kilo 500 Guaraníes und der Liter-Preis 300 Guaraníes betragen. Er räumte allerdings ein, keine genauen Daten über die Handhabung der Preise für den öffentlichen Verkauf zu kennen. (abc.com.py)

Misiones: Yacyretá hat soziale Investitionen in Hospitälern von Misiones umgesetzt. So würden das regionale Krankenhaus von San Juan Bautista sowie das Hospital von San Ignacio beide zum ersten Mal in ihrer Geschichte über eine Intensiv-Station verfügen können. Wie das Nachrichtenportal Ipparaguay schrieb, sind im regionalen Hospital von San Juan Bautista mehrere Betten für die Intensiv-Betreuung eingerichtet worden. Im Distrikt-Krankenhaus von San Ignacio wurden elektrisch bedienbare Betten für eine Intensiv-Station der Pädiatrie eingerichtet, außerdem vier Brutkästen, mobile Elektro-Kardiographen und weitere Monitoren zur Überwachung der Neugeborenen-Abteilung. Die Investitionen waren laut Angaben des doppelstaatlichen Wasserkraftwerkes Yacyretá mit Kosten von mehr als einer Million US-Dollar verbunden. (ip.gov.py)

Asunción: In diesem Jahr ist die Anzahl der Frauenmorde angestiegen. Das wurde vom Frauenministerium bekanntgegeben. Demnach sind in Paraguay 57 Fälle bekannt geworden, bei denen Frauen in familiären Gewaltszenen getötet wurden, wie IP Paraguay schreibt. Weitere 55 Fälle seien bekannt geworden, hinter denen angeblich die Absicht von Femizid gesteckt haben soll. Das Departament Central ist den Angaben zufolge führend bei diesen Fällen, gefolgt von Amambay und Alto Paraná. Dabei waren die gewaltsamen familiären Auseinandersetzungen in städtischen Regionen höher als in ländlichen, hieß es. (ip.gov.py)